Beiträge von Maria Leticia

    Das finde ich skandalös! Ist das in anderen Bundesländern auch so? Da könnte man ja locker x Unterrichtsstunden mehr für lau die Woche unterrichten. Was sind das denn für kranke Bestimmungen der grün-roten Regierung?
    Bei uns gibt es auch manchmal Doppelbesetzungen: Ein verantwortlicher Lehrer, der mit dem Großteil der Klasse im Klassenzimmer bleibt und einer, der mit ca. 3-5 Schülern in einen anderen Raum geht und intensiv übt ("Individuelle Förderung", auch wenn es das nicht ganz trifft). Bei beiden zählt das als gehaltene Unterrichtsstunde. Dazu muss man sich natürlich auch absprechen. Je nachdem, wen man "bekommt", ist die Zusammenarbeit eine Erleichterung oder eben nicht.

    Ist jetzt off-topic, aber ich bin erstaunt, was außerhalb der südhessischen Ballungsräume möglich ist (für Nord- und Mittelhessen bin ich da mit Aussagen vorsichtig, daher spreche ich nicht für ganz Hessen).


    Gymnasium im sozialen Brennpunkt, Migrantenanteil in Jahrgangsstufe 5 über 80%, incl. Inklusionskindern, die eine Herausforderung darstellen und die man bei der Klasseneinteilung nicht berücksichtigen konnte, da keine Informationen darüber vorlagen, dass sie inklusiv beschult werden sollen: Förderstunden auf Klassenebene null Stunden, Teamteaching null Stunden. Es gibt eine Förderstunde Deutsch nachmittags in der Woche für alle Schülerinnen und Schüler der ganzen Mittelstufe und die wird dem Kollegen nur als halbe Stunde aufs Deputat angerechnet.


    Referendare waren noch nie doppelt gesteckt, d.h. ihr Unterricht trug immer voll zur Abdeckung des Stundendeputats bei, wollte man Ausbildungsunterricht so war dieser selbst mit dem betreffenden Kollegen zu organisieren und zusätzlich zum eigenständigen Unterricht abzuleisten.


    Kurz und gut: Lehrerzuweisungen erfolgen in den Bundesländern ja zentral nach einem einheitlichen Schlüssel (der für soziale Brennpunkte eher noch ein (zu) wenig drauf legt), aber wie kommen solche Unterschiede zustande?

    Als Spanisch- und Französischlehrerin, die auch Schülerinnen und Schüler in der zweiten Fremdsprache unterrichtet hat, noch eine ergänzende Bemerkung zum oben Gesagten: ich habe die Beobachtung gemacht, dass die meisten Jungs mit Spanisch besser klarkommen, einige auch eine große Begeisterung für das Fach entwickeln und sogar einen Leistungskurs belegen, Französisch hingegen wird von vielen recht bald als "Mädchenfach" und Pflichtübung gesehen, wirklich überzeugte Lerner sind selten, im LK haben junge Männer Seltenheitswert.


    Über die Gründe kann ich nur spekulieren: ist es die französische Aussprache, die nach Aussagen vieler Jungs als "unmännlich" empfunden wird, die größere Themenvielfalt in den Spanisch-Anfängerlehrwerken, die den Interessen der Jungen nach meiner Erfahrung näherkommt oder auch ein expliziterer Lebensweltbezug des Spanischen für die Kinder und Jugendlichen?


    Grundsätzlich sollte dein Sohn die Sprache belegen, die ihn anspricht, wie oben schon gesagt. Manche Schulen bieten auch Vorstellungsstunden für die verschiedenen Sprachen in den Lerngruppen der Klassenstufe 5/6 an, da könntest du auch einmal nachfragen.

    Danke für den Hinweis. Das ist eine interessante Funktion, von der ich nicht wusste. Ich kann mir gut vorstellen, im Spanischunterricht der Oberstufe an geeigneter Stelle auf sie zurückzugreifen.


    Viele Grüße


    Maria

    Vielleicht magst du kurz berichten, wie der Stand deiner Planungen ist, welche offenen Fragen du hast und welche Materialien du schon gesichtet hast bzw. was du dir vorgestellt hast. Dann könnte man zielgerichtet antworten.

    Ich habe in einem solchen Fall auch Aufgaben aus nicht eingesetzten Lehrwerken verwendet. U.u. kann man für die Nachschreibearbeit auch einzelne Aufgaben aus der ursprünglichen Arbeit verwenden und diese auf dem Arbeitsplatz an anderer Stelle platzieren und generell das Layout (Überschrift...) anders gestalten. Wenn ich die Nachschreibearbeit dann separat von der eigentlichen Arbeit zurückgegeben habe, ist das meist nicht groß aufgefallen.

    Wenn du Pech hast, hast du vielleicht auch Nachmittagsunterricht. Das muss nicht so sein, kann es aber.

    Mit dem Fach Spanisch, das überwiegend als dritte oder spätbeginnende Fremdsprache oder im Arbeitsgemeinschaftsbereich angeboten wird, ist man geradezu prädestiniert für Nachmittagsunterricht. Auch im Fall der zweiten Fremdsprache kann es vorkommen, dass Oberstufenkurse nachmittags liegen.

    Du könntest die Schüler auch selbst Vokabeltests konzipieren und zumindest vorkorrigieren lassen. Ich habe das allerdings nur bei den Kleinen (Klasse 6 und 7) gemacht. Raster des Tests vorgeben (bei den Kleinen waren das 8 Wortgleichungen und zwei Sätze zum Übersetzen, die die grammatikalischen Knackpunkte der Einheit widerspiegeln sollten, würde ich bei der Oberstufe anders aufbauen) und Bepunktung standardmässig festlegen. Die Schüler haben ihren Entwurf mit Lösungsvorschlag bei mir eingereicht und ich habe ggf. Korrekturen vorgenommen. Insgesamt wurden Entwürfe von drei Schülern eingereicht und sie wussten nicht welcher ausgewählt wird, damit nicht im Vorfeld alle auf einen Test lernen, den der Klassenkamerad bekannt gibt. Ein Entwurf wurde für alle vervielfältigt, einen zweiten erhielt der Verfasser des Tests für die Klasse und der dritte bildete die Reserve für Erkrankte oder Abwesende für die nächste Stunde. Das sorgfältige Verfassen des Testentwurfs zählte für die mündliche Note bzw. sonstige Mitarbeitsnote. Noch während der gleichen Stunde nahm der Verfasser des Tests gemäß Standardbepunktung eine Korrektur vor und schlug eine Note vor. Ich nahm die Tests dann mit, schaute noch einmal durch und legte die endgültige Note fest. Abfragen habe ich auch schon praktiziert, fand aber, dass die Schüler bei der Testvariante besser lernen.


    PS: Nicht in der Aufbauphase aber später machen auch Tests auf einer Lernplattform wenig Arbeit, da weiß ich aber nicht, ob du dazu Zeit, Lust und Infrastruktur hast.

    Vielen Dank für die Informationen zum Praxissemester in NRW. Hier in Hessen soll so etwas ja auch eingeführt werden, daher mein Interesse. Dabei interessiert mich zum einen die Gesamtsteuerung, andererseits erlebe ich auf der Ebene meiner Schule, dass schon die die regulären LiVs (hessische Terminologie für Referendare) von den Mentoren nicht vernünftig begleitet werden können.Die Leute können einfach nicht mehr.

    Ich bin zwar kein Mathelehrer, hatte aber anderweitig intensiv mit dem Produkt zu tun. Die hohe Qualität ist u.a. dadurch bedingt, dass der didaktische Entwicklungsaufwand und die Manpower, die drinsteckt eben viel Geld kosten. Das möchte man gegenfinanzieren. Ob allerdings Preise wie die von Bettermarks auf der HP angegebenen 490 Euro pro Klasse und Schuljahr im Hinblick auf die schulische Realität realistisch sind? Schade, es ist wirklich ein Programm, mit dem man Schüler individuell arbeiten lassen kann.

    Es geht um den Haushalt der Kommune.

    Sehe ich genauso. Wobei es mir gegen den Strich geht, und ich gehe mal davon aus, dass das in Köln auch nicht anders ist, dass der Schulträger sich was die Ausstattung seiner Schulen in räumlicher, technischer, personeller Hinsicht angeht, ohnehin schon zurückzieht, soweit es geht (d.h. die Rechtslage und ihre Auslegung zulässt), was die Arbeitsbedingungen beeinflusst. Beispiele dafür aus dem Alltag kennen wir doch alle - von maroden Schülertoiletten über unzureichend besetzte Schulsekretariate bis zum Kopierkontingent für Lehrkräfte. Zusätzlich ehemals kostenlose Parkplätze nun kostenpflichtig zu vermieten setzt, bei allem Verständnis für die strukturellen Gründe der Finanznot der Kommunen dem Ganzen nun die Krone auf.


    Ich bin übrigens nicht sicher, ob beim Vergleich mit den kostenpflichtigen Parkplätzen der städtischen Angestellten/nichtschulischen Beamten nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Handelt es sich ebenfalls um Parkplätze, die vorher kostenlos waren, oder um Parkraum, der angemietet wurde? Dass Kosten für durch Firmen angemietete Parkplätze für die Belegschaft an diese weitergegeben werden, kenne ich von namhaften Unternehmen und auch obersten Landesbehörden und finde das nicht per se ehrenrührig.

    Mich würde interessieren, was ihr von einer offenen Schule haltet die Folgendes anbietet:
    - Inklusion
    - jahrgangsübergreifendes Arbeiten von 5- 10, später auch Oberstufe
    - fächerübergreifendes Arbeiten


    Die Lehrer werden von Sonderpädagogen/Förderlehrern unterstützt.Für die Lehrer gilt bei Vollzeit 40 Std. Anwesenheitspflicht, Unterricht und Korrekturen sollen dann alle erledigt sein. Auch während der Ferien gibt es tw. Präsenspflichten.

    Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, da die Informationen aus meiner Sicht der Konkretisierung bedürfen. In welcher Art und Weise erfolgen denn Inklusion, jahrgangs- und fächerübergreifendes Arbeiten? Wie sind sie im schulischen Curriculum konkretisiert? Was ist der Aufwand für Kollegen? Erfolgt eine sinnvolle und ergebnisoffene Evaluation des Konzepts? Das Gleiche bei der Anwesenheitspflicht: inwiefern sind die Aufgaben der Kollegen sauber abgegrenzt? Oder ist doch keine Zeit für Korrekturen etc. da Mitarbeit im Nachmittagsprogramm, Aufsicht, individuelle Förderung etc. pp. anfällt?

    Arbeitshefte, d.h. Hefte in die die Schüler hineinschreiben, fallen nicht unter die Lernmittelfreiheit, da sie ja nach dem Durcharbeiten ausgefüllt und damit für künftige Schülergenerationen unbrauchbar sind.

    Ist jetzt nicht speziell Pensionierung sondern Abschied, kam aber neulich in einer ähnlichen Situation ganz gut an:


    „Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie.
    Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst. Wir müssen
    einem Leben Lebewohl sagen, bevor wir in ein anderes eintreten können.“ Anatole France

    Ich habe eine solche Prüfung schon gelegentlich durchgeführt, wenn der Schüler nicht an der Klassenarbeit hat teilnehmen können ich mir aber ziemlich sicher war, dass er sie problemlos hätte schreiben können. Etwas Schriftliches (Begründung der Note o.ä.) habe ich aber nie rausgegeben und würde das auch nicht machen. Man macht sich aus meiner Sicht ohne Not angreifbar.

    Schüler dürfen bei mir grundsätzlich auf die Toilette, da ich mich nicht in der Lage sehe "echte" von "falschen" Toilettengängen zu unterscheiden.
    Dabei gehe ich vor, wie es die Kollegen hier beschrieben haben, d.h. es gibt Unterrichtsphasen, in denen die Schüler nicht die Möglichkeit bekommen, mich um Erlaubnis zu fragen, bzw. (wenn möglich) auf später vertröstet werden. Bei notorischen und unbelehrbaren Toilettengängern im Pubertätsalter hat sich für mich bewährt, mich in der 5-Minuten-Pause demonstrativ nach der Gesundheit ihrer Blase zu erkundigen, sodass es die Umstehenden mitbekommen. Das hat bisher immer gewirkt, da sie es hochnotpeinlich fanden. Zwar nicht nett, aber wirkungsvoll.


    Das Hessische Schulgesetz schränkt übrigens einige Grundrechte (die aus dem GG) ein.

    An meiner Ausbildungsschule war zwar das Büffet für die Prüfer selbst zu organisieren, allerdings hat, nachdem sich die Refs dafür eingesetzt hatten und die Prüfungskommissionen wiederholt wenig Bereitschaft zeigten sich an den Kosten zu beteiligen, dann die Schule die Kosten zumindest anteilig übernommen.

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