Beiträge von Maria Leticia

    Hi klöni,


    ich bin ungefähr so lange dabei wie du.


    Nach dem Ref bin ich an meiner Ausbildungsschule geblieben und habe die Situation bezüglich Zusatzaufgaben ein wenig beobachtet. Dabei ist mir sehr bewusst geworden, dass man an meiner Schule sehr dezidiert eingebunden wird und zumindest um eine Zusatzaufgabe nicht herumkommt.


    Um zu verhindern, dass ich in einem unpassenden Moment irgendeine Sache aufgedrückt bekomme, die mich nicht interessiert, habe ich mir damals selbst ein Tätigkeitsfeld gesucht, das die Schule brauchte und dieses kontinuierlich beackert.


    Ich persönlich kann sagen, dass ich von der Schulleitung sehr unterstützt wurde (wobei ich auch nicht auf den Mund gefallen bin wenn es darum geht, Vergünstigungen einzufordern...).


    Mittlerweile haben wir eine ganze Projektgruppe, die in diesem Bereich arbeitet und ich muss sagen, dass es mit den richtigen Leuten großen Spaß macht, gemeinsam etwas zu entwicklen und zu gestalten.


    (Dass ich plane, mittelfristig das Handtuch zu werfen, da mich die marode schulische Infrastruktur, die Graffiti, die kaputte und defekte Hardware, das Sperrmüll-Mobiliar im Lehrerzimmer, die selbst zu bezahlenden Kopien und Arbeitsmaterialien, die tollen Projektvorschläge aus dem Amt für Lehrerbildung mit einer Ausstattung an null Ressourcen ank...., steht auf einem anderen Blatt)


    Viele Grüße


    Maria

    Den Fall hatten wir auch schon, bei uns hatten sie allerdings noch die Festplatten ausgebaut.
    Unsere Gehäuse waren allerdings mit der ID für xp beklebt, sodass wir installiert und mit der ID authentifiziert haben. Frage doch bei der Bank nach, ob sie dir die alten Keys für das Betriebssystem zur Verfügung stellen würden.

    Ich habe noch nie gehört, dass an meiner Schule Kollegen Eltern angeboten hätten oder Eltern den Wunsch geäußert hätten, zu hospitieren. Würde auf verständnisloses Kopfschütteln stoßen.


    Grundsätzlich würde ich persönlich das nicht wollen, bzw. evtl. in wirklich begründeten Ausnahmefällen (Verhaltensbeobachtung eines Schülers mit triftigem Grund etc.) zulassen.


    Das heißt allerdings nicht, dass ich bei Konflikten, kritischen Nachfragen etc. abblocke. Ich bin in der Lage, mein Handeln im Unterricht zu erläutern, zu begründen und Entscheidungsgrundlagen bzw. -situationen darzustellen und falls nötig mein Handeln zu hinterfragen und Irrtümer zuzugeben.


    Da bedarf es aus meiner Sicht keiner "Überwachung" meiner Tätigkeit durch Externe.


    Grüße


    Maria

    Zitat

    Original von Vaila
    Interview mit NRW-Schulministerin Sommer aus PRP Online vom 04.01.10:
    "Sommer: Ich kann nur davor warnen, die Belastungen der Sportlehrer zu unterschätzen. Wenn ich vier Stunden in einer Schwimmhalle unterrichten müsste, wäre ich k.o. Gleichwohl sollten die Kollegien in den Schulen gemeinsam überlegen, ob die Belastungen gerecht verteilt sind. Wer viel korrigieren muss, kann ja vielleicht etwas weniger Unterricht geben. Vielleicht verständigt man sich auch darauf, dass jüngere Lehrer die älteren Kollegen entlasten. Solche Regelungen gibt es bereits an zahlreichen Schulen. Ich wünsche mir, dass viele diesem Beispiel folgen. Aber man kann das nicht von oben verordnen."


    Ich frage mich, wie diese Aussagen gemeint sind:
    a) Nimmt man wirklich an, dass sich Schule auf diese Weise professionell organisieren lässt?
    b) Glaubt man, dass man den Kollegen mit derlei lächerlichen Aussagen ernsthaft engegenkommen kann?
    c) Will man der Öffentlichkeit als Kultusministerin signalisieren, dass sich die Kollegen mit den Korrekturfächern "mal nicht so haben sollen" bzw. dass die Lehrkräft halt einfach nicht gut organisiert sind?


    Mich persönlich ärgert mal wieder das hier angesprochene Verständnis von beruflicher Professionalität der Lehrkräfte.


    Als Hessin wüsste ich für NRW übrigens eine recht einfache und sogar kostenneutrale Reduzierung der Belastungen für Korrekturfachlehrerinnen (die Belastungen werden ja oben als gegeben und unveränderbar angenommen): Reduzierung der Anzahl der Klassenarbeiten in der Mittelstufe!


    Maria

    Zitat

    Original von lehrerseb


    Naja, du bist daheim. Klar muss die Arbeit gemacht werden. Aber du bist daheim und kannst dir die Arbeit, im Rahmen der Terminabgabe, frei einteilen.


    So war das bis vor einigen Jahren. Google doch mal nach "Ganztagsschule" und "G8" . Da bist du eben nicht um 13.30 Uhr zu Hause, sondern hast wenn es blöd läuft nicht mal eine ruhige Ecke, in der du Routineaufgaben erledigen kannst.


    Des Weiteren wird verlangt und von der Schulleitung, dass du mit deinen Kollegen kooperierst, Konzepte entwickelst und Schüler berätst, d.h. du hast Konferenzen, Sitzungen etc.


    Maria

    Zitat

    Original von Vaila
    Die Tafel ist in jedem Winkel beschrieben, jede Menge Papier auf dem Boden (wo das auch immer herkommt?), einige Schranktüren hängen windschief aus den Angeln (man kann sich in den Pausen prima an Schranktüren hängen und schaukeln, bis man unter dem Gelächter der Klassenkameraden mit der Tür umfällt!), Poster an der Wand: eingerissen und unflätig bemalt, die Klassentür von außen und innen mit Kreide besudelt: von oben bis unten, selbst in den Sommerferien hat keine Putzfrau hier Hand angelegt (entweder haben sie es übersehen oder sie haben es deswegen nicht gemacht, weil sie für ihre Aufgaben viel zu wenig Zeit zugemessen bekommen; jedenfalls kümmert sich niemand darum: keine Schulleitung, kein Hausmeister), die Fenster weisen seit langem große Verunreinigungen auf: die Kinder haben mir von ihrer letzten Schwammschlacht erzählt: natürlich waren die Schwämme voller Kreide, aber wer für die Verschmutzung verantwortlich ist, weiß keiner! Der Lehrerstuhl - der einzige in der Klasse mit Stoffsitzpolster - ist voller Kreide. Ein Lehrerhintern voller Kreide - was für für ein Spaß! Das Lehrerpult klebt - wovon auch immer! Ich gehe herum und sehe mir die Schülertische an: viele mit Bleistift bemalt, nackte Mädchen mit Geschlechtsteilen und der dicke Penis darf natürlich fehlen. Siebtklässler eben!


    Ich persönlich bin angesichts deiner Schilderung der Auffassung, dass es den Reinigungskräften nicht zuzumuten ist, die von den Schülern mutwillig herbeigeführten Verschmutzungen, die ja offensichtlich über das normale Maß hinausgehen, zu beseitigen.


    Und ja, ich sehe uns Lehrer (und das bewusst im Plural!) auch in einer 7. Klasse in der Pflicht, in einer Weise erzieherisch tätig zu sein, die die vom dir geschilderten Zustände verhindert.


    Maria

    Sicherlich, bei der Definition der Lehrerarbeitszeit liegt mehr als nur einiges im Argen. Allerdings sehe ich den mit Korrekturfächern verbundenen Aufwand nur als eine der großen Belastungen neben einer Tätigkeit als Klassenlehrer oder in bestimmten Fächern, die (hier in Hessen) obligatorisch für alle im Abitur zu prüfen sind.


    Des weiteren werden uns die oben erwähnten Zusatzveranstaltungen traditionellen Zuschnitts wie (Fach)Konferenzen bzw. Koordination und Kooperation mit den Kollegen im Jahrgang, Lesenächte, Klassenfahrten, Beratung, Elterngespräche, Projektwochen Projekte etc. abverlangt.


    Eine dritte Gruppe von zusätzlichen Aufgaben ergibt sich aus vielfältigen Vorhaben zur Unterrichts- und Schulentwicklung wie z.B. diverse Lernstandserhebungen, die selbst zu korrigieren sind, kollegiumsinterne und fachbezogene Erarbeitung von Konzepten zum Doppeljahrgang G8/G9, Erarbeitung des schuleigenen fachspezifischen Curriculums zu den Bildungsstandards, sowie unterschiedliche Steuergruppen zu einzelnen Aspekten der Schulentwicklung. (Die Beispiele sind so gewählt, dass sich ihnen selbst der durchschnittliche Kollege kaum entziehen kann.)


    Mich persönlich macht es nicht nur wütend, dass diese vielfältigen Termine und Belastungen mit dem 26-Stunden Deputat abgegolten sein sollen, es erfüllt mich auch mit großem Ärger, dass die für die Schulleitung (und auch für die Bildungsverwaltung) über die 26 Deputatsstunden hinaus "kostenlose" Arbeitszeit (ebenso wie die Abwesenheit von Ressourcen für konkrete Projekte und Vorhaben, aber das ist ein anderes rotes Tuch für mich), einen gewissen Anreiz bilden, in der konkreten Arbeitsorganisation nachlässig mit der Arbeitszeit der Kollegen umzugehen.


    Machen wir uns nichts vor, eine Berücksichtigung dieser vielfältigen nicht nur zeitlichen Belastungen würde Geld kosten, da hat man andere Prioritäten.


    Maria

    Hallo Frambuesa,


    auf deine neuen Fragen kann ich dir leider nicht antworten, aber vielleicht hast du noch Interesse an einer Meinung zu deinen Ausführungen vom September.


    Ich unterrichte Französisch und Spanisch am Gymnasium (und habe damals nach dem Grundstudium noch mit Englisch begonnen, alle Scheine gemacht aber keinen Abschluss, worüber ich heute froh bin, da ich heute so weniger Arbeit habe.)


    Zum Korrekturaufwand: Es ist nicht wenig Arbeit, aber ich sehe trotz gleicher Anzahl von vorgeschriebenen Klassenarbeiten einen deutlichen Unterschied zum Korrekturvolumen der Kollegen in Deutsch und Englisch (immer gesetzt den Fall, dass hier in Hessen noch keine kompetenzorientierten Aufgabenformate für die Klassenarbeiten verordnet wurden, die in Teilen aufwändiger zu korrigieren sind).


    In der 2. Fremdsprache ist die Spracherwerbsphase im Hinblick auf die Grammatik im günstigsten Fall mit dem Übergang in die Oberstufe abgeschlossen, d.h. man hat vorher in der Regel einen Grammatikteil in den Arbeiten und zusätzlich einen freien Text, der aber in der 2. Fremdsprache kürzer ausfällt als in Englisch oder Deutsch, einfach weil das freie Schreiben in der 2. FS für die Schüler sehr viel schwieriger ist.
    In beiden Fächern hat man kleine feine Leistungskurse mit motivierten und disziplinierten Schülern (oder keine LKs, weil keine zustande kommen und sich zu wenige Schüler interessieren...)


    Obwohl ich meine Fächer mag, finde ich es oft ein wenig schade, dass ich die Schüler wegen des überwiegend einsprachigen Unterrichts oft nicht so direkt erlebe, da die Kommunikation im Unterricht im Interimsregister der 2. Fremdsprache verläuft. Hätte ich noch einmal zu wählen, würde es wohl Spanisch und ein naturwissenschaftliches Fach werden.


    Zum Latinum: Das habe ich auch nachgemacht, ist halt Fleißarbeit (und vom Vokabellernen nicht allzu heftig, wenn man Spanisch kann).


    Hier in Hessen gibt es an den Unis Zugangstests für das Spanischstudium und ich muss sagen, dass einige meiner Grundkursschüler diese nicht geschafft haben, da würde ich mich erkundigen.


    Viele Grüße


    Maria


    EDIT: Ich spreche auch lateinamerikanisches Spanisch, allerdings nicht eine so markierte Variante wie das castellano aus Argentinien. Das ist also kein Problem. Die Schüler spreche ich aber im Einklang mit den Aufgabenstellungen im Lehrbuch in der Mittelstufe mit "vosotros" an, das war ziemlich gewöhnungsbedürftig.

    Zitat

    Original von Annie111
    I Ich habe kein Fieber, aber massive Halsschemrzen. Nun hadere ich mit mir selbst, ob ich Zuhause belibe oder nciht. Eigentlich bin ich der Meinung, es reicht auch, heute Abend zum Arzt zu gehen - andererseits...


    Das hatte ich auch, musste aber einen Tag damit 6 Stunden Unterricht halten, da eine Klassenarbeit in einer Gruppe mit Kindern aus sechs verschiedenen Lerngruppen stattfand und man bei dieser Konstellation erhebliche Probleme hat, einen neuen Termin zu finden. Ergebnis: danach fast eine Woche keine Stimme (und habe meinem Unterricht für diesen Tag so geplant, dass ich nicht viel sprechen muss!)


    Bei allem was mit Hals und Stimme zu tun hat würde ich zu Hause bleiben. Die Stimme ist unser Arbeitsgerät, ein sorgfältiger Umgang damit ist damit Pflicht.


    Gute Besserung!


    Maria

    Ihr habt ja recht, ich fand die von mir zitierte Idee nur so absurd, dass ich nicht mal die Ironie kenntlich gemacht habe. Laut Artikel wird Abweichlern mit ganz bösen dienstrechtlichen Konsequenzen gedroht.


    Ich weiß ja auch nicht, was die sich hier in Hessen so denken...

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