Beiträge von wasserstofperloxid

    @krabappel: Deine Antwort bestätigt mich eher in meiner Vermutung.


    Ein Lehrer, der anhand von Beiträgen in einem Onlineforum auf potenzielle Lehrerkompetenzen Rückschlüsse zieht, hat sich in meinen Augen schon selbst disqualifiziert.
    Erfolgt die Arbeit mit Schülern ebenfalls so oberflächlich? Dass sind solche Menschen, die denken ihre Schüler werden unter der Brücke landen, weil sie in der 9. Klasse nicht den Dreisatz können . :sterne:


    Im weiteren stelle ich mir die Frage, was einige von euch im realen Leben für Defizite haben, dass sie sich hier seitenweise in Selbstbestätigung suhlen und selbst feiern.
    Wohl eher den Job verfehlt, würde ich sagen. Oder Selbstwertprobleme? Eine gefestigte Persönlichkeit muss jedenfalls nicht in einem Onlineforum betonen, wie toll und einzigartig sie ist.


    Vielleicht sollten einige unter euch eher einen youtube Kanal oder ein start-up gründen. Da könnt ihr euch dann selbst vermarkten und beweihräuchern. Grenzenloser Lobgesang auf sich selbst lässt eher einen Mangel an pädagogischen Fähigkeiten und eine starke Ich Bezogenheit erahnen. Keine gute Voraussetzung für den Lehrerberuf. Den Rest erspare ich mir und wünsche noch einen schönen Tag.

    Ich glaube man muss dann Abstriche machen und monatlich privat nebenher was weglegen.
    Kinder sind für mich zum Beispiel gelaufen und ich bin vor mehreren Jahren zuletzt in den Urlaub gefahren (wenn ich meine Sprachreise vor 4 oder 5 Jahren nicht mitzähle).
    Ob wir wenn wir so alt sind, wie die Herrschaften heute noch Rente haben, steht ja eh in den Sternen.
    Mein Vater war auch nicht gleich verbeamtet. Wenn ich mir so ansehe, was er später an Pension bekommt, macht es schon Sinn noch Lehramt drauf zu setzen.
    Klar, das setzt natürlich voraus, dass man verbeamtet wird, aber selbst wenn nicht, ist der Verdient echt nicht übel.

    Wenn ich provozieren wollte, hätte ich das anders angestellt.


    Ja, ich will genau das von dir angesprochene wissen.


    Leider kommen Mathe und Physik nicht für mich in Frage. Ich bin naturwissenschaftlich eine Niete.


    Wenn ich wähle, dann zwischen Englisch, Sozialpädagogik, Sozialkunde, Ethik und Geschichte.


    Die Todeskombi Deutsch und Englisch wollte ich mir allerdings ersparen. Da hab ich mit 36 den ersten Bandscheibenvorfall.
    Meine Mutter unterrichtet u.a. Deutsch und sitzt im Vergleich zu meinem Vater (Physik/Mathe/Chemie) doppelt so lang und verzweifelt nicht selten und fühlt sich oft wie eine Archäologin, die ägyptische Hieroglyphen entziffert.
    Ich bin im Laufe des Lebens nicht nur einmal mit den Worten, "Guck dir mal bitte an, wie das heißt und was das für ein Wort ist?" konfrontiert wurden.


    Mittlerweile vermeide ich es im Juni/Mai schon viel Zeit zu Hause zu verbringen, weil ich dann immer unfreiwillig Scrabble spielen muss und in Worträtsel eingespannt werde. :daumenrunter:

    Meine Eltern oder auch ich haben die Erfahrung gemacht, dass manchmal auch in großen Kindern das kleine Kind durchkommt.


    Ich habe im Nachmittagsunterricht mal eine praxisnahe Übung gemacht, bei der es darum ging im Schulhaus die Treppenstufen zu zählen und sich durch Fitnessübungen in Verbindungen mit der Fremdsprache zu bewegen, damit die Kids nicht nur sitzen.


    Ich wollte die Übung eigentlich gar nicht machen, weil ich schon befürchtet habe, dass mich die Sekretärin, die unten drunter ihr Büro hat im Schulhaus ausrufen lässt oder mir hinterher Moralpredigten hält, weil sie denkt, über sich bricht die Decke zusammen oder die Schule stürzt ein, aber letztendlich haben die Kinder mich dann doch überredet.


    Was hatten die für einen Spaß, die Treppenstufen hoch und runter zu laufen und zu zählen, wie oft sie auf der Stelle springen können.
    Ich bin immer wieder verblüfft, mit was für einfachen Mitteln man doch Kinder glücklich bekommt.


    Ich arbeite zu Hause stundenlange Stationsbetriebe aus, dabei reicht es wenn man eine Stoppuhr mitbringt und die laufen lässt, damit sie zählen, wie oft sie das Alphabet auf Englisch in 3 Minuten aufsagen.


    Mein Vater lässt auf dem Schulhof einmal im Sommer immer Quadrate legen, um zu schauen wie viele kleine in ein großes Quadrat gehen.



    Ich habe vor Jahren mal ein Praktikum in der Grundschule absolviert. Dort gab es eine Schatzkiste, bei denen die Kinder, die sich gut benommen haben und 3 Sonnen gesammelt hatten einen Gutschein einlösen konnten. In der Schatzkiste war ausschließlich Zeug, das man maximal auf dem Flohmarkt bekommen hat, aber wenn die Kinder sich etwas davon aussuchen konnten, waren die glücklicher, als an Weihnachten. Ein kleiner Junge saß ungelogen 15 Minuten vor der Kiste, bis er sich entschlossen hatte, was er denn nun nehmen möchte.

    Es ist schon dezent angeklungen, ich wiederhole es mal:
    Wer so viel immer nur besser weiß, wird im Ref richtig viel Spaß haben. Lies dich hier mal bisschen durchs Forum. ;)

    Hier scheinen offenbar Wahrnehmungsprobleme zu bestehen. Kann das sein?
    Wo liest du denn, dass ich irgendetwas besser wüsste? Wenn ich das täte, hätte ich mich hier kaum angemeldet.
    Ich hab den Thread gestartet, weil ich sachliche Hinweise wollte und keinen Zickenkrieg. Und jetzt bitte nicht als nächsten Kommentar wieder "Du machst doch" oder "Du hast doch". Das hat sowas von "Du hast mir die Schaufel weggenommen" und ich denke wir sind alle alt genug, dass wir darauf verzichten können. Danke.


    Die Frage bzgl Kindergarten stelle ich mir auch gerade. Lassen wir das ...
    Also, zum Berufskolleg. Du schriebst, dass du dir vorstellen könntest an einer Berufsschule Schwerpunkt Sozialpädagogik zu arbeiten, an einem Berufskolleg jedoch nicht. Ich weiß gerade dein Bundesland nicht, allerdings handelt es sich bei der Berufsschule um einen Teil des Berufskollegs bzw. Der Berufsbildenden Schulen. Dh wenn du an eine Berufsschule willst, musst zu zwangsläufig an einem Berufskolleg (so der Name in NRW) arbeiten. Dort gibt es zahlreiche Bildungsgänge: Ausbildungsvorbereitung für sus ohne Abschluss oder für ehem. Förderschüler, Berufsfachschule mit dem Ziel des qualifizierten Hauptschulabschlusses oder des Realschulabschlusses, Berufliches Gymnasium (zb mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik), Fachschule (Erzieherausbildung). Fachabitur mit schwerpunkt Sozialpädagogik. Oder andere für dich ggf relevante Bildungsgänge wie Sozialassisenten, Heilerziehungspflege, Kinderpflege. Die von dir genannte Berufsschule gibt es auch, jedoch gibt es dort recht wenig Einsatzbereiche mit sozialpädagogischem Schwerpunkt. Wenn du ein allgemeinbildendes zweitfach hast bzw nachstudierst, ist jedoch auch dort ein Einsatz denkbar.
    Die Stellenlage ist für sozialpädagogik sehr gut! Wie gesagt - du könntet dir jede Menge anrechnen lassen und hättest den Abschluss im vergleich zu anderen Schulformen viel schneller. Teilweise kannst du im Angestelltenverhältnis evtl sogar ohne Lehramtsstudium als lehrer an einem Kolleg arbeiten, wenn ein Mangel da ist. Hab ich alles schon gesehen, ich arbeite an einem Kolleg mit diesem schwerpunkt.

    Okay, mir ist gerade bewusst geworden, dass ich das deshalb nicht kenne, weil es das bei uns so nicht gibt. Ich denke, in meinem Bundesland nennen sie das nur Berufsschule und nicht Berufskolleg. Warum auch immer. Wie dem auch sei. Ich könnte mir das durchaus vorstellen. Ich hatte auch schon einmal in einer Uni in der Nähe nachgefragt, aber da war die Anrechnung sehr undurchsichtig. Da hieß es, ich würde direkt in den Master einsteigen können, müsste aber im Master während ich Sozialpädagogik auf Lehramt studiere noch das Zweitfach aus dem Bachelor nachstudieren. Hab dann den Dekan der jeweiligen Uni angeschrieben und der meinte, er könnte mir auch keine verbindliche Aussage machen. Ich sollte mich einfach bewerben, was ich dann tun werde.


    Leider habe ich was Anrechnungen von Leistungen angeht schon viel Mist erlebt. Ich habe im Master meinen Studienort gewechselt und es gab riesige Probleme was die Anrechnung betraf. Professor 1 sagte, es könnte alles angerechnet werden. Professor 2 war strickt dagegen. Am Ende hatten sie sich beide in der Wolle und ich durfte es ausbaden.

    Als ich erwachsen war, hat mein Vater meine alten Stickeralben ausgeschlachtet und Aufkleber aus den 90er Jahren unter die Mathearbeiten seiner 12. Klasse geklebt. Ich war doch sehr erstaunt, wie sehr man sich mit 18 Jahren über Timon und Pumba oder Balu und Poccahontas freuen kann. :victory:

    Im übrigen finde ich es doch sehr verwunderlich und anmaßend, dass Lehrer, die nie im Feld der Schulsozialarbeit tätig waren meinen, sie könnten sich über das berufliche Feld der Sozialen Arbeit eine Meinung bilden.
    Das ist so, als ob ich als Nicht Lehrer über die hiesigen Lehrer urteile. :sterne:

    Du wirfst doch immer wieder ein, dass sozi total kuschelpädagogik ist und du lehrer werden willst, weil man da mal "auf den Tisch hauen kann". Überspitzt formuliert. Dann wunder dich doch bitte nicht, wenn auf solche Aussagen auch reagiert wird. Auf konstruktive Vorschläge wie Lehramt BK gehst du ja kaum ein bzw bist wenig offen dafür, deine Sichtweise über diese konstruktiven Vorschläge darzulegen. Was ist denn nun mit lehramt BK für dich? Ja? Nein? Vielleicht? Nur wenn...? Und "ich will keine kushelpädagogik mehr und dafür mehr Ansehen im Beruf" ist keine Antwort darauf.

    Wann hast du denn als Schulsozialarbeiter gearbeitet und wo, dass du meinst das beurteilen zu können? Wenn du denkst, dass ich meine, man könnte als Lehrer auf den Tisch hauen, hast du entweder meine Beiträge nicht gelesen oder nicht verstanden. Denn genau das habe ich nie gesagt. Es ist ein anderer Zugang heißt nicht, dass man die Prügelstrafe wieder einführt oder sich dauerhaft schreiend durch die Klassen bewegt ;)


    Ich habe bereits geäußert, dass ich gern Lehramt an Regelschulen oder Lehrerin für Förderschulen werden würde. Vielleicht auch Berufsschulen mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, aber definitiv kein Berufskolleg.


    Für dich ist es vielleicht keine Antwort. Du repräsentierst aber keine Gesamtheit.

    Na dann, wenn du doch eh alles weißt ... ;)


    (Dass Schulsozialarbeiter bei uns anders gestellt zu sein scheinen ignorierst du weiter geflissentlich, passt ja nicht zu deiner Erfahrung.)

    Bleib mal locker. :rose: Ich habe weder behauptet, dass ich alles weiß, noch dass meine Erfahrungen in der Schulsozialarbeit für ganz Deutschland repräsentativ sind. Ich würde lediglich in meinem Bundesland nicht wieder als Schulsozialarbeiter arbeiten wollen und da ich vorhabe in meinem Bundesland zu bleiben, wird sich daran nichts ändern.

    Ich habe bereits 3 Praktika im Bereich Lehramt und ein Anerkennungsjahr (wie ein Praktikum) als Sozi wie auch 2 Befristungen als Sozi hinter mir. Das Letzte, das ich jetzt noch machen würde wäre ein Praktikum.

    ...tipp: falls du jemals ins ref geht, arbeite sehr an deiner einstellung, v.a. an deiner offenheit. so wird das schwierig, sehr schwierig (erfahrungswert). trotzdem viel erfolg.

    Sagt wer? Du? Und selbst wenn hätte ich dafür mindestens noch mehr als 5 Jahre Zeit. Da kann viel passieren. Passt schon.

    Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich bin Lehrerin an einer Realschule und da wir anders als die Gymnasien Schülerinnen und Schüler nicht einfach "weiterschieben" und abschulen können bleibt nur die Auseinandersetzung mit ihnen. Gerade die Klientel die bei uns landet bedarf ganz besonders intensiver und stärkenorientierter Beziehungsarbeit (dabei sind wir noch nicht einmal eine Brennpunktschule). "Mehr Anarchie" habe ich dennoch nicht in meinem Unterricht, das ist aber auch keine Frage der reinen Beziehungsarbeit, sondern des generellen Classroom-Managements/der Klassenführung das u.a. von der Beziehungsarbeit profitiert. Ich hab meine Hasen allesamt lieb, inklusive aller Chaoten, Eklektiker und Faulbärchen, aber im Unterricht gelten klare Regeln, deren Einhaltung ich mit liebevoller Konsequenz durchsetze. Gute Beziehungsarbeit hilft Störungen vorzubeugen oder sie zu reduzieren, Anarchie gibt es bei mir nicht, eh sei denn, sie ist ein Lernziel. ;)
    Was das sogenannte "selbstverständliche" Verhalten anbelangt: Wer gibt dir denn das Recht festzulegen, was hier als selbstverständlich oder als Norm zu gelten hat?!? Warum sollen deine Normen auch für sämliche deiner Schüler (bereits) Selbstverständlichkeiten sein? (Heterogene Schülerschaften wäre da ein Stichwort, Herkunftsverhältnisse und soziale Milieus ein anderes.) Natürlich gibt es gesellschaftliche Normen und ja Schule hat eine ganz zentrale Sozialisationsfunktion, was aber eben auch bedeutet, dass es in Ordnung ist, wenn unsere Schülerinnen und Schüler noch nicht allumfassend wissend,erzogen,sozialisiert, sensibilisiert, entwickelt und integriert in der Schule ankommen; die eine oder andere "kleine" Arbeitsaufgabe wollen wir Lehrer in wenigstens 10 Jahren (Pflicht-)Beschulung schließlich auch noch zu erreichen suchen mit unseren Schützlingen.


    27 Kinder in einer Klasse heißt 27 Individuen zu unterrichten. An vielen Stellen kann Schule dem nur begrenzt gerecht werden, weil wir ein so festes Pflichtprogramm haben; gerade in der Mitmenschlichkeit und im bewussten Wahrnehmen unserer Schülerinnen und Schüler können wir ihnen aber aber mit kleinem Einsatz täglich zeigen, dass wir sie auch individuell wahrnehmen. Beim einen Schüler ist das die Nachfrage wie es im Training läuft oder wie das letzte Spiel war, bei einem anderen die Rückmeldung "ich sehe, dass du dich anstrengst und verbessert hast" oder "gut, dass du wieder häufiger zum Unterricht kommst". Schüler die sich gesehen fühlen sind motivierter gesellschaftlich erwünschtes Verhalten (bei dir: "selbstverständliches" Verhalten) zu zeigen. Das Ziel von Realschulen und Co.ist es schließlich nicht Drop-Out-Kandidaten am laufenden Band zu produzieren, sondern Schülerinnen und Schüler mit berufsqualifizierenden Abschlüssen zu entlassen.


    Mit deinen Haltungen wirst du sicherlich dem einen oder anderen Vertreter des Philologenverbands aus der Seele sprechen, insofern sind das natürlich auch Haltungen, die man an Schulen findet. Der Philologenverband ist aber gerade nicht für die von dir favorisierte Realschule zuständig, sondern beschränkt sich in weiser Vorraussicht auf die Gymnasien. :essen:


    Ich weiß nicht, warum du dich hier permanent angegriffen fühlst. Dir hat niemand etwas böses getan und wie jemand unterrichtet, wenn er das Stex hat, ist doch jedem selbst überlassen. Ich werde jetzt mit dir hier auch nicht 20 Seiten über irgendwelche Unterrichtsmethoden diskutieren, da das nicht Ziel meines Threads war. Ich lege übrigens gar nichts als Norm fest. Wenn du auf Kuschelpädagogik stehst, mach es doch weiter. Ich würde bei Schulverweigerung anders vorgehen, aber das muss jeder selbst entscheiden.

    Leute, bitte mal die Kirche im Dorf lassen. Mein Thread hier hieß ob ich mit meinen Bedingungen ein Zweitstudium anstreben sollte/kann und nicht wie man Lehrer des Jahres 2019 wird. Oder was einen guten Lehrer ausmacht. Eröffnet einen eigenen Faden, wenn ihr das diskutieren wollt. Jeder Mensch legt doch selbst fest, wie er in welchem Beruf sein möchte. Genauso wie es Polizisten oder Erzieher oder Krankenschwestern gibt, die eher hart als herzlich sind, gibt es auch Lehrer, die übertrieben fürsorglich sind oder eben eher sanktionieren. Oder eine Mischung aus beidem. Das war hier aber nicht mein Ziel zu diskutieren. Auch wenn man hier nicht immer das Gefühl hat, aber Lehrer haben genauso wenig einen Heiligenschein wie Ärzte oder Erzieher, Sozialarbeiter und was es nicht noch alles gibt.


    Wenn einige von eich hier den Lehrer heraushängen lassen wollen, dann macht einen neuen Thread auf, aber ohne mich.
    Das Geglucker von wegen: Da musst du aber dieses oder jenes noch ändern und diese dauerhaft unterschwellige Selbstprofilierung ist in einigen Beiträgen ja kaum auszuhalten. Natürlich muss ich noch dieses oder jenes lernen und das darf ich auch. Ich bin ja noch kein Lehrer. Ihr habt aber auch keinen Heiligenschein, nur weil ihr 5 Jahre und mehr auf Lehramt studiert habt. Das bitte mal nicht vergessen. ;)

    "Das weiß ich doch, dass man die Kinder und Jugendlichen auch stärken muss, aber Lehrer loben eben oftmals nicht für Sachen, die für sie selbstverständlich sind."
    Mit dieser Einstellung solltest du keinen Fuß in berufsbildende schulen setzen.
    Ansonsten wirst du nach kürzester Zeit ausgebrannt und enttäuscht sein. Ich schätze, dass der pädagogische Anteil an berufsbildenden Schulen ähnlich hoch ist wie in der sekI. Je nach Schwerpunkt sitzen da fast ausschließlich sus, die durch alle schulischen Instanzen geflogen sind und kaum bis kein Vorwissen haben. Da kannst du froh sein, wenn sie a) überhaupt erscheinen und b) sich dabei einigermaßen sozialverträglich verhalten. Da sind dann 90% Beziehungsarbeit und 10% sowas ähnliches wie Wissensvermittlung. Und ja, ich habe auch eine Schülerin neulich überschwänglich gelobt, weil sie es das erste mal in diesem Halbjahr geschafft hat, weder rausgeschmissen zu werden noch sonst negativ aufzufallen. Ich habe sie noch nie so stolz und selbstbewusst gesehen wie über das Lob, dass sie mal positiv aufgefallen ist.
    Die Zeiten, dass Lehrer in erster Linie Wissen vermitteln, sind in weiten Teilen vorbei. An den meisten Tagen fühle ich mich als Berufskolleg'ler mehr wie ein Sozialarbeiter als wie ein Lehrer, weil die vielen wehwehchen der SuS unglaublich viel Raum einnehmen. Und nein, als selbstverständlich sehe ich gar nichts. Weder Anwesenheit, noch sozialverträglichkeit oder gar Körperpflege.


    In seinem ersten Beitrag schriebst du, dass die Kinder dich so lieb haben. Das ist ein schlechtes Motiv um Lehrer zu werden. Davon solltest du dich besser gänzlich frei machen.

    Darf man bei Kindern nicht beliebt sein als Lehrer? Das wäre mir neu. :stumm: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass das meine ausschließliche Motivation ist. Mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Danke.

    Anbeieinige Vorurteile dazu, die Lehrer teilweise äußerten, teilweise beiKollegen über uns abließen:


    Die Lehrer über Schulsozialarbeiter:


    - Ich habe meinen Unterricht seit 20 Jahren ohne Sozialpädagogendurchgezogen. Wozu jetzt Schulsozialarbeiter?
    - Die spielen den ganzen Tag und halten sich die Arbeit vomHals. Wenn sie die Schnauze voll haben, machen sie einfach ihre Tür zu.
    -Die haben nur ein Kind, wir haben 27 oder 28. Die picken sichnur die Rosinen heraus.
    -Die können ohnehin nichts bewegen. Was soll das also?
    -Wir haben mehr Macht als ihr.Wir stehen über euch und ihr könntgerne nett nachfragen, ob wir eure Hilfe brauchen, aber ihr habt an sich keinMitspracherecht.
    -Die hat uns das Schulamt auf den Hals gehetzt, um uns zukontrollieren.
    -Die sind für mich eine zusätzliche Belastung.


    Ich habe in keinem anderen Feld der Sozialen Arbeit derartigeMachtspielchen erlebt wie in der Schulsozialarbeit. Und ich möchte dawirklich nicht auf alle Schulen schließen.


    Gleichzeitig habe ich auch bei meinen Kollegen sehr viel Neidund Missgunst erlebt. Hier ein paar Auszüge dazu (Sicht der Schulsozialarbeiter):


    Gedanken meiner Ex Kollegen (ich möchte mich dabewusst ausnehmen):


    - Die haben ständig Ferien und kassieren das Doppelte an Kohle
    - Das was die können, kann ich auch.
    -Ich muss oftmals Vertretungsstunden für die abhalten und bekomme trotzdemnicht das gleiche Geld.
    -Die schieben ständig die verhaltensauffälligen Kinder zu unsab.
    -Die sehen uns als Last oder Belastung an.
    -Wenn wir im Klassenraum sitzen, fühlen sie sich kontrolliert.
    -Die habe unbefristete Arbeitsverträge und sichere Arbeitsbedingungen.



    Ich möchte die Punkte nicht kommentieren, aber es ist teilweise wirklich so, dass hier Welten aufeinander prallen. In keinem anderen Arbeitsfeld habe ich die Unterschiede als so krass erlebt.

    ...äh doch, genau das sage ich bei meinem dauerschwänzer, wenn er endlich mal wieder in der q12 vorbeischaut, die er gerade zum zweiten mal besucht. der junge kommt aus einer ziemlich belasteten familie, mutter schwer krank und seit jahren arbeitsunfähig, väter unbekannt, viele geschwister, daheim materiell sehr große probleme, drogengeschichten, auch schon beim älteren bruder, jugendamt war (und ist wohl noch?) in der familie. das kind ist nicht dumm, aber auch kein überflieger. hätte er die gleichen startbedingungen wie seine reichen (!) klassenkameraden, wäre das alles kein problem. hat er aber nicht. ja, wenn der endlich mal kommt, dann freue ich mich (wirklich) und begrüße ihn freundlich, er setzt sich hin und tut mit (und ja, er bekommt die ordnugsmaßnahmen für seine verspätung natürlich aufgebrummt, weil ich die weitergebe, aber das erledigt die oberstufenkoordination und das nimmt er auch nicht persönlich). das halten die allerallermeisten kollegen auch so. alles andere wäre pädagogisch völlige banane.

    Ich will nicht ans Gymnasium von daher. Kann nur für die Lehrer sprechen, die ich kenne und da war bisher keiner dabei, der sich wie du artikuliert hat. Ohne dir zu nahe zu treten, aber vermutlich hätte man dann an der Realschule noch mehr Anarchie und die würden alle kommen und gehen wann sie wollen. Am Gymnasium sind die Schwänzer ja nie lange, weil sie dann meist eh die Schule wechseln und auf die Realschule gehen oder sitzen bleiben. Ich denke, dass das bei deinem Dauerschwänzer nicht anders sein wird und dass er sein Abitur schaffen wird, daran habe ich Zweifel.


    Nein, mein Lehrerbild ist nicht verzerrt. Ich halte es eher für gewöhnungsbedürftig, wenn Lehrer die Kinder für selbstverständliches Verhalten loben. Lob ist wichtig und richtig, aber nicht wegen jeder Kleinigkeit. Wir haben eine Schulpflicht in Deutschland und man hat auch bei den Mitschülern eine Vorbildfunktion. Wenn die anderen 26 Kids nun also mitbekommen, dass ich meinen Dauerschwänzer für sein Erscheinen lobe, dann kannst du dir vorstellen, was da in den Köpfen abgeht. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass grenzenloses Gemecker wie die Physiklehrerin erfolgsversprechend ist.

    ...vor allem frage ich mich, wie es einen dann dort hinzieht, wenn man seine zukünftigen Kollegen alle für Pappnasen hält :gruebel:
    Aber wenn du dir sicher bist: viel Erfolg im Studium!

    Bitte lesen. Nur weil einige Lehrer an der besagten Schule so ticken, sind nicht alle Lehrer Pappnasen.



    Ich habe rund 15 Jahre in der außerschulischen Bildungsarbeit auf dem Buckel, mit Kindern, Erwachsenen, mit Migrationshintergrund, schwerst Mehrfachbehinderten- der gemeinsame Nenner war und ist auch jetzt im Ref, dass man mit Lob, Wertschätzung und Anerkennung von eben gerade nicht Selbstverständlichem (zumindest für DIESES Kind in DIESER Situation an DIESEM Tag) fast alle Menschen erreichen und etwas bewirken kann. Gerade Kinder erfahren viel zu selten ehrliche, stärkenorientierte Rückmeldung im Rahmen belastbarer Beziehungen, bei denen sie gerade nicht nur auf Fehlverhalten reduziert werden menschlich und nicht nur als "Leistungsapparate" zu funktionieren haben. Tragfähige Beziehungen zu entwickeln ist die Basis guter Erziehungsarbeit (=Kerngeschäft eines Lehrers), Stärkenorientierung eine natürliche Folge, ebenso wie das Loben erwünschten Verhaltens mehr Raum einnimmt, als das Herausstellen und Strafen unerwünschten Verhaltens. Defizitorientierte Ansätze gibt es natürlich in der Pädagogik, glücklicherweise verlieren diese aber an Rückhalt.Zumindest bei mir am Seminar könntest du mit Aussagen wie den hier von dir getätigten in Pädagogik nicht punkten oder gar ein 2.Staatsexamen bestehen. Auch wenn dir natürlich noch ein Lehramtsstudium fehlt, würde ich mir da von einer Sozialpädagogin mit ersten Berufserfahrungen mehr kritische Selbstreflexion erwarten.


    Ganz nebenbei ist Autorität keine Frage von Duzen oder Siezen; das sind letztlich Äußerlichkeiten. Bis auf eine Klasse, die derartige Gepflogenheiten gerade noch lernen muss, könnte ich mich von allen meinen Schülern problemlos duzen lassen wäre das an unserer Schule (oder im deutschen Schulsystem) so üblich. Das mag mein Urgroßvater der Schulmeister war anders gesehen haben, das ist aber eben auch schon ein halbes Jahrhundert her und die Pädagogik hat seitdem dazugelernt. ;)


    Na da kann ich ja froh sein, nicht bei dir im Studienseminar zu sitzen. *Ironie*
    Ob Autorität vom dutzen oder siezen abhängt kann man diskutieren. Die Meinung ist ja nicht allgemeingültig.
    Leider haben wir auch im sozialen Bereich krasse Unterschiede. So werden Erzieher, Sozis oder Altenpfleger deutlich schlechter bezahlt als Ärzte oder Lehrer. Finde ich das fair? Nein. Wäre ich für höhere Löhne? Ja. Bei uns in der Sozialen Arbeit gilt offenbar das Standardargument, man würde den Job ja nicht wegen des Geldes ausüben und der Sinn würde entschuldigen. Das ist schön und gut und sicher leisten wir einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, aber davon können wir unsere Brötchen nicht bezahlen.


    Meine Haltung ist kritisch, aber realistisch. Im übrigen stellt sich ja die Frage, wenn man vielen eurer Argumentationen folgt und die Lehrer genauso wie die Sozis arbeiten: Wozu braucht man dann Letztere?(Ich stelle die Frage bewusst provokant) Und da kommen wir wieder an einen Punkt, den ich bei meiner Arbeit leider sehr oft erlebt habe.
    Die Lehrer an meiner damaligen Schule, an der ich als Sozi tätig war (meist alle Ü40) waren der Auffassung, dass das was wir als reine Pädagogikausbildung im Studium hatten, in ihrem Studium, neben ihren Fächern integriert war. Frei nach: Der hat ja nur Sozialpädagogik studiert, während ich zusätzlich noch 2 oder 3 Fächer habe. Was will der mir also erzählen? Ich arbeite seit über 20 Jahren auf die gleiche Weise. Das was ich hier schildere, war speziell ein Phänomen der älteren Lehrer (Ü40).

    Und ich denke du siehst es zu sehr aus deiner (eingeschränkten) Erfahrung.


    Du redest immer von Kindern.
    Schulsozialarbeiter sind auch am Berufskolleg tätig und da wird nicht geduzt und eben mit jungen Erwachsenen gearbeitet.

    Ich kann ja nur für den Landkreis sprechen, in dem ich tätig war und da wurden Schulsozis noch nicht am Berufskolleg eingesetzt.

    entschuldige mal, die physikkollegin hat in deinem beispiel völlig falsch gehandelt, und das hätte sie bei uns auch später, ohne kind, rückgemeldet bekommen. von uns, als kollegium.


    als lehrer ist dein erstes ziel ebenfalls eine tragfähige beziehung zum schüler. wie soll er/sie sonst was lernen von dir? das sind kinder und jugendliche. bitte reflektiere nochmal deine vorstellung von der lehrerrolle.


    und defizitorientierung im unterricht statt stärkenorientierung ist auch nichts gutes, sondern für den lernerfolg der kinder, und darum geht's letztlich, überhaupt nicht gut. aber sowas von nicht gut. willst du ein guter lehrer werden- sei wie der sozialarbeiter in deinem beispiel, bloß nicht wie die physiktante.

    Das weiß ich doch, dass man die Kinder und Jugendlichen auch stärken muss, aber Lehrer loben eben oftmals nicht für Sachen, die für sie selbstverständlich sind.
    Aufs Zeugnis kommen ja auch nicht nur negative Sätze, sondern positive.

    Wir, ihr, sie... deswegen knallts eben zwischen den Berufsgruppen immer wieder, wegen der Vorurteile. Wieso denkst du, dass Lehrer nicht auf die Ressourcen schauen? Und wäre dann das dein erklärtes Ziel, so zu werden? Immerhin möchtest du ja raus aus diesem Beruf, rein in den anderen.
    Ich finde ungerade Lebensläufe überhaupt nicht problematisch. Ich finde aber, es kommt darauf an, was man für sich daraus mitnimmt. Wenn das Fazit aus jeder Lebensstation lediglich sein sollte: alles doof, die anderen können alle nix aber habens trotzdem besser... Das wäre schon etwas trostlos. (Und aus langjähriger Mentoren- und Forenerfahrung: wenn du mit dieser Einstellung reingehen solltest, wird's im Ref gehörig knallen).


    Ich denke, dass es Menschen meistens besser geht, wenn sie eine Station erfolgreich beenden und dann aus freien Stücken entschließen können, etwas anderes anzufangen.


    Wenn diese eine Schule extrem schlecht war und die Arbeit mit Junkies auch nicht dein Ding ist, dann probiers doch mit einer anderen Schule, einer WG oder was immer dir liegt. Als langjährig unzufrieden Geswesene kann ich dir nur raten: Lerne erst mal deine Position zu finden, deine Aufgaben zu definieren, deine Persönlichkeit (als Sozialarbeiter) zu entwickeln, deine Grenzen und Möglichkeiten zu entdecken. Und wenn du dann Bock hast, was anderes zu machen, dann machs :)

    Wie ich schon sagte, ich gehe davon aus (und hoffe), dass es diese Probleme im Schulsozialarbeiterbereich nicht in ganz Deutschland gibt. Eine Schule ist ja auch nicht repräsentativ für ein ganzes Land. Nein, das Lehrer nur aufs negative schauen wollte ich damit nicht sagen, nur zum Ausdruck bringen, dass Lehrer anders als Sozialarbeiter auf die Kinder blicken (falls das doch so ankam, tut es mir leid). Sonst wären die Sozialarbeiter überflüssig. Ein Sozi lobt eben auch für Verhalten, das eigentlich selbstverständlich sein sollte.
    Stell dir mal vor, du hast einen Dauerschulschwänzer in der Klasse, der nach 4 Wochen wieder zur Tür herein kommt und sagst als Lehrer: Hallo Max, ich freue mich, dass du nach 4 Wochen endlich wieder zu uns gefunden hast. Oder jemand kommt zu spät: Hallo Josephine, schön, dass du dich doch noch dazu entschlossen hast uns heute zu beehren und nicht im Bett zu bleiben. Ich will nicht ausschließen, dass es solche Lehrer gibt, aber ein Großteil der Lehrer wird sich an den Kopf fassen.


    Nein, ich habe eigentlich vor mich ab Oktober einzuschreiben fürs Lehramt und dann stundenweise nebenher im Heimbereich zu jobben oder in der Beratung. Ich sammle nur noch Infos, wie ich meinen Traum vom Lehramt realisieren kann und auf welche Fächer mein Entschluss fällt. Die Sache Selbstfindung in der Sozialen Arbeit ist für mich durch. Dafür überwiegen die negativen Komponenten zu stark. Das sind u.a. die befristeten Arbeitsverträge und die fehlende Möglichkeit auf Vollzeit. Ich habe Freunde, die mittlerweile auf der 5. Befristung arbeiten und das alles nur in Teilzeit. Die sind in 8 Jahren 4 Mal umgezogen. Gehaltssteigerungen haben kaum Aussicht. Die kleinen Träger kämpfen selbst ums überleben. In den öffentlichen Dienst kommt man oft nur durch Beziehungen. Überstunden und teilweise ausbeuterische Konditionen sind an der Tagesordnung. Es ist wie mit Krankenschwestern oder Altenpflegern. Brauchen tun sie alle, bezahlen will sie keiner.
    Es erfordert eine grenzenlose Selbstaufgabe, die ich nicht mehr bereit bin aufzubringen. Eigener PKW mit dem man die Klienten von A nach B fährt, Überstunden, fehlende Supervision und Nachbetreuung von Fällen, hohe Selbstaufgabe mit dem Dauerargument, man würde den Job nicht wegen des Geldes ausüben. Man kann den Job sicher machen, wenn man Mutter von 2 Kindern ist und nicht der Haupternährer. Dann will ich gar nichts sagen. Ein Großteil meiner Kolleginnen macht es eigentlich nur, für die Urlaubsfinanzierung und das Taschengeld wie auch die Rentenpunkte nebenher und es passt für sie, weil sie wegen der kleinen Kinder eh nicht Vollzeit arbeiten können. Aber als Single kommt man in der Sozialen Arbeit nicht weit.


    Das sind nicht die einzigen Gründe, aus denen ich das Arbeitsfeld wechseln will. Vor allem macht es mir Spaß mein Wissen zu teilen. Ich liebe es pädagogisch zu arbeiten, Kinder beim Wissenserwerb zu unterstützen, sie bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu begleiten und mit ihnen gemeinsam durch Höhen und Tiefen zu gehen. Ich liebe Englisch, ich liebe die pädagogische Arbeit und ich mag es mein erworbenes Wissen weiter zu geben und zu teilen und man sagt mir, ich habe Nerven aus Stahl und bin sehr geduldig. Wenn man es sich mit mir versaut, muss man schon viel Mist gebaut haben. Und all das kann ich als Lehrerin verwirklichen.

    Der Ansatz in der Schulsozialarbeit ist oft ein anderer. Ich denke, das siehst du zu sehr aus der Lehrerperspektive.
    Das geht schon damit los, dass die Sozis sich duzen lassen. Du baust als Sozi zu seinen Klienten oftmals ein Vertrauensverhältnis, oft auch ein kumpelhaftes Verhältnis auf. Das wäre für einen Lehrer gar nicht realisierbar. Wenn der sich duzen lässt, ist die Sache gelaufen. Als Sozialarbeiter hast du das Ziel tragfähige Beziehungen zu entwickeln. Das machst du als Sozi natürlich nicht, indem du bestrafst, sondern sehr stärkenorientiert arbeitest. Wir schauen auf das, was da ist, nicht auf das, was nicht da ist.
    Dass man nicht lobt als Lehrer, hast du missverstanden. Aber man arbeitet leistungsbezogener und konzentriert sich nicht so stark auf die Stärken.


    Dazu hatte ich selbst mal ein Erlebnis mit einer Lehrerin. Das Kind kam zu uns ins Sozialarbeiterzimmer und war an diesem Morgen entgegen zahlreicher anderer Tage aufgestanden und zur Schule gekommen. Mein Kollege lobt den Jungen, als die Physiklehrerin herein kommt und ihn zur Sau macht.
    Hinterher durften wir uns anhören, dass es unmöglich wäre, ein Kind für sein Aufstehen zu loben. Das sei Grundlage und eine Selbstverständlichkeit!
    Der Junge stand vor der Tür, während sich die Erwachsenen in den Haaren hatten.



    Die Nähe Distanz Geschichte ist nicht selten auf Traumatisierungen zurück zu führen. Kinder, die damit extreme Probleme aufweisen, haben nicht selten Grenzüberschreitungen erlebt.
    Dass die Ursache fast immer beim Erwachsenen liegt, ist zu sehr pauschalisiert. Meine Meinung.

    Ich glaube, dann täuscht der Eindruck. Ich bin nicht verwöhnt und anspruchsvoll. Ich habe nur Angst. Ich bekomme ja nicht einmal an die 2300 Euro. Ich bin teilweise mit 2100 und auch schon mit 1900 Euro ausgegangen.


    Was die Schulsozialarbeit angeht, hast du vermutlich recht. Natürlich hängt es auch davon ab, wohin man kommt. Vielleicht hatte ich da schlichtweg Pech.
    Was mich im Bereich der Schulsozialarbeit allerdings stört ist die bereits angesprochene Kuschelpädagogikhaltung, die es im Lehramt nicht derart extrem gibt. Da ist das Nähe- Distanzverhältnis größer. Klar ist ein ressourcenorientiertes Verhalten wichtig und richtig, aber Kinder dauerhaft für Dinge in den Himmel zu loben, die selbstverständlich sind, sehe ich als sehr kritisch und damit hatte ich echte Probleme. Das merke ich auch bei meinen Nachmittagsangeboten. Wenn ich so arbeiten würde wie in der Schulsozialarbeit, würden die Kinder auf den Tischen tanzen. Die Kids haben bei den Sozis teilweise das Gefühl, man ist der Kumpel von der Straße und das rutscht ganz schnell auf eine Ebene ab, die in Respektlosigkeit mündet.
    Schulsozialarbeit funktioniert meist dann, wenn die Hierarchie zwischen Lehrern und Sozpäds auf einer Ebene ist und die Grenzen dennoch abgesteckt sind und man sich gegenseitig respektiert und achtet. Das war damals nicht der Fall und ich weiß von anderen Sozis aus meiner Gegend, dass das Gefälle Lehrer und Sozi dort immer noch sehr groß ist.


    Natürlich spreche ich hier nicht von ganz Deutschland. Ganz klar.


    Was das Geld angeht. Nein, darum würde ich das Zweitstudium nicht wagen. Wenn gleich man auch als Angestellter und Lehrer mehr bekommt als ein Sozialarbeiter.

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