Beiträge von CDL

    In BaWü wäre das ein Fall für eine Begutachtung durch Sonderpädagogen des SBBZ. Da gilt aktuell bei uns die Ansage, dass die maximal bis Klassenstufe 6 noch SuS begutachten im Hinblick auf einen möglichen Schulartwechsel oder aber die Feststellung eines Förderbedarfs bei Verbleib an der aktuellen Schule, normalerweise sind die v.a. in den GS aktiv.


    Das Ergebnis der Begutachtung wird dann mit Schule und Elternhaus besprochen, wobei mögliche Wege (SBBZ, Förderschwerpunkt x + Verbleib an der aktuellen Schule, Förderschwerpunkt x + z.B. Wechsel an eine Werkrealschule/Hauptschule) aufgezeigt werden. Letztlich entscheiden dann die Eltern wie es weitergeht und das hoffentlich im Sinne ihres Kindes. Zumindest in BaWü würde ich davon ausgehen, dass so ein SuS an einer Werkrealschule oder einer der wenigen verbliebenen Hauptschulen eine realistische Chance hat seinen HS-Abschluss zu machen, bei einem Besuch von RS/GMS wäre ich eher skeptisch. HS/WRS haben meist kleinere Klassen und mit den früheren Grund-und Hauptschullehrern echte Experten im Kollegium wenn es um die Förderung gerade besonders leistungsschwacher SuS geht.

    Habe auch so eine Gruppe aus drei Klassen (Unterstufe). Mein Weg um diese spezielle Gruppe zu mehr Ruhe, Konzentration und letztlich auch funktionierender Kooperation zu bringen (arbeite tatsächlich nur mit denen so):


    - Feste Sitzordnung (Klassenverbände aubrechen und trennen + abwechselnd Junge-Mädchen mit dem Hinweis, dass wir da erst wieder ändern, wenn es so wirklich gut funktioniert im Regelfall), in der 1.Stunde mit Änderung der Sitzordnung gibt es Namensschilder, damit ohne große Diskussion klar ist, wo ich sie bitte haben möchte
    - festes Ritual zu Unterrichtsbeginn und - ende
    - 5 min Sonderpause bei einer Doppelstunde, die die die SuS sich durch konzentrierte Mitarbeit am jeweiligen Tag "verdienen" können (seitdem sind die Doppelstunden viel entspannter, denn sie ermahnen sich gegenseitig), bei größerer Unruhe etc.wird die Pause um jeweils eine Min gekürzt, im worst case 5min ans Unterrichtsende drangehängt (war exakt einmal nötig, bei Einführung der neuen Regeln)
    - kooperative Elemente werden wenn ich sie neu einbringe immer erst 2-3x geübt mit jeweils klaren Hinweisen, was ich an Verhalten erwarte und einer gemeinsamen Reflektion, was gut geklappt, woran wir noch arbeiten wollen, wie wir beim nächsten Mal gemeinsam besser arbeiten können
    - Regeln werden zu Stundenbeginn an der Tafel visualisiert (wieviele Pausenminuten sind noch übrig, etc. habe da feste Karten, die cih einfach aufhänge als Erinnerung für alle)
    - Punktesystem für einzelne Förderschüler (Förderschwerpunkt "Verhalten"): die bekommen am Platz 3 Punkte angeheftet (ist mit KL/Elternhaus abgesprochen + wird in allen Unterrichtsstunden so gehandhabt), bei größerem+ wiederholten Fehlverhalten wird wortlos ein Punkt abgenommen, sind alle Punkte weg erhält der jeweilige SuS einen Tisch entweder hinten in den Klassenraum mit Schreibaufgabe vor die offen stehende Tür (war auch erst einmal erforderlich bei den SuS mit dieser Sonderregel, da meist die Abnahme von 1-2 Punkten ausreichend ist als Hinweis, dass der Spaß jetzt vorbei ist)
    - am Ende jeder Stunde gebe ich 2-3 SuS direkt ein kurzes Feedback zu ihrem Arbeits- und Sozialverhalten in der Stunde à la "ich habe gesehen, dass du heute der x aus der Parallelklasse geholfen hast, das war sehr nett von dir" etc., da versuche ich die kleinen Schritte zu würdigen, die die Kinder, denen das ganz besonders schwer fällt, in die richtige/gewünschte Richtung machen und sie in ihrem Verhalten zu bestärken; zusätzlich lobe ich im Unterricht generell deutlich mehr, als dass ich sanktioniere/rüge/...; je verhaltensauffälliger eine Lerngruppe ist, desto besser sind meine Erfahrungen mit diesem Weg



    Kollegen in der Inklusionsklasse arbeiten zusätzlich noch mit "Belohnungssystem": Wer besonders konzentriert arbeitet, hilfsbereit ist, etc. erhält einen Smiley, bei einer bestimmten Zahl darf man in Freiarbeitsphasen auch außerhalb des Klassenzimmers an einem festen Platz arbeiten. Da nur eine feste Anzahl an SuS gleichzeitig außerhalbt des Klassenraums arbeiten dürfen, ist das ganz besonders begehrt und unterstützt ebenfalls das Arbeits- und Sozialverhalten der Gesamtgruppe.

    Liste mit möglichen Themen zeigen (da packst du dann vor allem Themen rein, an die deine SuS erfahrungsgemäß weniger denken würden) ergänzt um den Hinweise, dass
    a) keines der gezeigten Themen gewählt werden müsse, sondern du dich freust über eigenen Vorschläge
    b) kein Thema doppelt vergeben wird, wenn sich also zwei für dasselbe Thema interessieren entweder du mit den SuS versuchst verschiedene Schwerpunkte zu finden oder eben gelost wird

    Die Schulsozialarbeit bei uns hat eine 80%-Stelle. Mehr wäre da oft schön, da sie ein unersetzlicher Teil des Schullebens und der Schulkultur und bei Kollegen wie Schülern sehr beliebt und geschätzt ist. Wir haben das Glück an unserer Schule weiteres zusätzliches Personal für besondere Probleme zu haben wie eine Beratungslehrerin (die sind der Sek.I in BaWü immer für mehrere Schulen zuständig, weshalb es ein Geschenk ist, wenn man so jemanden direkt an der eigenen Schule hat), eine Sonderpädagogin (mit vollem Deputat), etc. Viele Dinge die an Schulen im Umkreis Kollegen einfach irgendwie allein bewältigen müssen, können bei uns mithilfe dieser Experten entlastet werden. (Selbstverständlich ist das in BaWü also keineswegs, sondern hat manches mit Glück zu tun, manches mit dem jeweils verantwortlichen Schulträger oder auch der Schulleitung.)
    Die Schulsozialarbeiterin nimmt regelmäßig am Unterricht der Klassen 5 teil - damit die SuS sie direkt mit der Einschulung bei uns kennenlernen und ein Vertrauensverhältnis sich entwickeln kann-, geht in 6 mit wenigstens einer Klasse ins Schullandheim und gestaltet ebenfalls in 6 auch aktiv die Projektwoche mit. Ab 7 nimmt sie hin und wieder einmal an einer Unterrichtstunde teil - auf Wunsch der Lehrkraft, infolge der Rückmeldung von SuS zu Problemen in der Klasse oder auch auf eigenen Wunsch, damit der Kontakt nicht abreißt-, geht mit auf Klassenausflüge als Begleitperson oder besucht die SuS während ihres Sozialpraktikums, für das sie auch die Beurteilung verfasst. Zusätzlich unterstützt sie regelmäßig Aktionen der SMV und hat im Jahresverlauf eigene kleine Projekte, die sie mit kleinen Schülergruppen oder auch mal einem einzelnem Schüler realisiert, der/die einen besonderen Rahmen benötigt, um sich öffnen und anvertrauen zu können.

    Ich würde das liken, wäre der bittere Zynismus nicht so verdammt schmerzhaft. Eigentlich ist diese ganze heiße Luft (der Politiker) einfach nur zum Heulen!
    Der Leitspruch meines Großvaters für seinen Unterricht (den er auch seinen Schülern mitgegeben hat) war "Mehr sein als Schein." Statt ein güldenes Kalb namens "Kind" öffentlichkeitswirksam in den Mittelpunkt zu stellen, wäre insofern mehr ehrliches Handeln wünschenswert. Das haben sowohl die von unserem Unterricht betroffenen Schülergenerationen verdient, wir als ihre Lehrkräfte und die Gesellschaft, die wir so ganz nebenbei aktiv gestalten.

    Oder du schaust einfach erst einmal, ob dir dein LA-Studium in der Praxis wirklich so viel weiterhilft...

    Ich verstehe, womit ich das ausgelöst habe und entschuldige mich, wenn ich mit meinem flapsigen Kommentar deine oder die Gefühle anderer User hier verletzt habe.


    Ich weiß aber jenseits der Flapsigkeit durchaus auch ein wenig wovon ich schreibe. Nach einem rein wissenschaftlichen Studienabschluss habe ich eine Stelle an einer 2jährigen Berufsfachschule erhalten, ohne Lehramtsstudium, ohne Ref und eingesetzt haupsächlich in Fächern, die ich noch nicht einmal studiert hatte ("Berliner Modell" wenn man so will). Ich war selbstkritisch genug, um zu wissen dass mir einiges (und nicht nur die Fachlichkeit im einen oder anderen Fach) fehlte, um tatsächlich guten Unterricht zu machen. weshalb ich berufsbegleitend ein Zweitstudium Lehramt begonnen habe. Da ich fachwissenschaftlich bereits ausgebildet war, konnte ich mich dabei vollständig auf Dinge wie Pädagogik, Fachdidaktik, Psychologie konzentrieren und habe mir thematisch Kurse ausgewählt in Bereichen, in denen mir besonders viel Wissen fehlte wie ich in der praktischen Tätigkeit täglich sah. Meinem Unterricht hat das Studium spürbar gut getan, insofern: Ja, ein Lehramtsstudium bringt einen beruflich voran und ist keineswegs obsolet und durch reine Praxis ersetzbar.
    Ich habe mir letztlich erstmal eine andere Stelle in der außerschulischen Bildungsarbeit gesucht, weil ich es persönlich nicht länger verantworten wollte Schülern die keine Wahl haben, wohl aber etwas besseres verdient gehabt hätten, weiter meinen fachfremden, unausgebildetetn Unterricht zuzumuten . Die Prüfungen haben zwar immer alle bestanden, ihre Potentiale hätten sie aber ganz ohne jeden Zweifel mit der Unterstützung einer besser ausgebildeten Lehrkraft besser entfalten und womöglich auch nutzen können. Nach insgesamt fast 15 Jahren Berufserfahrung in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit, einem erfolgreichen fachwissenschaftlichen Studium, erfolgreichem Zweitstudium Lehramt habe ich vor 1 Jahr das Ref doch noch begonnen und bin täglich dankbar für die intensive Ausbildung, das Feedback von Mentoren oder Lehrbeauftragten, die mir helfen tatsächlich guten Unterricht zu planen und durchzuführen. Meine vorhergehende Berufspraxis (und auch das Quentchen mehr an Lebenserfahrung mit Ende 30) hilft mir natürlich an sehr vielen Stellen (z.B. im Bereich der Klassenführung, dem Störungsmanagement oder auch der Planung und Durchführung von AGs und Projekten), doch auch das Referendariat ist keinesfalls obsolet wie ja nicht nur ich meine, sonst wäre es für eine volle Lehrbefähigung wohl nicht vorgesehen.


    "Lehrer kann jeder"- so habe ich meine 1.Stelle im Schuldienst bekommen- guter Unterricht braucht aber neben personellen Ressourcen und weiteren Fachkräften für die niemals endenden "Sonderaufgaben" eben auch und gerade gut ausgebildete Lehrkräfte und nicht nur "learning by doing".

    Erst einmal ist nur wichtig, dass die Lehrerschaft dies anerkennt und sich nicht den Kopf zerbricht über eventuelle eigene Unzulänglichkeiten oder die der Schullandschaft im Allgemeinen. Noch nie hat sich Pädagogik und Schule so sehr um das goldene Kalb "Kind" gedreht wie heutzutage.

    Klasse! Wir Lehrer sind großartig und machen alles was wir können und das womöglich sogar richtig- reicht an Reflexionsfähigkeit, Ref beendet. Wo ist meine Ernennungsurkunde für die Planstelle?

    Es ist naiv zu glauben, dass die flächendeckend um sich greifende Bildungsarmut an zu wenigen, zu unqualifizierten, falsch ausgebildeten, falsch eingesetzten, aus Quereinsteigern gewonnenen Lehrkräften liegt.

    OK, ist als persönliche Meinung registriert. Gibt es dazu vielleicht eine Begründung, um deinen Gedankengang nachvollziehbar zu machen? Oder eine alternative These, woran es liegen könnte (oder gar liegt)?

    Mir ist auch nicht klar, wie man aus einer technischen Ausbildung zwei wissenschaftlich fundierte, allgemeinbildende Fächer ableiten will.

    Nennt sich Quereinstieg oder auch "Lehrer kann eh jeder" :pfeifen: ; mache ich auf jeden Fall auch direkt nach dem (LA-)Ref: Mail an diverse Justizministerien, Staatsanwaltschaften, Gerichte und Anwaltssozietäten, ob mein immerhin zweistellig abgeschlossenes Jura-Grundstudium von anno schlag-mich-tot mich nicht bei genauerer Betrachtung zur Bundesverfassungsrichterin befähigt, weshalb man dankbar sein dürfe, künftig mit mir in der Sozietät arbeiten zu können. :zahnluecke: Obwohl ich angesichts des Grundstudiums wahrscheinlich komplett überqualifiziert sein werde... Also doch Raketentechnikerin, von Physik hab ich noch nie was verstanden, das wird also ganz sicher der lustigste Beruf, den ich je hatte. :teufel:

    Bei uns kam heute eine Rundmail des VBE zu Unterrichtsausfall und Quereinstieg. Demnach gebe es in BaWü wohl aktuell 1438 Quereinsteiger (die rund 1000 Sek.II-Leute, die wohl bereit waren mangels Alternative an die GS zu gehen darf man da getrost draufschlagen, auch wenn die wenigstend berufsbegleitend nachqualifiziert werden). 1438 Quereinsteiger entsprächen etwa 1,2% der Lehrkräfte von BaWü, in Berlin haben derselben Info nach angeblich sogar nur 39% der Lehrkräfte eine vollständige Lehrerausbildung durchlaufen.
    In Kombination mit den von Conny beschriebenen Ausgangs- und Arbeitsbedingungen wundert mich das Abschneiden der Berliner Schüler nicht mehr. Fassungslos macht mich eher, was in dem von Conny verlinkten Artikel stand:



    (...)Und genau hier liegt der Skandal des neuerlichen Schulschocks: Der Berliner Senat nämlich weigerte sich zunächst, die Zahlen zu veröffentlichen. Der Abgeordnete Joschka Langenbrinck, ein Neuköllner Sozialdemokrat, musste erst mit einer Entscheidung des Karlsruher Verfassungsgerichts winken, ehe seine Parteifreunde in der Schulverwaltung die Ergebnisse auf seine parlamentarische Anfrage hin herausrückten. Mit anderen Worten: der Senat wollte verheimlichen, dass Berlins Drittklässler nicht schreiben können.



    Der Staatssekretär für Schule Mark Rackles (SPD) zeigte in seiner launigen, pomadigen, genervten Antwort auf die Anfrage von Langenbrinck, dass die Reise der Kultusminister in ganz Deutschland in diese Richtung geht: Die Bundesländer, so schrieb er, „werden sich darauf verständigen, künftig die VERA-Daten weder für einen Ländervergleich noch für die Veröffentlichung landesinterner Vergleiche zu nutzen.“(...)

    In BaWü war ähnliches zu hören vor der Veröffentlichung der letzten Vera 8. Da frage ich mich, wer hier eigentlich der Souverän ist, wenn den Wählern solche Ergebnisse vorenthalten werden sollen!?! (...aber Lehrkräften zumutet auch noch solche Vergleichsarbeiten durchzuführen und vor allem zu korrigieren; kann man sich dann doch ehrlicherweise direkt sparen, damit alle sich auf die "lustige" Umsetzung der DSGVO im schulischen Alltag konzentrieren können. Es lebe das neue analoge Zeitalter....)

    Die Frage, die sich mir da ein wenig stellt, ist inwiefern der Direkt-, Quer- oder Seiteneinstieg oder infolge fehlender Fachlehrkräfte fachfremd erteilter Unterricht eine Rolle spielt (und zwar nicht nur bezogen auf die Berliner Ergebnisse, sondern durchaus auch bezogen z.B. auf BaWü).
    Ich gehe jetzt einfach mal von mir selbst aus: Sek.I in BaWü bedeutet, dass ich nach dem Ref bei entsprechendem Fachlehrermangel an meiner Schule und Bereitschaft meinerseits vorausgesetzt auch fachfremd eingesetzt werden kann. Das mag in einer anderen Gesellschaftswissenschaft angesichts dessen wie ich im Studium aufgestellt war noch vergleichsweise unproblematisch und fachlich leistbar bzw.didaktisch mit entsprechendem Einsatz umsetzbar sein, in Mathe oder Deutsch würde mir aber schlichtweg zuviel an Fachlichkeit bzw.didaktischem Wissen fehlen, um da mehr als Unterricht auf Nachhilfe-Niveau anbieten zu können. Das dann in den Hauptfächern 2-3 Schuljahre lang hintereinander bei sehr heterogenen Lerngruppen aus entsprechendem sozialen Umfeld und wir sprechen schnell von einem Leistungsrückstand, den man in Schuljahren angeben muss.


    P.S.: Bitte nicht missverstehen als Abwertung der oft hervorragenden Arbeit von Direkt- und Seiteneinsteigern. Ich habe selbst in meiner Familie Seiteneinsteiger in den Lehrberuf, die teilweise für ihr studiertes Fach der einzige Fachlehrer an der Schule sind und dank der Ausbildung im Ref auch in diesem Fach entsprechend qualifiziert sind. Das muss aber ja nicht die Regel sein, gerade, wenn die Verzweiflung an Lehrer in bestimmten Fachbereichen zu kommen groß genug ist und ist in jedem Fall nur ein Baustein angesichts des zumindest in der Sek.I oft massenhaften fachfremden Einsatzes von Lehrkräften.

    Ja, glaube ich, je nach Vertrag! Kenne genug Leute bei denen unbezahlte Überstunden Vertragsbestandteil sind, kenne aber auch genug Gegenbeispiele. Meine Cousine hat eine 35-Stunden-Woche und lässt das auch sehr gerne raushängen. Meine Mutter arbeitet auch ihre 39 Stunden und fertig.
    Also: Ausnahmen gibt es, aber so Leute bekommen auch meist ein entsprechendes Gehalt.

    Was die These mit dem "entsprechenden Gehalt" bei mehr als 35-40 Wochenstunden Arbeitszeit anbelangt, werden da leider die vielen Menschen vergessen, die beispielsweise im Einzelhandel regelmäßig ihre 43h/Woche ableisten ohne sich je ein güldenes Näschen damit verdienen zu können. Tatsächlich wage ich zu behaupten, das mehr als 40-43h Wochenarbeitszeit für viele Arbeitnehmer in Deutschland die Normalität darstellen und dies nur vereinzelt finanziell entsprechend honoriert wird. (Das die faktische Wochenarbeitszeit -vor Überstundenausgleich via Ferien- eines Volldeputatlers das um Längen schlägt ist aber auch klar.)

    Mein Mitleid mit den Lernenden.

    Ja, das ist wirklich bemitleidenswert wenn SuS am Ende einer Unterrichtseinheit noch an einem Thema arbeiten "müssen", das sie selbst angefragt haben angesichts sich widersprechender Aussagen diverser Lehrer, Eltern oder anderen Menschen zu politisch und/ oder sprachlich korrektem Sprachgebrauch. Am Ende enwickeln die noch eine eigene Haltung zum Thema und bringen uns dem Ziel der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer einen Beitrag zu mündigen Bürgern zu leisten einen Schritt näher...

    Auf welche Toilette/Dusche geht eigentlich ein Mann, der sich zu einer Frau umoperiert hat?Ist eine ernstgemeinte Frage. Gibt es da Regelungen? Oder könnten Frauen, die sich da unwohl fühlen, dagegen vorgehen.

    In den USA ist es in einigen Bundesstaaten Transgender-Menschen verboten die Toilette zu besuchen deren Geschlecht sie sich zugehörig fühlen (andernfalls droht eine Anzeige wegen sexueller Belästigung), in einzelnen Fällen gilt dies sogar noch nach einer Hormonbehandlung (samt rechtlichem Wechsel des Geschlechts) oder geschlechtsangleichender OP (wen es genauer interessiert, findet unter "Bathroom Wars", was sich seit Trump diesbezüglich verschärft hat). Teilweise wird auf die rechtliche Situation an amerikanischen Schulen mit "Unisex"-Toiletten reagiert in Form von Einzeltoiletten, die Personen jeder Geschlechtsidentifikation besuchen dürfen (was vereinzelt aus der LGBTQ-Bewegung zum Vorwurf der Diskriminierung führte, da infolge der Geschlechtsidentifikation eine Ungleichbehandlung erfolgt, was auch schon gerichtlicht bestätigt wurde in Einzelfällen). Berlin hat wohl auch versucht Unisex-Toiletten in öffentlichen Gebäuden durchzusetzen, ich meine bislang erfolgslos.


    In Deutschland gilt das rechtliche Geschlecht im Zweifelsfall als ausschlaggebend, allerdings sollten Transgender-Menschen vor einer OP oder rechtlichen Änderung ihres Namens bereits einen Zeitraum im anderen Geschlecht gelebt haben, was alltägliche Dinge wie Toilettenbesuche ja nicht ausschließt. Auch nach der Änderung des rechtlichen Status kann ganz nebenbei bemerkt der Besuch einer öffentlichen Toilette problematisch sein angesichts von Ängsten, Unsicherheiten oder manchmal auch ignoranter Borniertheit von Mitmenschen im Umgang mit Transgender (denen man ja teilweise das ursprüngliche biologische Geschlecht noch ansieht/anhört). Unisex-Einzeltoiletten würden dahingehend vielleicht einige Transgender-Menschen oder solche, die sich als "Divers" einstufen entlasten im Alltag. (Müsste man aber sicherlich mit den davon betroffenen Menschen besprechen, statt nur über sie zu sprechen.)


    Alternativ gab es auch Würstchenbasare, da braucht man entsprechend Kochplatten und evtl. Geflügelwürstchen.

    Hotdogs gab es bei uns im letzten Schuljahr (normale Würstchen und Halal in der Schulküche gebraten, Brötchen, Senf, Ketchup, Röstzwiebeln). Das kam als Abwechslung zu den ewigen Kuchenverkäufen super an bei den Schülern. Die waren nach der Hälfte der Pause ausverkauft.

    Danke für den Link, das passt perfekt zu etwas, woran ich in drei Wochen mit meinen 7ern arbeiten werde. :top:


    Inhaltlich finde ich die Vorschläge auf jeden Fall lesbarer als Gendergap, Gendersternchen oder das ständige Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, etc. :autsch:


    Nachdem Sprache immer auch ein Mittel der Macht ist und unsere Realität nicht nur ausdrückt, sondern auch mitgestaltet und die Wahrnehmung dieser beeinflusst, ist ein Aufbrechen einer rein männlich dominierten Sprache ein ebenso anstrengender, wie notwendiger Schritt. (Wie weit dieses "Aufbrechen" dabei gehen muss sei dahingestellt, darüber lässt sich sicherlich vorzüglich streiten. Mir geht es als Politikwissenschaftlerin- pardon: politikwissenschaftlich ausgebildete Person biologisch weiblichen Geschlechts und weiblicher Genderzuordnung :victory: - da eher um Haltungen und das Infragestellen scheinbarer gesellschaftlicher Selbstverständlichkeiten, die über Sprache ihren Ausdruck finden.)

    Statt der Labberbrühe mt Farbe aus der Lehrerküche in der Schulküche 5 Kannen handgebrühten Kaffee kochen und den ewig durstigen Lehrern dank der besonders fairen Kaffeebohnen, des nostalgischen Wertes und unvergleichlichen Geschmacks zu 1,50€ verkaufen (anstelle des Euros für den besseren Muckefuck) :cash: . Ich nehme bitte direkt eine Kanne täglich, danke.

    So, sorry, ich will den Thread hier auch nicht kapern, aber dieses Gejammer ein- bis zwei Wochen nach den Ferien nervt einfach nur unglaublich. :cursing:

    Es soll ja Lehrer geben, die dienstbeflissen die Schultage über durchschaffen, um dann pünktlich zu Ferienbeginn krank zu werden. :krank: Dazu noch von ein paar Klassen Hefte und Klausuren zu korrigieren, evtl.Prüfungsvorbereitungen o.ä.im Ref (bei manchen die Erstellung von 100+x Verbalbeurteilungen in GS oder GMS) und schon sind die Ferien gar keine Ferien mehr bei genauerer Betrachtung, sondern nur Dienst mit freierer Zeiteinteilung. Und nein: Ich will nicht jammern, dazu geht es mir heute viel zu gut. :gruss:
    Ganz neben bei hinkt der Vergleich der Urlaubstage von Lehrern und anderen Arbeitnehmern gewaltig. Zumindest bei vollem Deputat kommen Lehrer in normalen Arbeitswochen auf ausreichend "Überstunden" (40 + x), so dass die tatsächlichen Urlaubstage die eines Arbeitnehmers in der freien Wirtschaft nicht mehr übertreffen.

    Für kleines Geld online Blöcke, Hefte oder Stifte mit Schulmotiv bedrucken lassen (Genehmigung der Schulleitung einholen) und an Mitschüler mit kleinem Aufschlag verkaufen. Irre praktisch für alle SuS, die "vergessen haben" mehr als den vollständig leeren (sic!) Rucksack samt sich selbst in die Schule zu schleppen, netter Service für diejenigen, deren Heft mal wieder völlig überraschend randvoll ist und ohne großen Aufwand auch regelmäßig realisierbar (die Kundschaft wechselt ja nur, die Nachfrage bricht aber sicher nicht komplett ein).

    Aber Ferien sind auch nur noch 2 Wochen ;)

    Waaaaaaas!?! :staun: (Ich fang vor Neid gleich das Sabbern an, will auch, will auch! *mich auf den Boden schmeiß und greine* ;( Bei uns ist es erst Ende Februar wieder soweit mit den Winterferien über Fasnacht- natürlich nachdem wir in der Schule ordentlich Party mit allen Schülern und Lehrern (Schulsozialarbeit, Ganztag) samt Narrenbefreiung hatten. :pirat: )



    ... wenn ich meine Garage nach 6h Unterricht und Vorbereitung und 4 Zeitstunden GLK (Notenkonferenz erst nächste Woche...) mit dem Schulschlüssel aufschließen will, minutenlang rätsel, warum das dieses Mal einfach nicht passen will und mich frage, ob der Chip erst aufleuchten muss, damit es schließen kann. :sterne:

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