Beiträge von CDL

    Im Fremdsprachenunterricht gibt es als klassische Phasen zur Erarbeitung eines Lese- (oder Hör-)textes die Arbeitsphasen vor-während-nach der Lektüre, die jeweils entsprechend sutrkturiert werden. Das könnte sich auch in anderen Fächern in einer sehr leistungsheterogenen Gruppe anbieten bzw. bei vielen SuS mit DaF/DaZ im Sinne eines sprachsensiblen Fachunterrichts:


    Davor: zentrale Fachbegriffe die im Text erscheinen klären, ggf.Glossareintrag dazu verfassen, Zusammenhänge mit relevantem Vorwissen herstellen, damit SuS den Text einordnen können...


    Während: Textbausteine in eine sinnvolle Reihenfolge bringen, Leitfragen zur Auswertung, Schlüsselwörter markieren und heraussuchen lassen, Unterstützungssysteme benennen (Glossar hinten im Buch, Schüler X als Experte, der zuerst befragt werden muss bei Unklarheiten - der Experte kann entweder den Text als Zusatzaufgabe bereits vorbereitet haben oder ist ein besonders fitter Schüler, der/die sinnvoll eingebunden und gefordert werden muss LdL kann eine Option sein)...



    Danach: Lückentext zum Text ausfüllen, Leitfragen im Plenum beantworten, Textinformationen in eine Graphik/Schaubild übersetzen, Bild zum Text,...

    Ist (oder war) es denn Ziel des Ganztags Lehrern Vorteile zu verschaffen oder geht es nicht vor allem um Dinge wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch den Versuch die Bildungsungleichheit und -ungerechtigkeit in Deutschland zu reduzieren?

    Strukturlegekärtchen:
    Eine Möglichkeit das Textverständnis abzufragen und auszubauen wäre die Schüler im Anschluss an die Lektüre eine kleine Mind-/Concept-Map erstellen zu lassen. Leistungsstarke SuS der Gruppe erstellen diese komplett selbständig, leistungsschwache SuS erhalten ein AB auf dem in Kästchen zentrale Textaussagen zum Auschneiden und Sortieren stehen, noch schäwchere SuS erhalten zusätzlich ein AB mit einem Strukturvorschlag, in den die passenden Kärtchen nur noch einzukleben sind (ggf.sind 1-2 Bausteine bereits an der passenden Stelle).


    Habe ich selbst schon mit einer leistungsheterogenen Klasse gemacht. Mit etwas Übung verstehen die SuS dann auch, was von ihnen erwartet wird. Die Methode kann auch als Wiederholung vor Klassenarbeiten oder am Ende der Unterrichtsstunde zur Sicherung eingesetzt werden.

    Den ersten Teil habe ich ja zugegeben, das stimmt soweit.Ich sehe es zumindest so: Es macht schon einen Unterschied ob man an einer "ehemaligen" Elite Uni die dazu noch eine TU ist es nicht schafft weil das Niveau zu hoch ist oder man sich dies eingesteht und versucht einen leichteren Weg in die Berufswelt zu finden. Ich weiß nicht ob ich mich deswegen irgendwie schämen müsste. Korrigiere mich wenn ich falsch liege.
    (...)

    Auch eine "Elite-Uni" verlangt in Deutschland im Fachstudium eines Abschlusses nichts völlig anderes oder anspruchsvolleres, als andere deutsche Universitäten es in diesem Fachbereich erwarten. Da würde ich eher vermuten, dass der Fachanspruch an sich in dem von dir gewählten Studiengang nicht gepasst hat. Lehramtsstudiengänge sind -leider- fachlich teilweise etwas weniger anspruchsvoll, dafür ist der Beruf, der dich am Ende erwartet hochkomplex und menschlich wie fachlich höchst anspruchsvoll. Sehr viele scheitern im Ref nicht an allgemeinen fachwissenschaftlichen Hürden, sondern weil sie unterschätzt haben, welche zusätzlichen Leistungen Lehrer im Unterricht konstant erbringen müssen neben der Fachlichkeit, die in guten Unterricht zu verwandeln vielen auch schon nicht liegt (ich hatte zu Beginn ganz ordentlich damit zu kämpfen meine fachlichen Ansprüche ausreichend didaktisch zu reduzieren, um meinen Schülern gerecht werden zu können. Da waren einfach eine Menge "Fachrosinen" in meinem Kopf, die ich erst in Schulunterricht übersetzen lernen musste.).


    Ich habe bereits an anderer Stelle geschrieben, dass in meiner Ref-Gruppe ein erheblicher Teil der Anwärter nicht mehr mit dabei ist, weil sie Dinge wie Unterrichtsplanung nicht schnell genug gelernt haben, Klassenführung ihnen nicht gelang und sie ganz allgemein überfordert waren von den Anforderungen und Belastungen denen Lehrer täglich ausgesetzt sind. So, wie du dich selbst in deinem Eingangspost darstellst habe ich größte Zweifel, ob du diesen Belastungen gewachsen sein könntest.


    Zitat von RolfLando

    (...)Und auch hier; Natürlich ist mir auch eine Verbeamtung wichtig später. Wem wäre das nicht wenn er schon in diese Richtung geht? Wichtig bedeutet aber auch nicht das es das einzige Berufsziel ist... (...)

    Ehrlich gesagt ist "Verbeamtung" überhaupt kein Berufsziel, sondern einfach nur eine Art der Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung im Rahmen des gewählten Berufs. Diese Art Sicherheit ist sicherlich schön, aber die erlangt auch nur, wer entsprechend belastbar ist und ein Referendariat erfolgreich besteht. Mach ein Praktikum an einer Schule, halte ein paar Stunden mit einer ganzen Klasse und bitte darum, dass man dir keine ultrabrave Klasse gibt, sondern einen Trupp Rabauken, denn wenn du mit denen klarkommst, du vielleicht noch keinen guten, aber schon halbwegs vernünftigen Unterricht für diese planen kannst und es dir immer noch Spaß macht, dann hast du zumindest einen klaren Hinweis darauf, dass der Schuldienst tatsächlich eine weise Berufswahl für dich sein könnte. Ob es diese wirklich ist, wirst du dann erst im Laufe des Refs herausfinden.


    Wenn es dir nur um berufliche Sicherheit geht: Im öffentlichen Dienst gibt es einige Bereiche, wo man mit Mathematik und einer Zusatzausbildung einen sehr sicheren und stabilen Job bei einem zuverlässigen Arbeitgeber erhalten kann. Verbeamten Finanzämter nicht auch nach erfolgreichem Abschluss?

    Vielleicht sollten wir dem Herrn Weselsky doch den Quereinstieg ans Herz legen samt Ehrenmitgliedschaften in GEW, Beamtenbund, VBE, Realschullehrerverband, Philologenverband und wie sie alle heißen- sollen schließlich alle was davon haben. ;) Schule kann angeblich jeder, mit soviel Herzblut streiken nicht.

    ich finde law and order-denke gruselig, sorry. das ist nicht die welt, in der ich leben und die schule, an der ich arbeiten möchte. (und nein, ich persönlich gebe nie im leben mehr raus als meine dienstmail. aber menschen sind verschieden.

    Hängt die Einschätzung, ob es sich um "law-and-order" handelt nicht auch ein Stück weit davon ab, in welchem Ausmaß das eigene Rechtsempfinden verletzt wurde? Deinem vorhergehenden Beitrag entnehme ich, dass die Situation für dich nichtso dramatisch wäre, wie plattyplus sie empfindet, was natürlich einen Einfluss darauf hat, wie stark die eigene Reaktion ausfällt oder ausfallen würde.


    Den Personalrat als Zwischenstation einzubeziehen wie von dir angeregt klingt aber - bei einem vernünftigen PR- nach einer guten Idee, um evtl.doch noch eine Lösung auf kollegialer Basis zu finden. (Auch, um dir selbst die Zeit zu geben nicht im ersten Impuls zu reagieren, sondern mit etwas kühlerem Kopf, der oftmals der bessere Ratgeber ist.) Zumindest für die weitere Zusammenarbeit wäre das ja hilfreich und der Gang zum SL- egal ob unter Nennung des Names des Kollegin, wenn diese weiter uneinsichtig wäre oder mit der Bitte das Thema allgemein bei der nächsten GLK anzuschneiden infolge eines aktuellen Vorfalls- steht dir ja dennoch weiterhin offen plattyplus. Menschlich würde ich es aber auch verstehen, wenn du aktuell zu geladen bist, um diesen Weg gehen zu können. Der Vertrauensverlust der mit dem Verhalten der Kollegin einhergeht ist vermutlich erheblich.

    Mathe am Gymnasium ohne Mathemaster? Quereinstieg ick hör dir trapsen...
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    - Je nach BL dürften deine Chancen im Sek.I-Bereich besser stehen, da meist weniger fachwissenschaftliche Scheine verlangt werden als für Gym. Gerade in Mathe bei deiner Vorgeschichte ggf.nicht irrelevant. Mit deinem Weg über diverse Schulformen und 2.Bildungsweg könntest du für den einen oder anderen Schüler im Sek.I-Bereich am Ende vielleicht sogar ein Vorbild sein.
    Deine Motivation Lehramt zu studieren "weil du quasi vor nichts stehst" und "keine großen Alternativen siehst" halte ich persönlich eher für schwierig, aber zumindest willst du studieren und dich entsprechend tatsächlich für den Beruf qualifizieren, dafür gibt es direkt mal einen fetten Bonuspunkt. Hast du schonmal über ein Praktikum an einer Schule nachgedacht ehe du dich in ein Zweitstudium stürzt? Gerade die Wahl der Schulart sollte auf mehr beruhen als der Menge an anrechenbaren Leistungen, ein Praktikum könnte dir helfen. Nachhilfe ist zwar nett, aber hat mit Unterricht und Schule doch sehr wenig zu tun, es zeigt maximal, dass du erklären kannst und mit Kleinstgruppen oder Einzelschülern effektiv arbeiten kannst. Ob dir das dann aber auch mit 30 Schülern im Raum gelingen wird, deren Eltern nicht für die Extrastunden bezahlen und die gerade infolge eines akuten Pubertätsschubs null Bock auf deinen Unterricht haben lässt sich daran nicht unbedingt ablesen. Bevor du also weiter entscheidest: Kontaktier eine Schule in deiner Nähe und frag, ob du ein Praktikum machen könntest.


    - Über Dinge wie Verbeamtung würde ich mir angesichts deiner Vorgeschichte anfangen Gedanken zu machen, wenn du tatsächlich im Ref angelangt bist. Auch das sollte kein ausschlaggebender Grund für den Schuldienst sein.


    - Zu den Sommerferien entlassen werden z.B. Referendare nach dem Ende ihres Vorbereitungsdienst (wenn dieser bis zu den Sommerferien geht, sonst endet die Verbeamtung/Anstellung auf Zeit eben zu einem anderen Zeitpunkt. Auch KVs werden ganz gern zu den Sommerferien entlassen (und im September wieder eingestellt), da das Land somit 6 Wochen lang die Bezüge sparen kann.


    - Was sich kritisch liest ist der letzte Absatz: Da frage ich mich, ob du den vielen Menschen und Reizen, denen du in einer Schule begegnest und mit denen du umgehen wirst können müssen wohl gewachsen sein wirst. Ein Praktikum könnte auch bei dieser Frage helfen und Klarheit bringen.

    Wenn die Kollegin derart uneinsichtig ist wird dir wohl tatsächlich nichts übrig bleiben, als ein Gespräch mit der SL. Ist ja kein haltbarer Zustand. Was ist das auch für eine absurde Begründung: Seit wann müssen unsere Schüler uns persönlich informieren über Unterrichtsabwesenheit? Zumindest an meiner Schule läuft das über das Sekretariat. Könnte ein persönlicher Konflikt mit der Kollegin ursächlich für ihr Verhalten sein?

    Ich kämpfe mit den Tränen, während ich noch deinen Beitrag zu verarbeiten suche MilaB. Ich habe den allergrößten Respekt vor deinem Einsatz, dem deiner Kollegen oder auch anderer User hier im Forum, die derart arbeiten und Schule ermöglichen. Ich nehme an, NRW hat keine SBBZ/Sonderschulen mehr angesichts der vielen SuS mit Förderbedarf in euren Klassen? Was für eine Zumutung in der Arbeitsbelastung das für die Kollegen bedeutet, die die Arbeit leisten ohne entsprechendes Personal lässt sich deinem Beitrag deutlich entnehmen. Solche Lernsituationen kenne ich aber auch aus der Beschreibung von Mitanwärtern hier in BaWü, wo es noch SBBZ gibt. Nach allem, was ich am Seminar mitbekommen habe, sind wir als Schule eine der wenigen Ausnahmen wo - dank entsprechender Personalaustattung und entsprechenden Engagements- Inklusion funktionieren kann wie gedacht vom Erfinder. (Sonderpädagogin mit vollem Deputat abgeordnet an die Schule, weitere Lernassistenz dauerhaft mit im Unterricht, damit in fast allen Unterrichtsstunden drei Personen im Raum oder verteilt auf mehrere Räume).


    Schön, dass deine Schüler dich haben mit deiner Motivation, deinem Engagement, deinem Interesse und hoffentlich noch sehr lange der Fähigkeit dich ausreichend abzugrenzen, um das aushalten zu können, was du allein eben nicht auffangen kannst.

    Gern. In BaWü ist direkt nach GS-Lehramt Sonderschullehramt der Bereich mit dem größten Mangel und den besten Einstellungschancen. In beiden Bereichen würdest du nach erfolgreichem Masterstudium also mit Kusshand genommen werden (samt Planstelle nach erfolgreichem Ref). Komm also gerne heim ins Ländle. Wir brauchen dich hier. :)

    Ja, BaWü hat noch seine SBBZ und plant glücklicherweise aktuell auch nicht diese abzuschaffen. Es gibt Teilabordnungen oder vollständige Abordnungen von Sonderschullehrern an andere Schularten, um in Inklusionsklassen stundenweise oder mit dem vollen Deputat (wie bei uns an der Schule) tätig zu werden. Manche SBBZ haben auch sogenannte Außenklassen in anderen Schularten. Diese Außenklassen besuchen dann Schüler des SBBZ, die aber, da die Klasse Räumlichkeiten z.B.innerhalb der örtlichen Grundschule hat, in den Pausen oder auch im Rahmen bestimmter Schulstunden/Projekte mit den Schülern anderer Klassen zusammenkommen. Ohne feste Zahlen zu kennen (da könnte es helfen, eine der Bildungsgewerkschaften in BaWü anzuschreiben und nachzufragen), würde ich vermuten, dass die Mehrheit der Sonderschullehrer in BaWü noch an SBBZ direkt unterrichtet (und dort auch KL werden könnten). Bei vollständiger Abordnung an eine Schule wäre zumindest eine gemeinsame Klassenführung im Rahmen des Team Teachings nicht ausgeschlossen, das kommt dann aber sehr stark auf die Art an, wie die Inklusion an der jeweiligen Schule umgesetzt wird und dürfte vermutlich eher die Ausnahme sein.


    Unsere Sonderschullehrkraft ist jetzt im zweiten Schuljahr komplett an unsere Schule abgeordnet und wird das voraussichtlich auch künftig werden zur Betreuung der Inklusionsschüler. Insofern kann da von einem "Springen" zwischen Arbeitsstellen zumindest nicht generell die Rede sein. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sich das so anfühlen kann für Lehrkräfte die lediglich mit einem Teildeputat an eine (oder gar mehrere) Inklusionsschule(n) abgeordnet sind. Auch zu dieser FRage würde ich dir empfehlen eine der Gewerkschaften anzuschreiben, die vielleicht Zahlen hat, wie häufig solche Mehrfachabordnungen überhaupt vorkommen.

    Danke nochmal für den Link Kippelfritze. Bei mir erscheint der vollständige Artikel. Nachdem ich den gerade lesen konnte, finde ich das Beachtliche daran, dass dieser Schulleiter eben nicht einfach blind irgendwelche wissenschaftlichen Erkenntnisse umsetzt, sondern sehr genau prüft, was für seine Klientel und die jeweilige Problemlage angemessen erscheint. Man kann sicherlich darüber streiten, ob das so konsequent umgesetzt werden muss, dass eine Frage wie das genannte Doppelstundenprinzip, das noch nicht erforscht zu sein scheint einfach gar nicht erst ausprobiert wird, ansonsten klingt das für mich aber durchaus plausibel und vor allem angenehm unaufgeregt: Nicht alles muss um jeden Preis versucht werden- schließlich sind unsere SuS auch keine "Versuchstierchen"- sondern es wird angewendet, was zielführend für Schule, Schulform, Einzugsggebiet, Problemlagen, verschiedene Zielgruppen ist. Am Ende steht da eben kein Hattie im Mittelpunkt, sondern die eigene Schule mit all ihren Bedürfnissen und Bildungsforschung ist einfach nur ein Mittel zum Zweck, um diesen Bedürfnissen besser gerecht werden zu können.

    Stimmt. Babykatze, 1 Woche alt, als "Fehltritt" einer Edelkatze direkt nach Geburt im Tierschutz abgegeben mit ihren 5 Geschwistern. 2 waren bereits verstorben an Tag 7 und die Tierschützerin am Anschlag, da bereits der nächste Wurf zur Handaufzucht angekündigt war. Also haben wir ein Kitten nachhause mitgenommen. Da wir einen großen Hund hatten, der außer in meinem Zimmer überall freien Zugang hatte, wurde mein Zimmer das Reich der Kleinen und ich bin ein paar Wochen lang nachts im Stundentakt aufgestanden, um dem Zwerg die Pipette zu geben (tagsüber, während ich in der Schule war, hat meine Mutter sich um das Kitten gekümmert). Die Kleine hat es mir ein Jahr später gedankt, indem sie am Tag vor der geplanten Kastration entwischt ist und einige Wochen später drei Kitten am Boden meines Kleiderschranks geboren hat mit mir als Hebamme. War eine tolle Katze und ein besonderes Erlebnis. (Nachdem die Kitten versorgt waren, haben wir das mit der Kastration dann auch noch geschafft.)


    Die Person nach mir ist selbst auch mit vielen (verschiedenen) Tieren aufgewachsen und konnte so manchen Tiernachwuchs betreuen.

    Vor allem, was ich gleich beschreibe vorneweg: Wir sind keine Brennpunktschule, viele Schüler kommen aus eher intakten, funktionalen Familienverhältnissen (vor allem in der Inklusionsklasse) und haben exakt eine Inklusionsklasse mit mehreren Schülern mit unterschiedlichem sonderpädagogischem Förderbedarf (geistige Entwicklung, Verhalten, ... ) . Der Abstimmungsbedarf innerhalb des Kollegiums ist damit natürlich deutlich überschaubarer, als ich mir das bei euch vorstelle MilaB.


    In dieser Klasse sind Klassenlehrer und Sonderpädagogin ein festes Tandem und planen weitestgehend den Unterricht im Team, damit die Themen des sonderpädagogischen Lehrplans und des Sek.I-Lehrplans möglichst gut verzahnt werden können und an Stellen, an denen das nicht möglich ist, zumindest methodisch verzahnt wird, indem "nicht-inklusive" Schüler wenn sie mit ihren Aufgaben fertig sind als Tandempartner in den Differenzierungsraum gehen etc. Je nach Unterrichtsstunde kann das bedeuten, dass Frontalphasen von beiden geführt werden oder die Klassenlehrerin/Fachlehrkraft die Frontalphase führt, während die Sonderpäd. gezielt bei einzelnen Schülern sitzt und diese bei der Erfüllung der Aufgabe unterstützt. Dabei hat die Sonderpäd.aber immer die ganze Klasse mit im Blick und unterstützt auch Schüler ohne Förderbedarf bei Bedarf ganz selbstverständlich.
    In dieser Klasse wird sehr viel (und in den meisten Fächern) mit Wochenarbeitsplänen und offenen Unterrichtsformen gearbeitet, um dem unterschiedlichen Lerntempo der SuS gerecht zu werden und eben an vielen Einzelstellen unterschiedliche Wochenpläne verzahnen zu können. Da kann beispielsweise im Wochenplan stehen, dass man als eine Teilaufgabe mit Schüler x, y oder z mit Förderbedarf geistige Entwicklung gemeinsam in verteilten Rollen eine Geschichte im Fach Deutsch oder Englisch liest. Für diese Schüler ist dann das Lesen und ggf.Textverständnis die Hauptaufgabe, weshalb die Wiederholungen hilfreich sind, für die anderen ist es einfach eine kleine Entlastungsaufgabe und ein Beitrag zum Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Klasse.
    Die Lehrer die das umsetzen kostet dieser Einsatz enorm viel Kraft, da sie deutlich mehr Zeit in diese enge Abstimmung und Verzanhnung investieren, als sie dafür an Ermäßigungsstunden erhalten würden. Der Erfolg gibt ihnen zwar recht, dennoch zeigt sich finde ich, dass gute Inklusion eben nur funktionieren kann bei ausreichend Personal und (bezahlten) Personalstunden, denn diese Art selbstlosen Einsatzes ist zwar absolut lobenswert, sollte aber nicht der Maßstab für Inklusion sein.

    @Kippelfritze: Habe die Frage eben mal abgeklärt: Den Anscheinsbeweis "prime facies" (vgl. Link oben in Post 11) gibt es schulrechtlich. Dieser steht allerdings lediglich in den schulrechtlichen Kommentaren (Loseblattsammlung von Wörz, von Alberti, Falkenbach) und nicht direkt im Schulrecht das Landes Baden-Württemberg. Auch in der einschlägigen Rechtssprechung lässt dieser sich finden. Schulrechtlich lässt sich dieser anwenden für Leistungen, die nur durch Täuschung erklärbar sind, z.B. längere wörtliche Teile aus einer Musterlösung. Der Schüler muss dann zeigen, dass er das wirklich auswendig aufsagen kann, gelingt das nicht wenigstens annähernd, wäre ein ungenügend bzw. 0 Punkte rechtfertigbar. Einzelne Worte die bislang nicht im Fachunterricht eingeführt worden sind zu verwenden erfüllen das nach Aussage meines Schulrechtlers nicht, insofern passt da meine Einschätzung des oben geschilderten Sachverhalts.

    Weißt du das genau oder ist das deine Meinung? Gibt es dazu irgendwelche Regelungen, vor allem für den Schulbereich?


    Ich habe schon mal einen Test neu schreiben lassen, weil der mir bei diesem Schüler "zu gut" ausfiel. Er hatte ihn aber auch unter Aufsicht geschrieben, doch diese Aufsicht hatte, anders als vereinbart, auch inhaltlich geholfen. Naja, ok, das wusste ich aber schon, als ich neu schreiben ließ. Ich sagte einfach, das erste Mal war "Generalprobe" und nun solle der Schüler zeigen, was er alleine kann.

    Meine Einschätzung beruht auf diesen beiden Informationen:


    http://www.rechtslexikon.net/d…eweis/anscheinsbeweis.htm
    https://www.cornelsen.de/magaz…recht-unterrichtsmaterial



    Um es gesichert sagen zu können habe ich eben "meinen" Schulrechtler angeschrieben mit einer Aussage für BaWü wo das schulrechtlich zu finden wäre. Wenn ich eine Antwort habe melde ich mich gerne nochmal.




    Was den von dir geschilderten Fall anbelangt: Da wusstest du ja gesichert, dass die Aufsicht inhaltlich geholfen hat, hattest also härtere Fakten an der Hand, als ein eines Bauchgefühl.

    Der Anscheinsbeweis könnte dann greifen, wenn es abgesehen vom Bauchgefühl und Vermutungen harte Fakten geben würde, die einen Betrugsversuch zumindest für naheliegend erscheinen lassen würden, z.B. die Übersetzung des Schülers lässt sich via Google wörtlich wiederfinden (also ein ausreichend komplexer Satzteil oder Satz, nicht nur ein Wort). Wenn nur einzelne Worte - die wie gesagt auch durch Nachhilfe/Lernen/aus der passenden Reclam-Übersetzung bekannt sein könnten- Zweifel aufwerfen, diese Zweifel sich aber nicht weiter erhärten lassen, wäre eine Beweisumkehr eine Form der Willkür und keinesfall gerechtfertigt.

    Mein Trollalarm schreit zwar grad laut auf, aber gut:


    - Was sollten die Schüler über die Ferien schreiben und warum ist das relevant für die Frage?


    - Hast du abgesehen von der Verwendung nicht unterrichtlich behandelter Worte einen Nachweis für den Betrugsversuch? Wenn nicht hat der Schüler halt Glück gehabt. Bauchgefühl allein reicht nicht zur ungenügend/0 Punkten. Die Verwendung nicht unerrichtlich behandelten Vokabulars ist definitiv kein Beweis für einen Betrugsversuch: Vielleicht hatte der Schüler Nachhilfe, von der du nichts weißt, hat in den Ferien gelernt (soll es geben...) etc. Vermutungen sind keine Basis der Notengebung, wie dir bekannt sein sollte (vorausgesetzt, du bist Lehrer_in).


    - Falls du Lehrer_in bist: Die Frage klingt überraschend unerfahren und als wären schulrechtliche Vorgaben der Leistungsbeurteilung dir nicht bewusst. Wäre es möglich, dass du Ref/Quereinsteiger bist?


    - Bist du selbst der Schüler/die Schülerin um den/die es geht und hast Sorge, wie der Fall für dich ausgehen könnte?

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