Beiträge von CDL

    Vielleicht gehörts aber auch zu unserem Job, Kinder für Formen der Mitbestimmung zu sensibilisieren?

    Eh sei denn, man wollte unmündige Bürger, die heute wie künftig brav abnickten was Obrigkeiten über sie entscheiden..


    Die SMV ist ein demokratisches Mitbestimmungsrecht unserer SuS. Als Bürger dieser Demokratie ebenso wie mit hoheitlichen Aufgaben betraute Landesbeamten gehört es zu unseren zentralen Verpflichtungen eben dieser Demokratie Leben zu geben durch tägliches Handeln und unsere SuS fachunabhängig mit den verschiedenen Ebenen demokratischer Mitwirkung vertraut zu machen. Direkt nach der eigenen Familie als Keimzelle der Demokratie ist die Schule eine der ersten Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler selbst aktiv ihre Umwelt gestalten zu können, zu erfahren, welche Rechte und Möglichkeiten ihnen offen stehen, aber auch welchen Einsatz sie für manche Veränderung bringen müssen. In GK ist das deshalb auch eines unserer ersten Themen in Klassenstufe 7 und stößt bei den SuS auf großes Interesse. Demokratieerziehung endet glücklicherweise nicht im GK-Unterricht sondern ist Aufgabe der gesamten schulischen Bildung.


    (Muss ich das gerade wirklich in einem Lehrerforum schreiben?!? Fassungslos ich bin!)

    Solltest du deine Berufserfahrung tatsächlich als Ref anerkannt bekommen (halte ich für unwahrscheinlich mangels 2.Fach), wäre das wahrscheinlich der leichteste Weg für dich. Ich nehme an, damit hättest du die Entgeltstufen wie Leute mit OBAS. PE verdienst du weniger, Vertretung funktioniert, solange der Mangel da ist.


    Gibt es in NRW im Seiteneinstieg die Option berufsbegleitend das 2.Fach nachzustudieren?

    Ich würde auch neben den Mitwirkungsrechten der SMV (beispielsweise über die Schulkonferenz oder die Wahl der Vetrrauenslehrer) den Fokus auf ein Brainstorming legen, welche Aspekte die SuS gerne an ihrer Schule als SMV angehen wollen.
    Welche Themen sind den SuS wichtig? Welche Konflikte gibt es? Gerade die Gestaltung von Schule und Pausenhof sind recht zuverlässig Themen für SuS, bei denen sich auch eine SMV mit eigenen Aktionen einbringen kann. Welche SMV-Aktionen gab es in den letzten Jahren bzw.gibt es aktuell die gut laufen (Valentinstagsgrüße, Nikoläuse am 6.12 samt SMV-Weihnachtsmännern und -frauen, die diese verteilen, SMV-Party zu einem festen Anlass im Jahr,...)? Versucht möglichst noch in diesem Schuljahr etwas auf die Beine zu stellen, damit die SMV wieder präsenter wird und im kommenden Schuljahr bereits an einem anderen Punkt starten kann. Ein SMV-Wochenende mit möglichst allen Klassensprechern bei dem ihr euch besprecht, was ihr in diesem Schuljahr noch machen wollt könnte ein Ausgangspunkt sein.

    Meine Frau ist studierte Romanistin. Die kann zwar unfassbar gut Französisch, aber ihre Fremdsprachenkenntnisse lassen zu wünschen übrig. ;)

    Super Sache. Ist der sexistische, frauenfeindliche Schenkelklopper auch endlich mal wieder raus (hab ich seit dem Studium nun wirklich zu selten gehört...). Hattu fein gemacht! :uebel:

    Ach Gottchen Buntflieger, das haben doch weder Wollsocken noch ich mit unseren Ausführungen zu PHs gesagt. Es geht um Fachlichkeit, Anteile von Fachwissenschaft im jeweiligen Studiengang und die Frage, inwieweit ein bestimmtes Maß gerade auch im Schuldienst relevant bzw.unablässlich sein könnte, nicht darum Leute die an der PH studiert haben generalisierend abzuwerten.

    Stimmt natürlich state of Trance. Nachdem ich aber mit Ende 30 vor Kurzem erst den Beruf gewechselt habe und ins Ref eingestiegen bin, weiß, dass ich nach dem Ref gesundheitlich bedingt nur in Teilzeit weiterarbeiten werde, würde mir ein Jahr spürbar fehlen. Das würde ich persönlich mir zumindest sehr gut überlegen und meine weitere private Rentenvorsorge gründlich durchrechnen (und ggf.aufstocken), ehe ich so etwas später einmal machen würde.

    Man verzichtet schon auf ein Jahr Einkommen, allerdings verteilt auf mehrere Jahre. Man spart ja unbezahlte Überstunden an, weil man vollzeit arbeitet, aber nur teilzeit bezahlt wird.
    Was aber wichtiger ist: Man verzichtet auch auf ein Jahr Pensionspunkte bzw. -prozente.

    Tatsächlich hatte ich Mikael so verstanden, dass er meint, man habe während des Sabbatjahres gar keine Einkünfte, was natürlich so nicht korrekt wäre. Offensichtlich ging es ihm rein mathematisch betrachtet darum, wer letztlich für das Freistellungsjahr finanziell aufkommt. Das ist klar der einzelne Arbeitnehmer, es wäre aber auch eigenartig, wenn es anders wäre. Das Spezielle am Sabbatical ist eben, dass man sich ein längeres Zeitfenster für völlig andere Tätigkeiten als Schule schaffen kann.


    Die fehlenden Pensionspunkte würden mich allerdings auch schrecken.

    Als Dienstherr wäre ich hochzufrieden, wenn ein Teil meiner Lehrerschaft überhaupt nicht kapiert, dass sie das Sabbatjahr selbst bezahlen. Da kann man das umso besser als soziale Wohltat verkaufen...
    (...)

    Falls das u.a.an mich ging war die Belehrung von oben herab wirklich unnötig. Ich habe im Übrigen auch bei WillG nicht den geringsten Zweifel daran, dass ihm völlig klar ist, dass das Sabbatjahr keine bezahlte Freizeit ist sondern eine spezielle Form des kompakten Überstundenabbaus durch Freizeitausgleich.

    Was ich an der ganzen Diskussion besonders spannend finde ist, dass sie sich bereits an der Frage des im Lehramtsstudiums Gym vermittelten Fachwissens entzündet. Nachdem ich Abschlüsse in meinen Fächern von Uni und PH habe, sehe ich - aus der Perspektive der Geisteswissenschaften- die entscheidenden Unterschiede vor allem zwischen den verschiedenen Hochschularten und damit einhergehend dem, was an Fachwissenschaftlichkeit in den verschiedenen Lehrämtern vorausgesetzt wird:


    Uni: Lehramtsstudium Gym in BW = fachwissenschaftlich mindestens so viele Scheine in meinen Fachbereichen wie im Diplombereich


    PH: alle anderen Lehrämtler in BW = in meinen Fächern Sek.I selbst im Hauptfach nur die Hälfte der fachwissenschaftlichen Scheine wie an der Uni, in den diversen Nebenfächern noch weniger


    Spätestens an der Realschule (wo Fachlichkeit stärker im Mittelpunkt stehen kann, als z.B. an Haupt- und Werkrealschulen) merkt man das einzelnen Anwärtern (nicht den fertigen Kollegen, die entsprechend fit in den schulischen Themen sind) durchaus auch an, wie groß manche fachlichen Lücken (noch) sind im Referendariat. Mit Geschichte als Nebenfach an der Uni habe ich ebensoviele Geschichtsscheine gemacht wie die Hauptfachleute Geschichte von der PH, die in Diskussionen deshalb auch meist denken ich sei Historikerin (bin ich nichtmal annähernd natürlich).

    Danke. Der Unterhalt würde notfalls sogar vom Studentenwerk eingeklagt werden, wenn Eltern nicht zahlen. Wie es bei mehrmaligem Wechsel oder langer Überschreitung der Regelstudienzeit ist, weiß ich nicht, liegt aber in diesem Fall ja momentan nicht vor.

    Da ist die Rechtssprechung zumindest eindeutig genug, dass eine lange Überschreitung der Regelstudienzeit (ohne Härtefallgründe wie schwere Erkrankung, Pflege eines nahen Angehörigen, etc.) oder wiederholte Wechsel des Studienfachs den Unterhaltsanspruch gegenüber den eigenen Eltern erlöschen lassen. Wieviele Semester dann aber genau als "lange Überschreitung gelten" oder ob der 2. oder doch erst der 4.Wechsel des Studienfachs die Grenze darstellen ist umstritten genug (herrschende Meinung versus Mindermeinung), um in solchen Fällen eine rechtliche Klärung zu suchen.


    Was die TE über die eigenen Eltern schreibt klingt aber nach verdammt viel Spielraum, den diese ihr(?) zu lassen bereit sind. Da geht es wohl vor allem darum, dass die TE für sich ein paar Entscheidungen treffen muss, wie es für sie weitergehen soll.

    Ansparphase von x Jahren bei um den entsprechenden Teil reduzierte Bezüge, dann Sabbatjahr mit denselben Bezügen wie während der Ansparphase. "Ein Jahr auf Einkommen verzichten" klingt für mich anders...


    EDIT: WillG war schneller.

    Da es Wirtschaft als Schulfach in der Sek. I erst im 2.Schuljahr in BW gibt, wird das Fach meist fachfremd unterrichtet (an meiner Schule bin ich die Einzige, die das Fach studiert hat). Einigen Unterricht der Kollegen konnte ich in Hospitationen sehen, zum Halbjahr habe ich auch Klassen von Kollegen übernommen.


    Diese Kollegen spielen ihre teilweise jahrzehntelange Unterrichtserfahrung aus und machen pädagogisch und (teilweise) didaktisch mit Sicherheit besseren Unterricht, als ich es bereits vermag. Fachlich merken die Schüler auch nicht, dass etwas fehlen könnte - ich schon. An vielen Stellen wird das Schulbuch z. B.sauber abgearbeitet, aber größere Bezüge, Verbindungen zu aktuell relevanten oder auch zukunftsweisenden Diskussionen fehlen im Regelfall. Nicht, weil die Kollegen diese Diskussionen nicht kennen würden, aber weil ihnen an manchen Stellen tieferes Fachwissen über die Unterrichts Themen hinaus fehlt, so dass Diskussionen nicht eingeordnet werden. Ich könnte einige Beispiele nennen, wo ich konstant sehen kann, dass meine Kollegen das Fach fachfremd unterrichten.


    Der Unterricht ist nicht schlecht, aber rein fachwissenschaftlich betrachtet halt auch nicht so gut und anspruchsvoll, wie er es in den Fächern ist, die die Kollegen studiert haben.

    (...)Ich hätte eigentlich alles gewettet, dass dieses "grundlegende Verständnis des Systems" oder dessen, "wie das Fach funktioniert" oder was ich auch sonst so an Formulierungen verwendet habe, in den Naturwissenschaften nochmal deutlich wichtiger ist als in den Geisteswissenschaften. Offenbar eine "geisteswissenschaftliche Denkweise" - oder die puren Inhalte in den NaWis sind so komplex, dass das System sekundär ist. In jedem Fall sehr interessant!

    Sehr spannende These WillG. Ich freue mich schon auf Antworten von Naturwissenschaftlern. :top:

    Der Unterhaltsanspruch gegenüber den eigenen Eltern endet grob mit dem Abschluss der ersten berufsqualifizierenden Ausbildung (grob, da die Regelstudienzeit für den Anspruch nicht allzulange überschritten werden darf, Langzeitstudenten haben also eher schlechte Karten).


    EDIT: Nach aktueller Rechtssprechung gilt der Bachelorabschluss nicht als erster berufsqualifizierender Abschluss, da dieser in vielen Bereichen mit erheblich schlechteren Berufschancen einhergeht.

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