Beiträge von CDL

    Klingt, als wollten die unbedingt noch vor den Sommerferien das gesamte Arsenal der Ordnungsmaßnahmen kennenlernen. Dann solltet ihr denen den "Spezialrundgang" durch §90 vielleicht einfach gönnen, damit sie sich im kommenden Schuljahr wieder auf anderes konzentrieren können...

    Sehe ich es richtig, dass die Klagen über die Lehrergehälter vorwiegend von denen geäußert werden, die noch ziemlich jung sind?
    Hier war z.B. öfter von A13 Stufe 6 die Rede. (...)

    Nein, wie ich das sehe sind diejenigen, die am ausführlichsten ihre individuelle "Armut" oder auch einfach nur das "ich verdiene aber weniger, als... und kann mir deshalb nicht leisten, dass..." ausführen zuallererst Kollegen mit mehrjähriger Berufserfahrung. Leute wie Kiggie die noch Junglehrerin ist schreiben dagegen explizit, wie sehr sie sich noch immer über ihr A13-Gehalt freuen. Und natürlich gibt es dann noch die vielen denen auch noch nach einigen Dienstjahren (oder dann erst recht) klar ist, dass man als Lehrer gewiss nicht am Hungertuch nagt, das Glas nur konstant halbvoll sein muss, wenn man das so sehen möchte und individuelle Prioritäten wofür man sein Geld ausgeben möchte nicht den Umkehrschluss zulassen, dass man sich manche andere Dinge deshalb unter keinen Umständen leisten könnte.


    Da ich deinem Profil entnehme, dass du pensionierte SL bist, sollte dir aber schon auch bewusst sein, dass deine Pension nicht repräsentativ ist für die Mehrheit der Lehrer. (Die du dir natürlich völlig verdient hast durch den Job, also bitte nicht als Neid missverstehen. Ich finde schon meine Besoldung als Refi nicht so unanständig im Vergleich zu dem, was ich jahrelang als pädagogische Fachkraft verdient habe, kann mir alles leisten, was ich wirklich will und brauche, weiß, dass A13 nach dem Ref mir auch in Teilzeit ein wirklich gutes Leben ermöglichen wird.)


    Im Primar- und auch Sek.I-Bereich können die Kollegen mehrheitlich nur von A13 träumen, ohne Aussicht auf weitere Beförderungsstufen. Von den weiteren Abstrichen der unzähligen angestellten Lehrkräfte ganz zu schweigen. Klagen über Gehalt oder Bezüge können wir denke ich alle nicht. Wenn wir aber etwas in dem Bereich diskutieren wollen, scheint mir die Lohnungleichheit zwischen den verschiedenen Lehrämtern doch relevanter, als über Gehälter in der freien Wirtschaft zu sinnieren, wo angeblich (aber eben dann doch in der Mehrheit der Branchen und Jobs nicht) nur "süße Trauben" hängen würden. Quereinstieg in die freie Wirtschaft soll ja auch verkrachten Lehrern möglich sein... Wer den Schritt wagt, möge doch bitte berichten über Lohn/Gehalt, Rentenanwartschaften und - ganz wichtig- ob es für die private Reingungskraft grundsätzlich und in allen Fällen reicht, ohne Prioritäten setzen zu müssen, wofür das immer noch endliche Gehalt verwendet wird. :teufel:

    Nö passt schon würde ich sagen im selben Thread. Erstmal gibt es natürlich nicht nur den einen Weg, wie man Fremdsprachen lernen kann. Menschen sind verschieden, menschliche Gehirne ebenfalls und wir haben verschiedene Stärken und Schwächen. Der klassische Grammtik-Übersetzungs-Unterricht hat klare Stärken bei der Vermittlung von Grammatik und Syntax, hilft aber natürlich auch dabei Wortschatz äußerst zielgerichtet einsetzen zu lernen. In vieler Hinsicht ist das für mich bis heute die Königsklasse der eigenen Spracharbeit, weil es ein außerordentlich hohes Maß an analytischer Arbeit, Sprachgefühl und Wissen erfordert, will man einem Text tatsächlich gerecht werden. An der Uni hat sich nicht ganz grundlos in Romanistik in der Übersetzung Mittelstufe die Spreu vom Weizen getrennt mit 30-40% der Studentinnen* die zuverlässig den Studiengang wechseln mussten.


    Wirklich Sprechen gelernt habe ich darüber aber nicht, steht bei der Methode auch nicht im Vordergrund. Da ich zumindest in Französisch genau so auch meist während meiner Schulzeit unterrichtet worden bin, hatte ich zwar ein gutes Fundament (Grammatik-Grammatik-Grammatik), Sprachfreude habe ich aber erst entwickelt, als ich in Frankreich war und gemerkt habe, dass es im Land selbst nicht auf den einen grammtikalisch perfekten Satz ankommt, sondern zuallererst darum geht die Zähne auseinander zu bekommen. Das konnte ich wirklich gut und habe meine Liebe zur Sprache (und zum Land) entdeckt. Sprache kommt nunmal zuerst von Sprechen nicht von anaysieren, verkopfen, perfekt lösen wollen- was akkurate Übersetzungen einem in vieler Hinsicht abverlangen. Wichtig wird das als Vorbereitung auf ein Abitur und ein mögliches Fachstudium, weil es für angehende Romanisten/Anglisten/etc.eben nicht einfach nur isoliert ums Sprechen geht, sondern um eine deutlich tiefgreifenderes, analytischeres Sprach- und Kulturverständnis.


    An Grundschule, Hauptschule, Realschule geht es zuallererst darum SuS ein gewisses Maß an Sprachfreude zu vermitteln, sie zum Sprechen zu animieren. Die Mehrheit unserer SuS wird nämlich kein Abitur machen und auch ganz bestimmt nicht Anglistik oder Romanistik studieren. Sie werden aber mal im Urlaub (oder bei uns hier im Grenzraum auch im Alltag) nach Frankreich, England, Australien etc. kommen und sollten ganz einfach nur imstande sein sich sprachlich ausreichend verständlich zu machen bei Bedarf. Am Ende der Realschule (BW) haben die SuS in der 1.Fremdsprache B1 als Zielniveau, in der 2.Fremdsprache A2+. Das ist nun wirklich nicht viel und (A2+) in vielen Bereichen dann eben nur besserer Pidgin.
    Der stark kommunikative Ansatz modernen Fremdsprachenunterichts ist gerade für uns Sek.I-Lehrer also in ganz vieler Hinsicht begrüßenswert: Statt akkurater Übersetzungen wird mit Mediationen gearbeitet, die realitätsnäher sind im Alltagsgespräch. Gerade im Unterricht wird auf einen maximalen fremdsprachigen Anteil geachtet, der es SuS abverlangt sich einzuhören und dabei ganz nebenbei zu lernen, dass sie eben gerade nicht jedes Wort wörtlich übersetzen können müssen, um dennoch im Kontext ein Gespräch nachvollziehen und daran aktiv teilnehmen zu können. Das hilft Sprechhemmungen abzubauen (auch wenn der Weg in manchen Klassen natürlich länger ist, als in anderen).
    Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass Grammatikarbeit oder saubere Wortschatzarbeit unwichtiger geworden wären. Sie werden nur anders eingebettet.


    Und nach aller Theorie zum Fremdsprachenunterricht, dem, was ungeachtet persönlicher Überzeugungen schlichtweg auch der gültige Bildungsplan und die aktuellen Abschlussprüfungen verlangen gibt es dann eben auch immer noch die eingangs erwähnten verschiedenen Lerner: Manche lernen ganz besonders gut über einen stark kommunikativ angelegten Sprachunterricht, andere brauchen ungeachtet aller Empirie, wie Mehrheiten besonders effektiv lernen könnten einen besonders analytischen Zugang, sehr klare Regeln die sie anwenden können, weil Sprachgefühl nichts ist, was ihnen leicht zu entwickeln fallen würde. Nicht wenige derartige Lerner sind am Ende dennoch erfolgreich im Sprachstudium (zumindest in Romanistik an der Uni, wo die Mehrheit der Seminare auf Deutsch abgehalten wurde. In Französisch an der PH gab es mehrheitlich muttersprachliche Dozenten und französischsprachige Seminare. Übersetzungskurse musste dort niemand bestehen.- denn einen fiel die saubere Grammatikarbeit erfahrungsgemäß leichter, die anderen konnten spontaner und freier sprechen im Regelfall) , auch wenn mein Eindruck oft war, dass bestimmte Bereiche der Idiomatik, die vor allem mit dem Herzen nachempfunden, gefühlt und eingesetzt werden müssen statt nach kognitiver Analyse an der passenden Stelle eingesetzt zu werden diesen Lernern verschlossener blieb als anderen. Das ist aber erstmal nur eine völlig indivuelle Beobachtung ohne empirische Relevanz.



    (*nein, kein generisches Femininum, nur die Realität angesichts von 99% Frauen, die Romanistik studieren. Nicht grundlos waren Partys immer gemeinsam mit den Physikern...)



    EDIT: Ooooops, schon wieder ein Beitrag der Marke "extralang und ausführlich" :flieh:

    Dazu sage ich mal - ja, ist zu erwarten.(...) da Französisch außerhalb Frankreichs immer unwichtiger wird. (...) (als dritte moderne Fremdsprache nach Englisch und Spanisch sehe ich da durchaus noch Russisch als sinnvolle Idee - noch vor Französisch. (...)

    ;( Et tu Brute? :heul:


    Französisch ist wunderbar, unersetzlich, melodisch, glücklich machend und man ist imstande mit vielen bekloppten Menschen über ihr beklopptes Land zu sprechen in dem man sich unerklärlich heimisch zu fühlen vermag. Nach den Briten die uns in Europa ja gerade wieder etwas ferner rücken sind die Franzosen die nächstbekloppte und eigensinnige Nation, deren Land man auch künftig ganz ohne Reisepass wird bereisen können. Allons enfants de la patriiiiiiiiie, le jour de gloire est arrivé...


    *seufz*


    Na gut: Du hast -leider- sicherlich Recht, zumindest bei Schulen mit entsprechend leistungsstarker Schülerschaft die tatsächlich auch mehr als eine Fremdsprache in der Sek.I lernt. Zumindest an den Gymnasien in BaWü geht der Trend offensichtlich sehr deutlich in diese Richtung (*schniiiiiiiief*).
    Vor dem Hintergrund, dass es noch weniger als eine Handvoll offizieller Haupschulen in BaWü gibt, auch die Anzahl der Werkrealschulen überschaubar ist und die Gemeinschaftsschulen ungeachtet ihrer Genese für viele SuS nicht attraktiv sind verändert die Schülerschaft an Realschulen sich aber gerade zunehmend. Meine G-Schüler (die nach 9 ihren HS-Abschluss machen werden) haben natürlich keine 2.Fremdsprache, weil sie schon mit Englisch ausreichend beschäftigt sind. Mehr G-Schüler bedeutet, dass es an manchen RS zumindest auch insgesamt einen geringeren Bedarf an gleich welcher 2.Fremdsprache geben wird.
    Solange umgekehrt die beruflichen Gymnasien die an den RS-Abschluss anschließen vor allem Französisch anbieten, werden RS den leistungsstarken SuS Französisch anbieten. Das ist schließlich für uns ein wichtiges "Verkaufsargument" wenn wir Französisch als Wahlfach bewerben. Für Französisch gibt es in BaWü mit der gemeinsamen Grenze darüber hinaus starke politische Gründe, die eine Veränderung der Studienordnung bzw.des Sprachangebots im Sek.I-Bereich zumindest verlangsamt, wenn auch nicht aufzuhalten vermag.

    In BaWü gibt es Spanisch abgesehen von den Gymnasien in der Sek.I lediglich an GMS als mögliches Profilfach ab Klasse 8 (v.a. im Hinblick auf die Anschlussmöglichkeit an allgemeinbildende Gymnasien im Anschluss an eine GMS ohne gymnasiale Oberstufe, aber auch generell zur Aufwertung und Differenzierung der GMS im Vergleich zu Realschulen).


    Spanisch wird mit 2-3 Wochenstunden unterrichtet (10 Wochenstunden verteilt auf 8-10). Aktuell finde ich es an den GMS in Konstanz, Offenburg und Tübingen. Konstanz und Tübingen sind aktuell die einzigen GMS in BaWü mit genehmigter eigener gymnasialer Oberstufe. Ich schätze Offenburg ist der Anzahl der E-SuS nach vermutlich zumindest auf dem besten Weg dorthin, dass sich dieses Angebot für sie lohnt oder versuchen sich zumindest nachhaltig für die entsprechende Klientel zu emfpfehlen. Mehrheitlich sind GMS in BaWü aus sterbenden Hauptschulstandorten entstanden und haben in der Folge kaum Schüler im E-Niveau-Bereich, so dass ein derartiges Profilfach nicht annähernd so wichtig für sie wäre wie Poolstunden zur weiteren Differenzierung etc.


    Bildungspläne sind hier einsehbar. Ich würde mal raten, dass die SuS, die Spanisch als 3.Fremdsprache an der GMS belegen stabil im E-Niveau zu verorten sind und ein entsprechendes Niveau erlangen können. Lehrkräfte werden gymnasiale Kräfte sein, die dann an den angesprochenen GMS auch in der gymnasialen Oberstufe Spanisch unterrichten dürfen. Spanischlehrer gibt es im Sek.II-Bereich in BaWü meine ich aktuell ebenfalls einen Bewerberüberhang.

    Uhuuu, ich rieche einen Bestseller. Packen wir inhaltlich zwei, drei, vier Anekdötchen der Forenmitglieder dazu, würzen mit etwas Küchenpsychologie (@Frau Ameise- nur Mut, Küchenpsychologie kann jeder! Als kleine Motivationshilfe ließe sich -falls Sie bereits A14 wären- eine Beförderung zur OStr "drauflegen"..). Und war es O.Meier, der den Kater zu striegeln verstand? Her damit- Katzen laufen immer! Ich quirle noch dreimal linksdrehend mit dem braunen Poopoo-Mixer (soviel Euphemismus muss sein verdammte Scheiße) und fertig ist der neue Bestseller den die Bewegung der Protestbuchkäufer mittels Erwerbs einer Vorab-Leere-Seiten-Fassung finanziell untertützt die sie sich ungelesen -aber stolz wie trolle- ins Regal stellen. (Für Mintfachlehrer aufgrund aktueller Gehaltsdiskussionen leider 25% teurer, Aufschlag Schweiz 100% vor Steuer versteht sich. Sachsenrabatt für angestellte Lehrerinnen mit mehrjähriger Berufserfahrung denen aus politischer Güte die Verbeamtung versagt bleibt auf Anfrage.) Vorbestellungen bitte unter dem #Hass an alle Moderatoren zur handverlesenen Sperrung unter Angabe des Wunsch-Sperr-Moderators. :P


    Öh, äh *räusper* gelbe Karte@CDL, voll OT. Ab ins Körbchen. :aufgepasst:

    Ach Quatsch, das sind doch ganz wundervolle kleine Spaßfipse, die einem das Leben versüßen. Deshalb freue ich mich auch ganz besonders über PNs mit dem Titel "Hass" oder Pinnwandeinträge die mein Geschlecht und meine politische Orientierung anprangern. Nur die Berufswahl der Absender ist vor dem Hintergrund vielleicht dann doch etwas fragwürdig...


    Dier Userin* unter mir hatte auch schon ihr Vergnügen mit Trollo dem Schrecklichen oder einem seiner Freunde.



    (*generisches Femininum)

    Also ich sehe nun wirklich nicht, wo man in der Diskussion um Seiteneinsteiger (oder Direkteinstieger, also Fachstudium, kein Ref) auch nur annähernd von Mobbing sprechen könnte.


    In keinem anderen Beruf würde man es einfach so durchwinken, wenn scheinbar in Zeiten des Mangels (und als Folge politischer Fehlplanung) plötzlich jeder den Job machen kann. Weil "irgendwie" Schule und "irgendwie" Unterricht besser sind, als sich den politischen und gesellschaftlichen Folgen massiven Unterrichtsausfalls zu stellen.
    Ja, einzelne Direkteinsteiger machen am Ende einen wirklich guten Job, weil sie motiviert sind, geeignet, sich engagiert einarbeiten und vermutlich auch mehr als nur einen Kollegen an ihrer Seite haben der/die noch die Ressourcen hat bei Bedarf zu unterstützen und konstruktive Kritik zu leisten, die der/die Direkteinsteiger auch umsetzen kann. Sehr viele brechen eher früher als später ab weil sie dann eben doch feststellen, dass es etwas mehr bedarf um den Beruf auszuüben als nur der Selbsteinschätzung "kann ich" und der dazupassenden Verzweiflung der eigenen Landesregierung, die einen halt mal versuchsweise als Lückenfüller nimmt.


    Versteh mich bitte richtig Glory: Wenn das bei dir und anderen Direkteinsteigern hier im Thread anders ist, ist das großartig. Ich vertraue aber den Erzählungen vieler erfahrener KuK hier im Forum, die nachvollziehbar darstellen, wie selten das leider vorkommt, was regelmäßig auch von Gewerkschaften entsprechend dargestellt und mit Zahlen untermauert wird. Für Schüler, die sich Lehrern gegenüber öffnen, eine Arbeitsbeziehung herstellen sollen, wie auch für Kollegen die Zeit und Kraft in die Qualifizierung von faktischen Referendaren stecken, die dennoch beinahe genauso viel verdienen wie sie selbst ist das enorm frustrierend und auch ernüchternd. Geh in den Schuldienst, verdien dir deine Sporen, sei eine der Ausnahmen, die den Job nicht nur packen, sondern vor allem auch gut machen lernen ungeachtet der lückenhaften Ausbildung. Wenn dir das gelingt: chapeau. Bis es soweit ist, wirst du es aber wohl ertragen müssen, wenn Direkteinsteiger nicht als die "große Rettung" oder "bessere Lehrer" angesehen werden, auf die die diversen Schulsysteme der Länder nur gewartet hätten.

    Sorry, aber ich kann weder mit Radikalität von links, noch mit Radikalität von rechts etwas anfangen, auch wenn der Stempel es schön einfach machen würde.
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    Ist aber ja nicht Thema des Threads. Ich glaube bei der Diskussion um die Bewertung des Seiteneinstiegs sollte immer klar dazugesagt werden, was im jeweiligen BL "Seiteneinstieg" bedeutet ("Fachstudium + Ref" oder "Fachstudium ohne Ref"), sonst werden konstant Äpfel mit Birnen verglichen.

    Aber Arzt kann doch jeder Wollsocken. :teufel: (Ja, der Schüler wäre gut beraten sein Diabetesmanagement zu verbessern. Je nach Schweregrad der Erkrankung ist das gerade bei Typ I Diabetes aber leichter gesagt, als getan. Auch mit optimalem Diabetesmanagement kann es darüber hinaus bei Typ I zu erheblichen Fehlzeiten kommen.)

    1. Frag doch einfach mal deine Bekannte, wie die das finden.
    2. Wofür genau sollen Gymnasiallehrer deines Erachtens einen spezifischen Ausgleich bekommen?
    3.Warum genau sollte das Studium für Sek.II im Allgemeinen und mit den Fächern M/Ph im Besonderen abgewertet werden durch eine faire Besoldung für Lehrkräfte anderer Lehrämter die - wie dir bekannt ist- bereits entsprechend mehr Deputatsstunden zu leisten haben bei faktisch erheblich geringerer Besoldung?
    4. Zumindest in BaWü erhalten Gymnasiallehrer zwar auch A13 als Eingangsbesoldung, allerdings einen Aufschlag im Vergleich zu den Sek.I-Kräften, folglich A13+."A13 für alle" bezieht sich in BaWü auf die GS-Kräfte oder GS-/HS-Kräfte mit noch A12, in anderen BL auch auf die Sek.I, die ebenfalls A12 hat. Von "A13+ für alle" spricht keiner... erstmal sauber informieren, dann anfangen zu quaken.


    By the way: Das hier ist ein Lehrerforum, kein Nichtlehrer-aber-Kommilitone-von-Lehrern-Forum. ;)

    Bevölkerungswachstum ist ein Grund. Sicher. Nur WAS für eine Bevölkerung wächst da? Die gutbürgerlichen Familien mit Haus und Gärtchen? Nöp.Und du willst mir nicht erzählen, dass Berlin eine attraktive Stand für Lehrer ist und nur wegen des Bevölkerungswachstums Lehrermangel besteht - Schwachsinn. Berlin ist extrem strukturschwach, die Kriminalitätsrate ist verglichen mit zB München sehr hoch und der Migrantenanteil aus einschlägigen Kulturkreisen und Schichten an den meisten Schulen ebenfalls. Letztere sorgen dann auch nicht unerheblich für das von dir angeführte Bevölkerungswachstum.

    War ja klar, dass früher oder später etwas brauner Müll angeschwemmt wird zum Thema...

    Zumindest für Lehrproben auf jeden Fall. Gerade wenn man das noch nicht gut beherrscht sollte man es aber üben im alltäglichen Unterricht. Urteilskompetenz ist gerade in GK schließlich ein ganz zentrales Ziel. Aber wem sag ich das, dass weißt du natürlich keckks.
    Schade wenn Anwärter nach ihrem Studium nicht so reflektiert sind, dass ihnen in solchen Momenten ausreichend bewusst wäre, dass es eben gerade nicht um unbegründete, unzureichend reflektierte Meinungen geht (ließe sich ja einplanen, bewusst auf einen anderen Abschluss zu achten, entsprechendes Problembewusstsein vorausgesetzt). Erklärt mir aber, warum das auch bei uns am Seminar sowohl in GK, als auch in WBS in der Fachdidaktik so ausführlich thematisiert wurde.


    (Ich geh mir dann mal eben eine Minute Wunder was einbilden, weil das der Rückmeldung meines Mentors nach von Beginn an meine besten Stunden waren.)

    (...) Schließung sollen die Schüler auf die " Welt da draußen " vorbereitet werden.

    (...) Mir geht es hier aber nicht darum, was die Lehrer denken, sondern welchen Nutzen/Mehrwert die Schülerschaft von den Seiteneinsteigern haben können.
    Seiteneinsteiger haben unterschiedliche Biografien, orientieren ihr schulisches Handeln dann evtl. Auch mehr auf Basis " was hat mich im Leben" weitergebracht.


    Ich weiß nicht inwiefern das auf die Lehrer zu trifft. Vielleicht von ich auch zu idealistisch und sollte das nochmal hinterfragen.
    Ich höre lediglich sehr oft von Lehrplangetriebenheit.
    (...)

    In BaWü bedeutet Seiteneinstieg Fachstudium + Referendariat. Ja, das sind am Ende gute Lehrer die rauskommen, die sich entsprechend qualifiziert haben und manchmal tatsächlich eine andere Perspektive oder auch - je nach Schulform- unersetzliche Praxiserfahrung einbringen können, weil sie anders als manche Lehrer nicht nur Schule-Uni-Schule kennen. Diese andere Perspektive bringen aber auch viele Lehrer mit Lehramtsstudium + Ref ein. "Klassische Lehrer" sind nämlich auch Individuen mit völlig unterschiedlichen Bildungs- und Erwerbsbiographien.
    In vielen BL bedeutet Seiteneinstieg, was in BaWü Direkteinstieg heißt: Kein Lehramtstudium, kein Ref, sondern direkt (evtl.nach einer teilweise fakultatven, teilweise verpflichtenden Einführung und/oder punktueller Seminarbegleitung) ab in den Unterricht. Das kann in Einzelfällen je nach bisheriger Erwerbsbiographie und vor allem der Bereitschaft der Person sich einzuarbeiten wie guter Unterricht funktioniert klappen. Dafür muss man aber auch verstehen, dass Lehr- oder Bildungspläne zumindest in Deutschland nicht fakultativ sind und man als Lehrer nicht das unterrichtet, was man infolge eigener Lebenserfahrung für besonders relevant erachtet.


    Deine Lebenserfahrung kannst du einsetzen um SuS zu motivieren für ein scheinbar trockenes Thema, um ihnen begreiflich zu machen, warum das absolut lebensrelevant ist, deine Berufserfahrung kann helfen Themen spannend und interessant zu verpacken die der Bildungsplan dir vorgibt und entsprechende Akzente zu setzen. Oft ist der Bildungsplan aber bei genauerer Betrachtung bereits verdammt spannend und es geht vor allem darum für deine SuS den Lebensweltbezug herzustellen, also was hat Thema x (z.B. "Soziale Marktwirtschaft") mit mir als Schüler von y Jahren zu tun ("Soziale Marktwirtschaft" behandeln wir in Wirtschaft in der 7. und 8.Klasse). Da geht es also nur sehr begrenzt um deine bisherigen beruflichen Erfahrungen sondern vor allem darum deine Zielgruppe gut genug zu kennen, um zu wissen, was sie am jeweiligen Thema interessiert und für sie aktuell relevant genug ist, um Interesse zu wecken.


    Der Vorbereitung auf "die Welt da draußen" dient am Ende in der einen oder anderen Weise jedes Fach.

    kurz: als refi würde ich das lieber nicht zeigen, kann nach hinten losgehen, wenn es nicht wirklich gut durchdacht ist.

    Ich kann alles unterschreiben, was Midnatosol und keckks geschrieben haben, nur diesen Punkt möchte ich ergänzen (nicht unbedingt widersprechen): Ja, muss durchdacht und vorbereitet sein, gehört aber immanent z.B. zum GK-Unterricht (wie auch allen anderen Fächern) dazu von reinen Meinungen zu begründeten Urteilen zu finden. Muss man also als Refi auch konstant mit seinen Klassen dran arbeiten und gerade in einem Fach wie GK auch in UB/Lehrprobe bei entsprechendem Thema/Stundenaufbau/U-Zielen zeigen können.


    Da man das bewusst und regelmäßig üben muss mit SuS muss das entspechend regelmäßig in verschiedenen Formen im Unterricht stattfinden. Ich mache das (auch Refi aktuell) manchmal mit Stimmungsbildern zu entsprechenden Fragestellungen: Die SuS erhalten rote und grüne Karten und müssen sich damit positionieren. Mehrheitsverhältnisse sind damit für alle sichtbar. Meinungsbild ist erhoben. Wenn ich das zu Beginn der Stunde mache, arbeiten wir dann erstmal inhaltlich, um danach basierend auf den neu gewonnenen Erkenntnissen erneut abzustimmen und begründen zu lassen. Wenn es verschiedene mögliche Positionen geben kann können diese in den Begründungen dargestellt werden. Geht es um klare Sachfragen wie ein Fallbeispiel, dass zu entscheiden ist (zulässig/nicht zulässig) bedeutet begründen offensichtlich nicht korrekt eingeordnete Sachverhalte zu besprechen und eindeutig zuordnen zu lassen. In letzterem Fall sollte durch den Unterricht im Rahmen der Erarbeitung ausreichend klar geworden sein, welcher Fall unter welchen Vorraussetzungen wie zu beurteilen ist (also zumindest erfüllt/nicht erfüllt muss eindeutig klar sein. Bedingt erfüllt ist dann bei mir ein zusätzlicher Anspruch, um auch fittere Schüler ausreichend zu fordern, die erkennen können und müssen, dass einzelne Teilbedingungen erfüllt sind, andere nicht und das entsprechend darstellen können.)


    Kannst du genauer schreiben, worum es thematisch geht Magda (Fach/Fachfrage)?

    Na Gott sei Dank geht das im Sek.I-Bereich nicht so einfach mit der Ausschulung. (Wobei ich bei volljährigen Schülern nicht verstehe, weshalb die sich nicht einfach eine schriftliche Entschuldigung erstellen für ihre Fehltage. Wenn man weiß, dass die Schule hart durchgreift bei Fehltagen und das Recht hat sich selbst zu entschuldigen ist es doch naheliegend derartiges Ungemach abzuwenden.)

    Da gebe ich dir recht. Aber wer EW nicht besteht, wird wahrscheinlich auch in den weiteren Fächern Probleme bekommen.

    Sehe ich anders, da ich bereits einige solche Fälle begleitet habe die in EW zu kämpfen hatten bei sonst 1,x in den Fächern. Manche Texte in EW sind sprachlich anspruchsvoller, weil sie sich auf eine ganze Menge anderer Texte (oder auch Philosophien) beziehen, die nicht jedem Studenten geläufig sind. Gerade Studierende die Deutsch als Zweitsprache gelernt haben und/oder nicht aus einem akademisch "vorbelastenen" Elternhaus kommen verfügen nicht unbedingt bereits über das erforderliche Hintergrundwissen, um solche Texte sauber einordnen und kritisch reflektieren zu können. Hatte zuletzt erst wieder zwei Studentinnen bei mir sitzen, die 2x knapp durch EW durchgefallen waren. Nachdem ich die Probleme von anderen Fällen kannte habe ich denen ein vernünftiges Grundlagenbuch aus der Bib empfehlen können fürs Lernen und bin kritische Texte mit denen durchgegangen, die sie schlichtweg nicht richtig verstanden hatten, dazu noch ein paar angepasste Lernstrategien speziell für EW und voilà die Hasen haben sogar mit vernünftigen Noten den dritten (und letztmöglichen, sonst Exmatrikulation) Anlauf bestanden.


    EW ist für viele Leute viel anspruchsvoller als es ihr Fachstudium ist. Nicht alle studieren eben Gesellschaftswissenschaften und sind regelmäßig mit entsprechenden Texten konfrontiert. Andererseits unterschätzen aber halt auch viele den Anspruch dieses Bereichs, weil es ja "nur" EW ist und bereiten sich unzureichend vor. (Die Mehrheit der Studenten, denen ich in diesem Fachbereich weitergeholfen habe ist bis sie bei mir waren nicht auf die Idee gekommen zusätzlich zu den Texten aus dem Kurs auch noch ergänzende Literatur in der Bib auszuleihen und ausführlich zu beackern. Die sind davon ausgegangen, dass wie in der Schule der Dozent ihnen alles Wichtige gebe, vor allem weil viele Dozenten das auch genauso darstellten. Das man spätestens wenn man bereits einmal durchgefallen ist etwas mehr Engagement zeigen muss war ihnen theoretisch bewusst, praktisch brauchte es den Tritt in den Allerwertesten von mir, um das auch umzusetzen- unpraktisch sich selbst so im Weg zu stehen, aber eben auch sehr menschlich.)

    Du hast behauptet, dass es bei Sportlehrer ein "muss" wäre. Diesem habe ich widersprochen. Mehr nicht. Dieses "Soll" bezieht sich dann nämlich auch auf fast alle anderen Lehrkräfte: (...)

    Mein Fehler, das war wirklich nicht rechtssauber formuliert. Danke für den Hinweis. :)

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