Beiträge von CDL

    Nachdem ich eine PN der TE erhalten habe mit der Anfrage eine von mir gepostete Stilblüte verwenden zu dürfen wollte ich erstmal sicher gehen, dass sich kein Troll dahinter verbirgt ehe ich entscheide und antworte. Angesichts des Threads dachte ich, dass sich möglicherweise auch andere diese Frage stellen genau wie ich. Wenn dem nicht so ist war zumindest der Beitrag hier im Thread unnötig, die Anfrage an sich war es meines Erachtens keinesfalls.

    nicht leichter, eher anders.

    Anders trifft es gut, denn Musterlösungen gibt es in Wirtschaft oder Politik nur bei einem Teil der Aufgabenstellungen (bereits in KLasse 7 macht das nur etwa die Hälfte der Aufgaben aus). Insbesondere Urteilsaufgaben gehen von individuellen Haltungen aus, die ich nicht mittels einer Musterlösung vorwegnehmen kann. Da ist es hilfreicher im konkreten Einzelfall eine Denkanstoß (oder mehrere) zu geben ("Wie würdest du Fall X entscheiden? Kannst du mir erklären, warum du dich für die Rosa-Kaninchen-Position entschieden hast anstelle der Lila-Elefanten-Position? Sehr gut, das sind die Argumente für deine Begründung.") wobei ich solche Standard-Denkanstöße (die manche SuS wirklich bei jeder Art von Urteilsaufgabe benötigen) wie mir gerade klar wird tatsächlich einfach einmalig und in allgemeiner Form auf eine Tipp-Karte packen könnte. Die wäre dann ja universell in wenigstens jeder zweiten Wirtschafts-oder Politikstunde einsetzbar bei Bedarf. Das wäre dann sogar tatsächlich eine Entlastung, weil ich Faulbärchen X und Schlaftablettchen Y erstmal die Tipp-Karte einsehen schicken könnte, während ich andere Fragen beantworte, die ich nicht auf eine Tipp-Karte packen kann.



    Uh, der Kopf rattert grad, Danke @Kiggie für die Anregung. 8o :thumbup:

    Das mit den gestuften Hilfskarten klingt nach etwas, was auch meinen LBs das Herz höher schlagen lassen würde. Ich finde es nur echt schwer Dinge in Showstunden zu machen, die ich im Alltag wirklich niemals durchziehen könnte mangels ausreichender Zeit, um so ein Klimbim ständig vorzubereiten (3 Hilfskarten je Stunde- mal ehrlich, wer kann das schon vorbereiten...). Im Alltag bin ich selbst die Hauptdifferenzierung realistisch gesehen zusammen mit differenzierenden Aufgabenstellungen als höchstes der Gefühle. Ich gebe zu, dass ich an solchen Stellen manchmal gerne etwas weniger halsstarrig wäre, aber ich sehe mich einfach außerstande den Showzampano derart getrennt von mir als realer Lehrkraft im Alltag zu gestalten. Finde ich aber toll, dass du das so durchgezogen hast Kiggie. :top:

    Wer erklärt den Kindern denn Sinn von Steuerklassenwechsel wenn nicht wir?
    Wer erklärt den Kindern, dass es sinnvoll sein kann das Elterngeld aufgrund der Progession auf 24 Monate zu legen, wenn nicht wir?
    Wer soll den Kindern denn klarmachen, dass die ESt-Belastung für den Ottonormalbürger gar nicht so schlimm ist wie gerne von der FDP postuliert wird wenn nicht wir?
    Wer soll denn unseren Kindern beibringen, vernünftige Vernögensbildung zu betreiben? Sparkasse? Strukturvertriebe wie MLP?

    Alles gute Ansätze, die du vielleicht rechtzeitig wenigstens den Bildungsplanmachern von NRW ans Herz legen solltest, damit sie das berücksichtigen. In BaWü ist das höchstens bruchstückhaft in den Bildungsplänen von GK und WBS zu finden bei insgesamt sehr vollen Bildungsplänen (mit ähnlich relevanten Fragen oder sogar noch grundständigeren). Im einstündigen Fach kann man dann halt auch - leider- nicht alles leisten, was auch noch sinnvoll sein könnte, wenn die Zeit schon kaum ausreichend ist den Bildungsplan abzuarbeiten.

    Das ist völlig in Ordnung Quebec. :) Tatsächlich ist dieses Forum einfach nur wie jedes Disksussionsforum im Internet: Neben der Beantwortung von Ausgangsfragen- soweit möglich- wird gerne und fleißig diskutiert über damit einhergehende Fragestellungen die das Interesse von Usern wecken. Deshalb "stalken" User wie ich das Forum auch viel zu häufig, weil es immer wieder Amüsantes, Spannendes, Witziges gibt neben den vielen Momenten, in denen es um reinen Informationstransfer und Hilfestellung geht.

    OT: @maxmuster : Hast du tatsächlich dein Eingangsposting im Thread selbst geliked? Eine gesunde Selbstbestärkung ist ja etwas Schönes, ob Internet-Selbstlikes jetzt so gesund sind weiß ich allerdings nicht. Wirkt jedenfalls kurios.


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    Eine Pflichtveranlagung, also die Verpflichtung eine Steuerklärung zu erstellen und abzugeben besteht z.B. bei eingetragenem Lohnsteuerfreibetrag (der nachgewiesen werden muss), bei einem Wechsel des Arbeitgebers im Veranlagungsjahr bzw.mehreren zeitgleichen Arbetgebern, der Inanspruchnahme bestimmter Pauschbeträge in Kombination mit Trennung/Scheidung, Inanspruchnahme bestimmter Steuerklassen bzw.deren Wegfall beispielsweise infolge von Scheidung oder Verwitwung, Nebeneinkünfte oberhalb von ich meine 410€ im Jahr (z.B.Mieteinnahmen).


    Wer Einkünfte unterhalb des Grundfreibetrags (aktuell rund 9200 €) erzielt muss keine Steuererklärung abgeben da im Regelfall auch keine Steuern abgeführt worden sind (Beispiel: Minijob). Auch wer vollständig von Transferleistungen (ALG II/Grundsicherung) lebt ist von der Abgabe einer Steuererklärung befreit (und wird darüber auch schriftlich vom Finanzamt informiert, wenn die Zahlungen über mehrere Jahre hinweg erfolgen, meist ab dem 2.Folgejahr einmalig schriftlich).
    Wie fossi so richtig schriebt sind gerade diejenigen gut beraten eine Steuererklärung freiwillig abzugeben, die als Geringverdiener Steuern bezahlt haben. Erfahrungsgemäß lässt sich mithilfe eines vernünftigen Steuerprogramms wenigstens 1/3 der bezahlten Lohnsteuer zurückholen (mit Sonderposten wie doppelter Haushaltsführung auch 100% ohne großen Aufwand zu betreiben- wohl gemerkt als Geringverdiener, da sind die entsprechenden Pauschbeträge einfach ratzfatz überschritten).

    Na ja, es ist halt immer noch ein Diskussioneforum und wenn, wie du schreibst, deine Ausgangsfrage beantwortet wurde spricht doch erstmal nichts dagegen sich daraus entwickelnde Folgefragen ebenfalls zu diskutieren. Wenn du nicht magst, musst du dich ja nicht daran beteiligen, das ist ebenso legitim, wie wenn andere noch etwas inhaltlich ergänzen oder zu einem späteren Zeitpunkt das Thema erneut aufgreifen und weiterdiskutieren wollen würden.

    Oh der Spaß geht weiter, als nächstes sollen die Bilder oder die Begriffe den Begriffen deutsch + leistungsstark oder türkisch + leistungsschwach zugeordnet werden. Natürlich auch mit "Fehlerkorrektur", weil ich nicht bereit bin nach Schubladen zu beurteilen..



    (Böse genug???)

    2-4 Schulstunden bedeutet bei einem einstündigen Fach (und nichts anderes ist Witschaft bei uns in BaWü abgesehen von der Kursstufe), dass ich 2-4 Wochen lang nichts anderes mache mit meinen SuS, als Formblätter zu beackern. Da gibt es dann einfach genügend andere, ebenso lebenspraktische Themen, mit denen meine SuS bereits mehr anfangen können. Gerade Gymnasiatsen haben ja überproportional häufig Akademikereltern zuhause, denen man zutrauen darf, dass sie Einkommensteuererklärungen ausfüllen und Filius oder Filia erklären (so hab ich das auch mit 15 gelernt nach meinem ersten sozialversicherungspflichtigen Ferienjob). Ehrlich, ich wäre sofort bereit das auch noch mit meinen SuS zu machen, aber der Bildungsplan ist auch so schon voll genug in Wirtschaft. Alles kann Schule nunmal nicht leisten. Wenn unser aktueller Bildungsplan mal in 10 angekommen ist und meine 10er mich gezielt nach Steuererklärungen fragen mach ich das aber meinetwegen mit denen nach ihren Prüfungen noch als Vorbereitung auf die Ausbildung.

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