Beiträge von CDL

    In seltenen Fällen, in denen die Eltern sich schriftlich kaum ausdrücken konnten, kläre ich so etwas in einem (meist) kurzen Telefonat.


    Im den meisten Fällen gelingt es mir aber recht gut, Eltern, die sich schriftlich melden auch schriftlich darzulegen was Sache ist, bei Bedarf bestimmte Zähne zu ziehen, erforderliche Zusagen zu erhalten, etc. Wäre das nicht möglich und Eltern telefonisch ebenfalls nicht erreichbar würde ich zum persönlichen Gespräch bitten. Erst mal alleine, klappt das nicht, über die SL.

    Da muss ich dich enttäuschen. Ich bin erwachsen und drücke mich bei meinen SuS sehr konkret aus. Mein Ref habe ich mit gut bestanden. Also keine Chance mich beleidigen zu wollen.

    Nicht jede Kritik ist eine Beleidigung. Wenn du jedoch derart sensibel reagierst, dann ist das ein weiterer Hinweis, woran es in der Kommunikation mit deinen SuS hapern dürfte.


    Du kannst natürlich alle Hinweise hier, die dir nicht passen zu Beleidigungen erklären. Oder du entscheidest dich alternativ dafür, den Spiegel den man dir vorhält dazu zu nutzen bislang blinde Flecken dein Kommunikationsverhalten betreffend auszuleuchten. Das ist dann nämlich anstelle einer Beleidigung eine Chance, an deiner Professionalität zu arbeiten.


    Du kannst andere nicht ändern, dich aber sehr wohl und dadurch durch dein eigenes Handeln dein professionelles Handeln verbessern und Konflikte reduzieren.


    Das könntest du auch hier im Forum mal versuchen und dich dabei so erwachsen ausdrücken, wie du angibst das im Gespräch mit deinen SuS zu machen. Möglicherweise reduziert das auch die Überlegungen, ob du nun tatsächlich Lehrkraft seist oder nicht.

    Autogenes Training und Meditation täglich bis zur UPP und dann natürlich auch am Prüfungsmorgen selbst. Das hilft, auch wenn die Zeit zu knapp ist das richtig zu internalisieren, ab dem ersten Mal bereits und umso besser, wenn du es täglich konsequent machst.


    Fokus bei der Meditation auf Entspannung/ innere Ruhe und positive Gedanken. Es gibt sehr gute angeleitete Meditationen online für Anfänger: innen.

    Wieso das?

    Wieso du an deiner professionellen Haltung arbeiten solltest oder weshalb Rollenklarheit ein hilfreicher Ausgangspunkt wäre?


    Klare, zielgenaue Fragen stellen zu lernen, das würde ich an deiner Stelle ebenfalls auf die To do- Liste auf dem Weg zur eigenen Professionalisierung setzen. Ich bin mir angesichts dessen, wie du hier schreibst nämlich sehr sicher, dass ein Gutteil deines Problems hausgemacht ist, weil du zu unklar formulierst und zumindest hier im Forum nicht wie ein tatsächlich erwachsener Mensch klingst. Dafür sind deine Unsicherheiten für jemanden, der ein Ref erfolgreich bestanden haben will doch sehr ungewöhnlich und auffällig.

    Spontan geht nicht weil dann die Gefahr besteht, dass sich die anderen auf ihre Seite schlagen.

    Wie alt bist du, 12? Führ ein Gespräch unter vier oder sechs Augen nach dem Unterricht oder hol sie nach Rücksprache mit den betroffenen Kuck mal aus einer anderen Stunde zum Gespräch oder mach einen Termin mit Schülerin und Mutter. Werd auf jeden Fall aber vorher erwachsen im Kopf und sprich im Gespräch entsprechend mit der Schülerin.


    Zitat

    (…) Ich merke den Hass, der mir von ihr entgegenkommt. Sie nimmt mich nicht als Lehrer für voll.

    Das könnte möglicherweise daran liegen, dass du noch einen sehr weiten Weg der Professionalisierung vor dir hast, angefangen mit deiner Ausdrucksweise, wobei deine Vorstellung, was SuS über dich denken könnten auch sehr neben der Spur zu sein scheint.

    Ich hab vor 3 Jahren leider viel über mich und meine Lebensumstände In der Physio erzählt. Die Mutter ist sehr intrigant und hat die halbe Physiotherapie an Therapeuten verekelt. Außerdem hatte das Mädchen ein Problem mit meiner Mutter. Da gibt’s also eine Vorgeschichte.

    Warum genau warst du drei Jahre in Therapie bei einer Frau, die du als intrigant empfunden hast? Und warum zum Henker bildest du dir ständig ein, die Schülerin würde irgendeinen uralten Konflikt mit deiner Mutter auf dich übertragen? Also abgesehen davon natürlich, dass du umgekehrt deinen Konflikt mit ihrer Mutter auf die Schülerin überträgst?


    Erwähnte schon jemand, du müsstest dringend an deiner professionellen Haltung arbeiten? Rollenklarheit wäre ein wichtiger Ausgangspunkt, um dein Übertragungsproblem angehen zu können.

    Erziehung ist nicht die Hauptaufgabe von Lehrkräften

    Nicht DIE Hauptaufgabe, aber eine gleichberechtigte Aufgabe neben dem Unterrichten, Diagnostizieren, Fördern, Innovieren,… Die Detailformulierungen unterscheiden sich zwar sicherlich je nach Bundesland, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass in Hessen die Erziehung von SuS nicht zu den zentralen Aufgaben von Lehrpersonen gehören.

    Dein Account wird sicher spätestens morgen gesperrt werden, da du offenkundig nicht schreibberechtigt bist. Das Forum richtet sich spezifisch an Lehrpersonen, nicht an Eltern.


    Ist eine schriftliche zusage in dem Fall nicht rechtlich bindend und kann und darf die Leitung die zusage wegen einer anderen Mutter einfach so zurückziehen? Muß ich da das Schulamt einschalten?

    Nein, so eine Zusage ist rechtlich nicht bindend. Wenn die Schulleitung Bedenken oder gar Hinweise hat, dass der Klassenwechsel in der angedachten neuen Klasse zu ernsthaften Problemen führen könnte, dann wäre es äußerst kurzsichtig den Wechsel dennoch zu ermöglichen. Möglicherweise gibt es ja noch eine andere Parallelklasse, in die dein Kind wechseln könnte. Letztlich kommt das aber sehr auf die konkrete Situation an, was hier angemessen sein könnte seitens der Schulleitung, die nicht nur dein Kind schützen muss, sondern auch alle anderen Kinder, was je nach Hintergrund der ganzen Konflikte, wie auch der psychischen Probleme deiner Tochter ein äußerst schwieriger Spagat sein kann.


    Nein, du musst das Schulamt nicht einschalten, denn niemand ist gezwungen das zu tun. Ich würde das auch keinesfalls als ersten Schritt anraten, sondern erst einmal die Schulleitung um einen zeitnahen Gesprächstermin bitten, um die Situation besprechen zu können.

    Überleg dir vorher, was du dir erhoffst von dem Termin und wie du das gut und ruhig begründen kannst. Hab dabei im Hinterkopf, dass du nicht erzwingen kannst, dass dein Kind in eine bestimmte Klasse wechseln darf. Notier dir vielleicht vorab, welche sachlichen Gründe es gibt, warum dein Kind nicht in seiner aktuellen Klasse bleiben sollte (relevante gesundheitliche Fakten/Diagnosen, soweit bekannt, Probleme in der aktuellen Klasse die unlösbar für sie sind,…).


    Mach dir an der Stelle aber auch bewusst, dass soziale Ängste und ein mangelndes Selbstbewusstsein etwas sind, was dein Kind in jede Klasse mitnimmt und Vorfälle aus Klasse 5 kein Grund sind in Klassenstufe 7 die Klasse zu verlassen. Möglicherweise ist es nicht der Klassenwechsel, den dein Kind jetzt vorrangig benötigt, sondern eine andere Form der Akuthilfe. Wie lange dauert es denn noch bis zu eurem Termin beim Kinderpsychologen?


    In dem Gespräch mit der Schulleitung kannst du dann auch noch einmal möglichst ruhig erfragen, aus welchen Gründen der zunächst zugesagte Klassenwechsel jetzt doch nicht erfolgen kann, ob die SL sich vorstellen könnte, das noch zu ändern oder auch ob ein Wechsel in eine andere Klasse möglich wäre.


    Nicht vergessen: Die Schulleitung ist nicht nur für dein Kind verantwortlich!


    Wenn dieses Gespräch nicht zu deiner Befriedigung verläuft (weil du weder dein Wunschergebnis erzielst, noch mit den Begründungen leben kannst oder willst), dann kannst du dir immer noch überlegen, ob du das Schulamt hinzuziehen möchtest. Auch das Schulamt wird aber je nach Art der Gründe, die aus Sicht der Schulleitung gegen den Klassenwechsel sprechen einen solchen Wechsel nicht zwangsläufig ermöglichen. Unter Umständen wird man euch dort mit denselben Gründe wie bereits die Schulleitung einfach nur darlegen, warum ein Klassenwechsel nicht sinnvoll ist. Auch der Weg über das Schulamt führt also nicht zwangsläufig zum Wunschergebnis Klassenwechsel, weshalb es umso wichtiger ist erst einmal das konstruktive Gespräch mit der Schule zu suchen, die sicherlich SEHR gute Gründe dafür hat, doch noch einen Rückzieher zu machen.

    Aus anderen Beiträgen des/ der TE entnehme ich, dass diese(r) infolge einer Entfristungsklage in die unbefristete Anstellung gekommen ist (Studium der Mathematik, nicht Lehramt, Einzelfach, Vertretungskraft mit E6, 2020 Entfristung angestrebt, 2022 erfolgreich mit der Entfristungsklage, ob zumindest das Fachstudium je beendet wurde ist unklar)


    Also Seiteneinsteiger: in, der/ die noch nicht einmal die Voraussetzungen für den Seiteneinstieg erfüllt (was einer Entfristungsklage ja nicht im Wege steht), ergo womöglich ungeachtet der Anzahl der Jahre als Vertretungskraft schulrechtlich, wie auch pädagogisch SEHR unsicher und sich völlig unklar darüber, welche Vorgaben sich aus einer solchen Situation ergeben könnten aus Vorgaben zur Aufsichtspflicht, Garantenpflicht, etc.


    Das wäre zumindest auch eine plausible Erklärung für die doch eher wirren Informationen, dass das jemand ist, der/die nur sehr bedingt bislang professionell Handeln kann als Lehrkraft, weil es weder ein einschlägiges Studium gegeben hat als Basis, noch eine wie auch immer geartete Nachqualifizierung im Rahmen eines Seiteneinstiegs.


    @Anonymi135 Würdest du mir dahingehend zustimmen, dass dir schulrechtliches Wissen fehlt, um die Situation angemessen bewerten zu können, aber auch Sicherheit im pädagogischen Handeln gegenüber dem Schüler oder im Umgang mit den Eltern?


    Falls ja: Welche Weiterbildungen hast du seit deiner Entfristung (oder auch davor) besucht/erhalten, um dich ins Schulrecht des Landes Hessen einzuarbeiten, aber auch dich pädagogisch und fachdidaktisch zu professionalisieren? Ist das überhaupt etwas, worin du Zeit investierst, also deine Professionalisierung? Würden dir Hinweise, helfen, wie du an diesem Bereich weiterarbeiten kannst?

    Das halte ich für ein Gerücht.

    Ich kann das gerne mal mit dem Schulrechtler meines Vertrauens besprechen (auch wenn dieser eine Einzelfallentscheidung eines RPs natürlich nicht kennt oder sämtliche Details des Falls) halte das, was Wolfgang beschrieben hat aber durchaus für plausibel.

    Ich wiederhole es dann doch gerne noch ein drittes Mal: Ich schrieb nichts von Rechtfertigung. Ich schrieb davon, dass ich nachvollziehen kann, dass man irgendwann so denkt. Und du schreibst etwas vom "Stolz" des Opas auf sein Haus. Das ist wie die Sache mit den geschlossenen Krankenhäusern, je nach Kontext ist die Wahrnehmung völlig unterschiedlich. Meine Mutter hatte nicht viel, auf das sie hätte stolz sein können. Auch meine Verwandtschaft hat sich die Lebensumstände nicht ausgesucht. Die Fremdbestimmtheit war das grundsätzliche Konzept der DDR.

    Ich habe dich weder zitiert, noch mich auf einen Beitrag von dir bezogen und schon gar nichts über die Lebensumstände deiner Mutter oder Verwandtschaft geschrieben, also bitte unterstell mir das auch nicht.


    Es geht in diesem Thread immer noch um die AfD und ganz aktuell die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen (bald auch Brandenburg) und das Abschneiden der AfD in diesen Landtagswahlen. DAS ist mein Bezugspunkt, wie aus dem Beitrag auch ausreichend ersichtlich sein sollte.


    Ich weiß als Opfer wiederholter Gewaltverbrechen durchaus, wie Fremdbestimmtheit sich anfühlen kann. Ich weiß aber auch, dass man sich selbst es wert sein muss aus der Rolle als Opfer auszusteigen und sein Leben wo immer möglich wieder selbst in die Hand zu nehmen und selbst zu bestimmen. Alles andere ist nicht gesund.


    Wer jahrzehntelang in der Opferrolle verharren möchte- denn die DDR ist seit über drei Jahrzehnten Geschichte und ja, jetzt beziehe ich mich durchaus auf das, was du über deine Verwandtschaft geäußert hast- und die erlebte Fremdbestimmheit zur Grundlage des eigenen Lebensgefühls dauerhaft machen bzw. beibehalten will benötigt vermutlich therapeutische Hilfe bei der Verarbeitung des Erlebten, um gesündere Denkmuster entwickeln zu können. Eine Rechtfertigung (die ich dir nicht unterstelle) für die Wahl einer rechtsradikalen Partei ergibt sich daraus aber sicher nicht für mich. Denn nein, die Rechtsradikalen zeichnen sich nun wirklich nicht dadurch aus, dass sie ganz tolerant nach dem Grundsatz „leben und leben lassen“ agieren würden.


    Zitat

    Rumgedreht ist übrigens mangelnde Empathie gegenüber denjenigen, den das Leben einfach nichts geschenkt hat, ein sehr wichtiger Grund für zunehmende Verbitterung. Auf das will ich eigentlich die ganze Zeit schon raus.

    An dem Punkt können wir uns aber problemlos einigen. Auch wenn das ebenfalls keine gesunde Grundhaltung ist, ist es durchaus nachvollziehbar, wie diese entstehen kann unter bestimmten Umständen.

    CDL : Wir wussten nicht, dass es anders sein kann... ;)

    Tatsächlich nicht, aber auch rückblickend vermisse ich nichts. Zumal wir gar nicht hätten hingehen können, da das kleine Geschwister an diesem Tag ersten Schultag hatte, was wir vorgezogen hätten und andre Personen, die zur 5. hätten gehen können, gab es nicht.

    Es gab ein Vorab- Treffen der klar damit Klassenlehrern am Schulfest am Ende des Schuljahres davor das reichte.

    Ah, spannend, mit der Überschneidung der Einschulungen. Da wird bei uns in der Stadt tatsächlich darauf geachtet, dass die ersten und fünften Klassen nicht am selben Tag eingeschult werden, weil es sonst bei vielen Familien zu Überschneidungen kommen würde.

    Ich finde es traurig Kapa , dass das so vielen Menschen ausreichend erscheint, um Rechtsradikale zu wählen. Danke aber für die ruhige und sachliche Darstellung auch der historischen Fakten zur Wiedervereinigung. Ich hoffe sehr, dass bei euch in Brandenburg infolge der anstehehenden Wahl die demokratischen Parteien gemeinsam eine Regierungskoalition zustande bekommen, auch wenn die AfD mutmaßlich die meisten Stimmen holen wird. SPD und CDU sind glücklicherweise ja ebenfalls recht stark bei euch.

    Der Stammkursleiter ist langzeiterkrankt.

    Dann muss jemand anderes bestimmt werden seitens der SL, der/ die den Job macht.


    Was mir auffällt bei deinen Beiträgen, ist einerseits die Wortwahl, die sich weniger nach erwachsener, reflektierter Lehrkraft liest als nach sehr aufgeregtem, wenig souveränen Studierenden.

    Wenn du so auch mit deiner Klasse sprichst, dann könnte das ein Baustein des Problems sein. Ganz grundlegend solltest du klar, eindeutig und souverän deiner Klasse gegenüber agieren und auch mit dieser kommunizieren. Dazu gehören klare Regeln, klare Konsequenzen (die vorab auch bekannt sind), keine Drohungen, die letztlich nur Worthülsen sind, keine ständige Wiederholung derselben Informationen (wie hier in deinen Beiträgen) oder Anweisungen, kein Heranziehen völlig unwesentlicher Aspekte und wilder Spekulationen (wie dem Umstand, dass deine Mutter manche der SuS bereits beschult habe und Konflikte mit dieser auf dich übertragen würden), kein Abstrafen wollen über Notengebung.


    -Eine Klassenarbeit als Konsequenz von „Diskutieren und Essen im Unterricht“ für die gesamte Klasse gezielt schwerer zu machen IST eine Strafmaßnahme und in dem Fall sogar eine Kollektivstrafe, die völlig Unbeteiligte gleich mit abstraft. Was sagen das Schulrecht deines Bundeslandes oder dein pädagogisches Verständnis zu Kollektivstrafen?-


    Dass SuS diskutieren wollen über Regeln ist der Normalfall, der dir bekannt sein sollte. Genau deshalb ist es so wichtig klar zu kommunizieren, Regeln zu benennen und dann auch ruhig, aber konsequent durchzusetzen. Ein bisserl kreativ werden darf man darüber hinaus.

    Ich nehme an, das Essen im Unterricht ist gemäß eurer Hausordnung untersagt. Das könnte also einfach zur Folge haben, dass wer das macht mal am Nachmittag bei der Zimmerreinigung mithelfen darf eine Stunde lang. Darüber hinaus könntest du einfach die Klasse nehmen, also die, die bereit sind, sich an Regeln zu halten, und mit allen außer der essenden Person den Raum wechseln. Dieser mitteilen, dass sie genau dann wieder an deinem Unterricht teilnehmen dürfe, wenn sie sich an die Schul- und Hausordnung zu halten bereit sei und du sie bis dahin (vorab absprechen mit der SL) im Zweifelsfall als fehlend eintragen müsstest. In Klassenstufe 12 haben die schließlich keine Schulpflicht mehr, ergo ist die Mitarbeit im Unterricht ganz banal eine Bringschuld.

    Meine Großeltern mütterlicherseits haben bis zu ihrem Tod (mein Opa ist 2017 gestorben) in einem Haus gelebt, in dem es nur fließend Kaltwasser gab. An der Spüle gab es einen kleinen Durchlauferhitzer, der für Spülwasser gereicht hat von der Menge her. Am Waschbecken gab es prinzipiell nur eiskaltes Wasser. Zum Baden oder Duschen musste erst der Ofen im Bad mit Holz und Briketts angeheizt werden, damit Wasser heiß werden konnte. Geheizt wurde ebenfalls mit Kohleöfen, die im Wohnzimmer und Schlafzimmer standen. Einmal im Jahr sind wir dann hin und haben meinem Opa die Ofenrohre gerußelt, sprich durchgeputzt. Das Haus hat mein Opa nach dem zweiten Weltkrieg mit eigenen Händen aufgebaut und als Malermeister auch kontinuierlich in Schuss gehalten. Darauf war er stolz und der fehlende Warmwasserzugang kein Manko für ihn. Meine Oma hat er in dem Haus bis zu ihrem Tod gepflegt, er selbst hat dort bis 5 Jahre vor seinem Tod gelebt. Ab dann hat er einen Rollstuhl gebraucht und ist in ein Pflegeheim gezogen.


    Gelebt haben meine Großeltern im Großraum Karlsruhe. Eine rechtsradikale Partei zu wählen wäre ihnen ebensowenig in den Sinn gekommen, wie eine Partei von Putin- Getreuen. Als gläubige Katholiken fühlten sie sich nur wohl damit ihr Kreuz bei der CDU zu machen.

    Mein Großvater hat als er 2015 die Bilder von Flüchtlingen gesehen hat geweint, weil er nicht fassen konnte, dass es solche Flüchtlingsströme zu seinen Lebzeiten noch einmal in Europa geben würde. Nachdem er selbst Flucht erlebt hat, war er ein großer Befürworter davon, dass Deutschland möglichst viele Flüchtlinge aufnehmen sollte. Ich weiß genau, dass wenn er noch leben würde, er angesichts des Kriegs in der Ukraine sehr froh darüber wäre, wie Deutschland damit umgeht und dass es den Flüchtlingen aus der Ukraine gegenüber die Grenzen geöffnet hat.


    Einfache Lebensumstände sind keine Rechtfertigung für mangelnde Empathie gegenüber Flüchtlingen und/ oder die Wahl von Rechtsradikalen, die diese Menschen einfach pauschal als Verbrecher oder Sozialschmarotzer abstempeln und die Grenzen verrammeln wollen.

    Das ist hier ganz genauso. An allen umliegenden Schulen finden entsprechende Einschulungsfeiern statt. Häufig umfassen diese neben einem feierlichen Akt zum Auftakt eine erste gemeinsame Unterrichtsstunde in den neu zusammengesetzten Klassen und einen parallelen Empfang der Eltern mit vielen Gesprächsmöglichkeiten.

    Bei uns werden die 5er mit Geschwistern, Eltern, Großeltern wenn gewünscht (aus Platzgründen müssen wir die Anzahl der Begleitpersonen pro Kind auf maximal 5 begrenzen) zunächst gemeinsam mit einem kleinen Festakt begrüßt. Das Schulleitungsteam stellt sich vor und begrüßt diese, sowie die Klassenteams. Außerdem tanzt unsere Unterstufentanzgruppe und das Orchester spielt etwas. Alle 5er erhalten bei der Gelegenheit (also wenn sie aufgerufen werden, um zu ihren Klassengruppen zu gehen) von der Schulleitung und dem Förderverein ein kleines Begrüßungsgeschenk. In diesem Jahr ist das u.a. eine wiederbefüllbare Trinklflasche (für unsere Wasserspender).


    Dann gehen die 5er mit ihren Klassenlehrkräften für eine Unterrichtsstunde gemeinsam in ihr Klassenzimmer, damit sie einerseits den Weg dorthin am ersten richtigen Schultag bereits kennen, aber sich auch kurz untereinander und ihr Klassenteam beschnuppern können. Im Klassenzimmer erhalten sie dann ihren Stundenplan und Informationen dazu, wie die ersten Schultage ablaufen werden (Schulhausführung, Teambuilding, Klassenregeln erarbeiten, Schulsozialarbeit kommt vorbei und stellt sich vor, Besuch des Schulgartens,…). Bei der Gelegenheit werden dann auch direkt die Bücher an die 5er ausgegeben, weil so die Eltern beim Transport des großen Bücherbergs helfen können.


    Die erwachsenen Familienmitglieder erhalten in der Zwischenzeit ebenfalls einige Informationen zur ersten Schulwoche ihrer Kinder, zu unserem in der Unterstufe verpflichtenden AG- Angebot (ist Teil des Schulcurriculums, alle müssen eine gewisse Anzahl AGs besuchen, wobei sie inhaltlich natürlich frei wählen dürfen, was sie interessiert, wenn alle Plätze belegt sind, wird aber ggf. ein ähnliches Alternativangebot zugewiesen), etc.


    Am Ende werden die Erwachsenen etwas vor ihren Kindern „entlassen“, um noch miteinander ins Gespräch kommen zu können (Stehtischchen gibt es, Getränkeverkauf durch eine Klasse ebenfalls) oder auch mit anwesenden Lehrpersonen/ Schulleitung/ Schulsozialarbeit.


    Wir haben jedes Jahr eine eigene Vorbereitungsgruppe speziell für diese Einschulungsfeier, weil das natürlich enorm wichtig ist für die kleinen 5er (wie auch ihre Familien), sich willkommen und wertgeschätzt zu fühlen, zu wissen, wie und wo es losgeht und sich nicht ganz verloren zu fühlen zu Beginn. Aber auch für uns als Schule ist es wichtig, dass unsere SuS samt Familien dieses Gefühl von uns vermittelt bekommen, dass wir uns auf sie freuen, gerne mit ihnen arbeiten wollen, uns viel für sie überlegt haben, damit sie sich wohlfühlen und ihr Potential weiter entwickeln können, mit ihnen ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben wollen. Aus unserer Perspektive ist das eine riesige Chance miteinander gut zu starten, ehe es mitunter dann auch manchmal haariger werden kann.


    Ich finde es insofern sehr schade Magellan , dass die Schule deines Kindes diese Chance einfach verschenkt und ihren neuen 5er dieses Gefühl des Willkommenseins nicht so umfassend vermittelt, wie eine kleine Feier das vermag. Gerade an einer so großen Schule ist das doch besonders wichtig.

Werbung