Ein Thread pro Thema reicht völlig aus.
Beiträge von CDL
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Bzgl. der Zeit nach dem Ref:
Mir wurde von der Agentur gesagt, dass man nach dem abgeschlossenem Ref deutlich mehr Möglichkeiten hat, außerhalb des Schuldienst zu arbeiten. Kannst du hierzu ggf. genaueres sagen?
Was meinst du mit „Genaueres“? Nach dem Ref hast du halt schlichtweg eine vollständige Berufsausbildung in Händen, was es dir leichter macht, dich auf Stellen auch außerhalb des Schulbereichs zu bewerben. Das können weitere Stellen im öffentlichen Dienst sein oder auch außerhalb, Stellen mit pädagogischem/sozialem Bezug, für die das Ref ebenfalls eine Qualifikation sein könnte, wie völlig andere Arbeitsschwerpunkte, für die vor allem die vollwertige Berufsausbildung relevant ist.
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Das ist eine gute Frage, ernsthaft motivieren würde mich vermutlich etwas, das in einem altruistischem/sozialen Kontext bedeutsam ist.
Aktuell habe ich jedoch das Bedürfnis nach einer beständigen (sei es auch nicht so abwechslungsreichen) Tätigkeit, was natürlich ein bisschen der Kontrast zum Lehramt ist. Wo ich bis zu einer gewissen Uhrzeit arbeite und dann wirklich frei habe. Das stört mich aktuell sehr.
Aber vielleicht ist das Gras auf der anderen Seite auch grüner
Dann such dir nach dem Ref ein Einsatzgebiet außerhalb des Schuldienstes, wo du möglichst wenig Verantwortung tragen musst für dein finanzielles Auskommen und brav um x Uhr die Tür schließen kannst und raus bist an jedem Arbeitstag. Die bedeutsame Aufgabe mit sozialem Bezug suchst du dir irgendwo als ehrenamtliches Engagement. Das erfüllt dann die altruistischen Bedürfnisse.
Und nein, das Gras ist garantiert auf der anderen Seite nicht grüner, trotzdem kann es an anderer Stelle besser passen als im Schuldienst, wenn Stress und Druck ein solches Thema sind für dich.
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Es wäre deutlich sinnvoller, dich mit deiner Anfrage direkt an die Ausbildungsseminare zu wenden. Zumindest vernünftig erstellte Umfragen leiten nämlich durchaus auch an alle Anwärter: innen weiter mit der Bitte um Mitwirkung. So kannst du schnell deine Teilnehmerzahl zusammenbekommen.
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Ich finde es interessant wie viel Zustimmung dein Beitrag erfahren hat, mittlerweile hat auch der letzte in Deutschland verstanden, wie überdimensioniert das ist.
Sorry, mich habt ihr verpasst. Ich empfinde das soziale Netz in Deutschland auch weiterhin nicht einfach pauschal und unspezifisch als „viel zu weich und kuschelig“, sondern an manchen Stellen als genau richtig, an anderen als überraschend weich und kuschelig, an zahlreichen Stellen aber auch als unzureichend, natürlich aber auch in Teilen als so großzügig, dass dies kritisch diskutiert werden darf und muss- genau wie die Bereiche, in denen es unzureichend ist.
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In den meisten Unternehmen vermutlich zu viel Stress/Druck, ich kann mir auch wenig vorstellen, dass die Gewinnmaximierung eines Unternehmens mich auch nur ansatzweise motivieren würde.
Ok und was würde dich motivieren? Zu viel Stress und Druck als problematisch zu benennen macht auf jeden Fall den Schuldienst zu einem ungeeigneten langfristigen Berufsfeld..
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Ihr habt recht, das scheint im medizinischen Bereich auch sehr stark ausgeprägt zu sein. Um den medizinischen Bereich durchzustehen, braucht man auch eine gewisse Aufopferungspersönlichkeit. So gesehen ist das dem Lehrerberuf sehr ähnlich.
Ich habe auch Feuerwehrleute in der Familie, die sich nach dem Ende der hauptberuflichen Zeit z.B. noch bei der Freiwilligen Feuerwehr um den Nachwuchs kümmern, einen Polizeipsychologen, der sich auch nach der Pensionierung weiterhin ehrenamtlich beim Weißen Ring intensiv einbringt, sowie Vorträge hält an der Akademie der Polizei, diverse Künstler: innen, die solange musizieren/ zeichnen/ schauspielern, bis es gesundheitlich gar nicht mehr geht, einen Instrumentenbauer, der Instrumente gebaut hat, solange die Finger mitgespielt haben,…
Das hat nichts mit einer „Aufopferungspersönlichkeit“ zu tun, sondern mit echtem Interesse am und für den Beruf und dem Empfinden einer Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit. Schade, dass du das lediglich so eindimensional betrachtest, selbst wenn dir rückgemeldet wird, dass das für andere Menschen nicht so ist, wie für dich persönlich oder dein engstes Umfeld.
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Diese Krankheit des Berufs "liebens" scheint unter Lehrkräften sehr stark ausgeprägt zu sein. Da kenne ich aber in anderen Berufsfeldern keinen, der nicht sofort aufhören würde.
Mein einer Onkel ist Kinderarzt. Obwohl er seine Praxis inzwischen längst an seinen Sohn und seine Schwiegertochter übergeben hat, arbeitet er noch immer 2x wöchentlich mit in der Praxis und übernimmt auch einmal im Monat noch einen Bereitschaftsdienst. Das macht er natürlich auch, um Sohn und Schwiegertochter zu entlasten, sowie deshalb, weil Pädiater Mangelware sind in der Gegend, in der sie leben und arbeiten. Vor allem aber macht er das, weil er seine Arbeit auch mit fast 70 immer noch gut und gerne macht. Das Geld braucht er definitiv nicht mehr.
In meiner Familie ist das tatsächlich insgesamt eher der Normalfall.
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Gäbe es überhaupt eine Alternative an dem Tag zur Wanderung, sprich bleiben einzelne Klassen im Haus?
Was genau soll das bedeuten, dass deine Knieschmerzen „bekannt“ seien? Hast du diese halt öfters mal in Gesprächen erwähnt oder liegen deiner Schulleitung ärztliche Atteste vor, aus denen hervorgeht, dass du eine Gehbehinderung hast? Hast du einen GdB, der der Schule bekannt ist?
Was sagen deine behandelnden Ärztinnen und Ärzte zu einer Wandertour? Ist diese medizinisch ratsam oder sollte klar nicht erfolgen?
Was sagt deine örtliche Schwerbehindertenvertretung zu der Sache?
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Okay, das verstehe ich nicht ganz. So wie ich das lese hast du auf Lehramt umgesattelt, weil du nicht mehr in Armut leben wolltest (verständlicherweise). Also scheint der Faktor Verdienst doch nicht nur bei mir mit der Entscheidung für das Lehramt eine Rolle gespielt zu haben.
Wem es dann noch liegt, der hat damit wahrscheinlich "das große Los" gezogen.
Trotzdem wird behauptet, ich hätte es wegen falscher Erwartungen begonnen, der gute Verdienst, die Jobsicherheit und die Möglichkeit einer Verbeamtung sind aber nunmal keine subjektiv erfundenen Faktoren meinerseits sondern schlicht und einfach objektiv gegeben.
Letztlich ist es nur dann schade, wenn der Lehrerjob einem nicht liegt, denn dann wird es schwieriger die objektiven Vorteile zu bekommen.
Ich habe noch einmal studiert, um in dem Berufsfeld, das ich liebe und in dem ich auch wirklich gut bin eine fairere Bezahlung zu erhalten.
Natürlich ist der Faktor Verdienst für die meisten Menschen hochrelevant, sollte aber idealerweise nicht der einzige Grund sein für die Berufswahl- vor allem nicht, wenn man mit Menschen arbeitet, die von einem abhängig sind und über deren Leben man damit ein Stück weit Macht hat.
Deine Äußerungen über SuS zeigen deutlich, dass du problematische Haltungen mitbringst, die im Schuldienst nichts verloren haben. Kinder haben etwas Besseres verdient als einfach nur pauschal abgeurteilt zu werden bereits im Grundschulalter.
Deine Äußerungen über Lehrkräfte oder auch dein Studium zeigen, wie unreflektiert du trotz Studienabschlusses in manchen Bereichen geblieben bist bislang. Möglicherweise würde es dir helfen, zuhause auszuziehen und dich weiter abzunabeln, um deinen eigenen Weg zu finden, aber auch schlicht, um mal aus dem gewohnten Saft richtig rauszukommen. Das kann der Selbstreflektion durchaus einen Schub geben.
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Mein Entschluss ist gefasst: Ich werde morgen mit dem Adipositaszentrum Kontakt aufnehmen. Die Angst bleibt, dass ich mich nicht ernst genommen fühlen könnte. Aber ich vertrete eigentlich die Ansicht, gewisse Dinge auszuprobieren, um sich danach eine Meinung zu bilden.
Erst einmal Glückwunsch dazu, dass du trotz aller damit verbundenen Ängste und Sorgen den Mut hast, für dich selbst einen neuen Weg zu gehen. Bitte erzähl uns, wie das für dich gelaufen ist. Du merkst hoffentlich, dass einige hier großen Anteil nehmen und dir wünschen, dass deine Gesamtsituation sich wieder verbessert.
ZitatÜbrigens weiß ich, dass hochverarbeitete Lebensmittel und Lieferdienst dauerhaft sehr schädlich sind. Was mein Gewicht betrifft, habe ich 3 Probleme: 1. Schokolade; 2. Ich mag nur Rohkost, der Gedanke an gebratenes Gemüse sorgt schon für Übelkeit (keine Ahnung, was bei mir schief gelaufen ist), 3. häufig ein Zeitproblem. Mit einer besseren Arbeitshaltung etc. wäre ich deutlich flexibler. Aber alles ist in den letzten Monaten so starr geworden.
Lass mich dir helfen:
Lass dich erst einmal für die vier angesprochenen Wochen vom Hausarzt krankschreiben und natürlich folgend, so lange gesundheitlich geboten. Das entstresst fürs erste den Tagesplan deutlich und du kannst in aller Ruhe für dich neue, gesunde Essensroutinen finden und umsetzen. Diese beinhalten selbstredend:
1. Einmal täglich Schokolade- die Masse macht das Gift, in Maßen völlig ok, also frier dir die Schoki deines Herzens in Einzelstücken ein, wenn es sonst zu gefährlich ist am Anfang, um sie stückchenweise zu lutschen oder erlaub dir ganz bewusst einmal am Tag ein Brot mit Schokocreme oder oder oder. Nicht komplett verbieten, sondern gesund einhegen, nur darum geht es.
2. Rohkost ist also ab jetzt dein neuer bester Freund bei jeder Mahlzeit, klasse, das ist sehr variantenreich. Vielleicht geht ja auch gedämpftes Gemüse als Abwechslung? Oder selbst gemachte, schnelle Pickles (geht mit so ziemlich jedem Gemüse)?
3. Dank der Krankschreibung hättest du zwar mehr Zeit zum Kochen, möchtest ja aber auch an anderer Stelle gesünder werden, also ist die schnelle Küche deine beste Freundin und die Einarbeitung in Meal Prep. Mach doch einen eigenen Thread auf für Rezepte in maximal 30min und Meal Prep, die ohne angebratenes Gemüse funktionieren und im Idealfall eine kleine Menge Schoki beinhalten, dabei aber gesund und ausgewogen sind.
Du bist nicht allein! In Gedanken sind, wie du lesen kannst, einige hier bei dir. Lass dich von uns begleiten und unterstützen. Gemeinsam sind wir schließlich stärker.
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Je nach Bundesland gibt es vielleicht überschaubare Stellenangebote mit deinen Fächern, in deiner Region, aber deutlich mehr bei örtlicher Flexibilität (gesamtes Bundesland, weitere Bundesländer), sowie oftmals viele offene Stellen im Gesamtschulbereich. In BL ohne Gesamtschulen gibt es meist die Möglichkeit, dich für Stellen in der SEK. I zu bewerben. Wie leicht der Weg von dort an ein Gymnasium wäre hängt ab vom Bundesland, deinen Fächern, dem Lehrkräftemangel einzelner Schulformen, dem Programm, über das du dich in der SEK. I bewirbst, Bedarfen, Freigaben,.. - kurz: Von zahlreichen Details, die du nicht angegeben hast oder die nicht pauschal für alle Zeiten feststehen..
Insofern ist die korrekte Antwort auf all deine Fragen: Ja, das ist manchmal alles unproblematisch möglich und manchmal überhaupt nicht möglich, je nachdem.
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Anschließend an KreideSpuren bzw bezugnehmend auf das, was du bzgl. deines Essverhaltens schreibst: Hast du mal das Thema Essstörungen angesprochen? Binge Eating wird oft nicht als solches erkannt, wenn die Person ein hohes Gewicht hat. Da heisst es gern „isst halt viel“, was sicher mit Apps, Ernährungsberatung usw. geändert werden kann, aber eine Essstörung wird von solchen Ernährungstipps („Essen Sie keine Kohlehydrate, schon gar nicht abends, diesdas“) eher verschlimmert. Spreche aus eigener Erfahrung. Gewichtsverlust stellt sich dann durch Bewegung und regelmäßiges, mengenmäßig „normalisiertes“ Essen jeder Couleur(!) ein.
Danke, dass du das ansprichst. Obwohl ich nicht im klassischen Sinne ein Problem mit Binge Eating hatte (ich konnte 15 Jahre lang als Teil der PTBS tagelang gar nichts essen, weil die Verdauung komplett stehengeblieben ist, nur um, wenn es dann wieder ging, weil ich so ausgehungert war zu viel, zu fettreich, zu hochverbeitet, zu einseitig zu essen), war die größte Herausforderung im Abnehmprozess nicht etwa weniger zu essen, sondern an jedem einzelnen Tag genug zu essen, egal wie es mir geht. Seitdem ich das schaffe, also täglich meinen Grundumsatz decken (und teilweise deutlich mehr bei viel Sport), dabei gesunde Kohlenhydrate esse, gesunde Fette esse, gesunde Proteinquellen hauptsächlich esse, viel Gemüse aller Art esse, nehme ich nicht nur problemlos ab, sondern habe auch keinerlei Probleme mehr mit ungesunden Gelüsten (was nicht heißt, dass alles gesund wäre, was ich esse, ich verbiete mir nichts, sondern gestalte es einfach in der Summe gesund und ausgewogen genug).
Inzwischen weiß ich auch, wie ich meine Verdauung wieder anstubse, wenn sie traumabedingt wieder mal stehenbleibt, damit es nur noch ein paar Stunden sind, die ich nichts essen und ggf. trinken kann anstelle von Tagen.
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Ich nutze die Zeit, um zu recherchieren, welche Ernährungsweise bei Lipödemen gut / schlecht sind. In den letzten Monaten esse ich viele hochverarbeitete Lebensmittel und bestelle recht häufig beim Lieferdienst. Obwohl mir das Essen noch nicht mal mehr schmeckt. Aber es erspart mir häufig das Kochen.
Davon würde ich sowohl im Hinblick auf das Lipödem als auch wegen der Adipositas dringend abraten. Hochverarbritete Lebensmittel enthalten genau wie Lieferdienstessen zu viel Salz, zu viele einfache Kohlenhydrate/ Zucker, zu viele ungesunde Fette, zu einseitige (und oft problematische) Proteinquellen. Außerdem stimmen die Mengenverhältnisse von Gemüsesanteil- Proteinanteil- Kohlenhydratbeilage unabhängig von der inhaltlichen Zusammenstellung meist nicht. Das füttert die Adipositas, kann Lipödemschübe auslösen und die vorhandene Schmerzsymptomatik weiter verschärfen.
Sieh Kochen als Form der Wertschätzung für dich selbst. Du bist dir diese Zeit, diese gesunde Ernährung wert.
Wenn du Zeit sparen möchtest im Alltag, dann ist Meal Prep dein Freund, genau wie schnelle Gerichte.
Ein Klassiker bei mir sind z.B. Salatschiffchen. Dazu (viiiiel) Gemüse leicht anbraten mit z.B. (ein paar) Cashewkernen, entweder Rührei dazu oder etwas Geflügel/ Fisch oder pflanzliche Proteinquellen (von denen es mengenmäßig deutlich mehr sein darf als bei tierischen Quellen) wie Edamame, Linsen, Kichererbsen. Das Ganze wird dann in große Salatblätter gepackt, fertig ist eine ausgewogene, frische, sättigende Mahlzeit, die unter 30min Zubereitungsdauer hat. Ein Vollkornbrötchen dazu und die ersten zwei Kohlenhydratbeilagen sind ebenfalls abgedeckt, außerdem hält es noch länger satt, man muss nur regelmäßig trinken, weil das Vollkorn während der Verdauung weiter nachquillt.
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Darf ich dich fragen, was du mit deiner Therapeutin wegen der Gewichtsabnahme besprochen hast? Ich kann mir darunter wirklich gar nichts vorstellen, finde das aber sehr spannend.
Ich spreche mit meiner Therapeutin beispielsweise darüber, was ich bei meiner Ernährung und Bewegung umgestellt habe und mache und bekomme weitere gute Hinweise von ihr. Wir sprechen immer wieder auch über Ursachen für mein Übergewicht, also was abgesehen von den Medikamenten eine Gewichtszunahme begünstigt hat in der Vergangenheit, was in meinem Fall sehr viel mit Traumata zu tun hat, um die es schwerpunktmäßig geht in der Therapie.
Einmal im Monat besprechen wir jetzt immer den aktuellen Stand der Abnahme, was gerade gut läuft, welche Herausforderungen ich erlebe und wie ich diese löse oder angehen könnte. Ich erzähle damit auch ganz banal konstant jemandem, wie viel ich gerade wiege, was am Anfang nicht leicht war.
Sehr viel geht es auch darum, wie ich beruflich und privat gesünder mit mir umgehen kann, wie beispielsweise offener mit meinen engsten Menschen zu sprechen über Herausforderungen bei der Gewichtsabnahme und Belastungen, die sich negativ auf den Abnehmprozess, wie auch generell die Gesundheit auswirken könnten.
Meine Therapeutin hat mir im Herbst auch die digitale Abnehm-App verordnet (und seitdem alle drei Monate ein neues Rezept erstellt), nachdem ich mit meiner Hausärztin noch nicht einmal über die App hatte sprechen können.
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Ja, die Schmerzen, die man mit Lipödem haben kann, kann sich kaum jemand vorstellen, der das nicht kennt und werden oft belächelt und abgetan, obwohl die Auswirkungen massiv sind. Wichtig ist aber wenn man zusätzlich zu den Lipödemen auch noch eine Adipositas hat an beidem so gut wie möglich zu arbeiten, da diese beiden Krankheitsbilder sich gegenseitig SEHR ungünstig beeinflussen, wie die ja klar ist. M
Das Adipositaszentrum könnte der Teilbaustein sein, um an dieser Erkrankung zu arbeiten, für das Lipödem hast du den Phlebologen. Wenn du dir ohne das Zentrum eine therapeutische Versorgung suchst, könntest du dir als niedrigschwelligeres Angebot auch eine digitale App verordnen lassen zum Abnehmen. Es gibt inzwischen zwei, die die GKV komplett bezahlt bei passender Indikation. Eine davon nutze ich seit letztem Herbst und habe dadurch sehr viel Handlungssicherheit erlangt bei meiner Ernährung, bekomme aber auch sehr viele gute Hinweise zu Bewegung und Verhalten, sowie kontinuierliche Betreuung im Chat mit kompetenten Personen (Ernährungsberater: innen, Physiotherapeuten, etc.).
Was die Schmerzen anbelangt: Auch wenn zu Beginn meiner Gewichtsabnahme meine vermehrte Bewegung (ich habe einfach meine Spaziergänge mit dem Hund nach und nach ausgebaut) die Hölle war, ist das Schritt für Schritt besser geworden. Einerseits nimmt der Druck auf die Nervenbahnen ab, wenn zumindest der Teil des Fettgewebes, den die Adipositas verursacht sinkt, was Schmerzen reduziert oder sogar verschwinden lässt. Andererseits hilft der Sport mir mental besser umgehen zu können mit den verbliebenen Schmerzen und die Endorphine beim Sport sind ein gutes Gegenmittel für den Moment der Belastung. Darüber hinaus hat meine veränderte Ernährung- konsequent antientzündliche Ernährung- inzwischen Fettpolster deutlich schmelzen lassen, die seit meinem 15. Lebensjahr immer nur zugenommen haben, gleich wie viel Sport ich gemacht oder wie wenig ich insgesamt gewogen habe trotz der bereits deutlichen Fettverteilungsstörung.
An Tagen mit sehr starken Schmerzen fahre ich jetzt ins Thermalbad und mache dort eine Stunde intensiv Aquafitness plus lockeres Schwimmen. Das geht hilft gut bei Adipositas und der Wasserdruck hilft bei der Entstauung, was Schmerzen durch das Lipödem ebenfalls lindert. Ich gehe außerdem jeden Tag mit dem Hund 1-2 Stunden spazieren. Wenn ich Schmerzen habe sind das halt ggf. mehrere sehr kurze Runden. Mir persönlich hilft inzwischen auch Joggen gut und Krafttraining, aber das mag individuell verschieden sein.
Zeit im Bett, zum Beine hochlegen oder Arme ausruhen: Immer mal wieder ganz kurze Übungen im Liegen einbauen für Arme oder Beine.
Schreibtischarbeit: Handy stellen, um z.B. alle 30min kurz aufzustehen und 2-3 kurze Bewegungsübungen einzubauen.
Haushaltsarbeit: Spülmaschine ein- und ausräumen mit Kniebeugen verbinden, kochen am Herd auf einem Bein stehend, bei Putzarbeiten bewusst in die Knie gehen, bewusst nach oben strecken, etc.
So lässt sich einiges an kleinen, bewusst genutzten Bewegungsinseln einbauen, die Lipödem, wie auch Adipositas helfen.
Darüber hinaus solltest du aber auch ganz bewusst deine Gesundheit zeitlich priorisieren und jeden Tag z.B. die Zeit für kurze Spaziergänge einplanen. Es ist wichtig, dass du selbst dir das wert bist, denn am Ende des Tages bist du diejenige, die besser für sich sorgen kann, die aber auch den Preis zahlen muss für alles, was du nicht ändern kannst (wie ein Lipödem zu haben) oder noch nicht ändern konntest.
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Der Hausarzt klingt wirklich nicht hilfreich und scheint entweder wenig Ahnung zu haben von Lipödemen oder sich maximal ungünstig ausgedrückt zu haben.
Natürlich ist Adipositas nicht hilfreich bei Lipödemen. Diese verstärkt den Druck auf die Nervenbahnen und kann damit die Schmerzbelastung deutlich verschärfen (Gewichtsabnahme bei begleitender Adipositas ist deshalb eine zentrale Empfehlung des Fachverbandes der Phlebologen). Darüber hinaus geht man davon aus (das ist also noch nicht ausreichend erforscht und gesichert), dass bestimmte Ernährungsweisen, die eine Adipositas weiter „füttern“, auch bei der Veranlagung zur Lipödembildung sehr ungünstig sind und Lipödemschübe auslösen können.
Das Gewicht alleine macht die Entwicklung von Lipödemen aber nicht „natürlich“. Wer die Veranlagung zu Lipödemen nicht hat- wie die meisten Männer beispielsweise-, der wird auch mit Adipositas keine Lipödeme entwickeln. Adipöse Männer sind ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es diese Art Wirkungszusammenhang nicht gibt, die Erklärung des Arztes also zu stark verkürzt und dadurch falsch ist.
Das ist leider häufig so, dass man A) als Mensch mit Übergewicht und Lipödem abgestempelt wird von Ärzten, statt ernstgenommen zu werden (ich habe inzwischen bereits zwei Ärzte, die mich, seit ich abgenommen habe deutlich respektvoller, freundlicher, wertschätzender behandeln als davor und Symptome ernster nehmen
), B) auf Ärzte trifft, die keine oder zu wenig Ahnung von Lipödemen haben, nur um C) dann unter Umständen auch noch einfach deshalb nicht ernst genommen zu werden, weil man eine Frau ist. Dass gerade wir Frauen eine gute Ahnung von Schmerzen haben, diesbezüglich auch - Periode sei Dank- oftmals eine deutlich höhere Schmerztoleranz ausgebildet haben als Männer, vergessen viele Ärztinnen und Ärzte dabei gerne.
Soweit zur Kritik am Hausarzt, jetzt die Aspekte, in denen er vernünftig geantwortet hat, auch wenn es sich für dich anders anfühlt:
Länger als vier Wochen am Stück kann dich der Hausarzt nicht krankschreiben. Wenn diese Zeit aber nicht ausreichend ist, was gerade bei psychischen Problemen sehr häufig der Fall ist, dann wird im Anschluss einfach wieder um vier Wochen krankgeschrieben und das so lange weiter, bis es dir wieder gut genug geht für eine Wiedereingliederung. Dass dein Hausarzt angibt, er sehe nur überlastete Lehrkräfte aktuell kann auch einfach bedeuten, dass er als Arzt sieht, wie überlastet zahlreiche Lehrkräfte durch den Beruf sind und dass Burnout- Symptomatik sehr häufig sei. Das hilft deiner Krankschreibung eher würde ich annehmen.
Manchmal reagieren Hausärztinnen und Hausärzte sehr einseitig auf Belastungen. Meine Hausärztin hat mir so im letzten Jahr, als ich mit ihr über meine weitere Gewichtsabnahme sprechen wollte erklärt, dass eine Abnahme gerade kein Thema sei bei mir (trotz damals noch BMI über 40), da ich mich erst auf meine psychischen Probleme konzentrieren müsse. Die sind allerdings größtenteils nicht komplett heilbar, also hätte ich nach der Logik nie abnehmen können… Ich habe dann mit meiner Therapeutin (ebenfalls Dr.med.) alles Nötige besprochen für die weitere Gewichtsabnahme, habe rund 25 kg abgenommen inzwischen, weniger Schmerzen vom Lipödem, weniger psychische Probleme (dabei haben Ernährungsumstellung und der Sport als gezieltes psychisches Therapeutikum nämlich ebenfalls geholfen) und einen BMI, der inzwischen bereits mit der 35 liebäugelt (und weiter sinkt).
Was ich damit sagen möchte: Nutz den Hausarzt für das, was er vernünftig anbietet und mach den Rest mit anderen Fachärzten ab. Wenn es dann um den GdB geht, dann sind sowieso alle deine behandelnden Ärztinnen und Ärzte relevant und der Hausarzt nur eine Stimme von mehreren.
Wenn der Hausarzt so einseitig auf dein Gewicht schaut, dann könntest du ihn einfach um eine Überweisung an ein Adipositaszentrum bitten. Dort wird mitnichten einfach nur fröhlich losgeschnibbelt, sondern es wird immer erst einmal an den Stellschrauben Ernährung, Bewegung, Verhalten gearbeitet. Letzteres dann nach dem, was ich gelesen und gehört habe auch therapeutisch. Entweder du bekommst also dann darüber eine Überweisung zum Therapeuten oder- wenn du privat versichert oder nicht im Hausarztprogramm bist- du suchst dir einfach direkt selbst jemanden.
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Und warum sollte man sich denn als Lehrer auch alles gefallen lassen und sich von Kindern auf der Nase herum tanzen lassen? Ein Lehrer sollte eine Autoritätsperson darstellen und kein Hampelmann in den Augen der Schüler sein. Schade, wenn es wirklich so weit kommt.
Nein, darstellen sollte man das als Lehrkraft eigentlich nicht, sondern sein im positiven Sinne. Also Grenzen setzen wo nötig, aber auch genau hinsehen, zuhören, Probleme nicht nur dem Gegenüber diagnostizieren, sondern auch eigene, problematische Denkmuster erkennen, hinterfragen, verändern, um immer wieder neuen Herausforderungen gewachsen zu sein. Vor allem aber, um nicht nur die SuS bestmöglich zu fördern, die sowieso schon optimale Voraussetzungen mitbringen, sondern gerade auch alle anderen, die dieses Glück nicht haben und deshalb vielleicht auf den ersten Blick „nicht wollen“.
Vielleicht hättest du in deinen Praktika doch auch mal auf die erfahrenen KuK hören sollen, um deine Probleme in der Klassenführung zu lösen. Das hätte dir womöglich die Augen geöffnet, was alles in deinen vermeintlich unwilligen SuS steckt und diese zeigen können und wollen, wenn sie sich im positiven Sinn gesehen fühlen und nicht nur abgeurteilt.
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Ich glaube nicht, dass ich an der Nase herumführe. Wozu sollte ich das tun? Welche Nutzen habe ich davon?
Ich denke eher, dass Schulen denken, sie müssten gegenüber der Industrie mit Samthandschuhen angefasst werden bzw. erwarten es. Sobald sie mal mit etwas unangenehmen konfrontiert werden (Praktikanten sind für sie schon zu belastend), wird dies sofort als belastende Mehrarbeit aufgefasst ohne zu versuchen daraus mal irgendwas Schönes zu sehen.
Manche müssen sich mit viel höherer Belastung tagtäglich
Einige meiner Bekannten meinten auch: Das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau! Leider haben sie dahingehend recht!
Ah ja. Wird wohl langsam schwer, in der Rolle zu bleiben, weshalb du endlich loswirst, worum es dir geht: Das gute, alte Lehrerbashing von den ganzen faulen Säcken mit den vielen, unverdienten Ferien und den viel zu hohen Gehältern ob ihrer völligen Arbeitsunlust. Verweigern sogar beratungsresistenten Praktikantinnen den Dank!!!
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