Beiträge von Michelle03

    Das stimmt, sie sollten durch diese Reihe natürlich aufgeklärt sein. Ich danke dir für den Verweis zur Broschüre und deine Antwort generell!


    Genau das ist ja die Frage: was ist professionell, was ist richtig.

    Na, ich würd die Schülerin mal fragen: Und, macht´s Spaß? Alle einverstanden? Dann passt´s ja. Mehr geht uns nix an.

    Dir würde es also keine Sorgen machen? Vorausgesetzt es geht nicht nur um sehr junge Grundschüler, die eben den Körper entdecken, sondern es sind wirklich Viertklässler, die durchaus schon geschlechtsreif sein können.

    Du hast es doch selbst verlinkt.


    Liegt hier eine Kindeswohlgefährdung vor?
    Wenn das Kind erzählt, dass es das "gerne" macht, kein Erwachsener während dieser Spiele zugegen ist und augenscheinlich niemand zu Schaden kommt, würde das nicht unter Kindeswohlgefährdung fallen.
    Sollten die Doktorspiele expliziter ausfallen, d.h. konkretere sexuelle Handlungen oder Vorstufen davon enthalten, würde ich das als Kindeswohlgefährdung einstufen und entsprechend handeln.

    So genau hat sie mir nicht erzählt, was ihre Schülerin mit den Doktorspielen meint. Aber das war eben ihre Sorge, dass es dabei zu sexuellen Handlungen oder ,,Vorstufen davon'' kommt, bei denen eben doch das Wohl des Kindes gefährdet ist.
    Würdest du da also genauer nachhaken und wenn sich so etwas herausstellt, die Eltern informieren; oder würdest du gar nicht erst genauer nachfragen?

    Hallo,


    ich wüsste gerne von euch, wie ihr mit ,,heiklen'' Dingen, die euch eure SuS erzählen, umgeht. Eine Bekannte erzählte mir beispielsweise, dass ihr eine Schülerin (Grundschule, 3. oder 4. Klasse...?) erzählte, dass sie gerne ,,Doktorspielchen'' mit ihren Freunden mache. Sie wusste als Lehrerin nicht, wie sie damit umzugehen hat: ob sie es den Eltern mitteilen sollte (wer weiß wie weit diese Spiele gehen, was passieren kann und wie aufgeklärt die Kinder sind) oder ob sie es für sich behalten sollte.
    Ich habe mich im Internet ein wenig dazu belesen und dem Text auf https://www.medienscouts-nrw.d…pflicht-von-lehrkraeften/ entnommen, dass wir einerseits den Eltern gegenüber verpflichtet sind, ihnen grundsätzliche Schulangelegenheiten mitzuteilen, andererseits jedoch auch eine Schweigepflicht gegenüber den SuS haben. Es soll also individuell eingeschätzt werden, ob das Wohl des Kindes gefährdet ist (wie z.B. wenn ein Kind sich uns bezüglich Mobbings anvertraut) oder ob es einfach etwas ist, das das Kind UNS anvertraut.
    ALSO: Wie seht ihr grundsätzlich die Thematik, Aussagen der SuS den Eltern vorzuenthalten/mitzuteilen; und wie hättet ihr in der Situation meiner Bekannten gehandelt?


    Liebe Grüße

    @Michelle03 Du schreibst ja selbst schon, dass das Thema je nach Schulstufe ein völlig unterschiedliches ist. Von daher weiss ich nicht recht, was es Dir als Grundschullehrerin nützt, wenn nun jemand darüber schreibt, der nur in der Oberstufe unterrichtet? Als noch nicht allzu alter (bzw. nicht alt aussehender) Oberstufenlehrer, der hin und wieder einen flotten Spruch loslässt hat man gelegentlich das Problem von schwärmenden Schülern. Ich pflege damit sehr offensiv umzugehen, das ist meiner Meinung nach die beste Variante das Entstehen von Gerüchten im Keim zu ersticken. Interessanterweise waren es bei mir bisher nur junge Männer, die plötzlich verdächtig häufig das Gespräch mit mir suchten. Zuletzt hatte ich mal Pralinchen im Fach, die habe ich dann demonstrativ zusammen mit den Schülern aufgegessen. Nach dem Motto ... wer weiss, ob mich nicht jemand vergiften wollte, also essen Sie mal lieber zuerst eine von diesen Pralinen. Danach waren gleich zwei junge Männer gleich deutlich weniger kommunikativ. Ein Schelm wer sich was dabei denkt. Ich sage meinen Schülern nicht, dass ich lesbisch bin, das geht sie nichts an. Mittlerweile habe ich aber genügend Schüler, die ältere Geschwister haben, die es wiederum wissen, weil sie mich mit Partnerin schon gesehen haben, insofern finde ich es fast lustig, dass es wenn dann immer die Männer sind.


    Mit den Eltern haben wir in der Oberstufe sowieso kaum was zu tun. Ein paar "meiner" Eltern sind recht kommunikativ, die schreiben hin und wieder eMails mit eigentlich überflüssigen Fragen, nur um mal ein eMail geschrieben zu haben. Die freuen sich auf die Standortgespräche einmal pro Schuljahr, weil es die einzige Gelegenheit ist, zu der man sich mal sieht. Distanz zu den Eltern ist bei uns sozusagen Programm, wir kommunizieren soweit es möglich ist ausschliesslich mit den Jugendlichen. Kollegen sind für mich Kollegen und nur in seltenen Ausnahmefällen auch Freunde. Von daher ist meine Distanz an der Stelle auch ziemlich gross.

    Sicher, am besten können mir wohl andere Grundschullehrer/innen darauf antworten. Aber einiges kann man sicher verallgemeinern, oder aber auch einfach aus Interesse!
    Dass die Kollegen sich an einer weiterführenden Schule aufgrund der deutlich höheren Anzahl weniger nah stehen als welche an einer Grundschule, kann man sich gut vorstellen. Deswegen ist insbesondere die Frage zum Umgang mit Kollegen besonders an Grundschullehrkräfte gerichtet. Allerdings trotzdem interessant, das explizit einmal von einer Lehrkraft erfahren zu haben. Also vielen Dank für diese ausführliche Antwort!

    Auch in diesem Thread gilt für mich: auf sein Gefühl hören (lernen). Manchmal ist man ja so perplex (Elternverhalten), dass man gar nicht weiß, was man machen soll. Auch nach Jahren gibt es solche Situationen, dass ich denke: Oha, geht also noch doller. Und dann rede ich mit meinem Mann oder erfahrenen Kollegen und kriege für mich klar, was das jetzt wieder war und wie ich das nächste Mal die Distanz wahren könnte. (Eltern rausschmeißen oder ihnen den Mund verbieten oder so). Ich hab auch schon ein Elternteil spontan umarmt, als der/die PartnerIn gestorben ist. Passte eben gerade und ich mag die Person.


    Zu Kollegen- also da hat sich noch keiner auf meinen Schoß setzen wollen. Und noch niemand mit seinem Schlägerkollegen gedroht ;)

    Vielen Dank erst einmal für diese Antwort. Auf sein eigenes Gefühl zu hören ist sicher der beste Weg - das sehe ich eigentlich genauso.
    Was genau waren das denn für Situationen mit Eltern, wenn ich fragen darf und du Lust und Zeit hast, das zu erzählen!

    Wo ihr also eure Grenzen zieht. Ich z.B. habe eine Schülerin, die von Zuhause aus sehr ungepflegt ist (1. Klasse, riecht sehr sehr unangenehm nach ungewaschen, Urin, auch schmutzige Haare) und sie sucht bei jeder Gelegenheit meine Nähe. Ich möchte nicht wieder so auf das Elternhaus und die Erziehung und Liebe zu Hause eingehen wie in dem anderen Thread; das ist lediglich meine mögliche Erklärung für diese Suche nach Nähe. Jedenfalls weiß ich da beispielsweise nicht, wie viel Nähe ich zulassen sollte oder darf. Ich hätte einfach gerne zu diesem komplexen Thema ein paar Meinungen und Einstellungen, wie ihr so etwas handhabt. (Dieses Beispiel ist nur exemplarisch)

    Hatte ich das nicht in meiner Fragestellung? Ich wüsste gerne, inwiefern euch das Thema Nähe und Distanz in eurem Beruf betrifft, ob ihr euch damit auseinandersetzt - sei es präventiv, um im Falle souverän reagieren zu können oder aber situativ, wenn ihr also Situationen erlebt habt (mit SuS, aber auch mit Kollegen und Eltern), in denen ihr euch zu nahe gekommen gefühlt habt oder aber ihr euch nicht sicher seid, wie nah oder distanziert ihr nun sein solltet: sei es emotional oder auch körperlich.

    Hallo alle,


    ich beschäftige mich mit der Frage wie viel Nähe bzw. Distanz als Lehrkraft professionell ist. Daher wüsste ich gerne von euch, wie ihr folgendes handhabt:
    1) körperliche Nähe und Distanz zu Schülern
    2) emotionale Nähe und Distanz zu Schülern
    3) Nähe und Distanz zu Eltern
    4) Nähe und Distanz zu anderen Lehrkräften


    Ich erwähne an dieser Stelle, dass ich Grundschullehrerin bin, da die Situation an weiterführenden Schulen sicher anders ist.
    Vielleicht könnt ihr auch von bestimmten Situationen und euren Reaktionen berichten.



    Ich freue mich sehr auf eure Antworten!
    Michelle :gruss:

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