Beiträge von Flupp

    Was exakt meiner Reaktion entspricht, wenn in der Gesamtkonferenz zu irgendeinem Projekt der Satz "wir gründen zunächst mal eine Arbeitsgruppe" fällt.

    Ich versuche daher, bei mir an der Schule, den Begriff "Arbeitsgruppe" für kollegiale Prozesse nicht mehr zu verwenden. Ein wirklich besseren Begriff habe ich aber noch nicht. Grund ist, dass ich auch Arbeitsgruppen nicht als geeignet produktiv, sondern positiv empfunden als "geeignet desktruktiv" halte.


    Folgenden Ablauf versuchen wir als Standard zu ermöglichen (ähnelt ein bisschen dem "Think-Pair-Share"):


    Aus der SL oder der GLK wird eine Prozess initiiert.

    Eine, maximal zwei Personen erarbeiten ein Grobkonzept, es bildet sich eine Gruppe am Prozess interessierter (oder auch ablehnender) Personen.

    Diese Gruppe bekommt das Konzept vorgestellt und prüft das. Dies ist in der Regel ohne Vorbereitung möglich, es gibt keinen Zwang zu "man muss was erreicht haben". Das Konzept scheitert in der Gruppe oder erhält Verbesserungsvorschläge durch die Gruppe.

    Im zweiten Fall verbessert die Person das Konzept und stellt das erneut der Gruppe vor.
    Falls OK, dann geht es in die GLK. (Für ganz genaue: Wenn die Person vom Konzept überzeugt ist, dann steht der Weg in die GLK natürlich dennoch offen.)

    Vorteile:

    Die Gruppe hat einen klaren Auftrag ohne die Möglichkeit der Verantwortungsdiffusion. Es wird keine "Produktivität" in der Sitzung erwartet.

    Anträge in der GLK haben in der Regel schonmal eine gewisse Qualität, da sie den Gruppenfilter durchlaufen haben.

    Die GLK wird entlastet, jeder Kollege geht in die Gruppen, in denen er was beitragen kann.


    Nachteile:
    Es ist ein Kulturwandel, insbesondere die Konzeptersteller haben eine sichtbarere Verantwortung - die Arbeit haben sie in der Regel eh im alten Konzept auch schon gemacht.

    In vielen Punkten gebe ich dir Recht Bolzbold.

    Allerdings finde ich nicht, dass Schulleitungen sooo überragend viel Verantwortung tragen, dass A16 zu wenig wäre.

    Ich glaube, mit Verlaub, dass du als Referendarin die Verantwortung einer Schulleitung noch nicht in Gänze abschätzen kannst.

    Das ist insbesondere an der Einschätzung zum Arbeitsaufwand und der Kategorisierung "vogelfrei" erkennbar.

    (Aber ich habe die Aufgabe tatsächlich einmal gestellt. 30 sitzen bereits drinnen, 5 steigen aus und 8 ein ... Und da wurde tatsächlich das Alter des Busfahreres berechnet.)

    Die meisten Schüler rechnen wie beschrieben.
    Manche Schüler rechnen wie beschrieben, stellen dann fest, dass die Lösung unplausibel ist.
    Ganz wenige Schüler lesen die Aufgabe.


    Zitat

    Es gibt keine sechsjährige Busfahrer.;)

    Nah dran.

    Also auf dem Niveau:

    Stell dir vor, dass du Busfahrer bist.
    Es steigen 10 Leute ein und vier Leute aus.
    Wie alt ist der Busfahrer?


    10-4=6


    Hauptsache gerechnet.

    Ich glaube, dass die Idiotendreiecke (so heißt das auch bei uns) ursprünglich aus der Nachhilfe kommen. Da geht es ja auch primär um die nächste Leistungsüberprüfung und nicht um anschlussfähige Grundlagenkenntnisse.

    Ist genauso wie diese elende NEW-Regel in der Funktionsuntersuchung oder der Jägerzaun beim Vektorprodukt.

    Als ob es in der freien Wirtschaft nicht auch unbezahlte Überstunden in einem vorab abgesteckten Rahmen gäbe...ach warte, das ist dort eher der Standard und entsprechend arbeitsvertraglich geregelt.

    In BW ist es nicht nur arbeitsvertraglich geregelt, sondern sogar Gesetz.


    Ein Lehrer kommt mit drei Unterrichtsstunden je 45 Minuten sogar gut weg im Vergleich zu jedem anderen Beamten mit fünf Zeitstunden.


    Anhand des Verhältnisses lässt sich erkennen, dass eine Vertretung dann auch tatsächlich eine Vertretung sein sollte und nicht bloße Aufsicht oder Beschäftigungstherapie.

    Zuhören, bedanken für das gezeigte Vertrauen.


    Das weitere Verhalten hängt von der Situation und dem Alter der betroffenen Person ab:

    - meldende Person fragen, ob sie einverstanden ist, dass diese Information (evtl. anonymisiert) weitergemeldet wird

    - evtl. Schulleitung informieren

    - evtl. Schulsozialarbeit informieren

    - anbieten, ein gemeinsames Gespräch mit den Erziehungsberechtigten zu führen

    ...

    Nö. Das nennt sich "Schutz und Fürsorge". Im Gegenzug dürfen wir nicht streiken und müssen ständig unbezahlte Überstunden und Wochenendarbeit leisten.

    In BW sind das 5 Zeitstunden unvergütete Mehrarbeit (§ 67 (3) LBG) für Beamte, für Lehrkräfte sind das 3x45 Minuten pro Monat.

    Dass bei dir regelmäßig Wochenendarbeit angeordnet ist und nicht du dir im Rahmen deiner flexiblen Arbeitszeitgestaltung dir deine Arbeit auf das Wochenende legst, halte ich für ein Gerücht.


    Oder redest Du jetzt stellvertretend für Beamte in polizeilichen Einsatzhundertschaften?

    Ich als Profiteurin der Prozentregelung finde es auch schlecht.

    Aber vermutlich ist das ein kleiner Schritt, um die ganze Besoldungsthematik bzgl. Abstandsgebot/Amtsangemessenheit etwas zu entschärfen. Ob das reicht, ist eh fraglich.

    Bevor hier nur weiter allgemein auf die Soziopathen in den Schulleitungen geschimpft wird:


    Was hat denn aus eurer Sicht eine Schulleitung konkret für akzeptierte Möglichkeiten, unwillige und/oder unfähige Kollegen zu einer Verbesserung der Aufgabenumsetzung zu bewegen, ohne gleich den Hammer (Disziplinarverfahren) herauszuholen?

    Dass es unwillige und/oder unfähige Kollegen gibt, bezweifelt ja vermutlich auch genauso niemand wie oben nicht bezweifelt wird, dass es ungeeignete SL gibt.

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