Hm. Aber dann verstehe ich nicht, was der Test überhaupt soll. Könnt ihr mir erklären, wozu das gut sein soll bzw. ob ihr das überhaupt gut findet? Und ist BaWü das einzige BL, das sowas jetzt macht?
Flapsig formuliert:
Kompass 4 ist eine sowieso vorhandene Lernstandserhebung, die man schnell als Beratungsinstrument aufgeblasen hat. Die gab es auch schon im letzten Schuljahr, war da allerdings für die Grundschulen nicht verpflichtend. Bei funktionierendem Test erhalten so die Grundschulen und Eltern ein belastbares Beratungsinstrument für den Schulwechsel.
Wenn man diesen Kompetenztest nun schon hat, dann wollte man den meiner Meinung nach irgendwie verbindlicher einbauen.
Dieser Test ist in diesem Schuljahr in die Hose gegangen. (Sei es weil die Testkonzeption fehlging war oder weil die Grundschulen nicht bildungsplankonform gearbeitet haben oder weil der in der Kultusverwaltung vorherrschende gymnasiale Anspruch aus der Zeit gefallen ist.
Der mediale Fokus liegt auf dem ersten Erklärungsmodell.)
Die Kompetenztestung sollte zeigen, was die Kinder gelernt haben.
Die Potenzialtestung sollte nun zeigen, wozu die Kinder fähig wären, selbst wenn sie nichts oder zu wenig gelernt haben sollten (Nachtigall trapst: Falls die Grundschule ihren Job nicht gemacht hat) und das eigentliche Potenzial vier Jahre verkannt wurde.
Daher hat der Potenzialtest so einen hohen Anteil, der eigentlich einer Intelligenztestung entspricht.
BW ist das einzige Land, das sowas in der Form macht.
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Da du nach Meinungen fragtest:
Ich finde grundsätzlich die Kompetenztestung als Orientierung für die Beteiligten sinnvoll.
Die Potenzialtestung interpretiere ich einerseits als Signal, dass man den Grundschullehrkräften letztlich nicht traut, und andererseits als Eingeständnis, dass unser Schulsystem doch nicht so durchlässig ist (Richtung Gymnasium), wie es immer propagiert wird.