Beiträge von seica


    Hallo ihr Lieben,
    da ich keinen neuen Thread für eine identische Frage erstellen möchte, hole ich nun diesen hier hervor. Weiß mittlerweile jemand, wie sich Elternzeit auf den befristeten OBAS-Vertrag auswirkt?


    Laut BEEG wird die Elternzeit ja nicht auf Ausbildungszeiten angerechnet. Allerdings habe ich in einem älteren Thread gelesen, dass der Vertrag einer OBASlerin am BK während der Elternzeit einfach auslief.


    Grüße und danke schon einmal für alle Infos :)

    Ich kann gut erklären und vortragen. Logisches Denken liegt mir und ich komme mit nahezu jedem Menschen zurecht. Ich berate gerne, kann gut zuhören und vermitteln. Ich begegne Menschen gerne auf Augenhöhe und ich kann mir Wissen aus verschiedenen Bereichen schnell aneignen.


    Meine Schwächen sind meine Verbissenheit und mein Perfektionismus. Ich habe wahnsinnig hohe Ansprüche an mich selbst und ich bin keine geborene Führungspersönlichkeit, obwohl andere mich häufig so einschätzen.


    Außer der ausbaufähigen Führungspersönlichkeit empfinde ich meine Kompetenzen als durchaus für den Lehrerberuf relevant.

    Danke, Stille Mitleserin, für deinen Rat. Ein Praktikum ist eine gute Idee, das würde ich wirklich gerne machen und könnte Licht ins Dunkel bringen. Ich würde auch gerne mal in eine Berufsschule hineinschnuppern.


    Wenn ich an meiner Schule nun kündigen würde, könnte es dann Probleme geben, wenn ich irgenwann ins reguläre Referendariat starten wollte?

    Buntflieger, ich stimme dir vollkommen zu und weiter oben habe ich mich ja bereits für den Begriff "Berufung" entschuldigt. Auch ich bin keine selbstlose Mutter Theresa, sonst würde ich hier nicht, wie wie Mikael es so schön treffend formuliert hat, über meine Situation jammern . :)


    Und auch mir ist die finanzielle Entlohnung wichtig, aber sie darf (zumindest für mich) nicht der einzige "Sinn" hinter meiner Arbeit sein.

    Natürlich bestimmt der Beruf nicht das ganze Leben, aber man sollte ihn (überwiegend) gerne ausüben und ich mache etwas gerne, wenn es für mich Sinn ergibt. Vielleicht war der Ausdruck "Berufung" ungeschickt gewählt, da er womöglich unbeabsichtigt etwas in Richtung "Märtyrertum" ausstrahlt. Der Beruf ist ein Teil meines Lebens und ich möchte nicht, dass er ausschließlich Mittel zum Zweck ist. Genauso wenig erwarte ich von ihm völlige Erfüllung.


    Mikael, siehst du keinen Sinn in deinem Beruf außer jenem, dass er dir dein Konto füllt?

    Besteht das Risiko denn nicht immer? Ich halte mich nicht für eine realitätsferne Träumerin mit dem Wunsch die Welt zu verbessern und der "Sinn", den ich Suche, ist nicht der Dank der Schüler. Dass Lehrer sehr wenig direkte Wertschätzung erfahren, ist mir klar.


    Weshalb habt ihr denn ursprünglich mal diesen Beruf gewählt? Doch hoffentlich nicht nur aufgrund des Beamtenstatus und der flexiblen Zeiteinteilung. Ich bin der Meinung, dass gerade im Lehrberuf viel mehr Berufung als reiner Beruf im Spiel ist (bzw. sein sollte). Die Vielseitigkeit und die Herausforderung reizen mich. Allerdings sollten Intellekt und soziale Normen zumindest nicht vollständig auf der Strecke bleiben.

    Vielen Dank für deine Antwort, Krabappel.
    Du wirst vielleicht schmunzeln, aber ich war bereits in einem buddhistischen Zentrum und ich meditiere regelmäßig.
    Dies brachte mir zwar die Erkenntnis, dass ich nicht meine Gedanken und Gefühle bin und stärkt meine Fähigkeit im reinen Beobachten und Loslassen, brachte bislang aber leider noch nicht den "Geistesblitz" im Sinne einer Lösung mit sich.


    Das Problem in meinem alten Beruf ist die fehlende Sinnhaftigkeit. Ich will etwas für die Gesellschaft und die Menschen tun, jedoch etwas, dass auch mich gewissermaßen erfüllt. Dieses Empfinden ist natürlich absolut subjektiv.


    Warum vermutest du, dass mich "Mathe und Gymnasium [...] auch nicht lang begeistert?".
    Bist du an einem Gymnasium tätig? Bitte denke nicht, dass ich 30 erwartungsvoll glänzende und hochmotivierte paar Augen erwarte, die mich anschmachten, sobald der Unterricht beginnt... dass ich die auch an einem Gymnasium nicht finden werde ist mir bewusst. :)

    Vielen Dank an alle, die mir Rückmeldung gegeben haben.
    Ich weiß das Feedback wirklich zu schätzen und habe alle Beiträge verfolgt.
    Bitte entschuldigt, dass ich mich nicht eher zurückgemeldet habe. Leider bin ich in ein relativ tiefes Loch gefallen und weiß bis jetzt noch nicht wirklich, wie ich dort am besten wieder herauskomme. Ich bin sehr unglücklich mit meiner Situation und habe Angst, dass ich die Liebe zum Lehrerberuf vielleicht verlieren könnte, wenn ich meine Situation nicht verändere. Dabei bin ich mir trotz allem nach wie vor sicher, dass dieser Beruf meinen Traumberuf darstellt.


    Der Großteil der SuS legt ein Sozialverhalten an den Tag, welches weit entfernt ist von allem, was mir bislang begegnet ist. Meine Arbeit fühlt sich an, wie die einer Sozialarbeiterin und/oder Sonderpädagogin. Ich respektiere und schätze jeden einzelnen meiner SuS und ich gebe keinem der Kinder die Schuld dafür, dass sie so sind wie sind, aber die Arbeit mit Ihnen macht mich einfach unglücklich. Zunächst dachte ich, dass es normal sei, wie es bei uns zugeht und dass all meine Sorgen typische Anfängerprobleme seien. Nachdem ich mich nun endlich getraut habe, mich gegenüber Freundinnen, welche selbst Referendarinnen oder bereits fertige Lehrerinnen (hauptsächlich an Gymnasien oder Grundschulen) sind, zu öffnen, wird mir bewusst: es geht wohl auch anders. Als sie mir beispielsweise ihre "heftigsten" Disziplinprobleme schilderten, blieb mir nur ein müdes Lächeln. Ihre Schilderungen klangen für mich wie das Paradies. Ordnungsmaßnahmen, Gespräche mit dem Jugendamt, Klassenkonferenzen, Missbilligungen, Ausschluss vom Unterricht für mehrere Tage oder Wochen sind bei uns an der Tagesordnung.


    Hinzu kommt, dass ich mit meinem, zweiten Fach (Biologie) nicht ganz glücklich bin. Da ich für OBAS zwei Fächer brauchte und es neben Chemie (mein erstes Fach, für das ich absolut brenne) für meine zweite Leidenschaft, die Mathematik, hinsichtlich der CPs leider nicht gereicht hätte, kam Biologie auf den Plan. Versteht mich nicht falsch, Bio ist schon "ganz in Ordnung" für mich, allerdings nicht mehr und nicht weniger.


    Nun spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken noch einmal zu studieren und zwar Mathematik und Chemie auf Lehramt. In Chemie müsste ich (laut Studienberatung) vermutlich "nur" die Fachdidaktik nachholen, in Mathe alllerdings von der Pike auf alles (bis auf eventuell 1-2 Scheine).
    Ein Studium würde natürlich finanzielle Einbußen bedeuten, da ich jedoch in meinem ursprünglichen Beruf sehr flexibel in Teilzeit und mit einem guten Stundenlohn jobben könnte, wäre die Finanzierung auf jeden Fall machbar.


    Mein Herz geht in Richtung Studium, natürlich auch mit der Hoffnung mit Mathe meine Chancen auf eine Stelle an einem Gymnasium zu erhöhen, jedoch ist mir auch bewusst, dass dieser Weg ein hartes Stück Arbeit bedeuten würde und ich immerhin fast 30 bin, was die Entscheidung nicht gerade leichter macht.


    Ich denke 24 Stunden täglich an nichts anderes mehr als daran, wie es nun weitergehen soll. Immer wenn ich glaube mich entschieden zu haben, reißt mich irgendein Gedankenspiel wieder rein. Es ist zum Verrücktwerden.


    Gibt es hier vielleicht jemanden, der bereits in einer ähnlichen Situation steckte und sich so spät noch einmal zum Studium entschlossen hat? Wie ist es euch ergangen? Ich bin einfach so verunsichert und traue meinem eigenen Bauchgefühl nicht mehr.


    @MilaB auch wenn deine Frage bereits etwas zurückliegt: die Kinder, die bei uns kurzbeschult werden, haben alle den diagnostizierten Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“. Nur deshalb darf die Schule wohl selbstständig über eine Kurzbeschulung entscheiden.

    Guten Tag zusammen,


    seit Beginn dieses Schuljahres bin ich als Seiteneinsteigerin an einer integrierten Gesamtschule in NRW tätig.
    Ich weiß diese Gelegenheit wirklich sehr zu schätzen und meine Motivation war zu Beginn sehr hoch, da das Lehramt für mich keine Notlösung, sondern (zumindest in meiner Vorstellung) meinen Traumberuf darstellt.


    Leider hat meine Motivation bereits zu Beginn einen heftigen Dämpfer erhalten. Die ersten Tage und Wochen glichen einem kleinen "Kulturschock". Dies war zu Beginn in erster Linie relativ starken Disziplinproblemen geschuldet, da ich anfangs viel "zu nett" (es macht mich noch immer traurig, dass dies scheinbar tatsächlich möglich ist) und zu inkonsequent (diesen Schuh muss ich mir in der Tat anziehen) auftrat.


    Seitdem ich Disziplin im Unterricht stärker einfordere und auf Störverhalten konsequenter reagiere, hat sich dies schon gebessert. "Reibungslos" läuft es jedoch noch immer nicht, da ich teilweise bis zu sechs ES/AAS/ADHS/LE-Schüler habe, die größtenteils (noch) keine Schulbegleitung haben. Einige dieser SuS werden bereits kurzbeschult und/oder nicht benotet. Dennoch Sorgen sie für ein sehr unruhiges Unterrichtsklima, dass selbst eigentlich ruhige SuS häufig ansteckt. Nach jeder Stunde muss ich für mindestens vier SuS "Verhaltensbögen" ausfüllen, in denen das Störverhalten dieser SuS kontinuierlich dokumentiert werden soll.


    Der Umgangston der SuS untereinander ist sehr rau, daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Woran ich mich bislang jedoch noch nicht gewöhnen konnte ist die mangelnde Leistungsbereitschaft (oder doch -fähigkeit?) vieler SuS. Naiverweise ging ich davon aus, einer prinzipiell lernwilligen Schülerschaft gegenüberzustehen, was vielleicht meiner eigenen (heile-Welt-)Schulzeit geschuldet ist. Leider sind viele Kinder nicht einmal bereit die Aufgaben richtig zu lesen. Ich werde permanent mit Fragen überhäuft, die bereits in der Aufgabenstellung stehen. Gestern haben wir in einer sechsten Klasse eine Mindmap zu einem Tier erstellt, zu welchem die SuS zuvor bereits zwei Doppelstunden Informationen gesammelt haben. Ich habe vorne auf dem Pult nach Hilfegrad gestaffelte Hilfekarten ausgelegt. Das Unterrichtsmaterial war Material, welches eigentlich für Grundschüler gedacht war. Dennoch war mehr als die Hälfte der SuS selbst mit der letzten Hilfekarte (hier war die "richtige" Mindmap bereits vorgegeben und die SuS mussten nur noch vorgegebene Verben an den richtigen Stellen der Mindmap ergänzen) nicht in der Lage, die Aufgabe richtig zu bearbeiten. Viele bemerkten nicht einmal, dass auf der Hilfekarte Verben standen, die zugeordnet werden sollten, sondern zeichneten einfach nur die vorgegebene Mindmap ab um dann zu verkünden: "Das war ja einfach, da musste man ja gar nichts machen."


    Versteht mich nicht falsch, ich bin mehr als gewillt binnendifferenziert zu unterrichten. Dennoch wünsche ich mir einen gewissen Anspruch, der hier leider auf der Strecke bleibt. Ich will überhaupt nicht gemein klingen (klinge ich gemein?), aber mich frustriert das Leistungsniveau massiv. Im achten Jahrgang ist es noch viel schlimmer, wobei hier ja auch die Pubertät ihr übriges tut, sodass ich durchaus nachvollziehen kann, dass die SuS in diesem Alter häufig andere Dinge im Kopf haben als den Unterricht. Dennoch ist es frustrierend, wenn es in den Kursarbeiten Fünfen und Sechsen regnet (es gab auch einige gute und befriedigende Leistungen, die mir zeigen, dass es nicht ausschließlich an meinem Unterricht gelegen haben kann) und auf die Frage "Wer hat für diese Arbeit denn wirklich gelernt?" maximal fünf SuS die Hand heben, während mir die anderen sagen, sie würden lieber "zocken".


    Da Sitzenbleiben bei uns bis zur neunten Klasse nicht möglich ist, steht auch keine direkte Konsequenz bevor. Mit den Eltern einiger SuS habe ich bereits am Elternsprechtag gesprochen und da kamen dann Aussagen wie "Ich kann ihn ja nicht verprügeln damit er lernt." oder "XY bekommt eh keinen Schulabschluss". Außerdem stehen viele der SuS auch in den Hauptfächern fünf und sechs, sodass meine Nebenfächer für viele Eltern vermutlich das kleinere Übel sind.


    Bitte entschuldigt meinen Redeschwall, ich musste dies einfach mal loswerden, da ich sonst niemanden habe, mit dem ich über meine Situation (und Frustration) sprechen kann. Das Unterrichten macht mir generell Spaß, aber manchmal wünsche ich mir schlichtweg andere Adressaten. Das klingt fürchterlich gemein, aber es entspricht leider der Wahrheit. Weiß jemand, welche Möglichkeiten man als Seiteneinsteiger in NRW hat, die Schule und Schulform zu wechseln? Ich habe eine Sek II Stelle und die Oberstufe macht mir unglaublich viel Spaß. Die SuS sind motiviert und erkennen, dass es Spaß machen kann neues Wissen zu erfahren. So habe ich mir den Beruf vorgestellt. Leider wird es an Gesamtschulen (oder zumindest an meiner) immer SuS geben deren "Schicksal besiegelt" ist (Zitat eines Klassenlehrers!) und die die Schule nach der 9. Klasse ohne Hauptschulabschluss verlassen werden. Es fällt mir unglaublich schwer das zu ertragen. :(


    Zum Glück sind die Kollegen sehr nett und hilfsbereit, doch traue ich mich nur bedingt, mein Anliegen im Kollegium zu äußern.


    Vielen Dank an alle, die bis zum Schluss durchgehalten haben. Über euer Feedback und eventuell den ein oder anderen Ratschlag wäre ich sehr dankbar.
    Alleine durch das Aufschreiben meiner Gedanken fühle ich mich etwas "erleichtert".


    Viele herzliche Grüße,
    eure seica

Werbung