Beiträge von EducatedGuess

    Ich versteh das Problem einiger hier nicht. Ich arbeite in einem Stadtteil in dem Deutsche eine Minderheit sind. Die Politik hat diese "Ghettos" in unseren Großstädten bewusst geschaffen. Ich lebe in der Schule "unseren" gemeinsamen Alltag mit den Schülern. Dazu gehört, dass sie mir ein frohes Osterfest wünschen und ich ihnen ein schönes Zuckerfest. Das hat etwas mit gegenseitigem Respekt und Wertschätzung zu tun.
    Es gibt ja beide Seiten: a) vertreten wir klar die Haltung notentechnisch wird keine Rücksicht auf den Ramadan genommen, aber wir sehen uns respektieren, wenn ihr das lebt und feiern das gerne gemeinsam mit euch beim Fastenbrechen.
    Für mich ist das Gelebte kulturelle Vielfalt und eine echte Bereicherung.

    Wir haben 90 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund. Es ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei der Eltern in die Schule kommen. Es ist fester Bestandteil unserer Elternarbeit. Wir sind froh, wenn sie Mal kommen und man ins Gespräch kommen kann!!!
    Hast du ein Problem mit Religion? Hostien-Brunch finde ich ziemlich daneben...

    Bei uns gibt's zu Beginn des Ramadan ein Schreiben an die Eltern indem ausdrücklich darauf hingewiesen wird, das Leistungsabfall während des Fasten von uns genau als solches, nämlich Leistungsabfall in einem gewissen Zeitraum, wahrgenommen/bewertet wird und sich in der Zeugnisnote entsprechend wiederspiegeln wird. Es obliegt dem Familien und Schülern zu entscheiden, wie sie damit umgehen.


    Bei uns findet dann aber auch ein Fastenbrechen in der Schule statt, zu dem alle eingeladen sind, was ich wiederum sehr schön finde.

    Studier das, was dich interessiert, dafür bist du auch motiviert. Als ich angefangen habe Musik zu studieren gab es nur sehr wenig Studienplätze, weil es hieß bis wir fertig sind ist kaum Bedarf. Als ich dann ins Ref bin war Musik absolutes Mangelfach.
    Ich halte nichts von diesen Prognosen und darauf die Fächerwahl zu stützen.

    Ich denke sie sollte vielleicht erst einmal die Therapie beginnen und schauen, wie es ihr dann geht. In der Klinik wird sie sich sicher erarbeiten, wie es danach weitergehen kann. Das hat aber alles seine Zeit, erst Mal muss sie raus und die Situation verarbeiten. Ein Schritt nach dem anderen.


    Ansonsten würde ich persönlich, wenn es an die Gesundheit geht, ebenfalls nicht lange fackeln und mich im Zweifel krankschreiben lassen. Oder in die Behörde versetzen lassen?

    Also wir haben in jeder Klasse einen abschließbaren Schrank. Scheinbar ist das aber eher ungewöhnlich, wenn ich mir eure Beiträge so anhöre. Ich renne den Schülern auch nicht nach, wenn sie ihr Handy nicht rein legen. Ich sag höchstens Mal "Das sind heut aber wenig" und schon kommen noch fünf Handys dazu.
    Werden die Schüler im Unterricht und auf dem Schulgelände mit Handy erwischt dürfen sie das Handy am Ende des Tages mit ihren Eltern bei der Schulleitung abholen.


    Alles in allem hat das dazu geführt, dass viele Schüler ihr Handy gar nicht erst in die Schule mitbringen. Erstens können sie es eh nicht nutzen und zweitens können sie mittags schon los, wenn die anderen noch für ihr Handy anstehen müssen. Dazu braucht es aber eine schulweite einheitliche Regelung. Bei uns gilt sie mit Box für Klasse 5-10, Klasse 11-13 muss sich in eigener Verantwortung an das Handyverbot auf dem Schulgelände und in den Pausen halten.


    Ich empfinde es so als sehr angenehm, hab erst ein Handy bei der Schulleitung abgeben müssen in diesem Schuljahr. Unterrichtsstörungen durch Handys gibt es faktisch nicht und es rennt auch keiner heimlich damit auf Toilette.

    Unsere Handyboxen sind eine offizielle Maßnahme der Schule (für die ich sehr dankbar bin). Ein Kind geht rum und verteilt die Handys am Ende des Tages.


    Wegen der Boxen: Ich glaube man braucht keine speziellen Boxen. Vorsichtig aufeinanderlegen und einzeln wieder zurückgeben. Man könnte natürlich auch verschieden farbige Stoffbeutelchen gestalten in die jeder Schüler sein Handy packt und dann in die Box, wenn du Angst vor Kratzern hast. Großartig Geld ausgeben für Einzelfächer halte ich nicht für notwendig... Wie du selbst sagst die Qualität ist wohl eher mäßig.

    Wir sammeln sie in einfachen Plastikboxen von Ikea. Da müssen sie entsprechend vorsichtig reingelegt werden. Probleme gab's damit soweit ich weiß nie.
    Bei uns werden die Handys in der ersten Stunde eingesammelt und erst nach der letzten zurück gegeben. Das jede Stunde zu machen wäre mir zu nervig.

    Das Problem ist doch, dass alle immer denken eine Doppelstunde muss 90 Minuten haben. An meiner Schule wird mit 80 Minuten Blöcken gearbeitet, hab aber auch schon Schulen mit 60 Minuten Blöcken gesehen. Das ist nur eine Frage der Organisation.
    Das Argument mit der Konzentration mag ich nicht Recht glauben: ob 6 verschiedener Fächer am Tag die Konzentration fördern? Ich könnte viele Gruppenarbeiten nicht durchführen in 45 Minuten.

    Ich hab mir ja gestern einen kleinen Spaß erlaubt, um genau diese nicht lernbereite Klasse Mal zu testen. Ich habe an die Hausaufgaben Tafel neben den Aufgaben einen Vokabeltest für heute angeschrieben. Sie müssen ihre HA immer in ihren Lernplaner abschreiben, tun aber auch das nur unvollständig. Die Klassenlehrerin hat sie sogar in der Lernzeit darauf hingewiesen doch unbedingt ALLE HA für Englisch zu machen. Es waren exakt 2 für den Vokabeltest vorbereitet ;(
    Einer schrieb noch auf den Test: "Das ist unfair!!!! Ich habe nicht gelernt!!!!!!"
    Dabei waren die Wörter schon seit 2 Wochen auf.
    Was will man da machen. :ohh:

    Ich hab so eine Klasse in Englisch. Unterstützung der Eltern Null, Vokabellernen Null, Hausaufgaben hat im Schnitt die Hälfte nicht gemacht. Klassenarbeiten fallen im Schnitt 1,5 Noten schlechter aus als bei der Parallelklasse, die ich ebenfalls unterrichte. Grundlagen werden nicht beherrscht. Mathe wird auch von einer Kollegin in beiden Klassen gegeben, Ergebnis ist ähnlich.


    Ich habe die Eltern schriftlich informiert und die Klasse wird nun immer wieder von unangekündigten Tests heimgesucht. Vielleicht wachen sie auf. Ich gehe im Stoff so weiter, das diejenigen von denen ich weiß, dass sie was tun, eine faire Chance haben im Stoff so voran zu kommen, dass sie einen Abschluss schaffen können. Alle anderen haben "Pech".
    Ich habe das der Klasse so kommuniziert: Ich bin dafür verantwortlich, das Kinder einen Abschluss machen können und dafür in meinem Unterricht angemessen vorbereitet werden. Das zu erreichen gibt unser Tempo vor. Da ich nicht für sie lernen kann, müssen sie das selbst erledigen. Dafür tragen sie die Verantwortung.


    Die Schuld dafür bei mir zu suchen habe ich nach einem halben Jahr ohne jegliche Besserung sein lassen und das tut mir gut.

    Ich hatte neulich genau diese Situation. Schüler musste dann draußen warten bis Hörverstehen abgeschlossen war, dann hat er den allgemeinen Teil mitgeschrieben und in der Verlängerung den Hörteil nachgeholt. Ist bei Fremdsprachen halt etwas nervig. Aber der Schüler hatte eine Verspätungsbescheinigung vom Bus, also war das für mich sonnenklar, dass er den Teil nachholen kann. Alternativ hätte ich ihn wann anders mit den wegen Krankheit fehlenden schreiben lassen können, dann hätte ich an dem Tag meine Pause nicht opfern müssen...


    Hier tun viele so als kämen sie selbst nie zu spät. Ich hatte dieses Schuljahr schon 3x über 70 Minuten Verspätung wegen Bahnstörungen. Da hilft auch mehr zeitlichen Puffer einbauen nichts. Und die Bahnen fahren im 5 Minuten Takt, wenn sie fahren. Mir ist das sehr unangenehm, aber meine SL macht mich dafür in keinster Weise verantwortlich. Für Schüler sollte das gleiche gelten.

    Geht es darum welche weiterführende Schulform? Oder kommt Grundschule auch in Frage? Bei Schulen anfragen, ob man hospitieren kann sollte kein Problem sein.


    Ich selber habe einen sehr verworrenen Weg hinter mir ;) Gymnasial studiert, kurz vor Ende das Bundesland gewechselt und Primar- und Sek 1 abgeschlossen (mit dem Ziel in die Grundschule zu gehen)... nach dem Ref in beiden Schulformen bin ich am Ende doch in der Sek 1 an einer Gesamtschule gelandet. Ich glaube das muss man definitiv ausprobieren! Am besten durch Hospitation im Vorfeld :)

    Bei uns gibt es für Klasse 5-10 in jedem Klassenzimmer Handyboxen. Da müssen morgens alle Handys rein und kommen in einen verschließbaren Schrank. Nach der letzten Stunde gibt es sie zurück.
    Wird ein Schüler dennoch mit einem Handy erwischt, darf er das am Nachmittag MIT einem Elternteil bei der Schulleitung abholen. Das machen die höchstens einmal :victory:

    Wir haben an den Türen im Flur Verspätungszettel und einen Stift hängen. Ist schon Unterrichtszeit, müssen die Verspäteten den ausfüllen (Uhrzeit, seit wann sie da sind und den Grund der Verspätung). Dann schieben sie ihn unter der Tür durch und müssen warten, bis ich sie rein lasse. So kann ich meine Sätze in Ruhe zu Ende sprechen und es kommt nicht alle 2 Minuten einer rein. Stattdessen lasse ich dann nach 10 Minuten 2-3 Schüler rein.
    Finde ich ganz gut so. Die Verspätung ist damit auch gleich dokumentiert.
    Funktioniert aber vielleicht auch nur, weil man unsere Türen vom Flur aus nur mit Schlüssel öffnen kann, sie können also eh nicht einfach rein.

    @plattyplus
    Ich setze deiner Argumentation einfach Mal mich als Argument entgegen:


    2. Staatsexamen mit 1,1 bestanden. In Hamburg gibt es nur das direkte Bewerbungsverfahren an den Schulen, keine Listen. Ich habe mich vor Ausschreibung der Stellen an meine Brennpunkt Gesamtschule initiativ beworben. Sie hat den schlechtesten Sozialindex. Meine Seminarleitungen haben insbesondere meine hohe Fachlichkeit "trotz" der Arbeit im Brennpunkt, in dem ich auch ausgebildet wurde, sowie meine inklusiv ausgerichtete Arbeit gelobt.
    Wo soll ich damit hin, wenn nicht in den Brennpunkt? Wir haben Schüler, die werden in extra Kleingruppen teilbeschult, weil die Kollegen nicht mit ihnen klar kommen und behaupten mit diesen Kids im Raum könnten sie nicht unterrichten. In meinen Unterricht kommen sie weiterhin und nehmen regulär Teil, weil ich das wollte. Und es funktioniert problemlos, die Kinder sind glücklich, dankbar. Und vor allen Dingen lernen sie für meine Fächer und legen eine Motivation und Konzentrationsfähigkeit an den Tag, die alle verblüfft, weil es keiner für möglich halten würde. Wäre das nicht Verschwendung, wenn ich mich an ein Gymnasium mit "unkomplizierter" Schülerschaft bewerbe? ;)


    Das sollte jetzt kein Eigenlob auf mich werden...vielleicht bin ich ein kleines bisschen stolz auf das was ich da erreiche.


    Diese "bin ich mir zu schade für" Haltung finde ich nach wie vor absolut irritierend. Auch Brennpunkt Kids kann man mit sehr viel Freude unterrichten!!!

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