Beiträge von EducatedGuess

    @Lehramtsstudent Was bitte hat deine offensichtlich heterosexuelle Grundschullehrerin mit diesem Thema zu tun?


    Und es ist einfach so, dass es doch eher etwas Besonderes ist wenn ich als Frau von meiner Frau spreche. Und selbst wenn ich das völlig selbstverständlich mache ist es in dem Moment ein Outing. Das hat nichts damit zu tun, dass ich das so gerne zum Thema mache, sondern es ist einfach nicht der Standardfall.


    Außerdem: Als es noch die eingetragene Lebenspartnerschaft gab hab ich mich erst riesig gefreut, dass es ein extra Kreuzchen dafür auf dem Personalbogen gab. Im zweiten Schritt dachte ich, huch, damit ist das Outing vor meinen Vorgesetzten eh durch und ich brauche mir überhaupt keinen Gedanken machen ob ich das nun will oder nicht.
    Das ist ja mit der Ehe für alle nun ein anderes Thema.


    Was mir auf den Keks geht ist so zu tun als wäre es alles völlig normal und akzeptiert... Ist es in unserer Gesellschaft einfach Mal NICHT. Ich bin aus meiner Heimat weggezogen aus genau diesem Grund. Ich habe mit meiner Verwandtschaft zu 80Prozent keinen Kontakt mehr, wegen meiner Homosexualität. Auch das ist Realität in unserer ach so toleranten Gesellschaft, in der man angeblich nicht mehr über solche Dinge reden muss.


    (Sorry, das musste jetzt Mal raus)

    Im Ref hab ich mich in der Schule nur bei Kollegen geoutet. Meine Mitreferendare und meine Seminarleiter wussten es auch alle, war da schon in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und das steht ja im Personalbogen. War kein Thema.


    An meiner jetzigen Schule bin ich auch bei den Schülern geoutet. Das hat sich nach einem halben Jahr dort ergeben. Ganz einfach durch die erste Frage: Sind Sie verheiratet? Ja. Was macht Ihr Mann beruflich? Meine Frau macht dies und das.
    Meine 7er waren ziemlich interessiert an dem Thema. Wann ich es gemerkt habe und so weiter... Ich antworte gerne auf solche Fragen, wenn sie nicht zu privat werden sondern allgemeiner Natur sind. Mein eigenes Coming Out war spät und sehr schwierig, ich hätte mir ein Vorbild gewünscht.
    Ähnliche Situationen kamen in 3 oder 4 Klassen vor. Die 5er haben teils sehr süß reagiert. Ein Junge konnte sich die ganze restliche Unterrichtszeit nicht mehr konzentrieren... Am Ende kam er zu mir und sagte: Das hab ich mir noch nie vorgestellt, dass eine Frau eine Frau heiratet. Aber ist ja auch voll cool. :)


    Es ist übrigens meine erste Stelle, ich bin in der Probezeit und im Brennpunkt mit 90 Prozent Migrationsanteil. Ich habe nach einem Outing in einer Klasse jeweils kurz die Klassenlehrer informiert, weil die es zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt alle wussten. Damit sie entspannt reagieren können, falls die Kids fragen: Wussten Sie eigentlich,dass Frau.... Ja klar. Somit war es immer sehr entspannt. Dieses Jahr bin ich gespannt, weil ich Klassenlehrerin bin. Aber auch da wird es früher oder später die Runde machen. Ich finde es wichtig mich nicht zu verstecken und statistisch gesehen müsste sich aus jeder Klasse irgendwann Mal ein Schüler outen, da bin ich gerne Vorbild und sehe das auch als meine Aufgabe, Toleranz und einen entspannten Umgang damit (also sich nicht zu verstecken) vorzuleben.
    Habe aber durchaus etliche Kollegen, die sich nur im Kollegium outen.


    Spannend wird das Thema für mich evtl nochmal bei einer Schwangerschaft... wie geht denn das ;)

    @CDL Damit hab ich mich nicht weiter beschäftigt. Das läuft unter dem Stichwort Berufseingangsphase. Hab jetzt auf die Schnelle aber nichts zu der reduzierten Stundenzahl gefunden. Wenn man für 100% weniger Stunden im ersten Jahr haben würde, um im System Schule gänzlich anzukommen würde ich es ja einsehen. Aber warum ich auf Gehalt verzichten sollte nach Studium und Ref hat sich mir nicht erschlossen... Deshalb habe ich es auch nicht gemacht und musste es auch nicht -Lehrermangel sei Dank!

    Preise hab ich nicht mehr in Kopf, das ist aber auch total unterschiedlich... Und nein das war explizit kein Psychotherapeut sondern jemand für Personalcoaching mit Schwerpunkt Resilienz und Burnout Prävention. Vielleicht sind das Schlagworte, die dir bei der Suche helfen.
    Somit hat das auch keinen Amtsarzt zu interessieren, es ist nämlich kein therapeutisches Setting.

    @Kreacher Unis bieten psychologische Beratung an. Meist mit Schwerpunkt Prüfungs- und Zukunftsängste. So falsch wärst du also da nicht. Das taucht auch nirgends auf, dass du da warst.


    Ich selbst habe während des Refs ein Coaching gemacht (aus eigener Tasche bezahlt), weil ich große Befürchtungen hatte, dass ich da unbeschadet rausgehe (auch aufgrund meiner Vorgeschichte was psychische Belastungen angeht). Da konnte ich mich auskotzen, meine Arbeitsorganisation professionalisieren, mich für Konfliktsituationen ausrüsten und an meiner Gelassenheit arbeiten.
    Meine Vorgesetzte staunte nicht schlecht, dass ich durchgehalten habe. Und bei mir war es weniger das Seminar als unmögliche Situationen an den Schulen, die mir das Ref zur Hölle gemacht haben.


    Alles in allem bin ich gestärkt rausgegangen. Ohne Coaching hätte ich aufgegeben. Heute liebe ich meinen Beruf :)
    Ich profitiere jeden Tag davon, das Coaching gemacht zu haben. Manch ältere Kollegen sind erstaunt, wie klar ich Grenzen kommuniziere und Nein sagen kann und mich eben auch als Berufsanfänger nicht verheizen lasse.

    Ich verwende Teacherstudio. Läuft sowohl am Rechner als auch auf dem Handy als App (muss man leider zwei Mal die Lizenz erwerben, insgesamt aber immer noch günstig). Synchronisation der Systeme läuft verschlüsselt und nur wenn ich es explizit möchte. Da lässt sich vieles einstellen. Ich bin insgesamt sehr zufrieden, Support ist super schnell. Updates sind meist sinnvolle Neuerungen. Mir gefällt's und erleichtert die Arbeit.


    Ergänzung: Was mir unheimlich hilft ist, dass die App zahlreiche Notensysteme abbilden kann und das je Kurs eingestellt werden kann. Ich muss parallel mit dem Hamburger E und G System und den Noten 1-6 arbeiten, je nach Klassenstufe. Klappt hier problemlos.


    Außerdem können Abhaklisten der Klassen erstellt werden, wenn man was einsammeln muss.

    Kreativität findet man vergeblich. Bei uns wurden Wände bemalt, Rasierschaum überall herumgesprüht... Bei uns wird es dieses Jahr definitiv ein Nachspiel haben. Unsere Kleinen (5. und 6.) werden gleich nach Hause geschickt.
    Mir macht das überhaupt keinen Spaß. Abischerz kenne ich von früher noch etwas geistreicher, mit Spielen gegen die Lehrer.

    Solche Dinge müssen einen Tag vor Ausflug eine Deadline haben. Besser sogar 3...
    Ich hab hier auch so Eltern, die ihre 11 Jahre alten Kinder nach Konzerten um 23Uhr nicht abholen wollen... Wenn ich drei Tage vorher keine schriftliche Zusage habe, dass die Eltern genau das tun nehme ich die Kinder nicht mehr mit. Fertig. Am Treffpunkt noch Zettel einsammeln und den Stress zu haben dann evtl ein Kind wieder wegschicken zu müssen habe ich nur noch selten.

    Also in der Regel wird empfohlen 30 ECTS pro Semester zu studieren (Vollzeit). Ich selbst habe im Zweitstudium durchaus 50 belegt (stressig in der Prüfungsphase, im Semester durchaus machbar).


    Wie umfangreich ist denn der Master? Lässt sich doch gut ableiten, wie viel du so belegen musst jedes Semester. Masterarbeit zählt ja auch ne Menge, da bist du aber in der Zeiteinteilung flexibel...

    Bei uns ist das mit dem Lehrertreuhandkonto der normale Weg (Hamburg), das hat quasi jede Klasse.
    Ich verstehe auch das Problem ehrlich gesagt nicht. Hättest du das Geld gerne auf dem Privatkonto? Du musst einmal zur Haspa zur Unterschrift, danach kannst du gemütlich per online Banking die Geldeingänge prüfen. Ich finde das wesentlich angenehmer als Bargeld herumzuschleppen.
    Was wäre denn die von dir gewünschte Alternative?

    Und bei dem ganzen Thema nicht vergessen, dass die Arbeitszeiterfassung dem Arbeitnehmer (Lehrer) auch transparent und zugänglich gemacht wird. Das Hamburger Arbeitszeitmodell finde ich nicht schlecht, läuft bei uns aber vollkommen intransparent ab. Da kommen so Sachen wie "Schaffst du die Korrektur der Abschlussprüfung auch ohne schulfreien Korrekturtag, dann schreib ich dir die Stunden auf dem Konto gut". Prüfen, ob sie da je gelandet sind kann ich nicht... Unser toller Personalrat bekommt es auch nicht gebacken.


    @Siobhan Habt ihr auf euer Arbeitszeitkonto Zugriff? Würde mich echt Mal interessieren.

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