Beiträge von EducatedGuess

    Es gibt immer welche, die keinen Bock haben oder zu gestresst sind Auskunft zu geben. Mit diesem Lehrertyp hast du aber auch nach dem Ref Probleme ;) Hast du denn keine Mentoren an der Schule, die dich ausbilden? Das wären doch eigentlich die Ansprechpartner der Wahl, wenn die Klassenleitung nicht will.


    Und hör dich Mal bei den anderen Refs deiner Schule um, bei wem man gut hospitieren kann. Bei mir selbst ist der Unterricht regelmäßig voll mit hospitierenden Refs oder Praktikanten, hat sich irgendwie rumgesprochen :)

    Erkundige dich bei Kollegen, ob es einheitliche Regelungen zum Umgang mit Störungen gibt (nach wie vielen Verwarnungen folgt was). Natürlich wird das auch im UB gemacht, das gehört zu den Aufgaben einer Lehrkraft! Da bist du als Referendar genau so in der Rolle zu erziehen wie jeder andere Lehrer auch.


    Privater Tipp: Hör auf deine Schüler mit "die Störer" zu betiteln, so bekommst du niemals ein positives Verhältnis zu ihnen... Wie oft hattest du sie schon, zwei Mal? Das ist ungefähr so wie wenn eine Klasse nach einer Unterrichtsstunde sagt, die Nervige kommt wieder... Jeder hat eine Chance verdient. Überleg dir lieber, womit du sie für dich und deinen Unterricht gewinnen kannst.

    Heute wirst du es ja eh einfach Mal probieren... und sehen was passiert. Methoden wie Gruppenpuzzle müssen geübt und vor allem auch reflektiert werden. Sowas führt man fachlich reduziert ein und nicht mit vollem Inhalt. Für deinen UB gebe ich dir den Tipp nicht irgendeine Methode im Kopf zu haben und zwanghaft die Inhalte so hinzubiegen, dass sie zur Methode passen. Das geht meistens schief...


    Für heute: Habe im Blick, dass es Chaos geben kann. Wenn dem so ist und gar nichts geht, habe den Mut das Ganze abzubrechen. Darüber zu reden warum du das tust und den Inhalt dann in Partnerarbeit erarbeiten lässt.

    Meine Lieblingsentspannung:


    https://www.lundbeck.com/de/service/audio


    Ich empfehle das Programm 1 Kräftig entspannen, erstmal unbedingt jeden Tag... Nach einer Weile kannst du auf Programm 2 wechseln und bist nach 10 Minuten ein völlig neuer und voll konzentrierter Mensch :)


    Versuch dich von deinen eigenen hohen Erwartungshaltungen zu lösen! Die machen dich nur kaputt... Sonst hast du in dem Job eh keine lange Zukunft, weil er dich auffrisst.

    Hamburg hatte lange das Lehramt Primar-Sek 1 kombiniert... Ref dann auch an beiden Schulformen. Wurde jetzt aber meines Wissens abgeschafft. Es ist auch nur begrenzt sinnvoll, was Studieninhalte angeht. Für mich persönlich war es gut, weil ich überzeugt war Grundschullehrerin werden zu wollen... Das Ref hat mich dann eindeutig in die Sek1 gehen lassen.

    Was ist denn mit einem Ref in Teilzeit? Das geht mittlerweile in einigen Bundesländern. Eine Begründung dafür hast du mit Kindern ja.
    Vorteile wären, dass du dir mit allem etwas mehr Zeit lassen kannst und dich nicht so zwischen Arbeit und Privatleben aufreiben musst. Es braucht Zeit sich als Lehrer zu entwickeln und sich zu finden.
    Ich wünsche dir den Mut,es nochmal zu probieren!


    Und trotzdem muss ich dir dringend raten an Verbindlichkeit und Absprachen mit Kollegen zu arbeiten. Das spielt im Ref eine große Rolle. Je besser du kommunizierst und Interesse zeigst, desto mehr Unterstützung bekommst du!
    Wir haben gerade einen Refi an der Schule, der zu keiner Absprache in der Lage ist... Den haben sowohl ich als auch andere Kollegen schon vom hospitieren bei uns ausgeladen, weil er kommt und geht wie er will und wann er will...

    Ich fände es ja durchaus sinnvoll an der Durchmischung der Schülerschaft etwas zu ändern, anstelle der Klassengröße. Ich hab eine verhältnismäßig sehr kleine Klasse mit 20 Schülern. Das hilft aber nicht wirklich bei einem Inklusionsanteil von 40 Prozent plus Brennpunkt Klientel. Lieber wäre mir eine andere Zusammensetzung, damit Orientierung an Schülern, die Lernbereitschaft zeigen und Regeln einhalten können, überhaupt möglich ist. Von denen gibt es aber nur 2-3, die fallen den anderen eher nicht so auf.

    Wir haben beides, unsere Schule hat überwiegend bildungsferne Schülerschaft und einen sehr hohen Inklusionsanteil.
    Der Trainingsraum ist eine prima Entlastung, sowohl für uns Lehrer als auch für die Klasse.
    Im Klassenraum gibt es vorgeschaltet ein Verwarn/Belohnungssystem (bei uns mit Smileys). Die Schüler wissen also sehr genau, wann es kurz vor Trainingsraum ist und akzeptieren daher auch, wenn sie dann doch hin müssen. Diese Transparenz finde ich sehr wichtig. Bei uns sind Sozialpädagogen im TR, die anhand allgemein aufgestellter Regeln das Fehlverhalten reflektieren. Z.B. "Jeder Schüler hat das Recht auf ungestörten Unterricht".
    Die Schüler schreiben einen Rückkehrplan, den die Lehrkraft akzeptieren muss. Hat man das Gefühl der Schüler hat nicht verstanden worum es geht, schickt man den Schüler zurück. Bei uns ist es so, dass ein Schüler ohne Vorlage eines akzeptierten Plans nicht am Unterricht teilnehmen darf.
    Der TR führt Statistik über die Schüler, informiert die Klassenlehrer bei 3 und dann wieder bei 6 Besuchen. Bei 3 gibt es einen Elternbrief, bei 6 ein Gespräch in der Schule.


    Zusätzlich haben wir auch einen Ruheraum. Auch dort sind Sozialpädagogen und da werden Schüler hingeschickt, die sich wirklich nicht mehr konzentrieren können, selbst wenn sie wollten. Dort gibt's verschiedene Möglichkeiten erstmal runterzukommen, dann wird auch dort an Einzelplätzen gearbeitet. (meist gibt man eine kleine Aufgabe mit, sonst haben die da auch was für die Hauptfächer). Am Ende bekommen die Schüler eine Rückmeldung mit, wie es geklappt hat.
    Ach ja, hier kann man auch feste Zeiten buchen. Also wenn Peter mittwochs in der 6. Stunde immer völlig durch den Wind ist, weil vorher Sport war, kann er da eine feste Zeit haben.
    Wir haben viele Schüler, die von Schulalltag überfordert sind und für die das echt ein Geschenk ist.


    Für beides gibt es vorgedruckte Zettel in jedem Klassenzimmer, die man schnell ausfüllen kann und mitgibt. Besonders wichtig ist, dass darauf die Zeit vermerkt wird, zu der der Schüler losgeschickt wird, sonst kommen die da nie an ;)


    Ich empfinde beides als großartige Entlastung und wichtiger Teil des Classroom Management. Funktioniert aber nur, wenn sich alle Lehrkräfte an die selben Regeln und Strukturen halten.
    Für neue Kollegen gibt's daher als allererstes Fobis dazu.

    @Kapa Ich hab das auch so erleben dürfen, allerdings im Ref, jetzt würde ich mir das nicht mehr gefallen lassen. Kind dreht völlig durch, am Ende war ich mit einer Kopfprellung eine Woche krankgeschrieben. Passiert ist nix. Als ich wieder kam wurde nicht gefragt wie es mir geht, sondern mir wurde "verboten" mit den Eltern Kontakt aufzunehmen. Zitat: " So schlimm war es ja eh nicht".
    Das macht ganz schön viel kaputt und langfristig würde ich mit so einer SL nicht arbeiten wollen.

    Ich behaupte das ist die hochgelobte, vermeintliche "Freiheit". Das Versprechen an eine Generation, die vermeintlich alles kann und nichts muss. Damit einher geht für viele der Druck sich richtig entscheiden zu müssen und daraus daß Beste zu machen, denn du hast den Weg ja selbst gewählt.
    Da sind Versagensängste fast vorprogrammiert. Dazu kommen die Medien, die außer (vorher bearbeiteter) Perfektion keinen realistischen Maßstab bieten, an dem es sich zu orientieren lohnt. Trotzdem sind wir permanent davon umgeben.

    Der professionelle Gehörschutz ist schon eine schöne Sache. Im Kontext Schule finde ich das aber schon fragwürdig. Wenn man den Gehörschutz im Unterricht einsetzt hat man doch gar keine Kontrolle mehr darüber, wie laut es wirklich ist. Da sitzen ja auch durchaus empfindliche Kinder dazwischen... Wer sorgt dann für die nötige Ruhe, wenn es der Lehrer nicht merkt?
    Außerdem gebe ich zu bedenken: Bei ständigem Einsatz wird das Gehör auf Dauer nur noch empfindlicher gegenüber Alltagslärm (der in der schule sicher häufig übertroffen wird)

    Wir haben sehr viel ins Classroom Management investiert. Das wächst nun schon im 5. Jahrgang hoch, die neuen Klassenteams werden diesbezüglich intensiv vorbereitet. Meiner Meinung nach das einzige was wirklich hilft. So können auch Fachlehrer unterrichten, die Regeln und Rückmeldesysteme sind transparent und funktionieren eben bei allen gleich.
    Ich halte sehr viel davon. Wie man aber die Kollegen davon überzeugt? Vielleicht Mal gemeinsam an einer Schule hospitieren, die da schon zwei Schritte weiter ist?

    @mi123 Natürlich können sie das! Ganz enorm sogar. Dafür beauftragt man einen Raumakustiker, der plant das entsprechend der örtlichen Situation. Das Ergebnis ist messbar. Hab ich auch schon für einen Raum meiner alten Schule durchgesetzt, weil Unterricht nicht möglich war. Selbst wenn zwei Schüler geflüstert haben dachte man zehn Schüler quatschen laut durch die Gegend... Wir haben uns geweigert in dem Raum zu unterrichten, die SL beauftragte eine Messung und hatten dann keine andere Wahl als zu handeln.

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