Hi Dana!
Vorweg: Ich habe - bundeslandspezifisch - keinen selbstständigen Unterricht, sondern nur Unterricht unter Anleitung. Das hat den Vorteil, dass ich immer jemanden drin hab, der mir Rückmeldung gibt. Die Nachteile sind: Sehr enger, vorgeschriebener Stoffplan, an den ich mich halten muss; eng umrissene methodisch-didaktische Möglichkeiten, an die ich mich halten muss; Wunsch nach Neuem ist zwar da, aber wenn ich mal was mache, wird es meist als nicht gut geeignet für die Klasse hingestellt; Kinder laufen teilweise im Unterricht zur hinten sitzenden Mentorin, wenn sie fragen haben, statt mich zu fragen (Sie werden an mich verwiesen, haben es aber immer noch nicht von allein drauf, sich gleich an mich zu wenden.); keine mit Kindern erarbeiteten Klassenregeln.
Also in der 2. Klasse, in der ich Deutsch und Sachunterricht unterrichte, gibt es keine vorgegebene Anzahl von Ermahnungen, meist wird viel häufiger als 2mal ermahnt. Sanktioniert wird selten wirklich. Wenn die Kinder beim Abschreiben zu langsam sind, müssen sie den Rest in der Pause abschreiben. (Das geht aber nicht unbedingt gegen die Kinder, die quatschen oder Blödsinn machen, sondern eher gegen die, die generell langsam arbeiten oder diejenigen, die sich von den Blödsinn-Machenden ablenken lassen.) Ein einzelner (hyperaktiver?) Schüler muss manchmal in der Hofpause auf seinem Platz sitzen bleiben und über sein Verhalten nachdenken oder was nacharbeiten, was er im Unterricht aufgrund seines Verhaltens nicht geschafft hat. Zur Not wird er auch mal in die 1. Klasse (Nebenraum) zum Stillarbeiten geschickt. In den letzten 2 Monaten wurde mehrfach die Sitzordnung geändert, um quatschende und abschreibende Schüler auseinanderzusetzen. So langsam haben wir wohl alle Kombinationen durch. Wenn was nicht klappt, was Schüler wollten (z.B. Rechenspiele) wird abgebrochen und es werden Aufgaben aus dem Buch gelöst.
Hmm, mehr fällt mir eigentlich gar nicht ein, die Klasse ist im Grunde eher phlegmatisch. Also bei meiner Mentorin, bei mir erwachen sie immer zum Leben. Komisch.
Ich hab letzte Woche einen Stuhlkreis abgebrochen, weil die Jungs nur rumgeblödelt und sich nicht wieder eingekriegt haben. (Ich dachte immer, Mädchen wären albern, aber ich erfahre es umgekehrt.) Ich habe ihnen gesagt, dass ich was tolles mit ihnen machen wollte und es aber bei der Arbeitshaltung nicht machen kann und sie den Rest der Stunde in Einzelarbeit verbringen lassen. Keine Ahnung, ob das was hilft.
Ansonsten hilft halt auch das namentliche Erwähnen von Kindern, die z.B. schon ordentlich sitzen, still schreiben etc.
Conny<br>