Beiträge von Conni

    Hallo ihr,


    ich starte jetzt auch mal eine Ideensammlung. (Vielleicht hilft sie ja auch anderen.)
    Meine Deutsch-Seminarleiterin sagte mir nach dem letzten Unterrichtsbesuch, dass es effektive Rechtschreib-Trainingsmethoden gäbe. Welche das sind, möchte sie aber erst im nächsten Schuljahr verraten (zu spät, dann bin ich wahrscheinlich in Kl. 1).


    Nun bin ich also auf der Suche nach solchen Übungen.


    Aber Achtung!
    Ich kenne Übungen für wochenplanarbeitende, selbstständige, differenziert unterrichtete Klassen. Diese Möglichkeiten habe ich nicht.
    Ich unterrichte derzeit 1 Deutschstunde (hoffentlich bald 2) in einer kleinen, i.A. recht passiven 2. Klasse.
    Die Kinder kennen:
    Frontalunterricht, Einzelarbeit, ab und an ein kleines Partnerdiktat. Gruppenarbeit habe ich einmal im Lesen probiert, funktionierte in einer Gruppe gut, in den anderen beiden war es ein kompletter Reinfall. Also wenn Gruppenarbeit, dann nur sehr kurz und kleinschrittig zum Erlernen derselben. Selbstständige Arbeit ist extrem schwer durchzusetzen. (Doppelstunden in Rechtschreibung gibt es leider nicht.)
    Alle Kinder sprechen Deutsch als Muttersprache und sind meiner Meinung nach recht fit in Deutsch.
    Es gibt ein Buch (Volk und Wissen) mit leider sehr genau vorgegebenem Grundwortschatz (Klassenwortschatz also nicht möglich) und recht genau vorgegebenen Übungen, die die Klasselehrerin mir auch immer wieder vorschlägt, auch für nen UB. Ich setze mich zumindest bei UBen darüber hinweg und sage ihr, dass die FSL das nicht sehen will. Dann stehe ich aber komplett alleine da, da ich keinen Schimmer habe, was ich noch anfangen kann.
    Beliebte Übungen im Buch sind: Abschreiben, abschreiben und Artikel hinzufügen, Wörter trennen / Silbenrätsel, Lückensätze, bei denen das Buch offen gelassen wird (= die Kinder schreiben die Wörter auch wieder ab aus der Wortleiste). Abschreiben soll ich aber in UBs nicht zeigen. Ferner sollen die Kinder viel schreiben in den Rechtschreibstunden. (Sind im Stundenplan extra ausgewiesen.) Außerdem muss alles sehr schnell gehen, da der Stoffplan sehr vollgestopft ist.
    Was ich damit sagen will: So leid es mir auch tut für alle Reformschulbefürworter: Ich kann die Schule und den Unterricht in der Klasse auf keinen Fall auf den Kopf stellen mit 1 oder 2 Deutschstunden. (Ich hätte das ganze auch lieber anders, könnt ihr mir glauben.) Ich bin frustriert, weil ich nicht weiß, was ich machen soll und keine gescheiten Vorschläge in der Schule und im Seminar bekomme (andere sind entweder in wochenplanarbeitenden Klassen oder etwa so ratlos wie ich) und ich möchte den Kindern natürlich das richtige Schreiben beibringen.
    Ich weiß eben nicht, wie ich das unter den gegebenen Umständen machen kann. Achja, kosten soll es natürlich auch nicht die Welt, ich kann nicht für jedes Kind einen Karteikasten kaufen, wenn sie es nur eine Stunde pro Woche bei mir nutzen.
    Ich habe ausprobiert:
    - Abschreiben
    - Wortbildkarten (umdrehen, nachschreiben)
    - Tafel (zuklappen, nachschreiben)
    - Partnerdiktat ins Heft und auf den Rücken des Nachbarn
    - Laufdiktat (von meiner Ausbildungslehrerin gerade eben so toleriert, aber sie mag es nicht gern "weil die Kinder da so toben")
    - Analogiebildung (Reimwörter)
    - die Übungen aus dem Buch
    Zu beachten ist: Bei allen Partnerübungen habe ich 1 Kind übrig, wenn nicht jemand krank ist. Für einen Jungen läuft zur Zeit ein Förderausschuss, er kann kaum selbstständig schreiben und spricht sehr schlecht.


    Fällt euch noch was tolles ein? (Oder muss ich damit warten, bis ich vielleicht mal ne eigene Klasse bekomme? ?( )


    Gruß,
    Conni<br>

    @Sally
    Wie machst du das bei Diktaten, dass keiner eine 6 kriegt?
    Bei uns sind eine gewisse Zahl von Diktaten mit einer gewissen Zahl von Wörtern vorgeschrieben und wir haben einen Jungen in der Klasse, der bei noch so viel Übung einfach nur eine 6 bekommt. (Er hat große Probleme bei diktierten Texten, kann auch kaum vernünftig sprechen, Eltern haben zu viele Kinder gleichzeitig zu betreuen, da kommt keine Unterstützung; Laufdiktate (Da ist er ganz gut, weil er ein gutes Kurzzeitgedächtnis hat.) sind bei uns nur als "Übungsdiktate" vor dem "eigentlichen Diktat" vorgesehen.)


    Achso, du bist an ner Reformschule und hast solche Vorgaben nicht, oder???


    Conni<br>



    Hallo ihr,
    bei uns gibt es für die Klassen 1 und 2 auch noch psychomotorische Lernziele (feinmotorische Ziele, also z.B. ordentlice Schulausgangsschrift schreiben).


    Gruss,
    Conni
    <br>

    Zitat


    Conni:
    [...]
    So, nun ist das "Geheimnis" gelüftet, oder?
    flip


    elefantenflip
    Jaaa! Danke! :)


    Ich finde das auch immer sehr stressig, mehrere Namen / Passwörter zu haben. Wenn ich länger irgendwo nicht eingeloggt war, muss ich alle möglichen Passwörter durchprobieren. :rolleyes:


    Mia
    Noch eine Idee: Kettensätze.
    DUSCHREIBSTEINENSATZANDIETAFEL. (so z.B.)
    Die Kids sollen herausfinden, wo die Wörter anfangen und enden und ob sie groß oder klein am Anfang geschrieben werden müssen. Vielleicht fallen dir lustige Sätze ein.


    Das mit den Bären kenne ich auch. Mir haben sie in der 1. Vertretungsstunde erzählt, sie dürften zu mehreren während der Stunde auf Toilette (extra Gebäude). Von den ersten 3, die ich auf Clo schickte, kam der Junge wieder, die Mädchen (beste Freundinnen, wusste ich nicht) alberten rum und brauchten etwa doppelt so lange. Also durften sie dann nur noch einzeln gehen. Die Hälfte der Klasse hüpfte dann im Raum rum, als ob ihnen gleich die Blase platzt. (Ich musste mich so zusammenreißen, nicht rüber zu lachen, ich kam mir vor wie unter Kaninchen.)<br>

    Zitat


    Kennst du z.B. Elmar, den buntkarierten Elefanten ..., zuerst habe ich z.B. ein Elefantenlied mit den Kindern gesungen...


    elefantenflip
    Jetzt verstehen wir deinen Forumsnamen besser. ;)


    Musikmaus
    Die Risiko-Spielidee ist toll, kannte ich noch nicht. Werd ich bei Gelegenheit mal am Ende einer Stunde einsetzen, um die Kinder herausfinden zu lassen, inwieweit sie das Gelernte schon können. (Spezieller Wunsch von FS-Leitern bei uns. Das ganze natürlich neben der Einführung des Themas und mindestens 2 Übungen in 32min. (13 gehen auf speziellen Wunsch unseres Direktors theoretisch für Zielstellung/Motivation und Auswertung und dabei Loben/Tadeln drauf. --&gt; Ich suche kurze, aber prägnante Übungen und Spiele, die auch noch abwechslungsreich sind. Minutenspiele hab ich schon, die passen meist nicht so recht zum Thema.)


    Mia
    Bei uns wird auch etwas "hinterlassen". Oder man schaut ins Klassenbuch und macht im Buch auf der aktuellen Seite weiter. Die 4. Klasse hatte auch mal eine Liste mit grammatikalischen Fachbegriffen da zu liegen. Mit denen haben wir dann Bankrutschen und "Gelb gegen Grün" (Ist wie "Rot gegen Blau", nur dass ich gelben und grünen Moosgummi verwendet hab, um mir halbwegs handschweißresistente Plättchen zu basteln.) gespielt.
    Bankrutschen mit Rechenaufgaben mag meine 2. Klasse auch. Der Hit bei Klasse 1/2 ist die gesungene Variante von "Mein rechter, rechter Platz ist leer...". Das kann man auch sprechen, dabei "rechts" wiederholen / festigen und du kannst ein paar Namen lernen.
    In Klasse 2 wurde bei uns die Uhr eingeführt. Die Kinder haben Uhren zum Üben bekommen. Vielleicht ist das bei dir an der Schule auch der Fall? Oder du hast eine große Übe-Uhr, die du vorne zeigen kannst. Fällt den Kids schwer.
    Wenn ihr viele nichtdeutschsprachige Kids habt: Artikel zu Substantiven üben! Ein anderer "Renner" bei uns: Zuckowski-CD in den CD-Player und was malen lassen (z.B. Mandalas). Manche Kinder singen sogar mit, ohne dass du was tun musst. ;) Letzte Woche habe ich ein Gedicht von James Krüss ("Kleine Katzen") mitgebracht. Das gefiel den Kindern und ich hatte ein Bild vom Autor ausgedruckt. (A4, vielleicht bei ner großen Klasse auf A3 vergrößern, an die Tafel hängen.) Unsere HS-Leiterin hatte mal erzählt, Kinder würden da voll drauf abfahren, aber ich hatte es bislang in meiner unkonzentrierten, hippeligen und teilweise desinteressierten Klasse nicht geglaubt. Die Kinder waren total neugierig drauf, wer das ist, warum er so alt ist, so eine komische Mütze auf hat etc.! Sie konnten kaum bis zum StundenBEGINNklingeln warten, um mehr zu erfahren. :)
    Weitere Ideen für Kl. 2/3 (noch nicht ausprobiert): Wörter an die Tafel schreiben, nach Substantiven (Namenwörtern) und Verben (Tunwörtern, Tätigkeitswörtern, Tuwörtern oder ähnlich) ordnen lassen, in Tabelle ins Heft schreiben. Wenn Adjektive schon eingeführt sind: Adjektive sammeln - Gegenstände beschreiben. (z.B. "Ich sehe was, was du nicht siehst" paarweise, falls möglich) Der kranken Lehrerin einen Genesungswunsch schreiben, alle in einen Briefumschlag, abschicken. Silbenrätsel (Silben in Kästchen schreiben, ähnlich wie bei Musikmaus' Risiko z.B. und von den Kindern Wörter bilden lassen.) Kreuzworträtsel (Im schon erwähnten Buch von Karlchen Krabbelfix. Diese Bücher sind auch preiswert, ist vorteilhaft. Ich habe solche und ähnliche Bücher auch schon im Spielemax gesehen, da kannst du reingucken.)
    Fündig könntest du auch noch werden unter http://www.vwv.de/ dort links auf "Arbeitsblätter" gehen. Und dann "Grundschule" eintragen, "Schulfach" kannst du drin lassen, da musst du nichts wählen, wenn du alle haben willst, und Klassenstufe (oder nicht, wenn du alle Grundschulklassen willst). Dort bekommst du dann die Möglichkeit zum kostenlosen Download einzelner Arbeitsblätter im pdf-Format ohne jegliche Verpflichtung. Zum Thema "zusammengesetzte Substantive" gibt es dort z.B. lustige Berufe. Oder (eher für Vorklasse oder 1.) Tiere, bei denen jede Silbe einem Bildabschnitt zugeordnet ist, die dann ausgeschnitten werden können (falls es dabei keine Erstochenen gibt ;) ) und neu aufgeklebt, so dass lustige Fantasietiere entstehen, die ausgemalt werden können.
    Oder: Lass die Kinder (Soweit Einzelarbeit möglich ist, du schriebst ja "freie Arbeit" geht nicht. Bei uns geht in der 2 freie Arbeit und Gruppenarbeit kaum, aber Einzelarbeit meistens sehr gut, das sind sie gewöhnt.) auf ein Blatt ihren Namen in Großbuchstaben untereinander schreiben. Zu jedem Buchstaben sollen sie ein Wort finden (das - je nach Entwicklungsstand der Kids - eventuell noch zu ihnen passen muss). Das gleiche geht mit Wörtern, die für alle gleich sind: Sommer, Mathe, Lesen, Spiel.


    Gruß und viel Erfolg,
    Chor
    Ohropax
    Nannerl
    Nussknacker
    Instrument
    (Thema war mein 1. Unterrichtsfach: Musik)
    PS: Wenn du nach erfolgreicher Vertretungstätigkeit weitere Ideen haben solltest: Bitte poste sie doch hier.
    <br>

    @flip


    Zitat


    Bei uns gibt es keine Arbeiten, allenfalls einen Test, der aber auch nicht zur Zensurengebung herhalten sollte, sondern, um herauszubekommen, ob alles verstanden worden ist - in NRW gibt es die GS aber auch nur bis Klasse 4 .
    flip



    Bei uns werden Tests in Musik ab Kl. 3 geschrieben. (Es wird in DDR-Tradition "Arbeit" genannt, kommt ist aber keine Klassenarbeit.) Ich vermute, dass die Lehrerin das aber entscheiden kann. Es gibt jedenfalls keine Vorschriften wie bei Diktaten. Naja, ok. Ich hab einen Test in der 3. erlebt dieses Schuljahr und den habe ich selber auf Wunsch meiner Ausbildungslehrerin geschrieben im Januar, seitdem hab ich das gelassen, weil ich das nicht überstrapazieren wollte und halt auch Probleme mit der Zensierung in Musik überhaupt hab. Immerhin haben 2 sonst im schriftlichen Bereich sehr schwache Schülerinnen ne 1 bzw. 2 bekommen.<br>

    Elefantenflip fragte:


    Zitat


    Conni: Wie wird bei euch Musik schriftlich erfasst?
    flip


    Bei meiner Mentorin hab ich in Kl. 5 und 6 bisher Leistungskontrollen mit Schwerpunkt Notenlehre gesehen: Tonarten aufschreiben, Notenwerte aufschreiben, meist ergänzt durch Liedtexte.
    Ich habe bisher einmal ne Arbeit in der 3. Kl. geschrieben: Lückentext zu Prokofjew, 2 Motive/Instrumente aus Peter und der Wolf hören und Instrument und passende(s) Tier/Person aufschreiben. In einer Tabelle zum Instrumentenbild den Tier-/Personennamen und den Instrumentennamen ergänzen.


    Gruß,
    Conni
    <br>

    Mir ist als Schülerin mal was peinliches passiert. Inzwischen kann ich drüber lachen. ;)


    Russisch, 9. Klasse. Unsere Russischlehrerin hatte Haushaltstag (gabs zu DDR-Zeiten für berufstätige Mütter). Vertretungslehrer fragt mich, wo unsere Lehrerin ist. Natürlich hatten wir die Verben aus dem Haushaltsbereich nicht gelernt. Keinen Schimmer. Ich grübelte so vor mich hin, bis mir einfiel, was "aufräumen" heißt. (ubirajet -kyrillisch hab ich grad nicht da). Ich also: "Sie räumt zu Hause auf." (Ona doma ubirajet.) Lehrer wird bleich und starrt mich an. Mit scharfer Stimme verlangt er, dass ich den Satz wiederhole. Da ich nichts Anstößiges dran fand, hab ich das getan. Lehrer brüllt los. (Ich hab nicht verstanden was er gesagt hat, wohl 3 Level höflicher ausgedrückt sowas wie "Das ist eine Frechheit.") Meine Mitschüler genauso entsetzt wie ich. Am Ende stellte sich raus, dass der L. verstanden hatte: "Ona doma umirajet." (Sie stirbt zu Hause.)
    Seitdem weiß ich was "sterben" auf Russisch heißt. Aber ich muss immer erstmal 1 Minute überleben, obs das mit dem m oder dem b war. :O

    Constanze,
    nach 5 Tagen UB-Vorbereitung mit extremem Schlafmangel, grauenhaftem Verlauf des UB, anschließendem Einschlafen beim Hospitieren und in der Dienstberatung um 4 totmüde aus komatösem Schlaf erwacht und unfähig noch eineinhalb Stunden zu schlafen. :rolleyes:<br>

    Schönen Sonntag Nachmittag!


    Bei uns werden momentan schon Noten in der 2 vergeben. Wenn ich das richtig verstanden habe (kam erst später ins Ref) haben die Eltern es sich gewünscht, weil sie sich dann mehr angespornt fühlen, ihre Kinder anzuspornen und sich um die Hausaufgabenkontrolle zu kümmern. :P Jedenfalls ist mit Einführung der Noten zu merken, dass die Eltern mehr auf Hausaufgaben achten.
    Negativ fällt mir auf, dass eine Mutter neulich ankam: Ihre Tochter wäre sehr ehrgeizig (ich vermute, das ist eher die Mutter), sie arbeitet und lernt nachmittags so viel. Und trotzdem hätte sie in Deutsch "nur" eine 2. Wenn man in der 2. Klasse schon 2 stünde, dann wäre das in der 3. Klasse doch 5! In ihrer Schulzeit hatten alle Einsen, konnten viel schneller richtig schreiben und in so einer (schülerzahlmäßig) kleinen Klasse müssten die Kinder viel schneller richtig schreiben lernen als in einer großen Klasse. (Wachsen Einzelkinder eigentlich auch doppelt so schnell wie Kinder, die ein Geschwisterkind haben? :rolleyes: )
    Dann gibt es noch ein Elternteil, dass das Kind Hausaufgaben VON VORNE anfangen lässt, wenn es sich einmal verschreibt. Und das war schon in der 1. Klasse ohne Noten so. Leistungsdruck ist also auch ohne diese möglich.
    In der jetzigen 3. Klasse gab es in Kl. 1 und 2 Verbalgutachten. Ergänzt durch ein A5-Blättchen mit Noten (sogar mit + und -) drauf. Meine Mentorin (neu an der Schule) verdrehte die Augen. Jetzt bekommen die Kids aber offiziell Noten. Eine Mutter hat für alle Kinder eine farbig ausgedruckte Tabelle angefertigt, die sie sich ins Hausaufgabenheft klebten. Jedesmal wenn es eine Note gibt, kommt gleich: "Dürfen wir uns die in unsere Tabelle eintragen?"


    Zum inflationären Gebrauch: Bei uns wird in D und Ma im ersten Halbjahr der Notenerteilung noch relativ "lasch" zensiert, zur Gewöhnung. Im 2. Halbjahr der Notenerteilung (und danach jährlich) werden die Anforderungen höher. Den Eltern wird das von Anfang an so gesagt. Die Kinder sollen nicht gleich enttäuscht werden, müssen aber auf die Zensierung im Fachunterricht (wir haben 6-jährige GS) vorbereitet werden. Meine Musikmentorin hat eine Freundin, die am verrufendsten Gymnasium der Umgebung unterrichtet und legt in Kl. 5 und 6 richtig los, damit diejenigen, die später ins Gymnasium gehen, nicht gleich als erstes eine 5 abfassen, weil sie B-Dur noch nicht können. (Ich habe das neulich im Fachseminar erzählt und die beiden anderen sind fast vom Stuhl gefallen, die finden, Notenlehre sei was für die SekI.)
    In Musik soll außerdem lt. RRL "motivierend" zensiert werden. Ich tanze z.B. gerade mit einigen meiner Klassen: Alle SuS haben motiviert mitgemacht, fleißig geübt. Einige können die Schritte sicher und sehen von der Körperhaltung und den Armbewegungen richtig gut aus. Andere haben große Probleme damit, sich die Schritte zu merken (eventuell Richtungsprobleme im Raum), wieder andere können zwar die Schritte, sehen aber wie die Knetmännchen aus oder machen trotzdem noch diese Riesenschritte. Wenn ich mich an meine Oberschulzeit erinnere, hätten einige dieser SuS im Technik- oder Ausdrucksbereich eigentlich nicht mehr als eine 4 verdient. Die meisten merken, dass sie nicht so gut tanzen wie die anderen oder bekommen es in der gemeinsamen Auswertung von den Mit-SuS gesagt. Uneigentlich werde ich zur Notengebung aber das fleißige Üben und die hohe Motivation in den Mittelpunkt stellen. Mir ist es wichtig, auch SuS, die im Schulsport schlechter als 2 sind und sich nicht perfekt bewegen können, Freude an Bewegung zu vermitteln bzw. ihnen diese Freude zu lassen und nicht mit einem großen Hammer mit einer "4" darauf "draufzuhaun". (Habe mir nach der Schulzeit geschworen, mich nie wieder freiwillig mit nem Puls von über 110 zu bewegen und lange gebraucht, um meinen Schwur freiwillig wieder zu brechen. Das prägt...)


    So, nochmal nachgeschaut. In Diktaten, Kl. 2, (z.Zt. ca. 32 Wörter): Bis 0,5 Fehler: 1, bis 3: 2, bis 6: 3, bis 9,5: 4, bis 14: 5. Musik (schriftlich, alle Klassen): 97% 1, 82% 2, 65% 3, 45% 4, 25% 5.


    Gruß,
    Conni
    <br>

    Ich war auf ner Geburtstagsfeier mit KommilitonInnen, alle für SekI/II. 3 saßen vorm Rechner und spielten dieses "You don't know Jack" (oder so ähnlich, den Titel merk ich mir nie ganz). Also ne Quizshowparodie. Und zwar den 2. - mMn extrem schweinischen - Teil. Es kam die Frage: "Welches der folgenden 4 Wörter steht im Duden von 1990 nicht oben auf einer Seite: ...." 3 Wörter weiß ich nicht mehr, waren recht normale, nicht zu neue Wörter. Das 4. war "poppen" (Das ist neu, deshalb vermutete ich, dass es 1990 noch nicht im Duden stand. Außerdem hatte ich das Wort halt schon von Bekannten gehört.). Kommilitonin 1 tippte auf eines der anderen 3 Wörter. Falsch. Kommilitonin 2: auch falsch. Kommilitone 3: Wieder falsch. Programm erzählte, dass das 4. Wort richtig ist. Kommilitonin 2 völlig echauffiert (Wie schreibt man das jetzt? escho-viert?): "Also das ist doch ne unmögliche Frage! Das kann ja keiner wissen! Was soll das überhaupt heißen! Das Wort habe ich noch nieeeee gehört! Weiß einer von euch, was das heißt?" Kopfschütteln. Ich rückte dann mit der Lösung raus. Alle starrten mich an. Kommilitonin 2 entsetzt: "Woher weißt DU denn das?" Ich konnte mir ein grinsendes "Naja, ich werd Lehrerin und hab mich in letzter Zeit mit Jugendlichen unterhalten." nicht verkneifen. :P
    ---------
    Gestern: Schulausflug in den Zoo. Immer 2 Klassen gingen gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der Zooschule zu einem Rundgang, sahen bei einer Tierfütterung zu und konnten dann noch einen Wissensquiz machen und malen. Wir gingen mit Kl. 3/4 zur Fischotterfütterung. 2 Fischotter mit Außengelände und innen gabs dann Stroh zum drauflegen. Nach dem Füttern gings weiter zum Zoorundgang. Die Mitarbeiterin stand dann vor einem Käfig und wollte Schneeeulen zeigen. Vor dem Käfig stand Klasse 3 und ein paar 4.Klässler mit den Worten "Harry Potter!" Etwa 30 Meter weiter - vor dem Fischotterkäfig, in dem die beiden Fischotter es sich dicht aneinandergedrängt im Stroh gemütlich gemacht hatten - stand der Rest der Klasse 4 bis auf einen mit den Worten: "Die kuscheln! Gucken Sie mal, die kuscheln!" und einer meinte "Die poppen!" :D
    <br>

    Hallo Kati,


    die "Funkelsteine" vom Diesterweg-Verlag, Kl. 3 haben mehrere Seiten Unterrichtsideen zu den 4 Elementen. Sie vereinen Kunst, Musik, Bewegung, Sachunterricht und Sprache.
    ISBN: 3-425-02959-2, Kostenpunkt: 8,95 €, wenn du dich als Referendarin registrieren lässt, die Hälfte.


    Gruss,
    Conni<br>

    Zitat


    klingt nach krankenhaus oder zoo
    "wir haben 35 minuten leisesein geübt"
    wie macht man das.
    warum kommen die kinder oder jugendlichen dahin?


    Keine Ahnung. Die 1. Klasse kenn ich nur aus 3 oder 4 Vertretungsstunden, die 2. ist eine meiner Klassen für angeleiteten Unterricht und inzwischen haben sie sich auch das "Mal gucken, ob wir bei der neuen was dürfen, was wir bei der Klassenlehrerin nicht dürfen." auch abgewöhnt. Wenn sie aber mit der 1. zusammen sind, lassen sie sich dort "anstecken". Die Klassenlehrerin der 1. Klasse meinte zu ihren SchülerInnen: "Die sind so." und sie hätte auch Probleme, mit ihnen klarzukommen. Das "Normale" bei uns an der Schule ist halt: Alle Kinder sind mucksmäuschenstill und wenn nicht, schreit die Lehrerin.
    Ich hab keine Lust, Schreien zur Dauereinrichtung werden zu lassen (Darauf läuft es in manchen Klassen nämlich auch bei meinen KollegInnen hinaus!) und bin offiziell als "die Studentin" eingeführt worden. Somit sind die Kinder halt nicht leise.


    "leisesein üben": Ein Kind durfte einen beliebigen Satz sagen. Dann sollte es ein anderes Kind drannehmen, das den Satz wiederholt und einen neuen Satz sagen darf (falls es den vorhergehenden Satz wiederholen kann) usw. Dann haben sie eben festgestellt, dass man leise sein muss, wenn man eine Mitschülerin oder einen Mitschüler verstehen will. Das wurde dann eben geübt: immer wieder dran erinnern etc. Am Ende musste ich ihnen sogar versprechen, dass wir das Spiel in der nächsten Vertretungsstunde wieder spielen. 8)
    Jedenfalls bin ich jetzt wieder besser drauf, weil ich letzte Woche einen schönen Unterrichtsbesuch (in ner älteren Klasse) hatte. :):) :)<br>

    Zitat


    Bin "der erste anonyme Vorredner" ;)
    Klar, muss die Ausbildung gesichert werden. Aber ich denke einfach, dass gerade am Anfang die Grundstimmung stimmen muss. Vertretungsunterricht heißt auch: frei und ohne Schulterblick der Mentoren (die ja am Anfang viel "abchecken") auf die Schüler zugehen. Ausprobieren! Stuhlkreis und plaudern. Fragen, was die Kinder gerne machen möchten. Kollegen um eine nettes Vertretungsspiel fragen....
    ...
    Mich hatte aber eher auch die Reaktion der anderen geärgert. So unter dem Motto: "Du Arme!" und "Bei uns ist das zum Glück geregelt.. nur in bekannten Klassen..."
    Nun ja, so viel dazu..


    Motto falsch verstanden. Die Mottoerläuterung kannst du in philosophus' Posting nachlesen.


    Wenn du mal eben "plaudern" oder einen Stuhlkreis machen darfst in Vertretungsstunden, hast du großes Glück (bzw. wenn keiner was kontrolliert und kein Schüler was ausplaudert). Bei uns wird nicht gespielt. Auch keine "Vertretungsspiele", wie sie an deiner Schule offenbar üblich sind. Selbst eine ernsthafte Diskussion zu einem die Schüler interessierenden Thema ("Wiederholung und Festigung von Diskussionsregeln" als Klassenbucheintrag wird als "Pille-palle" und "Spielerei" abgetan. Und mach mal "ordentlichen Unterricht" mit einer Klasse, in der du die Namen nicht kennst, nicht weißt, was sie gerade machen, auf welchem Niveau, wer Integrationsschüler ist, nicht weißt, was in der Klassenstufe dran ist, weil du sie noch nie unterrichtet hast, die Klassenregeln nicht kennst, teilweise gibts nicht mal Bücher zum Ausleihen, die unterrichtende Kollegin ist krank, die Mentorinnen wissen nix... Da wirst du ohne Probleme sofort in Konflikt mit deinen KollegInnen kommen. Hoffentlich sind die auch so "offen" wie wir hier deiner Meinung nach sein sollen.


    Ich mache (inzwischen) auch in 4 von 6 Klassen gerne Vertretungsstunden, sofern ich nicht "kontrolliert" werde. In den ersten 2 Vertretungsstunden habe ich gegen etwa 5 bis 10 Schulregeln und Rechtsverordnungen verstoßen. Wenn du Pech hast, gibt das Ärger. Einmal haben wir 10 min am Stundenende gespielt. Ich hab den SchülerInnen gesagt, sie sollen sagen, wir haben die ganze Stunde Rechtschreibung gemacht. Die liefen sofort zu meiner einen Mentorin und erzählten ihr, wir hätten die ganze Stunde gespielt. Und damit sind wir dann wieder bei "siehe oben": Gespielt wird bei uns nicht...
    Außerdem möchte ich mal Mäuschen spielen, wenn der 2. Anonymen mal in 2 unserer Klassen steht, 1. Stunde, Vertretungslehrer, keine Namenskenntnis und er/sie ("die Hilfslehrerin", "die ist ja keine richtige Lehrerin") positiv und zugewandt reingeht und die Schüler es mit wüsten Beschimpfungen bzw. 110 Dezibel gedankt haben. Die machen es einem nicht schwer. 120 Dezibel wären schwer, aber 110 sind doch prima...


    Viele liebe freundliche offene positive Grüße,
    die Unanonyme


    PS: Sorry meinen genervten Ton. Ich habe heute mal wieder in einem 1./2.-Klasse-Kurs unterrichtet. 2/3 der Kinder erzeugen besagte Lautstärke, der Rest schreit dazwischen, dass die andern laut sind. Wir haben dann 5 Minuten gesungen, 35 Minuten Leisesein geübt und die letzten 5 Minuten der Stunde und die ersten 5 Minuten der Hofpause haben wir Zuhören geübt. (Das wollen sie jetzt sogar in der nächsten Stunde weiterspielen. Dabei sollte ich doch Musik unterrichten und mach nun Sachkunde /Deutsch...) Danach haben sie erzählt, sie hätten fast die ganze Hofpause (gesamt 30 min) Unterricht gemacht. Zudem ist die Schülerin, die ich ins Sekretariat geschickt habe, um einen Eimer und einen Lappen zu holen und ihre Spucke vom Fußboden zu wischen, dem Direktor über den Weg gelaufen. Jetzt weiß ich, warum sie so blass war, als sie wiederkam. Im nächsten Leben werd ich auch männlich, 1,90m groß, Boxer und Sportlehrer.<br>

    Hi ihr,


    bei uns (Grundschule Brandenburg) gibts 15 min nach der 2. Stunde und 30 Minuten (Essenspause) nach der 4. Stunde. Ansonsten wird konsequent durchgeklingelt. In seltenen Ausnahmefällen (Geburtstagsfeier im Kollegium) wird die 1. längere Pause mal 5 min länger gemacht. ;)<br>

    So, mal schaun, ob ich jetzt ein Avatar hab...

    .....


    WOWWWWWWWWWWWW! Ich bin nicht so dumm, wie ich aussehe, aber das Foto ist nicht von mir... :P<br>

    Du musst auch noch alle möglichen Belehrungen vorher machen. (z.B. Verhalten im Straßenverkehr / in öffentlichen Verkehrsmitteln etc.) Die müssen ins Klassenbuch eingetragen werden. Wie das genau geht und was du machen musst, erfrage aber am besten, da blick ich auch noch nicht durch.


    Viel Erfolg!
    Conni<br>

    Ich schließe mich Willy an: Ich habe für Algebra I NUR aus diesen Büchern gelernt, das in der Vorlesung empfohlene Buch war zu beispiellos und die Vorlesungsmitschriften waren unlesbar, weil der Prof doppelt so schnell an die Tafel schrieb wie wir aufs Blatt und alles auch noch gleich wieder abwischte. Auch im 2. Semester (vieeeeeeeeel bessere Vorlesung) habe ich in erster Linie die von Willy genannten Bücher und dann meine Mitschriften genutzt.


    Gruß und viel Erfolg,
    Conni<br>

    Hi Knuff!


    Wie es für dich als Seiteneinsteiger mit dem 2. Examen ist, weiß ich nicht. Und das ganze hängt natürlich maßgeblich vom Bundesland und von den Prüfungsmodalitäten ab. Bei uns gibt es ein Landesprüfungsamt und dort nur eine, die Mathe prüfen darf. Da MÜSSEN alle lang! Und die ist irgendwie keine Ahnung... frustriert, zickig... Ich weiß nicht. In Mathe fallen die meisten durch, in Musik und Grundschulpädagogik fast keiner. In Latein fallen wohl viele durch, beim 2. Mal schaffen aber fast alle dann das Examen.... So unterschiedlich ist das eben. Dann gibt es noch Leute, die sind vielleicht nicht die absoluten Überflieger in Mathe, aber "Prüfungstypen", setzen sich aber 1 Jahr vor der Prüfung jeden Tag 8 Stunden hin und lernen und rechnen - und bestehen. (Ich war nie ein "Prüfungstyp", deshalb hatte ich die meisten Bedenken.)
    Erkundige dich doch am besten bei der Fachschaft bei euch.


    Gruß,
    Constanze<br>

Werbung