Was bedeutet denn, nicht an einer Förderschule arbeiten zu wollen, anderes? Es geht dann ja nicht um die Farbe, in der die Flure dort gestrichen sind. Und warum ist das Arbeiten an einer Förderschule eine Zumutung? Wegen des Umlautes?
Und was ist mit Äußerungen, sehr wohl körperbehinderte Menschen unterrichten zu wollen, aber eben keine mit geistiger Behinderung?
Alles Ausdruck der besonderen Wertschätzung für diese Menschen? Ächt?
Auch da ist für mich ein anderes Verständnis des Geäußerten vorrangig, wie z. B.:
„Ich möchte nicht an einer Förderschule arbeiten, weil ich (zumindest an den Förderschulen, die ich kenne) nicht meine Fächer, so wie ich es gelernt habe, unterrichten kann und für Förderunterricht absolut nicht ausgebildet bin.“
Für mich persönlich ist es dennoch möglich, dass ich Leuten einen Stomabeutel wechsle, Kinder wickle und Ähnliches. Das kann aber auch nicht jede gut, macht man aber, wenn nötig, muss aber nicht jede bei fremden Leuten können, deshalb gibt es üblicherweise bestimmte Berufsbilder.
Du, O. Meier, plädierst ja zu Recht immer dafür, dass man seine Arbeitszeit nicht überschreitet und falls man etwas zusätzliches machen muss, eben anderes liegen bleiben müsse.
Wenn also Kolleginnen ohne entsprechende Ausbildung andere Aufgaben übernehmen sollen, müssten erst einmal ausreichende Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten bekommen und dafür natürlich ausreichend freigestellt werden.
Die üblichen permanenten Veränderungen fachlicher und didaktischer Art (neue Lehrpläne, GTR u. ä.), mit denen man sich sowieso auseinandersetzen muss, sind in unserer Arbeitszeit irgendwie eingepreist, das gehört zum jeweiligen Job dazu,
nicht aber das vollständig neue Aneignen von Dingen, für das andere ein ganzes Studium benötigen. Und das beziehe ich durchaus nicht nur auf Gymnasialkolleginnen.