Bei uns ist mein Mann komplett zu Hause geblieben, was damals (vor 27 Jahren) extrem selten war und ich auch nur ok fand, weil ich meist mittags zu Hause war und dann abends bis in die Nacht für die Schule gearbeitet habe. Soweit ich weiß, gibt es diese Konstellation häufiger in LehrerInnen-Familien.
Meine beiden Töchter fanden das so normal, dass sie echt geschockt waren, dass sie bei Bewerbungen tatsächlich wegen ihres Geschlechtes benachteiligt waren. Das sagte natürlich keiner offen bzw. hat man keine Lust, einen Job einzuklagen, wenn der Chef (nicht die Chefin) so drauf ist.
Beide haben Naturwissenschaften studiert, also ist hier nicht das Argument, es seien generell schlechte Berufsaussichten, angebracht.
So sind wir nun alle vier sehr radikal: so lange nicht gesetzlich eingegriffen wird, ändern sich manche schlechten Gewohnheiten einfach nicht bzw. nur in Zeitlupe.
Daher: 1. Frauenquote
2. Zwangselternzeit für Männer mit mindestens 1/2 Jahr bei guter finanzieller Unterstützung, die auch bis zum Alter von z. B. 10 Jahren genommen werden kann. Man könnte auch einen Zwangssozialdienst (wie früher Wehr- oder Zivildienst) einführen, der während der Arbeitsphase zu leisten ist, andenken.
Erst wenn die Unternehmen wissen, dass Männer auf jeden Fall auch in Elternzeit gehen, ist das alte Argument, die Fau könnte ja Kinder kriegen, hinfällig.
Natürlich weiß ich, dass Elternzeit für Unternehmen oftmals problematisch ist -ist ja bei uns an der Schule auch so. Da muss kreativ mit umgegangen werden, das muss man in Krankheitsfällen auch, und es sollte evtl. staatliche Unterstützung geben, von der ich aber nicht so allgemein sagen kann, wie die aussehen muss.
Und natürlich bin ich eigentlich der Meinung, dass das jede Familie selbst entscheiden sollte, aber leider geht das ja nicht wirklich, denn da gibt es noch nicht genug freie Entscheidungsmöglichkeit.