Beiträge von MarieJ

    „Evidenzbasiert“ ist doch nichts anderes alles „empirisch nachgewiesen“. Das bedeutet eigentlich auch, dass sehr, sehr lange Erfahrung (wie teilweise bei TCM) eine Studie ersetzen kann - anekdotische Erfahrungen und krude, Mystifizierungen mal ausgeschlossen.
    In der modernen Pharmaforschung gibt es auch sehr problematische Studiendesigns: ich war selbst in einer Studie, die nur 80 Teilnehmer über 2 Jahre hatte und die auch noch mit etwas unterschiedlichen Erkrankungsbildern. Fand ich schon eine etwas dünne Grundlage, aber es war ein lecker teures Krebsmedikament...dennoch bin ich an der Stelle der bösen Pharmaindustrie für die neuen genialen Antikörpermedikamente dankbar.
    Medizin ist eben eine empirische Wissenschaft und Studien die zu evidenzbasierten Verordnungen führen, haben auch so ihre Fallstricke.
    Trotz aller Sympathie für alternative Heilmethoden, gibt es ja gut belegte Effekte chemischer oder chemisch nachgebauter Mittel. Bei homöopathischen Ersatzmitteln für Antibiotika kann ich mir eine positive Studienlage nur vorstellen, wenn der Effekt eher „um die Ecke“ geht als direkte Abtötung von Bakterien. So eine Studie in Auftrag zu geben wäre m. E. die reinste Geldverschwendung. Besser man gibt Ärzten mehr Geld für Gespräche usw.

    Das wäre in NRW nicht zulässig - wird aber im Wissen um die fehlenden Rechtskenntnisse der Eltern und Schüler trotzdem gemacht. Einzige Ausnahme wären Schulen, an denen samstags regelmäßig im zweiwöchentlichen Rhythmus Unterricht stattfände.

    Bist du da sicher? Ich habe das in NRW schon von mehreren Schulen für Klausuren in der Sek II gehört. Eine davon war allerdings eine Ersatzschule. Findet man das in der BASS?

    Normalerweise ja, denn es gilt, was der Arzt attestiert.
    Ansonsten muss du die Fähigkeit bzw. Ehrlichkeit des Arztes anzweifeln (evtl. bei der Ärztekammer nachfragen). Es gab ja gerade letztens diesen Fall, dass ein Arzt mehreren StudentInnen Atteste für dieselbe Prüfung ausgestellt hat. Ich meine, die haben alle Stress bekommen, sowohl der Arzt als auch die Studis.

    @tabularasa Ich finde, du überziehst schon wieder ordentlich, wenn du KollegInnen auf ihre angeblichen Pflichten hinweist. Außerdem ist der Ton, den du dabei anschlägst („Fingernägel“) schon sehr an der Grenze.
    Selbstverständlich gehört es in vielen Lebensbereichen dazu, mit irgendwelchen unangenehmen Situationen umzugehen, wer da aber wie reagieren muss, bestimmst nicht du.
    Es kann ja sein, dass die eine ein Problem mit Kotze hat, der andere nicht. Gleiches gilt für schlimme offene Wunden u. ä. (da könnte es mir z. B. Passieren, dass mir so schlecht wird, dass ich nur noch einen Notruf absetzen kann). Alle Varianten, in denen man nach bestem Wissen und eigenen Möglichkeiten reagiert, sind ok. Ein Muss für die von dir verlangten Verhaltensweisen gibt es im Lehrerberuf sicher nicht.

    Tabularasa: „Ich hab eine Klasse, da könnte ich mir das durchaus vorstellen und eine andere, in der ich mir vermutlich schon vorab einen Anwalt nehmen würde, wenn ich zur Fahrt aufbrechen müsste.„


    Nur mal Interessehalber: Was arbeitest du denn jetzt alles? 23 Stunden Pflege und Schule? Und Uni und pendeln und Kind quasi alleinerziehend?

    Off Topic: Unabhängig davon, wie ich zu Keckks Beiträgen inhaltlich stehe, triggert mich eine solche Bemerkung: (Schmidt)
    „Auch auf einem Smartphone/Tablet gibt es Großbuchstaben. Du musst nur die Shift-Taste verwenden. Mache ich auch.“
    Ich empfinde es als eine herablassende Zurechtweisung, statt derer man ja auch einfach schreiben könnte: „verwende doch bitte Groß- und Kleinschreibung, dann kann man deine Texte leichter lesen“.


    Ansonsten hat doch eine solche Bemerkung nur den Sinn zu ätzen.

    Wenn das Arbeitsklima ansonsten - vor allem mit den KollegInnen- ok ist, würde ich einfach abwarten. Auf Nachfrage evtl. sagen, dass ihr vorhabt zu heiraten.
    Wenn dann die Probezeit herum ist und sie dir irgendwann kündigen wollen, könntest du eine entsprechende Klage anstrengen. Falls die Formulierungen im Arbeitsvertrag nicht ausreichen, um einen Ehezwang abzuleiten (was bei den katholischen Trägern auf jeden Fall gilt), dann wirst du einen Prozess wahrscheinlich gewinnen und zumindest eine Abfindung kassieren.
    Nicht selbst zu kündigen hat auch den Vorteil, dass man keine Sperrfrist beim AlG bekommt.


    Das gilt aber nur, wenn du es dort wirklich gut aushalten kannst. Ansonsten: weg mit Schreck! Und: weiter verbreiten, wie die mit dir umgehen.

    CDL „Unkritisch einfach nur Ritalin als Lösung zu propagieren- und danach lesen sich für mich manche Beiträge hier- ist aber sicherlich auch keine verallgemeinerbare Lösung.“
    Komisch - Ich hatte vielmehr den Eindruck, dass viele Beiträge sich eher gegen Ritalin, aber bei denen die eher dafür sprachen, alle eine gesicherte Diagnose verlangen und alternative Therapien nicht ausschließen.
    Da die ganze Sache ja sehr individuell unterschiedlich zu beurteilen ist, muss man genauso individuell auf die möglichen Therapieansätze schauen. Mir war es dabei wichtig, Ritalin nicht pauschal zu verteufeln, da es eben in manchen Fällen wie eine Erlösung wirkt und dann seine Berechtigung hat.


    „Medizin ist halt keine exakte, sondern nur eine empirische Wissenschaft“, sagt mein Onkologe immer, wenn es um Therapien geht. Das macht das ganze so problematisch, denn die Studienausgangslagen sowie deren Interpretationen sind oft nicht eindeutig genug.

    „Der Chelm ist ein Widerporst!“


    Und natürlich die ganze Szene mit „was haben die Römer uns Gutes gebracht“.


    Was ist deine Lieblingsszene aus irgendeinem Kinofilm?

    @Karl-Dieter-
    Doch, die persönliche Erfahrung hat die Aussagekraft eines Existenzbeweises. Und sie ist, da von anderen ähnliches berichtet wird, sicher kein Einzelfall. Wie groß die Zahl der Fälle abzuschätzen ist, in denen leichtfertig, vorschnell ADHS Diagnosen gestellt und Ritalin verabreicht wird/wurde ist aber vermutlich problematisch.
    @Thamiel
    Natürlich ist dem Psychiater der Unterschied zwischen dem lebensrettenden Insulin und Ritalin bekannt, er darf bzw. muss das Zeug ja verschreiben. Der Spruch ist nur ein Sinnbild dafür, dass es in unserer Gesellschaft vollkommen akzeptiert ist, bei körperlichen Gebrechen Medikamente zu nehmen, bei psychischen (teils ja dennoch physiologisch bedingten) Problemen jedoch nicht. Diese Medikamente erlauben aber manchen Menschen ein gutes bzw. annehmbares Leben.
    Wer wären wir, das zu verweigern?
    Auch ein z. B. depressiver Mensch ist unter Psychopharmaka wesensverändert oder evtl. so wie vor der Erkrankung. Wie beurteilt man denn das eigentliche Wesen eines Menschen?

    Solche gravierenden Wesensveränderungen wie die, von denen Thamiel schreibt, habe ich noch nicht erlebt, habe aber auch keine sehr umfangreichen oder repräsentativen Erfahrungen. Ich habe aber erlebt, dass es für manche Kinder bzw. Jugendliche unter Ritalin sehr gut ging und sie dies auch als Erlösung empfanden.
    Ein Medikament gegen solche Probleme aus Prinzip nicht zu geben, finde ich fahrlässig.
    Ein Freund von mir, der Psychiater ist, ist oft mit solcher Skepsis gegenüber Psychopharmaka konfrontiert z.B. bei Depressionen und sagt bisweilen: man verweigert auch einem Diabetiker nicht das Insulin!
    Wenn es also eine gut gesicherte Diagnose gibt, kann Ritalin ein Segen sein.

    Vielleicht sollten wir das Wahlrecht für Frauen wieder abschaffen, dann müssten wir uns nicht mit Politik beschäftigen und könnten uns mehr um das Wohlergehen der Familie kümmern ;)
    Es gibt nebenbei eine bekannte Headhunterin (Namen weiß ich grade nicht), die ausführlich darüber berichtet, warum Frauen trotz entsprechender Qualifikation nicht in bestimmte Positionen kommen: weil es ein starkes Beharrungsvermögen aufgrund von „gleich und gleich gesellt sich gern“ gibt.


    Meine beiden Töchter haben schon solche Bewerbungsgespräche nur mit älteren Männern gehabt (beide Naturwissenschaftlerinnen, also an Jobs mit noch immer geringem Frauenanteil interessiert). Es wurde ihnen -natürlich unbeweisbar und nur unter 4 Augen - gesagt, dass die Position für junge Frauen wegen der Familienplanung ein Problem sei. Den Genderpaygap braucht es gar nicht zur Diskriminierung.

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