Es wäre auch eine Überlegung wert (um nicht zu sagen, dass es absolut angebracht ist), ein Kind mit hohen kognitiven Fähigkeiten in anderen Bereichen zu fördern und zwar nicht, um dort auch gut zu sein, sondern um einfach Freude zu haben:
Also Musik machen, ohne viel Überei einzufordern, Sport treiben, draußen sein, rummatschen, Malen, Handarbeiten, Sägen, Hämmern usw.
M. E. sind die kognitiven Fähigkeiten für eine frühere Einschulung kein valides Kriterium. Die soziale Reife, Frustrationstoleranz usw. sind entscheidender. Es tut vielen Kindern unglaublich gut, die Freiheit der Kita noch lange zu haben, natürlich nur dann, wenn die Kita auch ok ist.
Eines meiner Kinder ist auch hochbegabt, wir haben sie nicht früher eingeschult und alle Überspringvorschläge von Lehrer:innen abgelehnt. Sie hat sich aber auch nicht unwohl gefühlt und war nicht verhaltensauffällig. Erst die EF am Gymnasium hat sie dann übersprungen.
Zwei meiner Geschwister haben in der Schule übersprungen (in den 70er Jahren). Eine wurde nach 4 Wochen in die 2. Klasse geschickt, die andere hat die 8. Klasse am Gymnasium übersprungen. Bei beiden war es von den Leistungen kein Problem, aber im Sozialen hinkten sie schon etwas hinterher und das war nicht immer angenehm.
Es gibt für diese Problematik kein Rezept, das Wohlbefinden des Kindes ist ein wichtiges Kriterium.
Dabei muss man jedoch genau auf sich selbst schauen und muss unbedingt den eigenen Stolz und die eigenen Wünsche erst einmal erkennen und dann zurückstellen.
Manchmal hilft eine psychologische Beratung, also jemand die aufs Kind und auf die Eltern schaut.