Beiträge von keckks

    paar ideen:


    komplett umschwenken auf offene freiarbeit mit innerer differenzierung? kann helfen, setzt aber vorhandensein von passendem material voraus (somnst arbeitest du dich ja tot) und muss kleinschrittig eingeführt werden. so kommen wenigstens die weiter, die wollen, und die anderen können land sehen, sobald sie arbeit investieren, da aufgaben auf ihrem niveau vorhanden sind.


    oder nur noch gemeinsames diktat, bis sie sich benehmen. jede stunde wieder normal beginnen, dann abbruch nach einer warnung und diktat, wenn es nicht geht. du schreibst an der dokumentenkamera/overhead mit, gesicht zur klasse. das klappt nur, wenn sie grundsätzlich fähig und willig (zwei bedingungen) sind, unterricht zu machen, und es sozusagen nur noch nicht bemerkt haben/zu sehr mit ihrer pubertät befasst sind.


    notfalls auch klassenteam gemeinsam in die klasse, ansage a la "wir wollen so nicht mehr mit euch arbeiten, weil..." und dann regelwerk nochmal transparent machen. immer doppelsteckung (soweit es der stundenplan hergibt, ja, ist eure zeit, aber es wirkt), einer hinten, einer vorn, und beim kleinsten mucks trainingsraum und elterninfo oder eben der störtext. das ist nicht schön, aber es wirkt. wir haben das mal bei einer unsäglichen 10 gemacht, not pretty, aber wirkungsvoll. dauer bei uns: drei wochen.


    wenn das problem v.a. im schlechten sozialklima der klasse liegt (klingt so): merde. das ist am schwierigsten. in so einer atmosphäre will keiner gern lernen, schon gar keine auf anerkennung ihrer peer-group entwicklungsbedingt existentiell angewiesene teenager. dann vielleicht zeit am nachmittag investieren für eine große packung erlebnispädagogik und dergleichen. ist aufwand, kann aber was bringen. von alleine wird das nie besser meiner erfahrung nach, und auf eltern darfst du in solchen klassen auch nicht hoffen. die kinder haben dieses asoziale verhalten ja i.a. irgendwo gelernt/ausführlich passende vorbilder beobachtet.

    die alternative ist doch nicht: krankschreiben oder krank in die schule, sondern krankschreiben oder einfach ohne attest zuhause bleiben und schneller gesunden, als stressig beim arzt rumzuhängen, nur um sich ein attest abzuholen. die gängige erkältungsmedikation kann ich mir wohl gerade noch alleine zusammenreimen, dazu brauche ich keinen arzt (wohl aber eine apotheke, salzwasser zum inhalieren und gurgeln und ein bett mit viel ruhe und tee, ab und an auch ein paar liebe menschen, die nach einem schauen).


    ich verstehe die arzt-fans auch nicht, aber jede/r, wie er/sie mag. solange es hilft...


    was das alles mit vorsorgeuntersuchungen zu tun hat, die man selbstverständlich in den empfohlenen intervallen durchführen lassen sollte, erschließt sich mir nicht wirklich.

    ich finde die regelung unsäglich - misstrauen und ständige engmaschige kontrolle sind nichts positives, und ein arztbesuch ist bei einer starken erkältung sicherlich weniger förderlich in sachen genesung als ein tag im bett mit tee und ausruhen. zumal, wenn es kollegen trifft, die so gut wie nie krank sind. also ja, ich wäre stinksauer, und würde auch das gespräch mit dem personalrat/chef suchen. bei uns sind aber auch atteste völlig unüblich. wir vertrauen den kollegen und gehen nicht davon aus, dass sie krankfeiern bzw. die paar, bei denen man das vermuten könnte, juckt die attestpflicht auch nicht. die bleiben dann halt mit attest unnötig daheim.

    ja, ich meine fos/bos, nicht die fh, sorry. ich verstehe jetzt besser, was du meinst, das wurde oben nicht recht klar.

    vielleicht bin ich zu doof, aber dein erster absatz widerspricht deinem zweiten, oder? entweder kann ich durch den abschluss der ausbildung den nächsthöheren abschluss erreichen (so kenne ich das), oder ich kann damit immer ein äquivalent zu einem fh-abschluss erreichen. das wäre für jemanden mit quali aber doch nicht der fh-abschluss? oder meinst du "in manchen fällen kann man mit abschluss der ausbildung das äquivalent eines fh-abschlusses erreichen"?

    ...ja, du hast vielleicht furchtbares erlebt, das kann keiner hier beurteilen. das ist aber nicht thema dieses threads und schon gar keine verallgemeinerbare erfahrung. selbst wenn ich auf der autobahn mal einen geisterfahrer erlebt habe, gehe ich falsch in der annahme, dass mir oder sonstwem bald wieder einer begegnen wird. die meisten schulleitungen sind weder banane noch haben sie es auf ihre mitarbeiter abgesehen.

    ...gerade die jugendbeamten sind dank deren engagierter beziehungsarbeit (sind oft da, auf schulveranstaltungen, bei passenden unterrichtsthemen, teils täglich in unterstützenden, strukturierenden angeboten im schulalltag, z.b. frühstück) auch in der stadt in manchen mittelschulen für die betreffenden jugendlichen durchaus respektspersonen. insofern wäre das sicherlich kein ganz verkehrtes vorgehen.


    es gibt mittel und wege und lokale ressourcen, fast immer. man muss sie halt nutzen und nicht im selbstmitleid oder gar in schülerhass versinken.

    mimimimimimimimi. mimimimimimimi. ad infinitum.


    such dir bitte einen anderen job. man kann nichts sinnvolles von jemandem lernen, der einen für einen vollidioten hält.

    ja, dann hat der halt masturbiert. das soll auch an gymnasien schon vorgekommen sein, im unterricht der sehr jung aussehenden, sanften und überfreundlichen referendarin, bei klugen schülern mit iq sicher jenseits der 110, und ganz ohne migrationshintergrund. muss man adäquat drauf reagieren. fähige lehrer und schulgemeinschaften können das.


    Und da komme ich auf den Kern der Sache, der hier auch schon angesprochen worden ist: als ausgebildeter Gymnasiallehrer waren mir Berufsschulen erstmal komplett fremd. Nun bin ich da in 3 Abteilungen, und es sieht so aus, dass ich allein in der Abteilung "Berufsschule" schon Automobilkaufleute, medizinische Fachangestellte (Arzthelferinnen), Industriekaufleute, Speditionskaufleute, Kaufleute für Büromanagement ("Sekretärinnen").. da hatte... alle in unterschiedlichen Ausbildungsstadien und unterschiedlichem Niveau. Teilweise von einer schwangeren Kollegin übernommen.
    Ohne mich selbst bemitleiden zu wollen: findet ihr das normal? Da ist es doch nicht verwunderlich, wenn man vielleicht die Ausbildungsziele, das Niveau und die unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe (besonders wenn noch verschiedene Schulformen dazu kommen) nicht so genau kennt.

    ja, ich finde das normal, wenn man ein allgemeinbildendes fach unterrichtet. du wirst halt eingesetzt, wo not am mann/der frau ist. die inhalte sind ja nun eher nicht komplex und grundsätzlich auf mittelschulniveau (hauptschulnievau) zu bearbeiten, zumindest war das hier so, da die formalen voraussetzungen für die ausbildung mittelschulabschluss war, auch wenn de facto in manchen berufen fast alle sus abitur hatten. es wiederholt sich permanent. insofern muss man dann halt mal die stellenanzeige, auf die sich die sus probehalber bewerben sollen, austauschen, statt friseur steht dann da halt industriekauffrau, aber die reihe zur erarbeitung des ganzen summs bleibt mehr oder weniger dieselbe. das ist verglichen mit dem gymnasium vom vorbereitungsaufwand her ziemlich bequem, fand ich. es ein bisschen nach oben zu differenzieren macht ja i.a. wenig arbeit, gerade, wenn du vom gym kommst. und wenn das fach dann auch noch bei der ihk nicht prüfungsrelevant ist - was soll der stress? mach guten unterricht, die sus lernen was, gegessen.

    Ich kenne einige Fälle, bei denen die versuchte Intervention die Situation für das Opfer massiv verschlimmert hat. Man sollte wirklich wissen, was man tut, und nicht in Aktionismus verfallen. Gruppendynamik is a Bitch.

    farsta *oder* no blame-approach. nicht mischen, je nach fallkonstellation auswählen (und nach rückedeckung durch die schlleitung). hol dir erfahrene unterstützung, z.b. sozpäd, schulpsychologin, erfahrene kollegen, was ihr eben so vor ort an ressourcen habt. konzeptlose intervention ist oft schlimmer als keine intervention für das gemobbte kind.

    dann unterrichte halt vom lehrplan, was geht, und was nicht geht, weil die klientel es aktuell nicht hergibt, machst du halt nicht. besser als verletzte sus. lege den schwerpunkt auf die größten baustellen - wenn das das verhalten ist, dann mach beziehungsarbeit und mehr beziehungsarbeit und erziehung hier, ein bisschen chemie da, und dann ist der schultag auch schon wieder rum. mei, ist dann halt so. du kannst das nicht ändern, also tu, was du kannst, und der rest ist halt so, wie er ist. wenn du dich zu tode stresst, dann bringt das genau keinen weiter.

    je schwächer die sus, umso weniger können sie die bewertungskriterien korrekt auf die eigenen produkte/antworten/arbeitsergebnisse aller art oder die anderer anwenden. was der unterschied zwischen afb II und afb III sein soll, erschließt sich den meisten meiner oberstufenschüler (gym) nicht wirklich. an der berufsschule hätte das wohl kaum einer kapiert. natürlich kommt dann raus "dass du sie nicht magst und sie deshalb schlechter bewertest", wenn du ihnen keine 1 gibst. insofern würde ich da nicht mit zuviel transparenz anfangen, das bringt nichts, wenn die transparent gemachte materie eh zu komplex ist, um von den adressaten verstanden zu werden.


    außerdem kann ich das bedürfnis nach einer 1 schon nachvollziehen, wenn ich einigermaßen frei ohne große fehler englisch sprechen kann, auch wenn meine inhalte jetzt nicht wirklich afb III-gemäß sind, während andere im kurs keinen geraden satz sagen können. das niveau war zumindest an den berufsschulen, an denen ich war, wirklich eher niedrig in den nicht prüfungsrelevanten fächern, auch in den klassen, in denen fast nur abiturienten saßen. mehr braucht man scheinbar nicht, um durch die ihk-prüfungen zu kommen, und der lehrplan ist sehr, sehr vage.
    ich war auch vom gym, habe mich dann aber einfach angepasst. die haben trotzdem viel gelernt.

    die sus lesen i.a. die aufgaben nicht nicht, weil das nicht geübt worden ist (negation ist schön :) ), sondern


    a) können sie es echt nicht (textverständnis ist unterirdisch bei sehr vielen, auch in einer gymnasialen oberstufe in bayern, medienwandel, was weiß ich), obwohl das ständig und immer geübt wird,


    und/oder


    b) sie probieren, ob man bei dir mühselig die aufgabe lesen muss oder ob das nicht doch mit einer nachfrage bei dir geklärt werden kann. ist ja viel bequemer ;).


    es ist ein wunderschöner, sehr anstrengender und ganz toller beruf. du hast gewöhnliche anfängerprobleme, das wird schon.

    dein ernst? buntflieger, wenn du in der realität auch nur halb so arg agierst wie hier, dann wundert es mich nicht wirklich, dass du probleme im ref hast. das geht echt gar nicht.

    ...wenn ich in einer klasse massives mobbing auslösen könnte, dann hätte ich massiv was falsch gemacht. die kinder sollen am vorbild und erziehungsmaßnahmen und beziehunsarbeit etc. lernen, wie man sich anständig verhält, nicht, wie man zum a************* wird. was ist das überhaupt für eine idee? erziehungsziel sind mündige individuen, keine teile eines manipulierbaren mobs.

    Karl, vor was hast du Angst? Unterrichten ist was Schönes, echt. Und ja, es gibt sehr verschiedene Wege nach Rom. Nur weil du dir eine Taktik für dich nicht vorstellen kannst, kann dieselbe Maßnahme für unsichere Refis recht griffig und ein guter Notnagel sein. Erfahrungswerte sind vorhanden.

    Na, wenn du meinst. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du nicht deine Erfahrungen generalisiert. Freilich muss man ein Gespür dafür haben, wann man was macht, aber in der klassischen Angstsituation vieler unsicherer Anfänger (ich sag dem pubertierenden Schüler, er soll sich wegsetzen, und der macht nicht, sondern diskutiert stundenlang!) funktioniert das oft. Sogar auch, wenn der Kerl lachen muss, auch schon gesehen. Dann musste der Refi nämlich auch lachen, und die Spannung war weg.


    Oder noch anders: Sich selbst und überhaupt die ganze Veranstaltung nicht allzu ernst zu nehmen (sich zum Affen machen), kann recht hilfreich sein. Lachen und Humor und so. Nein, das ist nicht der Gegensatz zu Disziplin und Autorität, eher ein sehr bewährter Baustein auf dem Weg dorthin.

    was mir grad noch einfällt: wenn die diskutierer sehr hartnäckig sind und du noch sehr unsicher bist: wiederhole einfach immer wieder, was du gerade schon gesagt hast ("du findest das also unfair. ist okay. ich seh dich trotzdem nach der stunde kurz bei mir, weil du gerade geredet hast."). und wieder. und wieder. freundlich und bestimmt. und nochmal. und nochmal. nochmal. streiten mit automaten ist ziemlich langweilig, selbst für krawall-teenager. du regst dich gar nicht auf, du gehst auf die "argumente" nicht ein. du bist nur freundlich und zuverlässig. "komm bitte nach der stunde kurz zu mir."


    für den buntflieger und eigentlich nicht offtopic: du beklagst dich in deinem letzten post, dass man dir im ref keinen raum für beziehungsarbeit lasse, weil du gezwungen seist, "unterricht nach stechuhr zu machen und rätst ganz richtig zum ziel "allgegenwärtigkeit", was ein effekt gekonnten classroom-managements ist. meine meinung: genau wie dieser tipp der threaderstellerin wenig hilft, schlicht, weil sie aktuell das mit dem classroom-management noch nicht kann, weil sie noch mit dem rest-unterricht, z.b. unterrichtsgespräch differenziert weiterführen und gleichzeitg sichern an der tafel, mehr aus ausreichend beschäftigt ist und keine ressourcen für störungsprävention übrig hat, genauso wenig hilft es dir, dir einzureden, deine probleme kämen daher, dass du keine beziehungsarbeit machen kannst, weil man dich in stechuhr-unterricht zwingt. du kannst das mit dem unterricht einfach noch nicht routiniert genug (was keine schande ist, du bist im ref, um das zu lernen), weshalb du meinst, das eine schließe das andere aus. das gegenteil ist der fall. gekonnter unterricht folgt dem geplanten verlauf (wenigstens meistens) und bietet trotzdem gleichzeitig gute beziehungsarbeit. das ist eine sehr anspruchsvolle multi-tasking-aufgabe, die in der praxis nur durch ausführliches üben zu lernen ist. das ref ist nur ein erster anfang. man braucht etwa sieben jahre, um ein routinierter lehrer zu werden.

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