Beiträge von keckks

    das wäre alles toll, wenn man einen motivierten im sinne eines interessierten kandidaten hätte, der eine gute grundintelligenz, beharrlichkeit und viel zeit mitbringt. die ersten drei punke sind fraglich, der letzte sicher nicht gegeben. auf deutsch: vergiss es. der muss durch 12/2 und erstmal zugelassen werden. da wird nicht viel zeit für mathe bleiben. er muss das auch alles nicht verstehen, er muss es nur nutzen können, mechanisch, ohne verständnis. verstehen dauert am längsten und ist am schwersten, drillen ist am einfachsten und am ehesten mit schwachen sus machbar.

    mit mir ist ein heutiger juniorprofessor in der linguistik zur schule gegangen. der hatte/hat dyskalkulie (in bayern gab es dafür keine ntas) und hat das abi trotzdem bestanden, mit dem legendären 01 punkt in mathe. geht alles. er ist so vorgegangen, wie willg es oben beschreibt - schema f für einen aufgabentyp pauken und dann das beste hoffen. verstanden hat er nach eigenaussage in mathe noch nie gar nichts. immer nur üben und auswendig und üben.


    ich würde mir da keinen großen kopf machen. rechne mit ihm die starkaufgaben rauf und runter und dann nochmal. nur einen aufgabentyp, keine mischungen, keine varianten. junks üben, denken von anfang an weglassen. nur drillen.

    ich finde das schon relevant, weil es auf ein teilgebiet hinweist - wissenschaftliche arbeit - das dir warum auch immer probleme macht. was sind das für klausuren? warum schneidest du so anders ab als im mündlichen oder bei hausarbeiten? vielleicht kannst du mal eine korrigierte klausur mit einem dozenten durchsprechen, wenn kapazitäten in einer sprechstunde frei sind.


    für den beruf an sich ist es vermutlich eher egal, aber du studierst ja nicht nur, um lehrer zu werden, sondern um dich zu bilden.

    wenn sie schon derart emotional sind, dann ist das genau der moment, wo du sie zur beratung schleifst. die sind verzweifelt, am limit, und haben keine ahnung, wie sie weiter vorgehen sollen, außer weiter wie bisher, obwohl sie tief drin schon wissen, dass das gegen die wand fahren wird. was habt ihr denn an möglichkeiten im haus, solchen sus zu helfen (also nicht dabei helfen, bessere noten zu bekommen, wenn es schon länger gar nicht klappt, sondern nach schulischen/beruflichen weiteren wegen ohne abi zu schauen)? sozpäd? berufsberatung? beratungslehrer? wenn du magst: auch fragen, ob kontakt zu eltern sinnvoll und erwünscht. die mögen 18 sein, eigentlich sind das noch unselbststände kinder.


    das alles musst du nicht machen, aber es scheint dir ja ein anliegen zu sein. insofern würde ich da ansetzen.

    ach, weißte, solche sus haben m.e. meist andere probleme als zu schülerfreundliche lehrer. das ist auch ein problem, wenn dann noten nachgeworfen werden, aber das passiert nun ja nicht immer oder auch nur oft. nur leicht verfremdete reale fälle aus nur einer q12: niemand hat sie zur eigenverantwortung oder überhaupt zu irgendwas erzogen, zuhause stirbt gerade die mutter an krebs, sie haben ein substanzmissbrauchsproblem, sie müssen sich vor dem amt rechtfertigen, überhaupt noch zur schule zu gehen (entsprechend sehr schwierige finanzielle verhältnisse daheim), sie haben ein strafverfahren am hals, sie haben eltern, die völlig utopisches von einem koginitiv eher sehr mäßig begabten kind erwarten...


    das ding ist, das kannst du als lehrer nicht retten. du kannst sie stützen, indem du mit ihnen redest, sie als menschen wahrnimmst, einfach mal fragst, warum sie denn noch da sind, wenn sie doch scheinbar gar keine lust haben (nicht als vorwurf einsteigen, mehr als interessierte, offene frage oder als "ich mache mir sorgen um sie, in der letzten zeit wirken sie..."), ihren zugang zu schuleigenen hilfangeboten (beratungberatungberatung, die wissen teils nicht mal, dass es berufsbildende schulen auch noch gibt) erleichterst.


    und die noten gibst du nach leistungsstand, in deinem fall dann eben 00 und 00 und 00.

    unterricht mit den willigen machen, der rest sammelt 00-bewertungen oder halt entsprechend miese unterpunktungen an. selbst bei zulassung zum abi wird das dann eher nichts. freundiche beziehung aufrechterhalten, immer wieder appellieren in richtung hilfe zur selbsthilfe, nichts aufdrängen, eventuell mal termine beim beratungslehrer o.ä. zur beratung in richtung alternative schullaufbahnen anleiern. mehr kannste nicht machen. deren entscheidungen, deren leben, deren (nicht-)bestehen.

    du bist 20. du sprichst von einem "zweitstudium". sei mir nicht böse, das kann ich mir kaum vorstellen. vielleicht hast du bald einen praxisnahen bachelor an einer fh erworben, aber das ist inhaltlich kaum tiefschürfender als ein abitur. für ein studium im eigentlichen sinne braucht man wenigstens fünf jahre, für ein zweitstudium dann vielleicht etwas weniger. hast du mit 15 abi gemacht?


    insofern - deine großen pläne in ehren, aber mach mal langsam. sammle lebenserfahrung, studier lehramt, wenn dir das taugt. ob das wirklich was für dich ist, merkst du dann schon. du hast noch dein ganzes leben vor dir. bwl gehört mit sicherheit zu jedem wirtschaftslehramtsstudium dazu. in bayern könntest du dir mal wirtschaftspädagogik ansehen, das könnte was sein. damit kann man recht vieles anfangen.

    eher nein. autisten haben i.a. irgendwas, was sie runterbringt. bei sehr vielen ist das irgendwas mit bildschirmen - bestimmte spiele immer wieder spielen, bestimmte youtube-videos immer wieder gucken, eine spezifische serie, wenn sie noch klein sind der waschmaschine zuschauen oder aktiv die trommel drehen oder so... wenn das nicht-altersgemäße spiele sind, ist das eher egal, insofern es sie runterbringt. und das, was sie runterbringt, ist lebenswichtig, für sie, für ihr umfeld aber auch.


    zudem spielen sehr viele kinder nicht altersgemäße ballerspiele. die wenigsten drehen deshalb irgendwie durch.

    ethik. in bayern muss jedes kind in den konfessionellen religionsunterricht. abmeldung hiervon führt zu ethik als pflichtfach, gottseidank mehr und mehr nicht mehr nur als ersatzfach am freitagnachmittag, sondern als philosophie-unterricht betrachtet. leider gibt es nach wie vor sehr wenige fachlich qualifizierte lehrkräfte, an volksschulen (gs und ms) fast gar keine. das war lange politisch gewollt. soll sich aber nach und nach ändern, zumindest für gymnasium, angeblich auch für rs. im städtischen raum sind die ethikgruppen aktuell teils größer als die konfessionellen religruppen, in allen schularten.

    vielleicht nicht stolz, aber doch aufblühen im sinne von wieder zu sich finden, erfolge feiern, einsatz belohnt bekommen...


    am gym haben wir in der 5 viele sus, die am anfang wahnsinnig stolz sind, es zu uns geschafft zu haben aus klasse 4, und dann kommt nach wenigen wochen der dicke einbruch, wenn es 5er und 6er hagelt und mit viel glück mal die 3 dabei ist. die mitarbeit geht massiv runter, die kinder sagen durchaus mal "ich kann das eh nicht"... und die eltern meinen im beratungsgespräch dann "aber mike wollte das unbedingt, das gymnasium ist sein traum". na dann. will sagen, stolz auf die schulform oder scham über die schulform ist für ein kind imo völlig sekundär, sobald der alltag an der jeweiligen schule mit seinen alltglichen sorgen und nöten und freuden einsetzt. dann ist eher wichtig:
    kann ich mithalten?
    werde ich ab und an gelobt?
    lohnt mein einsatz?
    wie ist die atmosphäre? warm oder eher distanziert oder gar eine der angst? (vor lul, vor mitschülern...)
    habe ich freunde?


    der rest wird dann schon.

    an der mittelschule in bayern sammeln sich in der fünften alle, die es "nicht geschafft" haben, bei denen die schnitte nicht für gym oder rs gelangt haben. da müssen natürlich erstmal egos wieder aufgebaut werden. an der gs geht das kaum, solange man eine größere zahl ehrgeiz-eltern im umfeld hat.
    das geht bis zu "mit anna spielst du nicht mehr, die geht auf die hauptschule."

    nur als tipp: das ist sehr konkret, was du da schilderst. das ist hier ein öffentliches forum. ich würde das soweit verfremden, dass man nicht mehr so einfach rausfinden kann, um wen und welche schule es geht.

    ideensammlung:


    naja, kann es am förderzentrum besser gefördert werden als bei euch? falls nein - wozu wechseln? falls ja - worauf wartet ihr noch?


    konkret: wie schlimm/gut ist das lernklima am betreffenden förderzentrum?


    wie wahrscheinlich ist es, dass das kind dort eine fähige, ausgebildete lehrkraft statt einem angelernten gymnasialkollegen abbekommt? also jemanden, der wirklich weiß, wie man das auffangen kann?


    leidet das kind unter den schlechten noten?


    ist die klassengröße am förderzentrum spürbar besser, oder wird der vorteil durch das verhalten der vorhandenen sus/fehlende lehrkräfte zunichte gemacht?


    ...und kann das kind nicht mal quasi für eine art probeschulung eine weile ans förderzentrum? ich meine, mich zu erinnern, dass ich von solchen arrangements in bayern schonmal gehört habe.


    hat es arges defizitbewusstein? das würde ja vermutlich in richtung pubertät sehr viel größer.

    ...jo, karl-heinz, originell. dafür ein mangelhaft, sorry, das hatten wir schon mal. ich glaube, da war dein nick noch malboro-man, aber wahrscheinlich war dir die dazgehörige wildwest-harterkerl-semantik irgendwann zu peinlich, rauchen ist ja schon länger out (für die jüngeren: es gab da mal so kinowerbungen für malboro-kippen, also kippenwerbung im kino noch erlaubt war, weites land im amerikanischen westen, freilaufende mustangherde, harter kerl in cowboyklamotte macht pause und raucht gemütlich eine, während er seine härte und die weite und die wildheit und was weiß ich feiert). jetzt halt der cool-reaktionäre "karl-heinz". okay, geht auch. ich kann mich erinnern, dass du damals vor allem als fan der lockerung der waffengesetze hier in erscheinung getreten bist. geht meiner meinung nach nicht.


    alles konsequent im netz kleinschreiben - geht für mich prima, vor allem auch schneller, für viele andere um mich auch. wenn es für dich nicht geht: es gibt eine ignorier-funktion hier im forum. ich empfehle sie dir nachdrücklich.

    du kannst dich als lehrer an die staatlichen beratungsstellen wenden. normalerweise sind die genannten stellen staatliche stellen. du darfst nur keine daten weitergeben die diagnose betreffend, für die du keine schweigepflichtsentbindung von seiten der eltern hast.

    ich habe momentan auch ein inklusionskind am gym mit schulbegleitung und komplexer problematik. wir dürfen die diagnose nicht weitergeben, obwohl das am einfachsten wäre. die klasse ist sehr sozial und würde das bei kindgerechter erklärung sicher akzeptieren. das verschweigen war wunsch der eltern, beratung unsererseits über mögliche folgen (gerüchtebildung...) war sinnfrei, nichts zu machen. naja, was sag ich dann ("frau kecks, warum ist der mann immer noch da?" leise zu mir an tag 2)... ich hab spontan einfach nur gesagt, dass "der x manchmal ein bisschen unterstützung braucht, und dafür ist der herr q da". herr q ist sehr nett und zurückhaltend, den bekommt man kaum mit, man gewöhnt sich dran. wir haben ihn am anfang auch einen steckbrief schreiben lassen, wie alle sus und lehrer in der klasse es auch gemacht haben, und jetzt ist er halt immer da.

    ...das ist wirklich keine komische, sondern eine sehr typische story für autismus. wenn das kind ein mädchen ist, dann noch mehr. viele weibliche asperger werden gar nicht diagnostiziert, leiden dann als erwachsene massiv unter den angehäuften überlastungssymptomen (auch die erinnerung funktioniert anders im autistischen gehirn, leider). warum werden sie nicht diagnostiziert? übernagepasst... kompensieren bis der arzt kommt, oder hier halt leider nicht bzw. dreißig jahre später.


    die mutter muss den i-helfer befragen, sonst kann sie den nachmittag mit kind kaum überstehen, wenn das kind sehr oft überlastet aus der schule kommt. nochmal, wende dich bitte an euren autismusbeauftragten oder die autismus-ambulanz, lasst euch beraten. inklusion für autisten könnte viel besser laufen, wenn autismus viel mehr thema in der lehrerausbildung und in fortbildungen wäre.


    hilfreich ist auch der austausch mit erwachsenen autisten. manche haben auch bücher geschrieben, es gibt einige blogs. redet doch mal den leuten, dann erscheint ihre perspektive auch nicht mehr "komisch".

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