...ich glaube nicht, dass man politiker so pauschal abwerten sollte, und ich glaube auch nicht, dass noch mehr druck auf sozial schwache oder - sagen wir es ganz klar - sozial begehängte irgendwie sinnvoll ist. auf diese bevölkerungsgruppe wird in unserem system extrem viel druck ausgeübt. stichwort alg II, stichwort sanktionen, stichwort klassizismus (z.b. eltern, die ihre kinder hier auf keinen fall aiuf der staatlichen ralschule haben wollen, lieber die kirchliche, obwohl man null christlich ist, weil zuviele kinder von leuten, die weniger geld als man selbst verdienen, auf der staatlichen rs sind, das sei "sozial nicht adäquat" - die besagten staatlichen realschulen sind ganz normale schulen mit ganz normalen kindern und jugendlichen, das sozialklima ist anders als am gym, aber das sozialverhalten ist in keiner weie schlechter als am gym; unsere sus sind nur cleverer darin, das gemobbe ohne physische gewalt duchzuziehen und so zu agieren, dass lehrer, die nichts sehen wollen, auch nichts sehen, zudem sind iihre eltern auch akademiker, damit passt der gewünschte habitus). da wird nichts besser, wenn man diese menschen noch weiter unter druck setzt.
noch anders: 1% besitzt alles, sehr viele besitzen fast nichts, im vergleich zum mittelstand wirklich fast nichts. ja, die flüchten sich vielleicht in destruktive verhaltensweisen, sind öfters übergewichtig, können nicht überlegen, ob jetzt eher violine oder ballett was für justin wäre, und sie haben es schon lange aufgegeben, einen echten job im ersten arbeitsmarkt zu finden. sie sind oft krank, oft dauerhaft, stress macht nämlich krank. ... das sind alles keine entschuldigungen für destruktive verhaltensweisen, die dem eigenen kind arg schaden, das sind aber die erklärungen dafür, und damit die ursachen, an denen man ansetzen muss, wenn man was ändern will. moralische schuldzuweisung ("selber schuld") und die damit einhergehenden strafaktionen ("zwangsmaßnahmen", "sanktionen"...) sind einfacher, leider aber so gar nicht zielführend meiner meinung nach. man lese max weber, immer und immer wieder. die protestantische arbeitsethik ist nicht die lösung. es ist kein moralisches versagen, arm zu sein.