...wenn sie sich die mühe machen, ethik als ordentliches fach für gym und rs einzurichten, dann kommen volksschulen und bs vermutlich gleich hintendrein. die pläne waren so konkret wie noch nie, aber ob sie realisiert werden, ist halt von vielen abhängig.
Beiträge von keckks
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darum geht es nicht wirklich. bitte denk doch erstmal nach, bevor du stammtischbanalitäten verbreitest. die fakten sind sehr klar, ethik wächst, der rest schrumpft, man braucht mehr leute mit fakultas für abiturprüfungen, die rechtlich nicht anfechtbar sind, zwangsverpflichtung auf religion ist verfassungsrechtlich nicht möglich. die bayerische schulpolitik ist nicht nur von kirchenpropaganda geprägt. dir sagen die begriffe lpo, stellen, staatsexamina, haushalt, koalitionen und dergleichen bestimmt was. darum geht es.
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Ist so, das Fach ist bislang leider nicht Realität. Wie gesagt, man muss die Wahl abwarten. Absehbar ist die weitere Entwicklung aktuell nicht.
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ich werfe mal den habitus-begriff in den raum. bourdieu hat sehr recht - das sind verkörperlichte effekte, die nicht willkürlich gesteuert, bestenfalls reflektiert werden können. es sind praktiken, sozialisationseffekte, vollständig internalisiert. du wirst als lehrer immer kinder aus deiner herkunftsschicht/deinem herkunftsmilieu bevorzugen, das tun wir alle. unter anderem deshalb ist es aus sozialwissenschaftlicher sicht sehr wichtig, eine größere kulturelle diversität unter lehrpersonen und schülerschaft zu fördern, wenn das politische ziel bildungschancengleichheit wirklich verfolgt werden soll (und das muss es, allein schon aus volkswirtschaftlicher sicht, fern aller gerechtigkeitsdiskurse; da liegt sonst viel zuviel menschliches potential brach).
@missjones: ich war ein offensichtliches bildungsbürgerkind. mir wurde das querdenken in mathe (falsche lösung, zwei seiten rechnung, die irgendwohin, aber nicht zum richtigen ergebnis führte) in einer ex in klasse 9 (wie immer nichts gelernt und daher nur eine leise ahnung, was erwartet wurde/wir in der vorstunde gemacht hatten) von meinem großartigen mathelehrer mit einem "note 2, interessante idee, wenn auch leider falsch" quittiert. meine arbeit hatte mit dem erwartungshorizont offensichtlich nicht viel gemeinsam. ich weiß nicht, ob das auch gegangen wäre, wenn der habitus (seiner/meiner) ein anderer gewesen wäre. ich denke, dass nein.
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am gym ist das problem ein anderes imo: zu wenig planstellen i.a., in der folge teilweise zumindest in den ballungsgebieten sehr große klassen, sehr viel bedarfsdeckender unterricht durch refis im einsatz, teils noch durch refis in der prüfungsphase, unterrichtsausfall usw. die refis nehmen sich teils selber die jobs weg. was da in der vergangenheit schon verbessert wurde durch intensive arbeit der verbände, ist fast alles wieder kassiert worden. wie gesagt, die wahl bleibt abzuwarten.
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das ist die bedeutung von schweinezyklus: keiner weiß, was kommen wird. i.a. ist zu antikzyklischem verhalten zu raten, d.h., wenn alle dir sagen, wirtschaftspädagogik sei nicht gefragt, wird mit hoher wahrscheinlichkeit kaum noch einer das studieren, und du bist dann der, der die quali hat, wenn es in folge dessen zu wenig absolventen gibt. glaskugeln gibt es nicht, die prognosen stimmen oft nicht. man sollte sich in keinem fall bei der eigenen fächerqahl darauf verlassen. plan b ist immer anzuraten. zudem: wipäd bietet zugang zu sovielem, nicht nur zur klassischen bs, hat also plan b schon eingebaut. das ist schon eine solide sache.
aktuell bekommst du an allen schularten mit ethik leicht vertretungsstellen, auch an beruflichen. bedarf scheint also zu bestehen.
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kann ich nicht bestätigen, leute bekommen in bayern wegen ethik vertretungsstellen an bs und fos/bos. an gym und rs wird das extrem gesucht und auch angefordert. zudem bekommst du dort einen bonus für ethik als drittfach. der bedarf ist in allen schularten stark steigend prognostiziert, ethik als eigenes fach soll sicher kommen, ist eigentlich fix vorgesehen. wird sich für dich aber evtl. zeitlich nicht mehr ausgehen. muss man auch die nächste wahl abwarten.
wirtschaftspädagogik ist auch gesucht. du hast ja mit dem abschluss alle möglichen optionen, nicht nur die klassische bs. und außerdem kann dir eh keiner sagen, wa sder schweinezyklus dir liefern wird.
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studierendenarbeit von mensch im grundstudium. ist ja eigentlich erwartbar, dass da bei den allermeisten eher quark mit soße rauskommt, war ja früher auch nicht anders, aber da hat es halt eine simple zwischenprüfung mit klausur und gut getan, anstatt auf teufel komm raus eine weitere größere arbeit zu fordern, obwohl die allermeisten studierenden zu diesem zeitpunkt damit heilos überfordert sind.
da möchte ich auch der/dem dozierenden keinen vorwurf machen, oft verstehen studierende schlicht noch nicht so wirklich, was sie da eigentlich tun und was ihnen an hinweisen mitgegeben wird. zumal sechstes semester... früher war im oberseminar kaum wer vor dem zwölften semester dabei.
nico, wenn ich du wäre, würde ich eine arbeit über deine arbeit schreiben, also nicht die studie als arbeit abgeben, sondern die methodischen realweltlichen schwierigkeiten bei der erhebung zum gegenstand machen und entsprechend reflektieren und zu erklären versuchen. siehe die zahlreichen hinweise hier im thread dazu.
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nicht leichter, eher anders.
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buntflieger, du eckst hier nicht an, weil du zu direkt agierst.
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klassischerweise präsentierst du ein paar moralformulierungen und fragst, welche sie der Geschichte zuordnen würden und warum.
Dann aufs eigene Leben übertragen: erzähle von einer Situation, in der es dir/einem kind so wie dem Fuchs oder dem Raben erging...
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Das ist noch kein Lernziel. Was können deine sus nach dieser Stunde, was sie vorher nicht konnten? Sie können die Handlung wiedergeben, sie können die Moraldidaxe der Handlung erläutern, sie können die Moral auf ihre Lebenswelt übertragen, sie können die Motive der Figuren verstehend nachvollziehen (ist literaturdidaktisch iffy, Texte aus der Antike oder teils auch in der Aufklärung haben i.a. keine individuelle psychologische Motivation im modernen Sinn, bestenfalls ab Anton Reiser und den bürgerlichen trauerspielen)... um was geht es dir genau? Produktiver Umgang mit Literatur ist doch kein Selbstzweck.
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Du bist doch selber Lehrer. Sprich mit der Kollegin, wenn dich das stört, sowie du das von Eltern dir auch wünschen würdest, wenn denen was an deinem Unterricht nicht passt. Ich persönlich würde es einfach laufen lassen, ich denke nicht, dass in der GS, zumal einer Monte, viel Elternunterstützung für häusliches Lernen Teil des Konzepts sein sollte. Die juristische Frage ist imo eher absurd, redet dich einfach mal miteinander.
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ich weiß nicht, wie kompetenzorientiert euer Lehrplan ist. In Bayern hat sich da in die Richtung viel getan. Hier gibt es sehr wenige Kinder, die nicht schon in der Grundschule zwei Referate pro Jahr gehalten haben.
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buntflieger, ehrlich? Nur noch das Abi zählt? Die Kinder sind überfordert? Und sie sind nicht dümmer sondern es machen einfach nur mehr Abi? Sag bloß.
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Die können anderes, halt weniger akademisches. Meine heutige Oberstufe kann das, was ich vor zehn Jahren mit Zehnten gemacht habe, im Schnitt nie im Leben. Das Zeug aus meinem Leinstungskurs von Anno dazumal können 1 oder 2 heute. In guten Kursen. Die meisten verstehen bereits den Arbeitsauftrag nicht, weil er nicht vorher operationalisiert eingeübt wurde.
Dafür sprechen sie frei und sicher, können für den Alltag und Medienkonsum viel mehr echtes Englisch als vor zehn Jahren (well , sie können es nie im Leben sauber übersetzen, aber sie verstehen es und können damit arbeiten), sie sind viel mehr geübt in Teamsettings, sie sind ehrgeiziger als wir es jemals waren...
Es sind halt alle Kinder des Jahrgangs, die halbwegs Sitzfleisch beim Lernen, keine riesengroßen Verhaltensprobleme und nicht völlig überforderte Eltern haben. Dementsprechend sinkt natürlich das akademische Niveau, dann noch Medienwandel und voila...
Die paar echten Gymnasiasten gibt es natürlich immer noch, aber das ist eine kleinere Minderheit. Anders ist das hier nur noch an den musischen Gymnasien oder an den wenigen humanistischen.
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Es ist ein sehr großer Unterschied, ob ich Stichworte nenne, die in der Präsentation vorkommen sollen, oder die Lösung vorgebe, zumindest in der Sek II.
Man könnte sich auch selbst als Hilfestation am Pult platzieren und sich die bisherige Arbeit zeigen/erläutern lassen in der GA-Phase, bevor die SuS an die Hilfekarten dürfen. Oder so. Oder einfach explizit ansprechen, liebe Leute, bitte arbeitet erst selbst und geht nur zur Absicherung dann an die Karten.
Sinnentnehmendes Lesen ist etwas, was die allermeisten Gymnasiasten bei auch nur halbwegs komplexen Texten oder Themen nur sehr rudimentär, eher gar nicht beherrschen. Auch im Abi nicht. Braucht man auch nicht, man kommt auch so durch. Du darfst das nicht mit unserer Schulzeit von vor dreißig Jahren vergleichen. Es machen 60% eines Jahrgangs Abitur! Bei mir waren es unter 20% damals.
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das ist in der gymnasialen oberstufe bei einer lehrprobe hier eher muss als kann. ohne differenzierung und hilfemöglichkeit keine eins, außer die präsentation wird benotet bzw. dann muss die hilfe in die benotung einfließen (aufwändig, man muss genau schauen, wer sich hilfe holt). kommt halt auf eine sinnvolle wahl der stichworte in der hilfe an und dann muss in der präsentation sehr viel mehr passieren als nur die nennung der stichworte.
im alltag ist differenzierung ein muss (wir haben nur grundkurse, leistungskurse sind hier schon lange abgeschafft), das wird sonst nichts. kein wunder, wir haben über siebzig prozent der jahrgänge bei uns sitzen. wir sind die hauptschule. das ist eigentlich nicht soooo aufwändig, man gewöhnt sich dran, zumal neuere bücher für die unterstufe die differenzierungen schon eingebaut haben.
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hallo. ich habe das gerade durchgeturnt. besser als viele andere fragebögen, aber das ganze geht von der gliederung der zu erstellenden masterarbeit aus, nicht von den zu erfragenden fällen. diese fein ausdifferenzierten teilfragen sind frustrierend, so denkt man nicht, wenn man in der praxis in der sechsten stunde des tages wieder zappelphilp z unterrichtet. vielleicht wäre es methodisch schlauer, ein paar narrative interviews quer durch die schularten, lehrergeschlechter, erfahrungsstufen,m fächer usw. durchzuführen...
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