Beiträge von keckks

    in bayern wäre das eine sache, die die schulleitung anweisen darf. sie würde sich vorher mit der fachbetreuung beraten und mit dir reden, und dann entscheiden. 4.6 ist ein auffällig schlechter schnitt für gym und weist schon drauf hin, dass auch im untericht lehrerseits irgendwas nicht lief, wie es sollte. wir haben für sowas definierte notengrenzen, ab denen die schulleitung vor herausgabe mit fachbetreuung eingeschaltet werden muss (auch bei zu guten schnitten) und dann den einzelfall entscheidet. wenn du sowas für die zukunft wieder erwartest, würde ich ernsthaft über meinen unterricht nachdenken. irgendwas passt nicht.

    ...kann sein, müsste man die schnitte der seminare im überblick kennen. ich denke nicht, dass sie da groß was verschiebt, wenigstens am gym, weil die schnitte auf normalverteilung (...nicht immer absichtlich) getrimmt werden, wie bei schriftlichen leistungsnachweisen der sus halt auch. am gym ist 3 in lehrproben ganz normal. 3 ist laut notendefition eine stunde, die funktioniert und die lernziele erreicht hat. 2 heißt schon, dass es superduper extrem klasse außergewöhnlich war, 1 ist glücksache, heißt es am seminar immer, da muss alles stimmen, von lichteinfall bis laune der sus. "eine 1 kann man nicht planen." 4 kommt auch häufiger vor, das ist die note für stunde mit erkennbaren mängeln, die ihre ziele aber noch erreichen.

    das ist ungewöhnlich, ich kenne das ab klasse 7-8, eher noch später. ansonsten merkst du das bei älteren eigentlich kaum, im unterricht dürfen sie ja eh nicht essen und bei vielen kuk auch nicht trinken. im sport jammern alle rum und sterben permanent, da macht es kaum einenm unterschied, ob die essen und trinken oder nicht. mein boxtrainer ist muslim und hat jahrelang hochleistungssport gemacht, immer mit ramadan. das geht alles. körper können viel mehr, als die meisten mitteleuropäer das so glauben/in ihrem alltag erfahren. man muss das nicht dramatisieren. wir haben auch freikirchliche christen, die fastenwochen (!, aber mit tee) vor ostern machen. mei, wenn sie meinen, dass sie das machen müssen... fasten tun auch viele oberstufenschüler aus abnehm- und gesundheitsgründen wochenweise. die essen ebenfalls wirklich lange (nicht nur 14 stunden oder so) gar nichts und leben immer noch.


    übrigens gibt es hervorragende gummibärchen ohne tierische inhaltsstoffe, damit auch ganz ohne rindergelatine. hat eigentlich mittlerweile fast jeder supermarkt.

    ich habe neben dem zweitstudium 2/3 in der schule gearbeitet, angestellt. das war überhaupt kein problem. die uni wollte auch bei mir nur die bestätigung über die kv sehen, und die lief über den teilzeitjob an der schule. du kannst meines wissens nur nicht z.b. als werkstudent arbeiten, wenn du bestimmte stundenzahlen/einkommensgrenzen oder so überschreitest. du kannst aber jederzeit als normaler teilzeit-arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig was auch immer machen und gleichzeitig eingeschrieben sein, das interessiert die uni nicht.

    ...ernsthaft? ihr wollt hier diesem revolutions/bürgerkriegsnarrativ das wort reden?


    a) ist das ein rechtes narrativ, das von rechtspopulistischen kanälen (um es zivil zu umschreiben, viele davon sind auch ganz platt rechtsextrem) gestreut wird, gerne in kombi mit der legende von dem "man darf nicht mehr sagen" (darfste schon, nur wenn du was sagst, was ziemlich verletzend ist, dann wird dir das halt rückgemeldet als verletzend), den "offenen grenzen", die angeblich "angela" geöffnet habe (nein, es git schon lange keine grenzkontrollen mehr) und der gmbh bundesrepublik, die man am "personal" im perso erkennen könne und


    b) haben wir hier im vergleich mit so ziemlich dem ganzen restplaneten sehr kleine probleme. die allermeisten menschen auf diesem planeten haben ganz andere dinge zu stemmen, da sie leider nicht das glück hatten, in deutschland geboren worden zu sein (so denn hier die meisten aus deutschland stammen). das wird wohl kaum wer für bürgerkrieg oder revolutionsgedöns drangeben. zur erinnerung, das hieße ein blutiger oder zumindest durch gewaltdrohung gestützer, erzwungener regierungswechsel. dafür brauchste entweder das militar/polizei (bewaffnete kräfte) oder studierende an deiner seite (leute, die nichts zu verlieren, aber viel energie und große ideen und träume haben). ich glaube nicht, dass wesentliche mengen an leuten beim bund oder der polizei sowas mitmachen würden, und die studierenden schon gar nicht. viel zu individualisiert, da geht politik fast nur, wenn es eigene interessen betrifft, stichwort "mach meinen planeten nicht kaputt, ich brauch den noch".

    ..also, ich beobachte aktuell alles mögliche, aber ganz sicher keine "politikverdrossenheit". das ist in meinen augen so ziemlich das einzig positive momentan: das große interesse an politik, das man überall sieht. sicherlich teils auch undemokratische haltungen, die sich da zeigen, aber insgesamt bemerkt man doch vor allem eine repolitisierung, und das ist in einer demokratie grundsätzlich positiv zu werten. keine volksherrschaft ohne politisch aktive bürgerinnen und bürger.

    mich beunruhigt vor allem, dass bestimmte parteien noch ernsthaft glauben (und nee, ich meine nicht die honks von der afd, die sind nicht diskursfähig), die "sachzwänge" des wachstumsgebots seien irgendwie zwingender als die des ökologischen imperativs nach jonas: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“ soviel zeit is halt nimmer.

    mach bitte unbedingt weiterhin die klassischen textsorten der zeitung (damit sich nicht wieder ein eumel beschwert, ein kommentar sei nicht "neutral" und die karikatur sei "übertrieben" - you don't say), erkläre, wie eine redaktion funktioniert, wie eine zeitung sich finanziert, dass zeitungen politischen richtungen zuzuordnen sind, dass es einen boulevard, aber auch qualitätspresse gibt; vielleicht könnt ihr auch ein bisschen eine klassenzeitung erstellen oder einfach mal rumlesen für eine woche oder eine druckerei besuchen... zeige, dass immer alles aus einer bestimmten perspektive aufgenommen ist, selbst ein nicht bearbeitetes foto, dass aber viele fotos zusammen mir durchaus ein klarerers bild, also ein näher an der wahrheit liegendes bild, vermitteln können als ein zu einfaches" ja, das sieht halt jeder anders".


    dann kontrastierst du das mit "sozialen medien", nicht als "gut vs. schlecht", sondern als "was ist hier neu?" (wegfall des prinzips der massenmedien: konstruktion einer gemeinsamen bezugsrealität außerhalb des eigenen face-to-face-alltags, da jeder eine individuelle timeline sieht, die der algorithmus nach vergangenen vorlieben und abneigungen und denen der freunde erstellt --> filterblase, individuelle "realitäten", "fake-news"...; zudem wegfall der gatekeeper-funktion von klassischen medien; finanzierung: werbung, ergo sehr viel subtiles product placement, alles für den click), vielleicht auch erste bewertungsversuche (demokratisierung der medien vs. wahlbeeinflussung etc.) in 10 (sehr anspruchsvoll)


    erhebung zum eigenen medienkonsum, vergleich, problematisierung (eher so in richtung konzentration und produktivität, weniger in richtung "böse, weil bildschirm"; vorteile aufzeigen). das geht sehr gut, ich hatte da immer produktivste diskussionen.


    vorstellen von medienformaten (ein youtube-channel, ein videospiel, eine app, eine zeitung, eine zeitschrift, einen podcast, was auch immer) durch sus für dich: "zeig mir deine medienwelt, zeig mir was, was ich nicht kenne und was du gut findest". du zeigst ihnen dann auch deine. sie finden das sehr spannend und für dich ist es die beste fortbildung ever (also, für mich zumindest immer, sehr spannend, sehr lustig, sehr hilfreich, um auf augenhöhe zu bleiben)


    tv kann man eher in der unterstufe (5-6) gut veranstalten, da haben sie meist youtube und insta noch nicht so für sich entdeckt/da sind noch die eltern vor. eignet sich für integrativen deutschunterricht zu "zuhören" und "diskutieren" (was ist die beste tv-sendung? warum? verhaltensregeln fürs tv-schauen, wenn wir zusammen was anschauen wollen? blabla) und "filmanalyse" aka "sendungsanalyse" (erste unterscheidung info vs. unterhaltung und mischformate, z.b. "logo" vs. irgendeine gerade beliebte serie, vielleicht auch schon privat vs öffentlich-rechtlicher rundfunk). ich mache da immer kinderradio-formate, da gibt es tolle sachen, und man kann anrufen und so. die funkhäuser haben da auch kooperationsprogramme, wenigstens in bayern.


    ein bisschen verhaltensregeln fürs netz (alles privat setzen, keine adresse rausgeben blablaba) freilich auch machen, da gibt es viel fertiges material zu.

    ...rede mit der schule, rede mit deinem partner, ob er nicht vielleicht auch in teilzeit gehen könnte, und du dafür mehr arbeiten könntest, rede mit dir selber, ob du wirklich rationale gründe gegen eine externe betreuung in der kita/tagesmutter hast/das emotional wirklich nicht gebacken bekommen würdest (warum nicht?). rede mit jemanden, der sich mit den juristischen vorgaben auskennt.


    wird schon werden, du hast doch eigentlich tolle bedingungen vor ort (unterstützende großeltern, auch noch zwei davon, einen mann mit job, einen sichere anstellung/verbeamtung...). bei uns bemüht man sich, wünsche im stundenplan zu erfüllen, aber nur soweit, wie das möglich ist, und auch nur soweit, wie das elternteil sich ebenfalls bemüht (die "ich möchte vier stunden zurückkommen, aber bitte keine sechs, und bitte keine oberstufe, und bitte nur nach neun, aber kein nachmittag"-fraktion , die zu fast jeder konferenz und am elternabend überraschend entschuldigt ist, wird weniger rücksichtsvoll betrachtet). reden, reden, reden. :) viel erfolg!

    ...bei mir schon, aber ich bin auch in den sozialwissenschaften unterwegs gewesen. ich finde es ziemlich absurd, von studierenden zu erwarten, ein sauberes quantitatives design hinzubekommen, wenn sie offensichtlich keine ahnung davon haben, wie das geht. wobei auch bei den soziologen in den arbeiten sachen veranstaltet werden - da weiß man dann auch nicht mehr. aber da greifen dann i.a. die dozenten ein.

    Ich verstehe eure Einwände und finde es auch nicht richtig, die Leute kurz vor Schuljahresende zu entlassen und dann auch noch arbeiten zu lassen.


    Aber wer bitte soll die Zeugnisse schreiben?

    Derjenige, der dafür bezahlt wird. Wenn das Land der Meinung ist, dass das jemand anderes als die Klassenlehrkraft des laufenden Jahres ist, dann werden das wohl doofe Zeugnisse, aber das ist nicht das Problem der gekündigten Lehrkraft.

    jugendparalment geht eigentlich immer gut, und die kinderarbeitsfrage kannste an den kindergewerkschaften in bolivien (pro kinderarbeit, aber gegen ausbeutung) schön machen. das führt selbst in ethik 5 zuverlässig in politische debatten, v.a. wenn du das mit minenkinderarbeit im england vergangener jahrhunderte kontrastierst. ein einfaches verbot der kinderarbeit ist dann schnell als unterkomplex ersichtlich, eine solidarisierung als sehr sinnvoll, und all die grundlegenden fragen zum globalen süden (warum sind die so arm, dass ihre Kinder arbeiten müssen? Warum ist das bei uns nicht mehr so?...) diskutierst du dann auch sofort.


    insofern ist die dilemmamethode meiner meinung nach nur suboptimal geeignet, da es da ja gerade nicht darum geht, einen dritten weg zu finden, sondern sich auf begründungen für die beiden miesen dilemmaoptionen zu konzentrieren. politik ist dagegen so gut wie nie ein entwieder/oder, sondern immer dialog und offene auseinandersetzung und dann kompromissbildung (solange alle parteien grundlegende diskursregeln achten).

    dazu hat eine mitreferendarin in der mündlichen prüfung rede und antwort stehen müssen, es gibt dazu - soweit ich mich erinnern kann - studien. ich meine, es wäre herausgekommen, dass latein nichts bringt für das logische denken und/oder grammatik in anderen sprachen. bin aber nicht mehr sicher. vielleicht hat ja wer zeit, mal nachlesen zu gehen. (hier leider gerade nicht, das abitur, das abitur, wenn es doch endlich vorbei wäre.)

    ...doch, könnt ihr schon ein bisserl, z.b. über passende wahlentscheidungen. gibt ja durchaus parteien, die der ökonomisierung des menschen eher kritisch gegenüberstehen.


    ad latein: mir haben die fünf jahre latein in der schule die linguistikscheine in der germanistik gerettet und davor sehr viele exen und abfragen in deutsch. war also schon ganz nützlich. und ist es immer noch, ohne latein ginge vieles nicht, was man literarhistorisch/sozialgeschichtlich anschauen möchte.

    natürlich ist da standesdünkel dabei. das ist sehr erwartbar, so wie die handwerker auf dem bau sich immer über den studierten herrn (oder gar frau, gott bewahre) bauleiter/in bauingenieur/in aufregen, weil die/der uni-studierte natürlich gar keine ahnung von den abläufen auf einer baustelle habe und sich eh zu fein sei und immer nur sinnloses anschaffe. die eigene gruppe positiv aufzuwerten, indem man andere abwertet, ist eine menschliche universalie.


    wissenschaftliche arbeit ist trotzdem primär das, was an einer uni passiert, nicht an einer fh. die fh bildet leute aus (!), um das "höhere wissen" sinnvoll in der praxis nutzen zu können. die uni bildet leute (!), damit diese selbst das wissen in diesem fachgebiet nicht nur erworben haben, sondern selbst auch an dessen erweiterung mitwirken können. auch bekannt als wissenschaftliches studium.


    vielleicht am beispiel narration:
    an der fh kannste da in irgendeinem kommunikationsdesign studiengang kernen, welche elemente normalerweise eine narration hat (von figuren über setting bis hin zu plot vs. story) und wie du die in einer exemplarischen werbekampagne dann umsetzen kannst, sodass du dein zielpublikum optimal in diesen narrativen flow mitreinziehst.


    an der uni studierst du derweil allegmeine und vergleichende literaturwissenschaft und lernst neben der kompletten theoregeschichte der narrativik (laos was andere zu anderen zeiten auf diese frage geantwortet haben und vor allem, wieso sie sie noch gar nicht gestellt haben, weil sie in sehr anderen welten lebten als wir es tun, während trotzdem schon dieselben narrativen mechanismen wirkten, teils aber halt ganz anders, von wegen alterität) vor allem, warum diese frage nach dem erzählen überhaupt relevant ist, was verschiedene erzählungen für auswirkungen in welchen kontexten haben (werbung ist nur ein miniteil, journalismus, geschichtswissenschaft oder wie ein flüchtling über sich selber erzählt sind mindestens genauso wichtig), wie man diese zu verschiedenen zeiten warum genau so und nicht anders gebastelt hat, ob die sprachlichen strukturen des englischen oder des deutschen da was verändern in den mechanismen, wenn man das übersetzt usw. usf. und das ist dann eigentlich alles nur ein hauptseminar unter vielen, die du besuchen (solltest). ich denke schon, dass das sehr hilfreich ist, wenn man mal zehntklässlern erklären soll, warum und wie sie jetzt diesen erzähltext vor ihnen auseinanderbasteln aka "interpretieren" sollen.


    sprache wirkt, und wie genau sie das tut, kann man lernen, sicher auch an einer fh. aber halt anders, vor allem für andere zwecke (anwenden, geld verdienen, nutzen), als an der uni (wissen, verstehen, bilden, weiterfragen).


    Und JA, es kommt auf die Qualifikation an, und das Talent für den Job. Inwiefern qualifiziert dich dein Masterabschluss nun besser für den Lehrberuf als ein Bachelor? Ein Master ist eine Spezialisierung, z.B. Thermodynamik. Wirst du das irgendwann mal in dem Maße an deine Schüler weitergeben? Nein. Ist es dann eine nötige Qualifikation? Nein.

    doch, ist nötig. weißt du, ein grundschullehrer ist auch nicht fertig für den job, nachdem er lesen und bis 1000 rechnen gelernt hat. und der gymnasialmathelehrer ist auch nicht fertig für den job, sobald er eine mini-kurvendiskussion hinbekommt (also irgendwann vor/nach dem abi). genausowenig muss ich als deutschlehrer deiner meinung nach was über postmoderne wissen, wenn das ja nicht im lehrplan steht oder ich - gott bewahre - nur sek i unterrichte.


    will heißen, fachliche qualifikation auf wissenschaftlichem niveau ist sehr, sehr und dann nochmal sehr wichtig für erfolgreiche lehrtätigkeit an einer schule. zu meinen, es gehe nur darum, eins zu eins das weiterzugeben, was man so an der uni mal gehört hat, ist ein häufiger fehlschluss von schulfremden leuten und refis (und mancher kollegen, die man dann eher nicht so ernst nehmen kann). du magst ein fähiger ingenieur sein, aber schule ist halt ganz (!) was anderes.

    ...weiß ja nicht, aber da sagen die professoren von fh und uni doch was anderes. meine bekannten im ingenieursbereich berichten auch von deutlichen gehaltsunterschieden zwischen fh und uni-absolventen. nicht umsonst hat die fh auch kein promotionsrecht. wenn du wirklich meinst, das sei alles einerlei, dann bleibst du am besten, wo du jetzt bist, da scheint es mit der gleichbehandlung und allem anderen ja so zu sein, wie du es für richtig hältst.

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