Beiträge von keckks

    lieber bhuntflieger, das sollte aber die regel sein, und bei leuten in geistes- und sozialwissenschaftlichen nicht-lehramtsstudiengängen (das sind in der regel eh dieselben veranstaltungen wie die für la) *ist* das die regel. wie auch sonst, das ist eben bildung, keine ausbildung. man muss sich selber ausdenken, wie das erlernte mit dem jobmarkt kompatibel ist.



    das kapieren im la-bereich leider manche nicht - sie halten ihr studium für eine ausbildung statt für bildung und fallen dann aus allen wolken, wenn es doch nicht passt in der schule. ich denke, daher erklärt sich die erwähnte schnittmenge aus lehrern, die immer laut verkünden, sie hätten ihr studium in der schule nicht mehr gebraucht und leuten, die ohne plan b durchs studium gewandert sind.

    plan b ist immer zu empfehlen, auch bei besten stellenaussichten im zielfach an zielschulform. ein zweites standbein ist immer gut. gerade im lehrerberuf, wo dann doch mancher im ref feststellt, dass es eigentlich nicht wirklich passt, aber hey, man hat es ja studiert und verbeamtung und so. bitte tut das euch, den sus und euren kollegen nicht an. plan b for the win.

    in bayern ist der lehrermangel im gmynasialen bereich massiv zu spüren, wird durch befristete verträge (die so gut wie nie entfristet werden) und große mengen bedarfsdeckenden unterricht durch refis einigermaßen gedeckt (17 stunden im einsatz als standard, außer du hast kleine kinder, die du versorgst, zudem auch wieder bedarfsdeckender unterricht im letzten abschnitt, was wohlgemerkt deine chancen auf gute noten massiv belastet, weil es nicht alle trifft, je nach bedarf vor ort - übrigens betreut von den regulären planstelleninhabern vor ort, ohne entlastung; je nach fähigkeit des refs kann das wahnsinnig viel arbeit sein). mehr planstellen gibt es deshalb nicht, da 80% des jahrgangs oder in vielen kombis mehr keine planstelle bekommen. man schult sie stattdessen für gs und ms und teilweise für förderzentrum um oder sie wechseln das bundesland oder gleich den job. wenn du hier eine planstelle willst, brauchst du also exzellente noten, erstes zu zweites examen 1:1.


    das alleine sollte doch zeigen, dass die bedarfsprognosen genau nicht funktionieren in bayern. schweinezyklus halt. einziger vorteil ist aktuell, dass die, die mit planstelle kommen, öfter als normal ziemlich gut oder super sind.

    ...weil e mich jetzt interessiert hat: ich glaube, 9.1. ist schon eins weiter als das beispiel von paelzerbua, 8.1 wäre treffender, da steht:
    "
    Ph 8.3 Elektrische Energie (ca. 18 Std.)
    Bei der Formulierung des Ohm’schen Gesetzes und dessen Anwendung in einfachen Schaltungen greifen die Schüler ihre in Jahrgangsstufe 7 erworbenen Kenntnisse auf und festigen diese. Dabei erkennen sie, wie hilfreich die aus der Mathematik bekannte Proportionalität [→ M 8.1.1] sein kann. Bei der Umwandlung elektrischer Energie in andere Energiearten lernen sie, auch elektrische Größen in das gesamte Energiekonzept einzubetten.
    Das Thema Energieversorgung erlaubt eine Zusammenschau der unter­schiedlichen Facetten des Begriffs Energie. Hierbei wird den Jugendlichen auch bewusst, wie notwendig die Klärung von Energiefragen für ihre eigene Zukunft ist [→ K 8.1, Ev 8.1, Et 8.4].

    • Widerstände in einfachen Stromkreisen

      • Ohm’sches Gesetz
      • Serien- und Parallelschaltung
    • elektrische Energie und Leistung

      • Zusammenhang zwischen� Stromstärke und Ladung, Elementarladung
      • Umwandlung von elektrischer Energie in andere Energiearten
      • Zusammenhang zwischen elektrischer Leistung, Spannung und Stromstärke
    • Einblick in die Energieversorgung

      • Ressourcen und verantwortungsbewusster Umgang mit Energie
      • Umweltfragen und Zukunftsperspektiven"

    und scheinbar gab es das thema in 7 auch schon mal, dann wohl noch in "natur und technik" (naturwissenschaftliches kombifach in der unterstufe) --> da steht
    "
    NT 7.1.1� Elektrischer Strom (ca. 18 Std.)
    Die Schüler entwickeln eine Modellvorstellung vom elektrischen Stromkreis und lernen ein einfaches Atommodell kennen. Sie können mit den Wirkungen des elek­trischen Stroms einfache technische Anwendungen erklären sowie die Ge­fahren beim Umgang mit Elektrizität besser einschätzen. Zudem� erfahren sie, dass in der Technik physikalische Größen und entsprechende Messverfah­ren benötigt werden.

    @DePaelzerBu naja, für meine fächer steht recht genau im lehrplan, was zu machen ist, der rest ist dann deine sache. die bücher müssen vom ministerium genehmigt werden, stellen also eine dem ministerium genehme interpretation des lehrplans vor. du bist aber da als lehrer nicht dran gebunden, das ist eben eine interpretation unter vielen möglichen. in deutsch z.b. gibt es dann schon noch fachschaftsinterne verbindliche absprachen, in welcher jahrgangsstufe wir konkret welche großen leistungsnachweise fordern ("schreibprogramm"), das ist vielleicht in einem sehr weiten sinne sowas wie eure schulinternen curricula für den bereich "schreiben".


    aber im prinzip: ja, du bist in bayern als lehrer am gym nur an den lehrplan gebunden. der ist aber nicht vage, nicht umsonst sind alle abschlussprüfungen in bayern zentral gestellt. immer schon. wir habne sozusagen ein schulcurriculum für alle schulen.


    edit: ich hab mal nach deinem beispiel im noch gültigen lehrplan geschaut (lp wird ca. alle zehn jahre erneuert, wobei ein kind immer in dem lehrplan bleibt, mit dem es begonnen hat, der neue lp beginnt also immer in klasse 1): physik 9.1


    "
    Ph 9.1 Elektrik (ca. 18 Std.)
    Der Feldbegriff eröffnet den Schülern eine Möglichkeit, Kraftwirkungen im Raum zu beschreiben. Bei der Einführung der Feldlinien lernen sie eine weitere Art der Modellbildung kennen.� Die Jugendlichen verstehen die Funk­tionsprinzipien technischer Geräte, die� auf der Kraftwirkung auf geladene Teilchen in elektrischen und ma­gnetischen Feldern� beruhen. Mit der Induktion erschließt sich ihnen ein physikali­sches Phä­nomen, das beim Generator zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt wird.

    wenn es ein eher wackliger schüler ist:...sonst vielleicht auch überlegen, ob nicht wechsel an die rs eine option wäre, dort in klasse 10 mittlere reife schreiben, dann die 10. nochmal an einem gymnasium in spezialklasse für sus von der rs ("einführungsklasse"), dann erst übertritt in die gymnasiale oberstufe. erfahrungsgemäß haben sus, die aus anderen schulsystemen oder bundesländern kommen, etwa einen rückstand von mindestens einem schuljahr gegenüber gym bayern. da braucht es viel arbeitsbereitschaft und begabung, um den anschluss ohne wiederholung einer stufe zu schaffen, zumal die staatlichen gymnasien in münchen fast immer sehr große klassen haben (33 sus). manche packen das, andere nicht.

    guckste lehrplan, es gibt in bayern keine "schulinternen curricula" sondern eins für alle. wenn er 19/20 ans gym in bayern will, gilt für ihn noch der alte g8-lehrplan. schau: http://www.isb-gym8-lehrplan.d…v/3.1.neu/g8.de/id_1.html


    was das konkret heißt, sieht man am einfachsten an den entsprechenden schulbüchern ausgabe gymnasium bayern. wir haben lehrmittelfreiheit, d.h. das aufnehmende gymnasium ist vll. bereit, ihm die bücher bereits jetzt zur vorbereitung über die sommerferien auszuleihen, sodass er für die prüfung lernen kann. alternativ gibt's die auch im buchhandel, in den kernfächern auch mit entsprechenden übungsheften für die schülerhand, die beinhalten meist auch online-übungsseiten und lösungshefte. die öffentlichen bibliotheken haben diese übungssachen oft auch in der ausleihe. die münchner stadtbibliothek ist ziemlich großartig.


    für viele fächer hiflt als erster eindruck auch die "schule digital", einfach mal googeln, das ist recht typisches unterrichtsmaterial. und das kind wird ja auch irgendwelche bekannte oder freunde haben, die an regelschulen sind - einfach mal die befragen, deren hefte/die hefte von deren geschwistern abgreifen und durchsehen.


    viel erfolg!

    ...es scheint sich ja eher um eine sehr, sehr tragische gesamtsituation zu handeln - mutter schwerkrank, ältere tochter jetzt für alles verantwortlich und verständlicherweise sehr belastet, kleinere tochter jetzt noch mehr belastet. kurztext: alles scheiße. da ist eine stabile schule für jeden tag für das kind das mindeste, was man menschlich gesehen leisten sollte, finde ich. ich nehme mein a**** von oben zurück. die situation (der familie) wünscht man wohl keinem.

    oder noch anders: der mensch ist nicht biologie allein bzw. zu seiner "biologie" gehört immer schon die welt, eben nicht nur "umwelt" wie bei vermutlich meisten anderen tieren. zudem ist forschungsstand der biologie, dass geschlecht ein spektrum ist, mit "deutlich weiblich" und "deutlich männlich" an beiden enden und sehr viel dazwischen. und wo da jemand einzusortieren ist, hat *immer* sowohl mit der sozialisation, persönlichen lernerfahrungen, erziehung, kultur, zeit blablabla des einzelnen als auch mit seinem hormonstatus, geschlechtsorganen, was weißichnochalles zu tun. insofern ist die unterscheidung "sex" und "gender" nicht immer hilfreich. es ist immer beides im spiel, sobald man konkrete andere menschen oder sich selbst beobachtet/einzusortieren versucht.

    also wer bei wettbewerben für mathe oder alte sprachen und dergleichen vorne dabei ist, kann das als leistungen in die benotung einbringen in bayern. wird also auch gefördert, inklusive freistellungen vom unterricht bei wettbewerben. bei musik ebenso. insofern ist das nicht viel anders, als bei den jungen leistungssportlern, wenigstens hier. für musik gibt es sogar die passenden eliteschulen ("musikgymnasien"), ähnlich sportgymnasien. sogar eher mehr. man kann das auch mal vom individuum her denken: den einzelnen in seinen stärken möglichst umfassend stützen und fördern, auch in bereichen, die wenig oder keinen kommerziellen erfolg oder eine verbesserung der jeweiligen "humanen ressource" aka des arbeitnehmers versprechen.

    wie auch immer das kind heißt. in bayern heißt das halt so, wenn es stört, sollte man sich ans km wenden, wir können hier wenig dran ändern.


    übrigens wird sicher keiner kadersportler, der durch einen bonus auf den abischnitt (der nur unter sehr engen bedingungen gewährt wird; so ein c-kader, das ist der unterste bundeskader, ist normalerweise sehr klein, wir reden pro disziplin von unter zehn leuten in einzelsportarten. ) motiviert werden muss, leistungssport zu machen. :) leistungssportler sind eigentlich immer intrinsisch motiviert. sonst macht das keiner. du kannst in 99% der sportarten in d davon weder jemals leben, noch bringt es dir irgendwelche vorteile. nur einen riesigen (!) berg nachteile. der nta (oder sportlerbonus, wenn du magst) ist da nur ein klitzekleiner versuch, ein bisschen die härten abzufangen, ein sehr kleines bisschen. wir reden von 0.3 abischnitt besser, und warste einen tag zu kurz im kader, biste leider auch hier raus. man muss eher extrem opferbereit sein, wenn man außerhalb des fußballs ernsthaft kadersportler jenseits des 14. geburtstags oder so bleiben will. nicht nur das training selbst erfordert sehr, sehr viel und mehr, sondern vor allem die lebenstechnischen folgekosten sind enorm. und größer. 'olympian living in a car' ist leider nicht nur in den usa ein treffendes bild.


    die öffentlichkeit und damit die politik hat an der förderung des leistungssports (die finanziell fast nicht mehr existiert in den letzten zehn jahren, die mittel werden immer weniger) interesse, weil irgendwie die meisten dann doch gerne medaillen für deutschland hätten und vor allem, weil der leistungssport zum breitensport motivieren soll. dass der förderlich ist, weit mehr als jedes fitnessstudio (don't get me started...), liegt wohl auf der hand, und dass diese motivation v.a. bei kinder und jugendlichen (die dann meist lebenslang sport machen) wirkt, das sieht man eigentlich in jedem sportverein.


    daneben: schönste nebensache der welt. vielleicht schwer zu erklären, wie gesagt, leistungssport ist eine ganz andere welt. entlasteter raum, mensch ist nur da ganz mensch, wo er spielt, und so. archaischer raum. in dem sinne herr brecht: "Ich bin für den Sport, weil und solange er riskant (ungesund), unkultiviert (also nicht gesellschaftsfähig) und Selbstzweck ist." ich weiß nicht, ob das was gutes ist, aber es ist großartig.

    Und ganz ehrlich, die meisten Kollegen würden bei Menschen, die für sie arbeiten (Putzhilfen; Handwerker) ganz genau hinsehen, wie ob die Arbeitszeit korrekt abgerechnet wird.

    ...nee, wieso? ich möchte, dass der job erledigt wird. und zwar gut oder sehr gut. dafür zahle ich. ob das länger oder kürzer dauert ist mir total egal. da vertraue ich dem handwerker bzw. meiner zugehfrau einfach erstmal. nennt mich naiv, persönlich fahre ich sehr gut damit.

    viele davon schon, ja, sie können nur nicht anders, weil sie von der erwerbsarbeit abhängig sind. ich z.b. bin u.a. genau deshalb lehrerin geworden, um nicht stempeln zu müssen und selbst zu entscheiden, wann ich was wie tue oder halt auch nicht. ich will nicht dokumentieren. mir sträubt sich da echt alles. und ja, klar ist das big brother pur. sich selbst diversen überwachungstechnologien auszuliefern ist ja grad in mode, von paybackkarten bis fitnesstrackern und videoüberwachung des öffentlichen raums. nee, bitte ohne mich. ich erlebe das so und finde es unmöglich, das allen aufdrängen zu wollen. zwangsbeglückung funktioniert i.a. genau gar nicht.

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