...ich glaube nicht, dass man gegen wirksame vorurteile durch wissen und bildung ernsthaft angehen kann, von wegen implizites wissen. praxeologisch gesehen ist das etwas, was wir tun und sind (körper, identität, habitus...), weniger etwas, was wir "wissen" oder sonstwie bewusst abrufen können. man kann da nur auf langsame und schrittweise veränderung durch enkulturation in neuen, liberalen umfeldern hoffen, sonst wird das nichts. studium, lehrerbildung und co wirken dann schon, aber weniger wegen der gelehrten inhalte und planmäßig erworbener "kompetenzen" als wegen des neuen umfeldes, an das man sich unwillkürlich (!) mehr oder weniger anpasst/anpassen muss, um dort zurechtzukommen. in diesem umfeld (uni, schule, gesellschaft...) darf ressentiment-geladenes denken daher nicht normalisiert sein, es muss als inakzeptabel, da nicht diskursfähig durchgehend sanktioniert (im soziologischen sinn, nicht unbedingt im juristischen) werden. dann gibt es vielleicht eine kleine chance, vorurteile zu reduzieren und abzubauen.
solche "studien" (zu viele fehler im design, aber okay, da lernt jemand noch - ich hoffe, es geht um b.a., nicht um m.a.) wie die des te sind vielleicht nützlich, weil sie spannende probleme ausstellen: es ist so schön, sicher zu sein, dass "die anderen" vorurteile haben, ich dagegen als teil der lösung statt als teil des problems aufklärerische studien zu deren bekämpfung durchführe, auch noch mit multiplikatoren wie lehrern, die dann noch weiter andere aufklären können über die bösen vorurteile. well, wenn das so einfach wäre. spannend ist es aber in jedem fall.