ein vernünftiges helles.
Beiträge von keckks
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Was sollen die SuS denn lernen in deiner Reihe oder Stunde? Das würde ich zuerst festlegen.
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ach, da geht extrem viel. Einfach losgehen oder -fahren ist eine Supersache. Ich gatte mir mal einen Wanderführer fürs Umland gekauft und bin dann Touren daraus nach dem Zufallsprinzip gegangen. War groß. Schön auch die Fahrt mit Öffis in unbekannte Stadtviertel, aussteigen, schauen, wo man landet. Super war auch die Fahrt die Donau runter mit dem Auto, sehr lustig, teilweise sehr einsam (gewollt), teils abenteuerlich, jedenfalls erholsam und spannend. Diese Ferien werde ich auf jeden Fall noch mit Alpakas wandern.
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hier haben sehr viele gymnasien doppelstundnmodell. alternativ 60min.
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Ich hatte nach am Studium einen Daihatsu Sirion. Der hat als junge Gebrauchter 5000 Euro gekostet und gehalten ohne größere Reparatur, bis ihn mir ein Idiot im Mercedes zermatscht hat. Ich glaube, du malst dir das ein bisschen schwarz. Vielleicht kann dir ja dein Freund oder die Schwiegers das Auto mal leihen und an dem Tag dann radeln, vielleicht kannst du eine billige Pension finden (gibt es im teuren Oberbayern in der Großstadt ab 25 Euro die Nacht), vielleicht kannst du dich einer Fahrgemeinschaft anschließen...
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bei uns haben im Ref einige unter der woche in pensionen geschlafen. Das war billiger als ein wg-zimmer und zweitwohnung ist das auch keine.
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differenzierung betrifft im staatlichen schulsetting, und von dem reden wir hier gerade, i.a. nur lernaufgaben, eher nicht leistungsaufgaben, und wenn doch differenzierte leistungsaufgaben sicher nicht im schwierigkeitsgrad unterschiedliche. differenzierung dient zudem dazu, den individuellen lernerfolg zu stützen, nicht primär dazu, lernen spaßig zu machen.
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Nein. Im Allgemeien sind Privatschulen sehr häufig Abstellplätze für sehr belastete Kinder au sehr wohlhabenden Familien, Stichwort Wohlstandsverwahrlosung. Die LuL dort sind sehr häufig primär der Geschäftsleitung, nicht der pädagogischen Leitung, untergeordnet. Wenn du leistungsorientiert arbeiten willst, such dir ein humanistisches oder sonstwie traditionelles Gymnasium, staatlich, evtl. kirchlich, letzteres aber nur, wenn du selbst sehr (!) kirchennah bist. Im übrigen wird sich deine Haltung zu dergleichen Fragen in den nächsten Jahren mit eigenen Erfahrungen noch ändern. Mach einfach mal, das wird schon.
Und nochmal Nein, sehr begabte Jugendliche verteufeln ihre LuL i.a. eher nicht, das tun überhaupt die wenigsten SuS. Der Threadersteller beschreibt typische Erfahrungen hochbegabter SuS im Unterricht. von Egozentrik lese ich da wenig, zudem ist das eine Entwicklungsstufe, die in der Oberstufe dann doch eher überwunden sein sollte.
Und nochmal großes Nein: Differenzierung ist Merkmal eines jeden guten Unterrichts, gerade in eher homogenen Klassen mit vielen leistungsstarken SuS.
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Ich fühle mit dir. Ich saß in so einem Englischkurs. Keiner konnte Englisch, die Lehrkraft hat sich an das Niveau angepasst und mich regelmäßig rausgeworfen, weil ich Zeitung las. Sie war nicht der Meinung, dass es ihr Job sei, Unterricht für alle zu machen, wohl aber mein Job, gelangweilt rumzusiten und mich nicht zu oft zu melden, weil das andere demotiviere. Wechsel in Parallelkurs war auch nicht möglich. Ich habe dann das letzte Jahr Englisch nach einem kurzen Winken in den Raum als Anwesenheitsmeldung im Oberstufenzimmer bei Tee und netten Gesprächen verbracht. War besser für alle.
Was ich heute versuche, anders zu machen: Ich binde sehr gute Schüler ein, ich signalisiere, dass sie nicht nervig sind, ich missbrauche sie nicht als Co-Lehrkraft, außer sie mögen das. Man kann nach oben sehr leicht differenzieren ohne großen Aufwand. Viele Lernaufgaben kann man auch so gestalten, dass Lösungen auf unterschiedlichem Niveau möglich und sinnvoll sind, zumindest in meinen Fächern.
Ad Lehramtsstudium: Lehramt ist beste. Mach das ruhig, wenn es dich anspricht.
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in bayern ist es eher so, dass die sus schon am gymnasium lernen, aus dem dialekt ins nur leicht oder gar nicht gefärbte hochdeutsche zu wechseln. das ist dann auch bei den refis so. dialekt hört man, wenn der/die kollege/in sich entspannt. dialektsprechen = zweisprachigkeit.
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am gym sind sehr viele unfreiwillig in oberbayern, v.a. in münchen. man kommt auch nur sehr schwer weg, die meisten werden dann halt schwanger, nicht zuletzt, um die versetzung durchzubekommen oder notfalls erstmal daheim zu bleiben.
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second die moocs, da ist oft tolles dabei und man kann sich so sehr engagieren, wie es eben möglich ist.
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das ist am gym eher umgekehrt. früher war es cool, nichts zu können und der klassenbeste war der streber, den man verprügelte. jetzt wird der klassenbeste zum klassensprecher gewählt und schlechte noten gelten als peinlich.
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...nachvollziehbar, aber da zeigt sich meiner meinung nach wieder mal, dass beliebtheit eines beurteilenden bei den beurteilten eben nicht so das entscheidende kriterium für die qualität der lehre ist, ganz egal, ob das in schule, ausbildungsbetrieb, uni oder hier im ref betrachtet wird. noteninflation hilft doch keinem weiter.
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...das ist aber doch alles nicht sooo schlecht, oder? klingt bis auf den letzen punkt für mich eher nach supergut, der letzte punkt sollte für erwachsene verkraftbar sein. klar, ist sicher keine ausruhoase, bringt aber sehr großen ausbildungserfolg und noten, die auf leistung beruhen.
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...äh, doch. alles von belang wird aufgeschrieben. das ist genau dieses "ständig beobachtet werden", das viele im ref so stressig finden. schrifltiche aufzeichnungen sind vorgeschrieben, wenigstens in bayern, du musst auch alles im gutachten belegen können und das gutachten muss zur note passen. so ein gutachten gibt es zu jeder lehrprobe, zu jedem prüfungsgespräch ein entsprechendes protokoll, alles muss nachweisbar sein. und da sind auch mindestens vier leute dran beteiligt, meist deutlich mehr. also auch nichts mit einzelmeinungen, die dann alles dominieren. eher steht dann im gutachten "im fach xy zeigte der referendar z", dann weiß man halt, dass das problem/der vorzug nur in fach xy zu sehen war und im anderen fach nicht/an der anderen schule nicht usw.
es gibt immer einzelfälle, die unfair laufen, aber im großen und ganzen ist die beurteilung i.a. nicht völliger käse und es geht auch in keiner weise (!) darum, den refis dumm zu kommen oder ihnen übel mitzuspielen. genausowenig, wie das bei den allerallerallermeisten lul gegenüber sus bei der benotung der fall ist.
das ref ist hart und stressig und arbeitsreich, aber nicht irgendwas, vor dem man großartig angst haben müsste.
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am gym ist es normal und auch wichtig, nur in den eigenen fächern eingesetzt zu sein. ich fühle mich fachfremd ziemlich unwohl (auch wenn es spannend ist), einfach weil ich mich viel zu sehr auf hospitationen, material von kuk und verlagsmaterial verlassen muss, weil ich leider keine ahnung von nichts habe. ich hab eine akzeptable allgemeinbildung, ich bin kein mathe-idiot, ich kann fachliteratur schnell und gern lesen und exzerpieren und für mich verarbeiten und anwenden, aber ich kann mir nie im leben sich "passend" anfühlende basics in einem fach, das ich fachfremd gebe, in vertretbarere zeit neben weiterer vollzeitarbeit aneignen. dann schlittere ich da so durch und es ist lustig, aber fundierter unterricht geht anders (aktuell geschichte 6).
zudem sind meine fächer alles andere als "immer das gleiche" bzw. wenn es immer das gleiche ist, ist man selber schuld, weil man sich nichts neues erarbeitet/es einsetzt. ich kann immer aktuelle, neue, andere, historische beispiele für soziale zusammenhänge finden, ich kann auch beim zehnten durchgang philo oberstufe im "gorgias" wieder was spannendes finden (allein schon, weil ich kein altgriechisch kann und mir dann neue stellen verschiedene übersetzung angucken gehe, wenn es doof wird; der lehrplan sagt, ich könnte auch statt "gorgias" "politeia" machen, das habe ich noch nie gemacht, weil ich bisher keine muße hatte, mir passendes material zu basteln, das vorhandene finde ich doof usw.), in deutsch ist man eh sehr frei bei uns. da steht nur "argumentieren". wie ich das umsetze, ist mein bier. das kann mal der einstieg über jugend debattiert sein, einmal habe ich das jugendstadtparlament besucht und dann die klasse das nachspielen lassen mit anderem thema, einmal haben wir gleich klassisch mit leserbriefen angefangen, mal hab ich das buchmaterial getestet, aktuell gab es im haus probleme mit versauten toiletten und die sus sollten vorschläge für geeignete gegenmaßnahmen entwickeln, damit war die reihe gleich ganz was anderes, sehr wichtig für die kinder. usw.
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ich verstehe es immer noch nicht ganz. du siehst dich als ersatz für einen vollwertigen lehrer, der aber alles anders macht, weil das halt dein stil ist, du weißt aber gar nicht, wie es lehrer sonst so machen, insofern du gar nicht lehramt studiert hast und auch nicht im ref warst und auch vorher keine längere vertretung hattest? das klappt so nicht. "man" macht ja sachen nicht so, weil das halt der persönliche stil ist, sondern die basics sind immer gleich. classroom management, fachdidaktik usw. sind dinge, die aus gutem grund so gemacht werden, wie sie gemacht werden. dass man das ohne ausbildung von außen anders sieht, mag sein, macht diese sichtweise aber nicht richtiger.
du warst da als vertretung/aushilfe, ungelernt, für vier wochen. vier wochen ist nichts in sachen unterrichtenlernen. das ref dauert hier mit gutem grund 24 monate, dem geht ein ca. fünfjähriges studium voraus, besser ist eher ein bis zwei jahre länger. man kann jemand in vier wochen nicht viel beibringen. wenn ich weiß, dass die person wieder geht, gerade der allgemeine megastress des schuljahresendes stattfindet (!!) und man eh hoffnungslos unterbesetzt ist, dann wäre es schon extrem viel glück, wenn man da ein auswertungsgespräch führen würde. das habe ich als meist über das ganze oder wenigstens das halbe schuljahr beschäftigte vertretung (mit fertigem fachstudium magister und viel lehrerfahrung) bei über acht stellen (ich finanzierte so das zweitstudium lehramt, auch begonnen jenseits der dreißig) ein oder zweimal erlebt. und das waren beides seminarschulen, die solche feedbacksachen wegen ihrer ausbildungsfunktion eh schon etabliert hatten und die vertretungskräfte dann eben fix integrierten in das system. kurz: deine erwartungen ans system schule sind leider unrealistisch. das ist nicht dein fehler, aber das ist halt so. es bringt i.a. wenig, sich über die realität verletzt zu zeigen.
wie oben schon gesagt: gefühl registrieren und einordnen, mund abputzen, weitermachen. ich rate zum lehramtsstudium nebenher, finanzierung durch teilzeit vertretung ist gut machbar, auch in teuren städten. viel erfolg!
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wie dir schon gesagt wurde: geh in die psychologische beratung des studentenwerks deiner uni. schaden kann es nichts, kostet nichts, taucht nirgendwo auf. die helfen dir, du bist sicher nicht die erste mit leistungsangst, perfektionismus, zukunftsangst etc.
ad ref: mach einfach mal. so schnell stirbt man nicht, die meisten seminare sind auch nicht furchtbar schrecklich, und du entwickelst dich da ja auch entlang deiner aufgaben. ja, es ist hart, aber von nichts kommt ja nunmal auch nichts. wir sind alle noch da, du packst das schon. viel erfolg!
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