Beiträge von keckks

    ich finde nicht, dass es irgendwie positiv oder eine leistung ist, in oder gar unter der regelstudienzeit zu bleiben. die pflichtscheine sind doch eh viel zu wenige, als dass man damit wirklich ahnung von irgendwas so richtig hätte. wenn man es sich leisten kann (man verdient ja nun nichts oder kaum was während des studiums vs. job nachher), würde ich immer dazu raten, soviel wie geht mitzunehmen. geht in extra-veranstaltungen, haltet extra-referate, schreibt mehr hausarbeiten, vertieft euch in teilgebiete und fragen, die euch interessieren. weit über das hinaus, was im examen geprüft wird.


    kollegin und ich gehen heute noch zusammen wenn möglich (stundenpläne uni und unsere und korrekturbelastung...) 1x die woche in ne vorlesung. das ist ziemlich super bis toll.

    well, einen schulleiter, der/die nicht kompetent das deutsche im schriftlichen beherrscht, nimmt zumindest bei uns keiner mehr ernst. das geht einfach nicht.


    ich habe im studium viel lektoriert, auch für maschinenbau und bauingenieure. die hatten alle ziemlich viel geld weniger, weil sie mich bezahlen mussten. scheint also nicht ganz unwichtig zu sein, wenn man sogar dafür bezahlt.
    zudem: allgemeinbildung, und es ist auch kein schicksal, sowas nicht zu können. üben und dann wird das schon. genauso doof ist es meiner meinung nach, wenn leute (akademiker...) damit kokettieren, kein mathe zu können. es ist nicht cool, was nicht zu können, was man können könnte, wenn man sich die mühe gemacht hätte. dass die sus das überleben, ist nicht das problem. klar überleben die. die überleben alles mögliche.


    (wir haben viele deutsch refis am gym, die dieselben probleme haben; nicht ganz so schlimm wie hier, aber durchaus dramatisch. die korrigieren fehler in sus-texte rein, finden die sprachlichen, geschweige denn ausdrucksfehler nicht, und verstehen auch nicht, warum man dann schlechtere noten hat. kann man machen. ist aber eher - nunja. die englischlehrkraft meines neffen an der gs kann z.b. kein englisch schriftlich, das ist zusammengestoppeltes google-translate voller fehler, was sie da austeilt. sagen wir so, ihr urteil über die fähigkeiten des buben sind uns - eher egal.)

    hier ist es halt eben nicht gleich und daher wird unterschiedlich bezahlt. wenn das anderswo im bildungsförderalismus anders ist, dann mag das so sein, das hat mit meinen aussagen hier nichts zu tun. ich beziehe mich auf das bayerische system.

    ich persönlich finde a13 für alle ganz wunderbar, finde aber schon, dass man das studium dafür ein bisschen anspruchsvoller machen dürfte im gs-bereich. aber das bekommt man politisch nicht durchgesetzt, solange alle durcheinander krakelen, die einen, weil sie irgendwie magisch gleichen lohn für alle erreichen wollen und die anderen, weil sie meinen, sie hätten irgendwie magisch weniger im geldbeutel, wenn andere genauso viel bekommen wie sie. eigentlich scheint es allen beteiligten primär um befindlichkeiten zu gehen (verletzter stolz, mangelnde wertschätzung, gefühlte ungerechtigkeit, angst vor statusverlust...). das problem muss aber auf der sachebene angegangen werden, und dabei geht es halt um die faktischen unterschiede der studiengänge im anspruchsniveau. will man gleiches geld für alle, muss man die gs-studiengänge anspruchsvoller machen.


    vermutlich wird der outcome eines solchen projekts aber eher ein noch einfacheres einheitsstudium für alle sein, wird schon gehen, lehrer kann ja jeder und so. dann kann man auch allen einheitlich weniger zahlen und alle sollen happy sein, jetzt isses ja fair. juche.

    das sind halt einfach fakten. ob du das überzeugend findest oder nicht, das sind die rechtlichen vorgaben- die beamtenbesoldung orientiert sich am akademischen anspruch des abschlusses. fh gibt weniger als uni, und an der uni bekommt kürzere regelstudienzeit weniger als längere regelstudienzeit.


    das kann man ethisch doof finden. darum geht es aber in diesem thread nicht.

    es ist hier in der lehramtsstudienberatung üblich, leute, die fachlich im lehramt vertieft (gym) rausgeprüft werden, in die gs umzuschreiben, wo sie dann in aller regel bestehen und auch durchs ref kommen, um dann sofort eine planstelle zu bekommen (während sie am gym keine chance gehabt hätten, selbst mit knapp bestandenem ersten examen gym, da man topnoten für die planstellen braucht vs. volleinstellung gs). ich denke schon, dass man vom fachlichen anspruch her das in etwa mit bachelor vs. master vergleichen kann.


    ob das die finanziellen unterschiede in der bezahlung legitimiert, kann man mit guten gründen bestreiten oder auch nicht. rechtlich (legal) begründet sind sie damit allemal.


    die bezahlung im deutschen beamtenwesen hat nichts mit der späteren arbeit zu tun und sehr viel mit den für die arbeit nötigen abschlüssen. wer a13 für alle will, muss ein härteres und längeres (fachlich anspruchsvolleres) studium für gs fordern oder versuchen, das komplette system der beamtenbesoldung von grund auf loszuwerden. letzteres erscheint mir ein sehr fernes fernziel zu sein.

    das habe ich nicht gemeint. es gibt sehr viele kinder, für die die inklusion ein segen ist. es gibt aber auch fälle, wo die förderschule der bessere ort wäre unter den gegebenen bedingungen. man muss da immer den einzelfall betrachten. und man hat hier nicht immer die wahl, gerade auf dem land sind z.b. die fahrzeiten im sammeltransport zu den förderzentren auch für sehr kleine kinder m.e. unzumutbar. außerdem stellt sich die frage, was das für eine wahl ist, wenn im förderzentrum auch nur zu große klassen mit nicht passend ausgebildeten lul warten. es gibt hier viel zu wenige förderschullehrer und viele sind einfach nur unbesehen angestellte junge gymnasiallehrer, deren schnitt fürs gym nicht gereicht hat (was keine schande ist, man betrachte die aktuellen einstellungsschnitte).

    ...so übel es ist, wenn es in der vorgesehenen arbeitszeit nicht leistbar ist, kannst du das eben nicht leisten. würde ich auch den eltern der i-kinder notfalls offen so sagen und mit der hohen sus-zahl begründen. sollen die doch zum schulamt gehen. vielleicht versteht irgendwann wer, dass sie das eigentlich leidlich funktionale schulsystem gegen die wand fahren werden, wenn sie so weitermachen.

    ich war an verschiedenen schulformen in bayern und vorher in der wissenschaft und im verlag. persönlich erlebe ich den alltag am gym (sek I und II) als spürbar stressiger, auch mit viel routine, als an der berufsschule. dort war das grundtempo niedriger, alles wurde viel entspannter gesehen, die inhalte wiederholten sich ständig. kuk, die an die mittelschle oder in die primarstufe oder an die fos/bos gewechselt sind (hier bekommen sehr viele ausgebildete gym-kuk keinen job, die dann 'umschulen') berichten ähnliches.


    den vergleich zum bürojob im verlag hat die stille mitleserin sehr treffend vollzogen, finde ich. das büro war entspannter, insofern weniger fremdbestimmung herrschte. man konnte mal zwischendrin kurz abschalten, und das oft auch noch, wenn man das selbst gerade wollte. das ist im laufenden betrieb eines schultages selten drin, man ist fast immer non stop (außer auf dem klo, wo ich es oft erst nach stunden hin schaffe) "on", auf den gängen, im lehrerzimmer, immer passiert was, immer will jemand was. aber dafür isses auch nicht langweilig, bunt wie das leben halt.

    und das verstehen die dann, weil ein lehrer krawatte statt hoodie trägt? ich weiß ja nicht. vielleicht lernen sie daraus auch eher; "das ist nichts für mich, der ist so anders als ich, so kann und will ich nicht sein." keine ahnung, das hängt doch wohl v.a. vom individuellen lehrer und seiner beziehung zu den sus ab, nicht von ner krawatte oder jeans oder nem hoddie.


    ich bilde mir ein, dass zu all dem wesentlich mehr dazu gehört als bekleidung. das ist nur ein dauerbrenner, weil man da den konflikt selbstentfaltung vs. entfremdete kapitalistische arbeitswelt vs. habitus zum x-ten mal durchspielen kann.

    ich nehme bitte zehntausendmal die/den kompetenten kuk in welchen nach meinung mancher (bei uns eher nicht "der mehrheit") "unpassenden" klamotten auch immer als den perfekt bekleideten inkompetente/n kuk.


    persönlich finde ich, dass manche das halt brauchen, so oder so. ich brauche z.b. ein shirt und einen hoodie. oft. ich brauche nie ein kostüm. andere brauchen ihren anzug, manche sogar eine krawatte. ja nun, sie werden ihre gründe haben.


    (abschreckendes) vorbild ist man in der schule immer. fraglich nur, für was, wo und wie. ich bilde mir ein, dass man auch glaubwürdig vermitteln kann, dass man erstmal was können muss. dazu gehört auch, in manchen situationen geschleckt auszuschauen, aber primär, den job dann auch gebacken zu bekommen. sonst hilft auch der tollste rock und die schickste krawatte nichts mehr. gerade in banken bin ich jetzt soweit, dass ich dem typ in bermudas eher vertraue als dem im anzug. der hat zumindest schon mal über seine bekleidung und rollenbilder nachgedacht vermutlich und hätte den job auch eher nicht, wenn er kein guter banker wäre, bei der konservativen branche. den nehme ich (!) gern als berater.

    ich war echt noch nie an einem gymnasium und habe auch noch nie gehört, dass das in bayern am gym jemals ohne umweg über die schulleitung ging. vielleicht ist es auch nur eine tradition. es gibt an einigen schulen öfters fälle, in denen die schulleitung erteilte verweise kassiert, teils routinemäßig. vielleicht weiß jemand genaueres, der bei den fortbildungen für schulleitungsmitglieder war? da wird doch sowas (rechtsgrundlage für gängige strukturen) durchgesprochen.

    - vor einer entlassung kommt in by noch einiges mehr, von wegen wechsel in parallelklasse, disziplinarausschuss, androhung der entlassung, suspendierung für x tage... das sind alles eskalationsstufen, die nicht ohne grund einfach so abgerufen werden. auch ein verweis ist nichts vllig alltägliches, da muss der schüler gehört werden, da muss der chef unterschreiben (oder sonstwer aus der schulleitung) usw.. vorher gibt es (auch bereits aktenkundig) den hinweis nach hause, ggf. die nacharbeit, und vorher alles, was man halt so macht (und auch gemacht haben sollte, sonst wird nicht jede schulleitung - zu recht - einem verweis zustimmen), von einzelgespräch bis böse gucken.

    ich glaube nicht, dass man den bewegungsdrang und das andere ärgern so strikt trennen kann. zudem: unerwünschtes verhalten verhindert man am einfachsten, indem man damit inkompatibles verhalten bestärkt/durchsetzt. wer draußen rennt oder im flur hüpfübungen abarbeitet, kann schlecht parallel im klassenraum andere ärgern.


    (oder auch: was man im hundetraining alles für die schule mitnehmen kann...)


    edit: falls der schutz zerbrechlicher inklusionskinder das argument contra bewegung ist, ist die einrichtung von ruhe- und bewegungszonen im pausenbereich eine gängige und gute lösung. hier soll man rennen, dort wird höchstens gegangen. zudem gibt es wie gesagt sehr viele körperliche belastungsformen, die stationär zu machen sind, stichwort körperspannung, planks, handstand, rumpfarbeit aller art, hüpfen, gleichgewichtsschulung...

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