Beiträge von keckks

    keine entlastungen, wir stemmen das so nebenher, in den letzten jahr oft innerhalb extrem kurzer zeiträume. auch ganzer jahrgang deutschabi, immer. unterricht in den anderen klassen läuft weiter, muss man halt irgendwie abfeiern. manche schulen geben korrekturtage, das muss aber die schule selbst verantworten, soweit ich weiß. die zweitkorrektur ist nicht ganz so wild. bei uns macht das der kollege, der/die gerade den q11-kurs führt. das halte ich für sehr suboptimal, da dadurch die leute in der q-stufe nochmal mehr belastet werden. andere schulen vergeben die zweitkorrektur auf solidarischer basis im kollegium nach aufsatztypen (es korrigiert z.b. eine lehrkraft nur lyrikinterpretation nach und hat so weniger vorbereitungsaufwand).


    gute erfahrungen habe ich persönlich damit, alles korrigierte sofort an die zweitkorrektur weiterzugeben, die bemerkungen digital zu erstellen und auszutauschen, und den unterricht in den anderen lerngruppen mit möglichst wenig einsatz meinerseits zu halten, d.h. nichts frontales, projekte, plakate basteln, referate, portfolio, lesetagebuch blablabla. ich korrigier im unterricht dort dann weiter und beaufsichtige quasi nur. zudem kein unötiger aufwand, aufsatz einmal lesen, korrektur sprachlich und inhaltlich gleichzeitig, parallel notizen für die bemerkung machen, bemerkung ausformulieren, nächste arbeit. wenn man soviel von mir in so kurzer zeit will, sinkt halt die qualität der korrektur.

    ...meistens ist es schon so, dass in gut bezahlten berufen die belastung eher hoch ist. das ist so. du kannst dich entweder entscheiden, das durchzuziehen, und es dann packen, oder du sagst, das packe ich nicht - no shame here - und was machen, das dir leichter fällt. sicher wird man als freiberufliche musiklehrkraft nicht reich, aber ich kenne einige leute, die davon leben. in einer nicht billigen großstadt noch dazu. klar, ist kein a13.

    kopfschloss, bis auf das uralte und langweilige thema kleidervorschriften (gähän) - keine der von dir genannten thesen ist dir neu, oder? brauchst du dazu einen vortrag von herrn winterhoff? doch sicher nicht. banalitäten helau.

    @keckks Du kommst an ALLES auch von zu Hause aus aus dran. Trust in me. ;)

    in den sozial- wie in den geisteswissenschaften gilt das leider wie gesagt nur mit uni-bib kennung in deutschland, sonst halt privat per richtig viel geld pro artikel. ab und an kann man sich was per google scholar und co erjagen, aber das ist kein vergleich zum bezahlten zugang (wie gesagt am besten über uni-bib, die die besagten zugänge abonniert hat, aber nur studierende und dozierende als nutzer zulässt; öffentliche bibliotheken haben das dagegen in deutschland so gut wie nie, ist auch sehr teuer). leider ist das so ein massives problem (im prinzip geht es dabei um die finanzierbarkeit von wissenschaftskommunikation ohne diese mondpreise in fachbereichen, die nicht unmittelbar zu geld zu machen sind), sodass sich im netz z.b. zahlreiche tipplisten finden lassen, wie man am besten an artikel kommt, wenn man gerade wieder keine uni-kennung hat.

    tayun, vielleicht magst du mal was anderes als google-links posten. und nein, ich werde nicht für dich in die uni-bib fahren, um irgendwas zu belegen. google-belege für empirische studien in den geistes- und sozialwissenschaften sind jetzt nicht so wirklich der standard, wenn man klasse 10 hinter sich gelassen hat. an die relevanten sachen kommst du nur über die fachdatenbanken, die wiederum sind an log-ins über uni-bibs o.ä. gebunden, oder halt recherche vor ort.

    müsste man nachlesen gehen. ich weiß nur noch, dass das eine der wichtigsten empirie-thesen in meinem ews-studium war, immer und immer wieder wiederholt. die lehrenden waren alle unisono der ansicht, das sei in etwa so sauber durchgetestet wie die schwerkraft und entsprechend nicht sinnvoll anzweifelbar. es ging dabei nicht um sehr kleine klassengrößen sondern um debatten z.b. über klassenteiler an regelschulen. forderungen nach kleineren klassen sind letztlich populismus, falls es bei schule primär um akademischen lernerfolg gehen soll.


    man kann freilich auch sagen, schule sei auch ein lebensraum für die dort lernenden und lehrenden (umso mehr, wenn es um ganztagsbetrieb geht), es gehe auch um soziales lernen und subjektives wohlbefinden, vermeidung von unnötigem stress bei allen beteiligtem usw.. dann ist es gleich viel weniger wichtig, dass die klassengröße keinen einfluss auf den lernerfolg im akadmeischen hat. schule ist einfach viel mehr. und unser problem sind nicht "die großen klassen". das ist nur ein symptom. unser problem ist imo eher eine ökonmisierung der bildung, die vorstellung, es ginge v.a. darum, wirtschaftlich verwertbare humane ressourcen für möglichst wenig geld möglichst schnell und effizient zu produzieren. es geht aber imo am ehesten um menschen und ihre entwicklung.

    wie gesagt, die empirie is halt, wie sie ist. ich konnte das (und kann es) auch immer nicht so recht glauben, aber menschliche intuition und privattheorien sind das eine, wirklichkeit ist fast immer was anderes (sehr viel kompexer). es gibt bestimmt settings, in denen eine kleinere klasse bessere outcomes hat als eine größere, aber das liegt eben i.a. nicht an der klassengröße.

    andere schule suchen. solche schulleitungen sind nicht änderbar und ganz, ganz furchtbar fürs klima, die sus, die kuk, die vielen, vielen normalen eltern und eigentlich für alle, außer den helikoptereltern.


    "elternfreundlichkeit" in dem sinne ist m.e. einfach die unfähigkeit, eine linie durchzuziehen, haltung zu zeigen und zu führen. alles dinge, die eine schulleitung dringend können muss.

    ...wenn nichts mehr geht, geht oft die frage "was wünschen sie sich für ihr kind?" erstmal sagen viele gute noten, schulerfolg blablabla, aber recht schnell kommen sie dann auf glück, gutes leben etc.. und das erreicht man sicher nicht, wenn man mit acht ein burnout hat. nicht so krass formulieren, aber halt schon deutlich. ruhig auch inklusive kleiner geschichte über anonymen schüler, der nicht mehr schlafen kann, bauchweh bekommt, chronische kopfschmerzen entwickelt usw..


    auch ganz positive erfahrung habe ich mit irgendwas in die richtung von: "kinder in dem alter schwingen ja doch mit ihren bezugspersonen mit. man muss da ja nicht viel sagen, in der klasse z.b. kann man die kinder vor prüfungen oft gut etwas beruhigen, indem man selber das alles als nicht so wichtig bewertet und entspannt, zugewandt und gelassen bleibt. ich meine, im grunde ist es ja nur eine xy-arbeit, die ist auf mittlere und lange sicht im leben der sus nicht wirklich von so wahnsinnig großer bedeutung, als dass sich dieser stress rechtfertigen ließe, dem manche kinder da ausgesetzt sind."


    das hat den vorteil, dass sich die eltern die häufige hauptursache des problems (eigen überzogene leistungserwartungen ans kind, kopplung von zuneigung an schulleistung etc.) durchaus erschließen können, es aber nicht anklagend/als schulddiskurs rüberkommt. sie können stattdessen (m.e. eher fälschlicherweise) auch das schulsystem, die leistunggesellschaft usw. beschuldigen oder so, aber trotzdem verstehen, dass der hebel, an dem sie drehen können, halt ihre haltung zum kind und vor allem zu dessen leistungen ist.

    "wehrerziehung" - im westen der 80er und 90er meines erachtens völlig undenkbar. außer man wandte (wendet...) sich an diverse gruppen mit gschlossenem rechten weltbild, also gruppenbezogener menschenfeindlichkeit. die werden so ein bisschen vom verfassungsschutz verfolgt und ab und an verboten, gründen dann aber immer munter neue verbände. deren kinder- und jugendlager werden von aussteigern aus dieser szene (die es bald nicht mehr so zahlreich geben dürfte, die entsprechenden beratungsstellen werden finanziell ausgehungert) ziemlich übereinstimmend geschildert. da ist wehrerziehung standard.


    edit: unsere lehrer haben während des irakkriegs eine weile sehr anschaulich die lage von ölquellen in erdkunde behandelt und in mathe konsequent mit leichensäcken gerechnet. wehrerziehung lag denen wirklich sehr, sehr fern.

    jein. es ist schon so, dass die sehr guten leute konstant sehr gut sind und umgekehrt die 4er sich halt immer grad so durchwursteln. im mittelfeld würde ich das mit dem "glück" auch so sehen, an den rändern des leistungsspektrums dagegen ganz sicher nicht. die aufgaben sind - bei breiter vorbereitung - i.a. wirklich machbar. wer dagegen, wie oft üblich, nur für einen teilbereich lernt und dann eben nehmen muss, was in dem teilbereich in dem jahr eben geboten wird, der kann freilich pech haben.

    - weil in europa und den usa wissenschaftliche karrieren durch ihre prekäre grundstruktur (ständige befristung, mit vierzig noch nachwuchs, halbe stelle für volle arbeit, sehr viel drittmittelprosa, marginale chancen auf die professur, alternativ lehre only-stellen ohne spannende forschungsarbeit etc.) zielsicher freaks selektieren, die sich anderes als forschung nie vorstellen konnten. forschung ist ein wahnsinnig tolles arbeitsfeld (schule auch), aber halt sowas von daneben, was die arbeitsbedingungen angeht, das kannst du dir von außen (und als studierender bist du außen) nicht wirklich vorstellen.


    niemand wird in deutschland wissenschaftlerIn, wenn er/sie nicht voll und ganz und mehr für forschung brennt.

    anmerkung: ich finde nicht, dass es immer schlimmer wird. meine sus sind sehr viel sozialer untereinander im schnitt als wir es waren. sie melden mobbing, sie sagen, was sie denken (statt zu schweigen und brav zu nicken), sie übernehmen ziemlich früh ziemlich viel verantwortung. sie können dafür nicht so gut akzeptieren, dass gerade jemand anderes als sie persönlich aufmerksamkeit bekommt, aber das lernen sie dann eben stück für stück.


    paar asoziale reiche kinder haben wir auch. aber mei. die können letztlich auch nichts für ihre erzeuger und ihr herkunftsmilieu und ab und an sind die im einzelgespräch dann doch ganz nett.

Werbung