Bevor ich auf die einzelnen Texte von euch eingehe, würde ich generell eins vorweg fragen und zwar, wie schwer ist es an einer Uni Mathe auf GyGe Lehramt zu studieren? Da ich aus einer FH komme, habe ich durchaus Bedenken, dass es sehr schwierig werden könnte.
1. Sind die Fächer im Master dann eine Vertiefung des Bachelors und inwieweit macht es Sinn die Fächer im Bachelor anerkennen zu lassen? Man läuft doch da der Gefahr, dass man im Master schnell aufgeschmissen seien kann, wenn die Fächer auf dem Bachelorstudium aufbauen und man diese durch Anerkennung umgangen ist.
2. Wie unterscheidet sich GyGe Lehramt an einer Uni von einem reinen Mathe Studium an einer Uni? Bei GyGe Lehramt hat man zwar pädagogische Fächer aber ist das denn inhaltlich ungefähr gleichschwer wie reines Mathestudium? Wie schwer habt ihr euer Studium speziell in Mathe Lehramt empfunden? Ist die Abbrecherquote genauso hoch, wie beim reinen Mathestudium?
3. Ich hab heute mit der Beratung an der Uni telefoniert und mir wurde gesagt, dass meine Bachelorarbeit nicht anerkannt wird, weil das Thema meiner Bachelorarbeit Neuronale Netze/Deep Learning bzw. eher aus dem Bereich Informatik war und das hat nichts mit Mathe zu tun ABER wenn ich als zweites Fach Informatik mache, dann wird mir die Bachelorarbeit anerkannt. Jetzt stellt sich die Frage, ob so eine Kombi nicht zu gefährlich ist, wie Mathe und Info, weil allein schon Mathe sehr anspruchsvoll ist und da noch Info als zweites Fach draufzuhauen wäre doch Selbstmord? Ich schaue derzeit die Studienordnungen an, weil ich wissen möchte, ob man beim zweiten Fach (was bei mir vermutlich Info seien wird) weniger Fächer zu belegen hat, als beim Hauptfach "Mathe" und ob das alles für mich machbar ist.
4. Nochmals zu den Jobchancen: In Mathe und Info fehlen zwar Lehrer ABER welches Gymnasium oder generell welche Schulen bieten heutzutage noch Informatik als Fach an? Wenige. Was hat man also davon, wenn man als zweites Fach etwas wählt, was in den Schulen LEIDER kaum angeboten wird. Angenommen ich bin jetzt ein ausgebildeter Lehrer und suche freie Stellen und eine Schule hat nur eine Stelle frei und zwar in Mathe. Das bedeutet ich unterrichte nur Mathe und nicht Mathe sowie Informatik und das bedeutet wiederum, dass ich weniger Stunden hab wie ein Lehrer der zwei Fächer unterrichtet. Das wirkt sich dann denke ich auf den Gehalt aus, weil warum sollte man einen Lehrer der weniger Fächer hat gleich bezahlen wie einen, der zwei Fächer unterrichtet. Ihr merkt schon, ich hab keine Ahnung von den ganzen Tarifen im öffentlichen Dienst und wie die Bezahlung da abläuft.
Aus dem Punkt 4 resultierend sollte man also das zweite Fach nicht nur nach Interessen wählen, sondern auch nach den Kriterien, ob dieses Fach an den Schulen angeboten wird und ob da großer Bedarf besteht. Da liefert die von mir gepostete Quelle, dass Deutsch und Englisch eher gefragt sind als Info, daher Info ist irgendwo ganz weit unten (vgl. S. 15) und das ist echt traurig, weil heutzutage läuft Nichts ohne Informatik auch in vielen Berufen.
Wenn ich mich also als zweites Fach für was anderes als Info entscheide, dann fange ich da von 0 an + Bachelorarbeit und da weiß ich wirklich nicht, wie sinnvoll das Ganze ist. Ihr merkt, ich stecke in einer schwierigen Situation.
Außerdem hat sich ein Unternehmen bei mir gemeldet und heute den 29.03.2022 werde ich erfahren, ob ich als Data Scientist auf Probezeit von 6 Monaten da eingestellt werde. Das kommt natürlich meinem Plan ein Lehrer zu werden in die Quere. Ich hab derzeit ALG 2, Jobcenter macht schön Druck bei der Stellensuche und erhofft, dass ich da möglichst schnell eine Stelle finde. Es herrscht also Bewerbungsdruck und auch meine Ma, Schwager, Schwägerin sowie Schwiegermutter fragen mich "und? Hast du schon eine Stelle gefunden? Wie viele Bewerbungen hast du schon abgeschickt?". Das nervt einfach und irgendwann platzt es und ich zerstreite mich mit allen. Wenn ich bis Juni/Juli nichts finde, dann muss meine Frau seitens Jobcenter auf Vollzeit arbeiten und auch bei mir wird es so sein, dass sie anfangen ab Juni/Juli mir andere Stellen vorzuschlagen, die vlt. nichts so ganz zu meinem Abschluss passen - das machen sie übrigens jetzt schon, denn sie schlagen mir Jobs als Anwendungsentwickler vor, also solche Stellen, wo man mit einer normalen IT Ausbildung auch reinkommen kann. Etwas für mich passendes zu finden sei schwierig, weil z. B. der Markt für Data Scientist mager ist und wenn doch, dann werden da meist erfahrene Seniorentwickler gesucht. Die Sache ist nämlich die, dass im Juni/Juli erst Anmeldezeit für Lehramt an der Uni beginnt und bis man an der Uni anfängt B.Ed. zu studieren, das dauert und was soll ich in dieser Zeit tun?
An den Schulen schonmal hospitieren? Ich dachte eine Hospitation läuft so ab, dass im Rahmen des theoretischen Wissens im Studium irgendwann die Praxis folgt und da besucht man entsprechend die Schulen und macht sich ein Bild von dem Beruf. Am liebsten würde ich an den Schulen in dieser Zeit direkt mit meinem B.Sc. als Aushilfslehrer oder Vertretungslehrer arbeiten und da meine ersten Erfahrungen sammeln, nur solche Stellen werden nicht oder eher selten ausgeschrieben, ich komme da nicht einfach so rein und selbst da braucht man doch eine pädagogische Einführung? Generell weiß ich nicht, wie so eine Hospitation abläuft. Muss man sich da klassisch bewerben? Schulen anrufen und nachfragen?
Zurzeit sieht es wirklich danach aus, dass ich die paar Monate im Bereich Data Science arbeiten werde, da erst mein Geld verdiene und dann auf Lehramt umsteige. Das ist natürlich ein nicht so ganz schöner Weg, wenn man Lehrer werden will. daher am Liebsten würde ich in dieser Zeit schon meine ersten Erfahrungen in den Schulen sammeln und meinen kleinen Gehalt verdienen, nur die Frage ist wie?
Liebe Grüße
Wunderkind