Beiträge von Mary85

    Naja, dass jeder unmittelbar nach dem Referendariat sofort eine unbefristete Stelle in seinem Heimatort an seiner Wunschschule bekommt, habe ich ehrlich gesagt auch nicht erwartet. Nach ein paar Jahren mit Vertretungsstellen dann auch eine feste Stelle in einer anderen Stadt zu bekommen wäre für mich auch okay.


    Zwischen "Überhaupt eine Stelle zu bekommen ist nahezu aussichtslos" und "Man bekommt eigentlich immer irgendeine Stelle und muss sich vielleicht etwas gedulden, wird aber dann wird man ziemlich sicher auch eine feste Stelle bekommen." besteht ja doch ein grosser Unterschied. ;)


    Wie kann es eigentlich sein, dass man Lehramt an Gymnasien studiert und auch das Referendariat an einem Gymnasium gemacht hat und dann an einer Hauptschule eingesetzt wird? Ich denke mal an einer Hauptschule sind ganz andere fachliche Anforderungen an einen Lehrer gestellt als an einem Gymnasium. Wird ja wohl auch seinen Sinn haben, warum es da verschiedene Studiengänge gibt. Und soweit ich weiss gibt es doch z.B. Latein auch nur an Gymnasien?


    Ob ich ein gutes Staatsexamen machen würde, kann ich überhaupt nicht einschätzen. Ich kann nur sagen, dass ich motiviert bin. Ob ich mit dem Studium gut zurechtkomme, mir das Lernen und Verstehen leicht fällt und das ganze über 5 Jahre bis zum 1. Staatsexamen, wer weiss das schon? Vom Referendariat ganz zu schweigen. In so einer langen Ausbildungszeit kann ja allerhand passieren.

    Ja so ging es mir damals auch. Habe mit 19 Abi gemacht und mir da nicht getraut an eine Uni zu gehen. Ausserdem haben mich damals schon die Warnungen ("Mach bloss nicht Lehramt. Neue Lehrer werden in Zukunft nicht gebraucht") abgeschreckt. Und ich habe mir ehrlich gesagt damals auch nicht zugetraut Schüler zu unterrichten, die teilweise erwachsener sind als ich es selbst war. ^^


    Zumindest habe ich heute das Selbstbewusstsein mir so eine Studium zuzutrauen und vor einer Klasse zu stehen. Allein die Warnungen ("Alles ausser MINT kann man ihm Lehramt vergessen") lassen mich halt noch zweifeln.


    Zu meinem Arbeitsgeber bräuchte ich gar nicht zurück, sondern würde während des Studiums ja mit reduzierter Stundenzahl dort bleiben. Eben an den Wochenenden arbeiten und in den Semesterferien so viel wie möglich.

    Natürlich kann mir niemand eine Garantie auf irgendetwas geben. Das verlange ich auch nicht. Mich würde höchstens die tendenzielle Meinung derjenigen interessieren, die sich mit dem Schulwesen auskennen. Eher in die Richtung:"Würde ich lieber lassen, wäre mir viel zu unsicher." oder eher in die Richtung:"Würde ich machen, eine Stelle bekommt man damit schon."


    Da ich ledig bin und keine Kinder habe, auch keine Immobilie, bin ich räumlich auch sehr flexibel. Also das wäre aus meiner Sicht nicht das Problem. Wäre ja auch nicht schlimm erstmal eine Vertretungsstelle zu haben oder vielleicht für ein, zwei Jahre irgendwas anderes zu machen, z.B. als Lateinlehrerin bei einem Nachhilfeinstitut zu arbeiten oder Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten oder so. Es sollte aber dann halt schon irgendwann nach dem Referendariat mal möglich sein irgendwo an einer Schule eine dauerhafte Stelle in Vollzeit zu bekommen. ;)


    Ich glaube 3 Fächer gleichzeitig kann man sowieso nicht studieren. Es gehen doch immer nur zwei und man kann erst später ggf. ein Erweiterungsfach noch dazu nehmen, wenn ich das richtig verstanden habe? Bei Latein und Religion muss man doch parallel zu diesen Fächern auch noch das Graecum machen, damit ist man dann wahrscheinlich sowieso schon mehr als ausgelastet.


    Mir ist natürlich klar, dass meine Schulzeit schon eine Weile her ist. Ich hatte Latein auch nur bis zur 11. Klasse, weil an meiner Schule damals keine Lateinkurse mehr ab der 12. mehr angeboten wurden. Zwar beschäftige ich mich hobbymäßig mit Latein, aber so fit wie eine 19-jährige, die gerade frisch ihr Abi mit Latein-LK gemacht hat, bin ich mit Sicherheit nicht. Dafür bin ich motiviert zu Lernen. :) Ob das ausreicht um das Studium zu schaffen, weiss ich natürlich auch nicht. Müsste ich dann halt sehen.

    Es ist halt dieser Spagat zwischen euphorischer Blauäugigkeit ("Ich mache das jetzt einfach und mit der Stelle wird sich das schon ergeben.") und Zukunftspessimismus ("Bestimmt bekomme ich dann keine Stelle und 7 Jahre harte Arbeit in Studium und Referendariat waren komplett umsonst.").


    Wie wahrscheinlich ist es denn, dass man nach dem Referendariat niemals eine Stelle bekommt? Oder bekommt zumindest jeder erstmal eine Aushilfsstelle? Wird einem eine gewisse Wartezeit bei der Vergabe von Stellen dann evtl. auch angerechnet?


    Oder gibt es wirklich Leute, die Studium und Referendariat geschafft haben, auch mit einem durchaus "guten" Abschluss und dann trotzdem dauerhaft überhaupt keine Stelle bekommen und praktisch arbeitslos sind?


    Das einzig Gute ist für mich, dass ich schon einen Beruf gelernt habe, der auch extrem zukunftssicher ist und in den ich im "Notfall" auch immer wieder zurück könnte. Ich glaube ohne dieses kleine Sicherheitspolster würde ich so eine Studium auf jeden Fall nicht anfangen.

    Danke für die Antworten.


    Pflegepädagogik wollte ich eigentlich nicht machen. Wenn ich schon ein Studium aufnehme um Lehrerin zu werden, dann aber auch wirklich nur mit Fächern, die mich ehrlich interessieren und an denen ich Freude habe. Stelle ich mir sehr unbefriediend vor, irgendwann zwar Lehrerin zu sein, aber Jahrzehnte lang etwas unterrichten zu müssen, das man selbst total uninteressant findet.


    Latein, Deutsch und Religion finde ich selbst so richtig interessant, beschäftige mich auch hobbymäßig jede Menge damit und würde es toll finden in solchen Fächern zu unterrichten.


    Ich habe mich auch informiert über die Einstellungschancen mit diesen Fächern. Deutsch sieht eher mau aus, für Latein und Religion steht überall, dass die Einstellungschancen gut bis sehr gut wären.
    Ich habe aber bedenken, ob diese Fächer nicht irgendwann mal abgeschafft oder zumindest stark reduziert werden, Religion etwa wie in Berlin als Wahlpflichtfach gestrichen wird oder in 10 Jahren eine Landesregierung mal auf die Idee kommt, dass Latein heute nicht mehr so wichtig wäre und zu Gunsten von Fächern wie Informatik oder irgendwas mit Digitalisierung reduziert/gestrichen wird. Man weiss ja nie.


    Es ist ja auch merkwürdig, dass heute überall von Lehrermangel die Rede ist, obwohl vor 10 Jahren überall die Rede davon war, dass in Zukunft kaum noch neue Lehrer gebraucht würden wegen G8 und rückläufigen Schülerzahlen. Wer weiss, was dann in 10 Jahren wieder ist.

    Hallo,


    Ich bin 33 Jahre alt und möchte gerne Lehramt studieren. :) Nach dem Abi hatte ich nicht die Reife und das Selbstvertrauen für ein Studium. Habe erstmal eine Ausbildung gemacht und arbeite nun seit einigen Jahren als Krankenschwester. Jetzt möchte ich mir gerne den Traum erfüllen zu studieren und meinen Wunschberuf Lehrerin anzustreben. Ich fühle mich subjektiv auch überhaupt nicht zu alt dafür, eher genau richtig. ;)


    Kopfzerbrechen macht mir allerdings die Wahl der Fächer. Würde gerne Lehramt für Gymnasien machen und meine Traumkombination wäre Latein, Deutsch und Religion. Aber ich frage mich welche Chancen man dann später mit diesem Fächern hat eine Stelle zu bekommen. Deutsch soll wohl ein Fach mit ziemlich schlechten Chancen sein, weil es von vielen gewählt wird. Latein und Religion soll zwar etwas besser sein, aber ich habe die Befürchtung, dass es "aussterbende" Fächer sind, die vielleicht irgendwann abgeschafft oder kaum noch gewählt werden.


    Studium und Referendariat dauern ja wohl mindestens 7 Jahre. Wer weiss, was in 7 Jahren ist.


    Ich kann mich erinnern, als ich mich vor gut 10 Jahren schonmal etwas informiert habe, hörte ich überall, dass wegen der Einführung von G8 und allgemein abnehmender Schülerzahlen durch den demographischen Wandel in Zukunft immer weniger Lehrer gebraucht werden. Und letzter Zeit lese ich nun immer wieder, in Deutschland herrsche ein riesiger Lehrermangel. Wer weiss, was dann in einigen Jahren wieder ist.


    Finde ich alles ein bischen beängstigend, diese Unsicherheit. Nur für Mathe oder Informatik scheint es praktisch eine Jobgarantie zu geben im Lehramt. Aber das sind Fächer, die mich gegen null interessieren und für die ich nicht den Hauch einer Begabung habe.


    Wie geht man damit um? Einfach anfangen mit der Hoffnung:"Wird schon irgendwie?" Oder ist das zu naiv?


    Ich habe zwar immer meinen alten Beruf in der Hinterhand und damit werde ich wohl nie arbeitslos sein, aber wenn man 5 Jahre Studium und 2 Jahre Referendariat durchzieht, wäre es ja schon eine riesige Enttäuschung das am Ende nicht in dem Beruf arbeiten zu können, für den man so lange hart gearbeitet hat.


    Diese Gedanken halten mich bisher noch von dem Schritt ab das Studium zu beginnen. Was meint ihr dazu? Würdet ihr es einfach machen oder ist es doch besser es zu lassen, wenn nur solche Fächer in Frage kommen, die nicht zu den gefragtesten auf dem Stellenmarkt gehören?


    Würde mich über etwas Feedback freuen.


    LG

Werbung