Beiträge von Biene89

    Hi Leute,


    Ich hoffe, jemand kennt sich hier aus.


    Bin Beamtin auf Probe (A13), möchte Grundschulweiterbildung machen, wobei man angestellt ist. D.h. mir wurde gesagt es geht nur, wenn ich kündige. Von Kollegen hab ich jetzt aber erfahren, dass ich dann nie wieder Beamtin werden kann. Sie hatten wohl schon Fälle im Bekanntenkreis.


    Stimmt das? Beim RP könnte ich telefonisch nichts rauskriegen, da war nur einer entsetzt, dass ich das machen will und hat mir dann keine Antwort gegeben, die ich unter ja oder nein einordnen könnte.

    Vorsicht beim Austritt aus der Kirche - das heißt, man kann dann seine Kinder nicht dort taufen lassen. Wäre mir erst mal wurscht, aber ich hätte gern Kindergartenplätze. Und ja, die schieben einen da auf der Warteliste weeeeeiiit nach hinten, oder sagen gleich nein.


    Ansonsten bringt einem Kirchensteuer zahlen nur die kirchliche Trauung und Beerdigung. Für die sich die Hinterbliebenen selbst mit jahrzehntelanger Mitgliedschaft dumm und dusselig zahlen.

    Guten Abend.


    Das klingt natürlich sehr ernüchternd.


    @Metallbauer
    Darf ich fragen, was Du mit schwierigen Schülern meinst?

    Metaller werden als Azubis händeringend gesucht, meist nach der Ausbildung übernommen und Verhalten sich entsprechend. Je nach Gegend hast du dann ne gewisse Anzahl an Hauptschülern aus Brennpunkten und evtl. vorbestraften Leuten vor dir. Die können etwas aggro/laut/unverschämt drauf sein. Je nachdem, wie verzweifelt Betriebe sind, dulden sie jedes Fehlverhalten, bewirken Versetzungen unter Zwang und übernehmen sogar Leute ohne Abschlussprüfung. Also wozu sollen die Kerle lernen?


    Ob man Quereinsteiger ist, ist bei uns egal. Ganz unten stehen die Allgemeinbildner, die "braucht keiner." BT Lehrer werden gleich respektiert, und in den meisten Fällen wissen eh nur die älteren Kollegen, wer so an die Schule gekommen ist und thematisieren es nicht. Die finden es eher gut, dass Leute aus der Wirtschaft hergekommen ist.

    Findet überhaupt eine Versetzung statt? Sagen kann das ein SL ja, aber ohne was Schriftliches...


    Außerdem: Welcher SL versucht, Physiklehrer loszuwerden? Das ist als einziges Fach am Gymi seit Jahren Mangelfach, d.h. du solltest relativ problemlos woanders Vorstellungsgespräche kriegen, aber die meisten SL würden betteln, dass man da bleibt, v.a., wenn man noch Refis betreut. Wie will der SL den ersetzen? Das ist selbst in beliebten Großstadtgymnasien kaum möglich, und GS möchten ja viele Gymnasiallehrernicht mal machen.


    Worum ging es denn bei der Dienstaufsichtsbeschwerde? Das könnte hilfreich sein, um zu verstehen, warum die Personalräte nicht hilfreich sind / sein können.


    Und wenn noch nichts schwarz auf weiß ist in punkto Versetzung - selbst Versetzungsantrag stellen, notfalls gezielt an eine Schule, in der du das machen darfst, was du möchtest (also mit Oberstufe).

    Ich würde am Anfang etwas mehr Zeit einplanen (für Fragen), dann in einer kurzen Phase eine Aufgabe machen lassen und diese erst mal besprechen. Immerhin sind es 5er, lange Übungsphasen sind daher schwierig.


    Lerntempoduett finde ich eine super Idee für so was, aber erst ab der 7./8. Klasse. Wie soll sich denn ein 5er auf die Aufgaben konzentrieren, während um ihn rum schon die ersten fertig sind und wieder völlig vergessen haben, wie das Lerntempodeuett funktionieren soll & deswegen quasselig werden?


    Vielleicht kannst du den Kindern es ja wie eine Probe-KA verkaufen und sie damit motivieren, ruhig und konzentriert zu arbeiten? Das hab ich schon mit Unterstufenklassen gemacht. Es war die "Nicht-Klassenarbeit-KA bei der ihr Fragen stellen und im Buch & Vokabelheft nachschauen dürft". Die waren so Happy, haben das als Entgegenkommen meinerseits verstanden und waren zur 1. KA weniger nervös. Natürlich kann man das auch dazu verwenden, um am Ende nochmal zu wiederholen, was man während der KA nicht darf.


    Falls du unbedingt eine lange Übungsphase machen möchtest, schreib für die super schnellen die Hausis schon an die Tafel. Dann langweilen Sie sich nicht. Und überlege dir eine Reihenfolge, in der auch die langsamen SUS die wichtigsten Aufgaben bearbeiten können.


    Viel Erfolg!

    Ansonsten sieht deine Auflistung aus, als ob dich v.a. die Schule ankotzt, nicht die Schulart. Du fragtest ja im anderen Thread nach den Nachteilen der Grundschule: die Arbeit dort ist auch anstrengend. Dann korrigierst du halt nicht, sondern schreibst Zeugnistexte und Förderpläne, statt sexueller Belästigung musst du Ruhe reinkriegen, ohne dass du eine konkrete Handhabe, wie Nachsitzen hättest. Erstklässler ticken völlig anders, als 17-Jährige. Völlig. Du kannst nicht einfach sagen: "du hältst jetzt deine freche Klappe und bleibst morgen 2 Stunden länger", sonst war das dein letzter friedlicher Arbeitstag. Außerdem verstehen sie das nicht und heulen.


    Oder anders: liebst du Kastanienmännchen? Kannst du den Zehnerübergang erklären? stören dich laufende Nasen nicht weiter? interessieren dich ernsthaft Ferienerlebnisse, Trennungen der Eltern, die kranke Katze?

    Mit Berufsschülern sollte man so auch nicht reden - die machen schon Terror, wenn man ihr Fehlverhalten 1x aufschreibt. Es ist so, als ob die ihre eigenen Helikoptereltern sind. Und die terrorisieren dich dann als Erwachsene Menschen für die nächsten Monate, weil sie ja sonst nichts zu tun haben.


    Und ja, ich bastle gern und interessiere mich echt für die Erlebnisse der Schüler. Laufende Nase müssen sie selber putzen, sonst bin ich halt nächste Woche krank.


    Vielen der Probleme, die man bei Kindern noch managen kann, sind halt bei Berufsschülern auch da, nur ist bei denen alles festgefahren, es haben schon Generationen von Lehrern erschöpft aufgegeben usw.

    Was ist eigentlich dein genaues Problem?Ist der Wunsch kleine Bies..., eh Kinder zu unterrichten sooo groß?
    Oder ist dir einfach nur die Klientel an der jetzigen Berufsschule zu ruppig?
    Im zweiten Fall könnte es doch auch eine Möglichkeit sein, eine Versetzung an eine andere Art von Berufsschule anzustreben, bestenfalls im Bereich "Soziales". Da gibt es ja durchaus Unterschiede.

    1. Ich will Kinder unterrichten.
    2. Berufsschüler bei uns sind ihrer Meinung nach 1x die Woche im Lernknast, Verhalten entsprechend
    3. Absolutes Chaos aufgrund Größe d. Schule - kaum einer weiß, wer für was zuständig ist.
    4. Keine Hilfe, eher noch mehr Probleme von Seiten d. Schulleitung, wenn Schüler mal wieder schwierig werden
    5. Bei nicht kündigen muss ich das ganze noch 4-x Jahre aushalten. Ob ich danach noch irgendwen unterrichte....
    6. Korrekturzeiten (für nur eine Schulart) = November-januar, mai-juli, durchgehend. Es ist kaum möglich, noch unterricht vorzubereiten
    7. Viele verschiedene Schularten - kein Überblick
    8. Betriebe juckt es oft nicht, was Azubis machen, bestehen auf Versetzung von Sitzenbleibern und übernehmen Leute ohne Abschlussprüfung
    9. Fast ausschließlich fachfremd unterrichten
    10. Schüler, die bei jeder Disziplinarmaßnahme durchdrehen und andere, die zusehen oder mitmachen (egal was und warum)
    11. Gesetze und Schulordnung werden als unnötige Vorschläge angesehen.
    12. Bis zu 25 Klassen - man kann sich kaum Namen merken, Konferenzen für alle sind natürlich Pflicht
    13. Ständig mit Smartphone beobachtet und ausspioniert werden
    14. Klassenkonferenzen führen zu nichts, vielen Kollegen ist einfach alles egal


    Ganz ehrlich, an ner Schule mit anderem Klientel oder in her Gegend, in der ich mich auch nur ansatzweise wohlfühle, würde ich vermutlich nicht die Reißleine ziehen. Aber ich versuche jetzt seit einem Jahr, mir von allen Seiten Hilfe zu holen und nichts hat funktioniert.

    also das bringt mich persönlich an meine Grenzen....wenn immer andere Kinder schuld sind, Probleme angeblich (aus Elternsicht) nur dadurch zu lösen sind, wenn das "schuldige" Kind in eine andere Klasse versetzt. Das eigene Kind ist sehr oft die Unschuld in Person....und es wird Wort für Wort geglaubt was es daheim erzählt. Dass die Sichtweise eines 5järhigen eventuell von der Realität etwas abweichen kann, niemals. (und da habe ich noch niemals einem Kind Bösartigkeit unterstellt). Und dann hat man mit 5% der Eltern Ärger und Arbeit und dabei ist der Grossteil der Eltern echt ok.

    Leider kommt das meist bei den schwierigsten Schülern vor. Am schlimmsten finde ich es, wenn die Eltern das Kind dann mitbringen und versuchen, dem Lehrer vor ihm die Leviten zu lesen. Da wird mir auch der Ursprung des Problems klar.

    Viel Glück in Berlin. Als Berufsschulkollege würde ich mir da keine Sorgen machen, ich denke, wir sind für alle Fälle gewappnet. Zumindest kann kein Allgemeinbildner behaupten, so viele schwere Jungs (mit Knasterfahrung) unterrichtet zu haben wie ein Berufler.

    Ich glaube, so hart gewappnet bin ich noch nicht. Will ja eher weg, um den Brutalos zu entkommen. Würde natürlich helfen, wenn sie alle etwas kleiner wären, aber gut.

    Vielen Dank. Ne, im Schuljahr aufhören geht gar nicht. Ich wollte frühzeitig (weiß nicht ob März reicht, evtl. Ende 1. HJ) um Entlassung zum Ende des Schuljahres bitten. Das Ziel ist, dass ich mich auf so viele Grundschulen wie möglich bewerben kann, evtl. auch in mehreren Bundesländern, am liebsten aber ländlich im Bezirk Düsseldorf.

    Pädagogik braucht man an Berufsschulen meines Wissens nicht, nur Nerven wie Drahtseile. Damit sehe ich hier Erfahrung im Bereich Metall und du könntest dich evtl als Berufstheorie-Lehrer an einer Schule mit Metaller Berufen bewerben. Machen meine Kollegen auch derzeit so, aber ihren genauen Uni-Abschluss weiß ich nicht.


    Würde mir beim RP im Bundesland / Gebiet deiner Wahl eine Liste der Berufsschulen geben lassen, die Metaller ausbilden und dann die Schulleiter direkt anrufen. Der Bedarf ist hoch, ob die Bedingungen überall gleich streng sind bezweifle ich.


    Viel Erfolg!

    Berlin hab ich auch überlegt, aber es macht mir ehrlich Angst, dorthin zu gehen. Also, bis ins Klassenzimmer können mich die Wachmänner auch nicht schützen und ich hab einfach keinen Überblick, wo es dort safe ist. Außerdem sind da so viele Quereinsteiger, dass ich nicht wüsste, an wem ich mich orientieren bzw. Wie ich das Lernen kann.


    Schließe es natürlich nicht ganz aus. Solange es jetzt nicht Neukölln ist. Gebiet mit Migrationshintergrund gerne, Kiez das selbst im letzten Schwabendorf bekannt ist - da bin ich hier sicherer.

    Rein arbeitsrechtlich darfst du jeden Vertrag kündigen und die Frist muss immer im Vertrag stehen. Ich kenne Leute, die nach dem Ref als Nachrücker einen Listenplatz bekommen haben, als das Schuljahr schon angefangen hatte. Die haben dann gekündigt und arbeiten seither dort. Kannst dich halt an der Schule, wo du gekündigt hast, schlecht wieder bewerben.

    Dass ein Lehrermangel gleichzeitig Stellenchancen bedeutet, ist ein Trugschluss. Du solltest dich über das Verfahren von Stellenzuweisungen an Schulen informieren.
    Die Presse "bauscht" da gar nichts auf.

    Ich meinte damit, dass es in der Presse so vermittelt wird, als ob jeder, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist, in eine Grundschule gesteckt wird. Ich weiß jetzt schon, dass ich wegen meiner 2 Staatsexamen abgelehnt werde. Deswegen muss ich schauen, ob und wo überhaupt Stellen sind, die für mich als gelernte Gymilehrerin offen sind. Beratung oder eine konkrete Vorgehensweise habe ich telefonisch noch nicht finden können. Sicher gibt es viele Grundschulen, die trotz Lehrermangel und Unterbesetzung nur gelernte Grundschullehrer einstellen möchten.

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