Beiträge von Remaja

    Hm..weshalb steht das dann aber in einschlägigen Quellen aus Sachsen bzw. schreibt dies das LaSuB selbst?

    Wo genau soll das denn stehen, dass der B.A.-Abschluss ausreicht? Klar kannst du dich bewerben, aber dir würde eben kein Fach anerkannt. Die Zeiten, zu denen man auch ohne Fach Chancen hatte, sind vorbei.

    Im Übrigen haben sich die Bedingungen für die Seiteneinsteiger verschlechtert: Es gibt keine unbefristeten Verträge mehr, eingestellt wird erst einmal nur für zwei Jahre. Unter den Bedingungen würde ich mich heute nicht mehr für den Seiteneinstieg entscheiden. Wenn es nämlich in zwei Jahren genügend Grundständige gibt, musst du wieder gehen...

    Nein, ein Bachelor reicht in Sachsen NICHT aus. Auch nicht für die Grundschule. Wenn du deinen B.A.-Studiengang noch nicht abgeschlossen hast und wirklich Lehrer werden willst, warum sattelst du nicht einfach um? Und studierst Lehramt?

    Sorry, aber das stimmt einfach nicht. Bewirbt man sich in Sachsen für den Seiteneinstieg, gibt man natürlich die Wunsschschulform an. Darüber hinaus kann man noch zwei weitere Schulformen ankreuzen (um beispielsweise die Chancen für ein Angebot zu erhöhen), muss man aber nicht. Eingestellt wird man nur für die Schulform, die man angegeben hat, alles andere wäre ja auch wirklich Quatsch. Das nützt dem TE jetzt aber auch nichts, da er offensichtlich ausschließlich fachfremd unterrichten soll, ich wollte das aber so nicht stehen lassen.

    Ich kann dir mal für Sachsen antworten, bin selbst Seiteneinsteigerin an einer Grundschule und mache gerade das Studium.

    Soweit ich weiß, wird ein FH-Studium nicht angerechnet, da kann ich mich aber auch täuschen. Nehmen wir einmal an, es wird angerechnet, dann müsstest du dich "nur" für das berufsbegleitende Studium der Grundschuldidaktik (GSD Mathe, Deutsch, SU und Biwi) bewerben und das 4 Semester lang jeweils an zwei Tagen die Woche (9-17 Uhr) durchziehen. Falls dir nix angerechnet wird, kommt ein weiteres Fachstudium hinzu (z.B. Deutsch oder Englisch), nochmal 4 Semester. Danach kommt (egal ob dir was angerechnet wurde oder nicht) noch der berufsbegleitende Vorbereitungsdienst (12 Monate). Da du dich für alles bewerben musst und es tatsächlich überall Mangel an Studiums- und Refplätzen gibt, musst du immer mindestens 6 Monate Wartezeit einberechnen. Das wären also 5 Jahre Ausbildung und insgesamt mindestens 1,5 Jahre "Wartezeit". Bei Anrechnung eines Fachs bekommst du E12, sobald du mit dem Studium fertig bist, wird es dann E13, auch in der Grundschule. Verbeamtung ist nach dem Ref möglich, wenn du bis dahin noch jünger als 42 bist.


    Auf dein Fach kommt es in der Grundschule vermutlich nicht so stark an, unterrichten musst du alle Fächer, in denen die Schule Bedarf hat. Manche Seitenerinster*innen bekommen sofort eine Klassenleitung, manche machen nur ihr Fach (z.B Sport), manche machen nur Vertretung und Fördern. Es kommt ganz auf den Bedarf an der Schule an. Das Lasub schickt dich dorthin, wo die Grundständigen nicht hinwollen, aussuchen oder dich gar schulscharf bewerben kannst du dich nicht. Für Westsachsen (sofern es gaaaaaanz weit weg von Leipzig ist) kannst du dir vielleicht (!) Hoffnung machen. Allerdings werden die Grundständigen gerade auch knallhart aufs Land geschickt, in dieser Runde hat kaum eine/r eine Stelle in Leipzig bekommen, nicht einmal im Landkreis Leipzig wurden viele Stellen vergeben. Dass du noch nix gehört hast, ist leider normal und kann alles heißen. Ich habe damals mein Angebot Anfang September bekommen und im Oktober ging's schon los :autsch:

    Falls ich was vergessen habe, frag gerne nach.

    Schnappt euch das Telefon und ruft an. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man nur so wirklich was erfährt und vielleicht auch was bewegen kann. Würde mich nicht wundern, wenn es z.B. übersehen wird, dass man auch offen ist für andere Regionen. Bei mir wurde damals mein Musikwissenschaftstudium im Lebenslauf "übersehen" :autsch:, obwohl Musik gesucht wurde. Erst nachdem ich nach einer inoffiziellen Absage telefonisch nachgehakt habe, ist das der Sachbearbeiterin aufgefallen und ich habe ein Angebot bekommen. Ich habe es bisher nicht bereut :)

    Ich finde die sächsische Zwischenlösung auch inkonsequent. Für mich persönlich hieße das nämlich, dass ich meine eigenen Kinder im Grundschulalter auch ab Montag weiterhin in die Schule schicken muss, weil ich selbst ja in meine Schule fahren muss, um dort die Kinder zu betreuen, deren Eltern die Kinder nicht zu Hause betreuen können/wollen...

    Sachsen macht es wie immer :Durchhalteparolen, strikte Weigerung, die Realitäten anzuerkennen und viel zu späte Reaktionen - und die werden bestimmt dann in der Verantwortung der einzelnen SL vor Ort liegen, kann man den Schwarzen Peter schön abgeben!

    Ringsum werden die Schulen geschlossen, nur Sachsen scheint wie das berühmte gallische Dorf zu sein, das von allen Dank magischer Kräfte verschont bleibt.

    Dass 2/3 meiner Kollegen zur Risiko Gruppe gehören - so what! :daumenrunter:

    Gab heute im Lehrerzimmer heiße Diskussionen, nur es nützt uns nix, Montag, sofern nicht infiziert oder mit Symptomen behaftet, treten wir wieder an. :sauer:

    Laut Bild soll ab Montag die Schulpflicht aufgehoben werden.

    Danke, Rets, für diesen Beitrag! Ich kann aus Lehrerinnenperspektive noch wenig zur Diskussion beitragen, weil ich als Seiteneinsteigerin noch keine eigene Klasse habe, kann dafür aber als Mutter nur noch einmal unterstreichen, dass auch hochbegabte Kinder ganz "normal" sind. Meine Kids haben z.B. eine blitzschnelle Auffassungsgabe, einen Wahnsinnswortschatz, etc., was ich wirklich toll finde, gleichzeitig bin ich aber auch froh, dass sie gleichaltrige Freunde haben, gut in der Klasse integriert sind und sich eben auch für Dinge interessieren, wofür sich die anderen Kinder in ihrem Alter auch begeistern.

    Meine Kinder wissen, dass sie überdurchschnittlich schlau sind (die Zahl aus dem Test kennen sie aber nicht), ich erwarte aber von Ihnen, dass sie da keine Überheblichkeit entwickeln, und den schulischen Stoff oder die Art und Weise der Vermittlung nicht lauthals als "Babykram" bezeichnen, auch wenn es für sie oftmals tatsächlich so ist. Wenn ein Kind sich so verhält, würde ich das als Lehrerin sofort unterbinden, und da auch die Eltern mit ins Boot holen. Ich finde es einfach nicht in Ordnung, egal ob das Kind nun hochbegabt ist, oder nicht, die langsameren Kinder runterzumachen. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch extrem wichtig, das Kind auf kognitiver Ebene zu füttern, da kamen weiter oben ja schon einige Vorschläge, was die Differenzierung angeht. Schule kann wirklich zur Qual werden, wenn man z.B. bei Schuleintritt schon ganze Bücher liest und dann aber beim Lesen bei 0 angefangen wird. Die Lehrerinnen meiner Kinder bekommen das aber zum Glück ganz gut hin. "Trotz" Hochbegabung gehen beide recht gerne zur Schule :)

    Und ja, Klasse überspringen sehe ich auch kritisch. Sobald das Kind den Stoff nachgeholt hat, langweilt es sich wieder...

    Auch wenn ich den Gedankengang nicht ganz nachvollziehen kann, von einer einzigen Schule in Sachsen auf den gesamten "Osten" zu schließen, und das dem goldenen "Westen" gegenüberzustellen (so klingt das ein bisschen in deinem ersten Post, Tremonia), ist der letzte von dir angesprochene Punkt aber natürlich etwas, was die TE auch bedenken sollte:


    Die Seiteneinsteiger in Sachsen können nach berufsbegleitenden Studium und Ref zwar verbeamtet werden, haben aber tatsächlich KEIN 2. Staatsexamen, sondern nur einen Abschluss, der dem Staatsexamen "gleichgestellt" ist. Ich vermute, damit möchte das Land Sachsen verhindern, dass man anschließend in einem anderen BL sein Glück versuchen kann ;)
    Für mich selbst ist es aber irrelevant. Ich wohne gerne in Leipzig :)

    Was die dreimonatige Einstiegsveranstaltung angeht, kann ich auch für Leipzig bestätigen, was weiter oben schon geschrieben wurde: Ich empfand das Ganze als sehr hilfreich und fühlte mich bestmöglich vorbereitet, soweit das in drei Monaten halt geht. Außerdem war die Einstiegsveranstaltung DEUTLICH entspannter als dann richtig an der Schule zu sein. Der Einstieg ist ja schon für grundständig Ausgebildete echt stressig, für die Seiteninsteiger*innen aber logischerweise noch viel mehr, weil wichtige Voraussetzungen fehlen.


    Ich würde dir trotz sehr guter Erfahrungen an meiner Schule raten, das Lehramtsstudium regulär nachzuholen und dann direkt mit dem Ref zu beginnen. Geht vermutlich deutlich schneller. Wenn du dich jetzt für den Seiteneinstieg bewirbst, kannst du ja erst im November 2020 beginnen, das berufsbegleitende Studium wirst du dann frühestens im Oktober 2021 anfangen können, weil Uni-Bewerbungen in der Probezeit sowieso abgelehnt werden. Und das Ganze ist wirklich, wirklich anstrengend. Drei Tage an der Schule und dann zwei Tage von 9 bis 17 Uhr an der Uni, und überall Prüfungen. Da muss man schon hart im Nehmen sein.


    Ich weiß auch nicht, an welchem Standort du dich bewerben möchtest, aber zumindest im Raum Leipzig wurden in den letzten beiden Runden keine Seiteneinsteiger mehr genommen, weil die Bewerberlage sehr gut war, was die grundständig Ausgebildeten angeht. Außerdem landen die meisten Seiteneinsteiger*innen an den Schulen, wo die Grundständigen nicht hinwollen. Also am Brennpunkt oder weit weg von den großen Städten...

    In Sachsen ist es inzwischen auch so, dass du einen Master/Magister/Diplom in einem grundschulrelevanten Fach brauchst. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass bei Musik eine Ausnahme gemacht wird, da Mangelfach, außerdem hast du ja schon als Lehrer gearbeitet. Auch das gibt Pluspunkte.


    Wenn du eine Stelle hast, müsstest du, um wie die grundständig ausgebildeten Lehrer bezahlt zu werden (in Sachsen ist das inzwischen auch in der Grundschule A13) noch ein grundschulrelervantes Fach studieren (also z.B. Deutsch oder Englisch oder Mathe...), das geht berufsbegleitend 4 Semester, außerdem noch 4 Semester lang die Grundschuldidaktik nachstudieren (GSD Mathe, GSD Deutsch, GSD Su, Biwi), ebenfalls berufsbegleitend. Die Studiengänge sind eigens für die Seiteneinsteiger konzipiert, du bist dann immer zwei Tage die Woche von 9-17 Uhr an der Uni. Und dann holst du noch das Ref nach (1 Jahr), und wenn du dann noch nicht 42 bist, kannst du verbeamtet werden und A13 bekommen.


    Ist ein langer Weg, aber wenn man das geschafft hat, ist man den grundständig Ausgebildeten gleichgestellt. Ist nicht nur für die Bezahlung schön, sondern auch fürs Standing... Da ich bereits ein grundschulrelevantes Fach studiert habe, muss ich nur die Grundschuldidaktik nachholen und das Ref natürlich, das dauert dann insgesamt gut 3 Jahre. Für mich ein fairer Deal.


    Aber wenn du in NRW bleiben willst, ist Sachsen wahrscheinlich eher nix für dich, oder? Ich selbst bin ja an einer Schule in Leipzig und würde auch nicht irgendwo anders in Sachsen arbeiten wollen ;)

    Tut mir leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Klingt wirklich heftig. Bin ja auch "Wessi", hab so etwas aber noch nie erlebt. Bin aber halt auch in Leipzig, da sind die Leute in der Regel doch sehr offen und tolerant...

    Falls du wirklich Bock auf den Job hast, würde ich am Ball bleiben und mich einfach noch einmal bewerben. Ich glaube nicht, dass es in jeder Runde so viele grundständig ausgebildete Bewerber geben wird, wie in den letzten beiden Runde.


    Und nein, man bekommt nicht einfach was durch einen Anruf, wenn es gerade keine Stellen für Seiteneinsteiger gibt, ABER: Wenn es freie Stellen gibt, kann ein telefonisches Nachhaken durchaus etwas bewirken. Ich hatte letztes Jahr schon eine inoffizielle Absage, mit der Begründung, dass nur Leute mit Sport oder Musik ein Angebot bekommen würden. Da hab ich mich dann ans Telefon geklemmt und die Sachbearbeiterin darauf hingewiesen, dass ich doch Musik studiert hätte. Und dann sie so: "Ach ja, stimmt ja! Das geht aus meiner Liste gar nicht hervor. Und mit ihrer Abschlussnote haben Sie auch super Chancen..." Eine Woche später hatte ich dann das Angebot. Zum Glück war ich hartnäckig! Sonst hätten die das im Lasub bestimmt einfach übersehen...

    Wer weiß Bescheid: kommt man als Seiteneinsteiger auf jeden Fall in die A12? Oder muss ich in Betracht ziehen, im später vorliegenden Vertrag eine 10 vorzufinden?

    Wenn dir dein Fach anerkannt wird (bei Musik kein Problem, nehme ich mal an), kommst du in die E12, egal welche Schulform. E13 gibt's erst, wenn du mit Studium und/oder Vorbereitungsdienst fertig bist.

    Ja, das haben die mir damals auch gesagt, dass das Angebot in der Mail "absolut verbindlich" ist, ich hätte trotzdem NIEMALS meinen alten Vertrag ohne einen vorliegenden Vertrag vom Lasub gekündigt...

Werbung