Danke, Rets, für diesen Beitrag! Ich kann aus Lehrerinnenperspektive noch wenig zur Diskussion beitragen, weil ich als Seiteneinsteigerin noch keine eigene Klasse habe, kann dafür aber als Mutter nur noch einmal unterstreichen, dass auch hochbegabte Kinder ganz "normal" sind. Meine Kids haben z.B. eine blitzschnelle Auffassungsgabe, einen Wahnsinnswortschatz, etc., was ich wirklich toll finde, gleichzeitig bin ich aber auch froh, dass sie gleichaltrige Freunde haben, gut in der Klasse integriert sind und sich eben auch für Dinge interessieren, wofür sich die anderen Kinder in ihrem Alter auch begeistern.
Meine Kinder wissen, dass sie überdurchschnittlich schlau sind (die Zahl aus dem Test kennen sie aber nicht), ich erwarte aber von Ihnen, dass sie da keine Überheblichkeit entwickeln, und den schulischen Stoff oder die Art und Weise der Vermittlung nicht lauthals als "Babykram" bezeichnen, auch wenn es für sie oftmals tatsächlich so ist. Wenn ein Kind sich so verhält, würde ich das als Lehrerin sofort unterbinden, und da auch die Eltern mit ins Boot holen. Ich finde es einfach nicht in Ordnung, egal ob das Kind nun hochbegabt ist, oder nicht, die langsameren Kinder runterzumachen. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch extrem wichtig, das Kind auf kognitiver Ebene zu füttern, da kamen weiter oben ja schon einige Vorschläge, was die Differenzierung angeht. Schule kann wirklich zur Qual werden, wenn man z.B. bei Schuleintritt schon ganze Bücher liest und dann aber beim Lesen bei 0 angefangen wird. Die Lehrerinnen meiner Kinder bekommen das aber zum Glück ganz gut hin. "Trotz" Hochbegabung gehen beide recht gerne zur Schule
Und ja, Klasse überspringen sehe ich auch kritisch. Sobald das Kind den Stoff nachgeholt hat, langweilt es sich wieder...