Beiträge von s3g4

    Ich habe noch nie das Gefühl gehabt von irgendwem aufgrund meines Berufs nicht ernst genommen zu werden. Eher im Gegenteil sagen viele: "Respekt! Lehrer*in möchte ich heutzutage nicht mehr sein, so wie viele Schüler*innen drauf sind!"

    Freut mich für dich. 😊 Ich habe das anders erlebt, bis hin zu einem guten befreundeten Automachaniker, der Lehrkräfte aus dem Kundenstamm geworfen hat oder Handwerker, die bei Lehrkräften nicht arbeiten wollen.

    Ich verstehe auch, dass man wiederholen lassen kann und möchte. Als Schüler wäre die verantwortliche Lehrperson dann aber für mich abgeschrieben. Fehler können jedem passieren, die dann aber auf Kosten anderer (und hier auch noch schwächerer) auszubügeln – sorry, da endete mein menschliches Verständnis als junger Mensch.

    Da sieht man das verloren gegangene Gefühl für Außenwirkung. Genau wegen solcher Sachen nimmt von außen Lehrkräfte niemand ernst. Wenn jemand fremdes herausfindet, dass ich Lehrer bin scherze ich eigentlich immer reflexartig "aber ich habe auch mal was gearbeitet". Sarkasmus ist hier die einzig funktionierende Reaktion um von an deren Professionen überhaupt ernst genommen zu werden.

    Das Prinzip des Anscheinsbeweises ist dir geläufig?

    Ohje, nehmt doch sowas nicht so ernst. Wenn sowas vor Gericht geht, ist das kein Beweis und rechtlich gar nichts wert.


    Der Fehler liegt klar bei der Lehrkraft und dafür darf die Schülerin nicht bestraft werden. Eine Wiederholung wäre eine Strafe.

    Ebenfalls unpassend und an den Haaren herbeigezogen. Die Wiederholung einer Klausur stellt keinen Schaden dar.

    Schaden nicht, aber Verhältnismäßig finde ich das auch nicht. Macht was ihr wollt, ich finde das Vorgehen albern.

    Ich bin ja nicht in NRW, sondern in NDS, kenne daher eure rechtlichen Vorgaben nicht. Für meine Schule kann ich allerdings sagen, dass beim Herunterladen der Abi-Prüfungen für das BG entweder die Abteilungsleiterin und (sehr selten: oder) eine Fachlehrkraft dabei sind. Aber das Kopieren übernehmen - auch für die Prüfungen in anderen Bildungsgängen - unsere Sekretärinnen oder der Schulassistent. So kenne ich es auch von anderen Schulen, sowohl berufs- als auch allgemeinbildenden.

    Vielleicht bin ich ja zu naiv, aber was befürchtest du denn, das beim Kopieren von Prüfungen schiefgehen könnte, wenn dies nicht von Lehrkräften des jeweiligen Unterrichtsfach übernommen wird, Schiri ?

    Wir bekommen unsere Prüfungen per Post 🤣 am Prüfungstag wird die Post geöffnet und dann vom Hausmeister kopiert.

    Vielleicht habe ich auch nur ein Verständnisproblem, aber ich mache nächste Woche eine Online-Fortbildung, die mich total interessiert, die aber nicht genehmigt würde, weil sie nicht in das Fortbildungskonzept der Schule passt. Sie kostet mich 25 € und findet in meiner unterrichtsfreien Zeit statt. Warum sollte das denn bitte in der Personalnebenakte landen?

    Wenn das beruflich ist, dann würde ich eben vermerken dass die Fortbildung ausdrücklich auf eigene Kosten absolviert wird und die Schulleitung dieses nicht gut findet.

    Ich würde sie auf alle Fälle nachschreiben lassen. Irgendwann erzählt sie es irgendwem und dann bist du anfechtbar. Zurecht würde ich behaupten.

    So wie ich das verstehe, gibt es keinen handfesten Beweis dafür. Wenn die Schülerin während der Klausur damit erwischt wurde, dann ist die Sache klar. Hinterher mit hörensagen hat man eigentlich Pech gehabt. Wüsste nicht was da anfechtbar ist.


    Was ich überhaupt nicht verstehe, wieso man seinen Erwartungshorizont ausdruckt.

    Es sportlich sehen und beim nächsten Mal besser aufpassen.

    Da gebe ich dir in der Grundaussage völlig recht.

    Man muss allerdings auch sehen, dass es Gebote und Verbote in linguistischen Fragen sehr viel seltener gibt als das von vielen wahrgenommen wird bzw. als das populistisch behauptet wird. Niemand verbietet einer Apotheke, ihren alten Namen zu behalten, niemand schreibt dir vor, wie du deinen Schokokuss oder dein Paprikaschnitzel nennen musst etc. Dass es Entwicklungen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu bestimmten Begrifflichkeiten gibt und diese gesamtgesellschaftlich nicht mehr als angemessen angesehen werden, stellt hier kein Verbot dar. Im Prinzip ist das ähnlich als würdest du noch Begriffe wie "dufte" oder "oberaffentittengeil" verwenden - das würden auch nicht alle knorke finden, wenn auch natürlich hier die Begriffe nicht von betroffenen Gruppen als verachtend wahrgenommen werden dürften. Aber wenn du damit leben kannst, dass dunklehäutige Menschen es halt nicht so gut finden, wenn du für den Schokokuss einen Begriff verwendest, der für Menschen mit ihrer Herkunft abwertend gebraucht wurde, und dass sie das auch frei kommunizieren - im Rahmen der Meinungsfreiheit - dann kannst du diesen Begriff gerne verwenden.
    Wenn du damit leben kannst, dass viele Frauen (und viele Männer) das generische Maskulinum nicht als inkludierend wahrnehmen und dies auch drei kommunizieren - im Rahmen der Meinungsfreiheit - dann darfst du auch weiterhin das generische Maskulinum verwenden.


    Deswegen ist das Genderverbot, das jetzt in manchen Bundesländern für die Abiturprüfungen kam, ja auch populistischer Unsinn.

    Ja Verbot ist Unsinn. Populistisch ist es, weil eine Mehrheit es in seiner jetzigen Form ablehnen.


    Ich bin aber auch in einem ganz anderen Umfeld unterwegs. In der Schule, im Freundeskreis und im Ministerium habe ich noch niemanden das binnen i aussprechen gehört. Bisher nur in den Medien.

    Ich lebe und unterrichte in Niedersachsen. Ich habe ein BrustkrebsGen meiner Mutter geerbt. Mein Risiko ist auf 55 % gestiegen. Ich habe vor kurzem die Ergebnisse des Gen Tests bekommen

    Das kann kein Entscheidungskriterium des Gesundheitsamtes und damit auch nicht der entsprechenden Personalverwaltungsbehörde sein.


    Mach dich nicht verrückt.

    Und damit bist du zufrieden? Damit kannst du ausdrücken, was du möchtest? Wenn du keine weiteren Möglichkeiten brauchst, musst du dir ja auch keinen Kopp machen, was sonst noch ginge.

    Mache ich mir nur, weil ständig irgendwas neues sich ausgedacht wird. Solange das nur Spielereien sind und es keinen Zwang oder Verbot gibt. Ich finde es aber reichlich befremdlich bei Sprache mit Gewalt Dinge durchsetzen zu wollen. Egal in welche Richtung.

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