Die Meinung hinter Pseudonym im anonymen Forum wird mich nicht von meinen Beobachtungen in den Schulen abbringen lassen. Informatik gibt es nur in Sek II als LKs und die Schüler (nur m), die das belegen, wollen es. Die Theorie bringt man ihnen dadurch nahe, dass man sie auf Probleme in ihrer praktisch-explorativen Arbeit stoßen lässt.
Bezüglich Mathe in Sek I ist es so: ich will kein Sek I machen. In Erwartung wird je Gymnasialklasse allenfalls ein halber Schüler später Mathematik studieren. Selbst im Mathe LK werden es max. 2 sein, es sei denn es sind spezialisierte Schulen, die dafür bekannt sind. Eine Handvoll werden es für WiWi oder die anderen MINTs brauchen. Ich mache mir da keine Illusionen, dass die SuS sich auch so brennend für die "Eulersche Phi-Funktion" interessieren werden, wie ich es tat. Die SuS sind nicht Abbild meiner selbst im psychisch-kognitiven Sinne. Ich sehe aber auch die Dinge so, wie sie sind. Erstens ich bin keine Frau. Zweitens ich habe alle physischen Merkmale auch von sog. Problemschüler ernstgenommen zu werden, v.a. wenn die merken, dass sie keinen geschrottwichtelten Lehrer haben. Drittens ist es ein Vorteil, dass ich in der Wirtschaft gearbeitet habe, das werden die eher schätzen als jemand der Schule -> Uni -> Schule gegangen ist (den Typus nehme ich indessen auch nicht wirklich ernst, meistens viel zu ideell und sozial). Viertens ich mach mir nicht die Illusion, dass ein Unterricht möglich ist, der die heterogen aufgestellte Klasse befriedigen kann. Ganz wahrscheinlich wird es auf die Brandlöschung im Mittelbau der SuS hinauslaufen; für die Förderschüler brauche auch ich Hilfe (und ich habe kein Problem dies zu erfragen). Kriege ich keine Hilfe, dann ist das eben "Pech". Sollte es talentierte SuS geben, dann kriegen die von mir geeignete Aufgaben. Fantasien, wie angebliche Schüler aus Singapur, die schon mit 8 Jahren nachts noch 4 Stunden HA bearbeiten und "kaum Schlafen" (sehr schlecht für die Gehirnentwicklung btw. dann kann PISA zwar gut sein, aber ab Transferleistungen wird es dann später schwierig/brüchig), mache ich mir nicht. Selbst in besseren Einzugsgebieten werden die SuS das Fach Mathematik nicht unbedingt schätzen. Da werden auch sicher Vorträge nicht abhelfen, dass es auch darum geht, sie für ihr späteres Leben vorzubereiten (e.g. davor bewahren bei Verträgen ver*rscht zu werden). Die werden mir auch nicht abnehmen, wie ich mich finanziell gut aufstellen konnte mit Mathe (Crypto-Trading, Tagessatzmaxxing als Freiberufler, "bidding wars" bei meinen Vollzeitjobs), weil die haben im Kopf Influencer- oder Social-Media-Karrieren, die es nur für 0.01% gibt. Aus dem Forum hier habe ich, dass die Wirkung von Mediennutzung noch nicht verwertet wurde (Folge: Dopaminspiegel der SuS gekapert => keine Konzentrationsspanne). Meine Schwester (Nds) hat berichtet, dass SuS in der Mittelstufe die iPads benutzen, um im Unterricht Pornographie zu konsumieren. Das hätte ich theoretisch nicht für möglich gehalten (keine Sperren?!). Die Welt retten können werde ich nicht, aber ich bin davon fest überzeugt, dass ich ein guter Lehrer sein werde.