Beiträge von maracuja

    Hallo zusammen,



    ich hatte letzten Freitag meine letzten Prüfungen. Bis vor ein paar Monaten war ich der Meinung, dass es mit einer Planstelle extrem schlecht aussehen wird und habe mich deshalb u.a. bei einer kommunalen FOS/BOS/WS in meiner Heimat beworben, die mir sofort zugesagt (und mir auch sehr gut gefallen) hat - allerdings für ein Angestelltenverhältnis. Ich habe ihnen auch zugesagt, mit der Bedinungung dass ich eine Ausstiegsklausel im Vertrag möchte - kein Problem.
    Dann wurden im Mai (?) die freien Stellen an staatlichen FOS/BOSen veröffentlicht und für meine Fächer gab es unerwartet viele Stellen - ich hab mich also bei ein paar Schulen beworben und von einer, die mir ebenfalls gut gefällt, einen Vorvertrag (dass ich, im Falle einer staatlichen Planstelle, garantiert dorthin komme) unterschrieben.



    So... jetzt hat mich gerade die kommunale Schule angerufen (die wollen mich wohl unbedingt, und ihnen ist anscheinend auch bewusst, dass ich die Chance auf eine staatliche Planstelle habe) - sie wollen mir auch eine Planstelle anbieten. Schriftlich bekomme ich das allerdings erst im Juli.



    Jetzt hab ich also die Qual der Wahl (ja, ich weiß, ein Luxusproblem - aber trotzdem eine sehr weitreichende Entscheidung). Objektive Unterschiede:
    - an der kommunalen Schule müsste ich auch an der Wirtschaftsschule unterrichten. Das bedeutet einerseits mehr Disziplinprobleme, andererseits weniger anspruchsvollen Stoff und "leichtere" Korrekturen (glaube ich - korrigiert mich gerne)
    - an der staatlichen Schule würde ich, wenn ich eine 11. Klasse habe, 4 Wochenstunden "Rabatt" bekommen, da ich die Schüler im Praktikum besuchen muss und dort auch beurteilen usw. - das müsste ich an der kommunalen Schule auch machen, würde aber keine Rabattstunden bekommen
    - an der staatlichen Schule hätte ich insgesamt 23h Unterricht, an der kommunalen 25 (warum weiß ich nicht, da muss ich nochmal nachhaken)
    - die kommunale Schule ist kleiner, das Kollegium insgesamt jünger und ich glaube, es gibt mehr "Zusammenhalt" - ich war nach meinem Vorstellungsgespräch absolut begeistert
    - die Lage der kommunalen Schule gefällt mir besser, die der staatlichen ist aber auch gut (staatlich: in einer Kleinstadt direkt neben einer Großstadt (haha :D), also tendenziell vielleicht etwas städtischeres Klientel - kommunal: sehr ländlich)
    - ich habe eigentlich vor, in ein paar Jahren ein Sabatical einzulegen - ich weiß nicht, ob ich das an der kommunalen Schule so leicht genehmigt bekäme, weil die sich schwer tun, Ersatz zu finden
    - ich bin Schulpsychologin, das heißt ich habe auch Beratungstätigkeit neben dem Unterricht. An der kommunalen Schule würde ich dafür 1 Stunde zur Verfügung bekommen (extrem wenig!), an der staatlichen sicher mehr (wie viel, weiß ich nicht genau, aber vermutlich 4h aufwärts) - wobei ich dort wahrscheinlich auch an andere Schulen zur Beratung müsste. Das heißt, evtl. mehr Fahrerei... ich weiß nicht, was besser ist.
    - an der staatlichen Schule hätte ich ein Beratungszimmer/"Büro", an der kommunalen weiß ich nicht...
    - zu guter Letzt: Ich weiß nicht, ob ich mich an den Landkreis binden will. Ja, es ist meine Heimat, und es ist wahnsinnig schön hier (tolle Natur, gute Anbindung...). Aber wenn irgendwas nicht passt, kann ich mich nicht "mal schnell" versetzen lassen...



    Ich treffe mich nächste Woche noch einmal mit dem Schulleiter und den Fachbetreuern der kommunalen Schule, und vermutlich (wenns klappt) auch mit einer Kollegin von der staatlichen Schule, und hoffe, dass das auch nochmal Klarheit bringt.



    Was ich mir hier erhoffe: Erfahrungen bzgl. FOS/BOS und WS, Staat vs. Kommune und einfach subjektive Einschätzungen oder Gedanken zu meinem "Problem"... ich denke, wer schon länger im Berufsleben steht, hat da vielleicht nochmal einen anderen Blick drauf.



    Danke schonmal und liebe Grüße!
    maracuja

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