Hallo Theodora,
wenn du Fragen hast, schick mir ruhig ne PN. Allgemeine beantworte ich natürlich aber auch gern hier.
Wann war denn die letzte Runde zu Ende? Bist du jetzt im Einstiegskurs?
Mir geht es sehr gut in der GS. Ich habe 2 kleine Kinder (jetzt 4 und 5 1/2), was mich dazu bewogen hatte die GS zu wählen. Ich liebe es, wie die Zwerge so klein noch so neugierig sind, Wissen wie Schwämme aufsaugen und sie in dieser Anfangsphase zu prägen (wo auch die Lust auf das Lernen noch so groß ist ... das war der andere entscheidende Punkt für mich) ist ein großes Privileg, finde ich.
Nachdem ich anfangs echt platt war, ich z.T. auch direkt Raufereien in der kleinen Pause hatte, wo ich dazwischen gehen musste und sie kaum trennen konnte, hat sich das Verhalten der Schüler in meiner Klasse (3.) sehr gebessert. Ich habe den oft gelesenen Rat zuerst unbedingt eine gute Beziehung aufzubauen zu Herzen genommen und das hat wirklich sehr geholfen. Ich weiß nun, wie ich den verschiedenen kleinen Persönlichkeiten bei Konflikten ganz unterschiedlich begegnen muss und wir kommen wunderbar klar. Selbst die Problemfälle mit den größten Wutmonstern sind nun schon seit Wochen ohne grobe "Aussetzer" und es macht richtig Spaß.
Ich liebe die Abwechslung aus Unterricht, "Büroarbeit" (Vorbereitung und Korrekturen...) und allem drumherum.
Ich unterrichte Vollzeit, also 27 Stunden und saß zuerst sehr viel. Habe aber auch akribisch alles aufgeschrieben, was ich sagen wollte. Inzwischen ist schon nach einem halben Jahr so etwas wie Routine (soweit das möglich ist, ha) eingekehrt.
Mein Fach ist Englisch. Da wir eine Referendarin an der Schule hatten die Englisch studiert hat, durfte ich das erstmal nicht unterrichten (wir sind nur 4 Klassen). Habe mit Deutsch, Mathe, Fördern und Sachunterricht in der 3, sowie Fördern und SU in der 1 begonnen und nun unterrichte ich (die Referendarin ist ausgestiegen) noch Englisch in der 3. Ab dem nächsten Schuljahr dann auch in der 4.
Während ich also im Sommer und Herbst letzten Jahres noch bestimmt 4 Stunden am Tag saß, konnte ich mir das jetzt anders einteilen.
Jetzt nutze ich die Ferien um grob bis zu den nächsten Ferien vorzuplanen. Das nimmt so 3-5 Tage (tägl etwa 5 Stunden) in Anspruch bei mir. Am Wochenende sitze ich ca. 2-3 Stunden, da bereite ich die kommende Woche detaillierter vor. Und täglich so eine halbe Stunde nach der Schule. Da packe ich meine Tasche, schau mir noch mal genau an was ich mache...meist nehme ich mir auch morgens nochmal 20 Minuten bevor der Rest der Familie aufsteht und gehe beim Kaffee trinken und wach werden noch mal alles durch was ich vor hab. So steh ich dann ohne große meine Notizen zu benötigen frei vor der Klasse.
Fortbildungen gibt es, habe aber noch keine besucht. Deutsch fällt mir sehr leicht und auch in der Grammatik bin ich firm. Mathe in der GS geht auch noch ;)) ... das Schwierige, und ich denke darauf willst du hinaus, ist natürlich die Didaktik. Da werde ich von meinen Kollegen sehr gut unterstützt. Habe einen Kollegen für Mathe den ich immer fragen kann, wie ich etwas am besten erkläre. Auch meine Tests und Klassenarbeiten sowieso wurden anfangs nochmal angesehen, ob die so ok sind.. du musst da ja 3 Anforderungsbereiche einbauen und da muss man sich erstmal einfuchsen.
Das ist eine Sache die in den 4 Wochen kurz angerissen wird. Ebenso was einen guten Lehrer und guten Unterrricht ausmacht.
Der Kurs war gut. Das beste daran, dass man andere "Leidensgenossen" getroffen hat, gemerkt hat, dass man mit seinen SOrgen nicht allein ist. Wir sind auch jetzt noch über Netzwerkgruppen (eher selten )und Whats App (ständig) in Kontakt.
Ab Mai werde ich an einem ESF Kurs teilnehmen. Der ist eine zusätzliche Weiterbildung. Wenn ich alles richtig verstanden habe geht der über 1,5 Jahre... 150 Stunden wo nochmal alles detaillierter besprochen wird und man auch persönlich betreut wird. Das ist ab und an freitags und samstags und dafür werden mir 5 Stunden in der Woche die ich sonst unterrichten würde gestrichen. Muss natürlich die Schulleitung zustimmen, aber denke das ist bei den meisten SL i.O. Ich finde mehr als 4 Wochen Theorie am Anfang auch schwierig. Noch mehr Theorie ohne erstmal in die Praxis zu schnüffeln muss gar nicht sein , finde ich, im Nachhinein. Auch wenn ich am letzten Kurstag natürlich viel lieber noch länger da geblieben wäre und Bammel hatte.
Was dich tatsächlich in der Realität erwartet ist von Schule zu Schule so verschieden, dass du da einfach deine eigenen Erfahrungen machen musst. Danach kommen ja so viele neue Fragen, freue mich deshalb sehr auf die nächste Weiterbildung. Meine große Baustelle ist jetzt das gute Umsetzung von Differenzierung im Unterricht und Inklusion eines GB Schülers und von Schülern mit Dyslexie und Co in meiner Klasse.
So, wenn dir noch was einfällt, schieß los
LG
>Franzi