Nochmals vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen!
Ich habe mich mittlerweile noch etwas weiter informiert und auch mal die angegebene Kontaktnummer auf der "Lehrer-werden"-Seite angerufen. Die waren leider ziemlich planlos und konnten kaum eine Frage von mir beantworten. Allerdings, und das war kein schlechter Rat, sahen sie durchaus realistische Chancen auf zumindest eine Vertretungsstelle mit meiner jetzigen "Fächerkombination" (also ohne Lehramtsstudium). Das scheint mir aber die risikoreichere Variante zu sein... ich müsste immer hoffen, einen Anschlussvertrag zu kriegen. Und ob daraus noch ne unbefristete Stelle wird...? Ich weiß nicht, aber ich denke zumindest darüber nach.
Bei der Bezirksregierung waren die Ansprechpartner sehr gut informiert. Und zumindest konnten sie mir die Bedenken nehmen, ob man mit 50 noch unkompliziert eine Referendarsstelle findet. Nach deren Auskunft spielt das Alter bei der Vergabe absolut keine Rolle - alle Kandidaten werden da gleich (oder zumindest nach den gleichen Kriterien) behandelt. Wenn ich nun lese, dass Referendare in Sachsen aufgrund des Lehrermangels zukünftig 1.000 Euro mehr erhalten, rechne ich mir gute Chancen auf einen Platz aus.
Kurz zum Finanziellen: Ich plane, die halbe Stelle zumindest im Bachelor-Studium noch zu halten. Während des Masterstudiums möchte ich dann gerne schon Berufspraxis sammeln und als Vertretungslehrer arbeiten. Ich habe gelesen, dass mittlerweile sogar Bachelorstudenten Vertretungsunterricht geben und Masterstudenten bereits als Klassenlehrer eingesetzt werden. Da ich schon über zwei abgeschlossene Hochschulstudiengänge verfüge (und man darüber bereits Fächer ableiten könnte) und mich dann im Masterstudium eines Lehramtsstudiums befinde, hoffe ich, dass das nicht ganz so unrealistisch ist. Meine Bekannte hat mir mitgeteilt, dass sich auf die letzten Vertretungsstellen an ihrer Schule (Realschule) nicht eine einzige ausgebildete Lehrkraft gemeldet hat. Ich hoffe also, dass das klappt.
Ansonsten geht meine Frau arbeiten (immer schon) und unser Haus ist weitestgehend abbezahlt (noch nicht ganz, aber es ist nicht mehr soooo viel). Ich habe außerdem noch einiges angespart, mit dem ich drei, vielleicht vier Jahre über die Runden käme. Da ich noch einen kleinen Sohn habe (auch da war ich Spätzünder :)), würde ich das Risiko ansonsten auch nicht eingehen.
Im Referendariat müsste ich mit dem Gehalt auskommen - ggf. folgen einige Bundelsänder auch dem Beispiel von Sachsen, um ihre Referendare nicht zu verlieren. Ich werde während des Refs definitiv nicht mit halber Stelle arbeiten. So viel Respekt (auch vor der psychischen Belastung) ist auf jeden Fall da.
Mittlerweile wurde mir auch empfohlen, von Deutsch eher abzusehen, da die Arbeitsbelastung später so groß sein soll (aufwändiges Korrekturfach). Stattdessen wurde mir geraten, Mathe zu nehmen. Aber das werde ich ignorieren - ein Mathestudium - selbst im Sek I-Bereich - traue ich mir nicht mehr zu, zumindest nicht mit einer halben Stelle nebenher. Aktuell überlege ich aber, statt Sozialwissenschaften evtl. doch Englisch zu nehmen. Die Aussichten mit zwei Hauptfächern scheinen mir deutlich größer zu sein. Die spätere Mehrbelastung durch zwei Korrekturfächer stört mich nicht (zumindest heute noch nicht ;)). Allerdings müsste ich dann in beiden Fächern bei Null anfangen. Da Sozialwissenschaften im Bachelor für HRGe aber eines der wenigen Fächer war, bei denen für Zweitstudienkandidaten die Messzahl hinzugezogen werden musste, werde ich Englisch, Deutsch dann wohl als Alternative eintragen und schauen, wo es mit der Zulassung klappt.
Viele Grüße!