Hallo liebes Forum,
ich studiere aktuell im 5. Semester Englisch und WiPo (Wirtschaft/Politik) für die Sekundarstufe II (GymGe) und bin mir leider absolut nicht mehr sicher, ob ich dieses Studium beenden soll oder nicht.
Die eigenen Erfahrungen, die ich sowohl in den bisherigen Praktika als auch bei einer Vertretungsstelle (6 Wochen, 13 Unterrichtsstunden/Woche) machen konnte waren durchweg positiv, so wie auch die Rückmeldungen, die ich von Kollegen/Mentoren und SuS bekommen habe. Eigentlich also alles tippi toppi,aber....
Aufgrund einiger schwerwiegender psychischer Probleme, welche mich größtenteils schon mein Leben lang bgleiten und therapeutisch bisher nicht gelöst werden konnten, habe ich seit Anfang diesen Jahres einen Assistenzhund, welcher mir (zukünftig, natürlich geht das nicht innerhalb weniger Monate) ermöglichen soll, einen relativ normalen Alltag zu haben und diesen allein bewältigen zu können. Die Frage, ob das Referendariat später mit einem Assistenzhund, der mir 24/7 begleitet durchgeführt werden kann, habe ich den zuständigen Stellen meines Bundeslandes bereits vor vier Monaten gestellt und, trotz Nachfragen meinerseits, keine wirkliche Antwort erhalten, wobei in den Mails schon irgendwie durchklingt, dass man dies lieber nicht hätte und das ganze schwierig wird. Hinzu kommt das Problem, dass ein Nachfolger meines aktuellen Hundes (der ja zwangsläufig irgendwann kommen wird) zunächst einen Teil der Ausbildung abschließen müsste, bevor ich diesen dann wieder mit in die Schule nehmen könnte, was für mich alles andere als optimal wäre.
Daher überlege ich nun was meine Alternativen sein könnten. Wäre es sinnvoll, das Lehramtsstudium bis zum Master zu Ende zu bringen (den Bachelor werde ich auf jeden Fall noch abschließen, damit ich zumindest irgendwas habe), um irgendwann eventuell doch noch in den Schuldienst gehen zu können? Was gäbe es denn für Möglichkeiten mit nur dem ersten Staatsexamen, bzw gibt es überhaupt welche? Lehramt ist ja doch irgendwo eine ziemliche Einbahnstraße.
Und falls jemandem spontan etwas einfällt: Was gäbe es denn allgemein für Berufe, die in eine ähnliche Richtung gehen, bei denen ein Hund aber weniger "hinderlich" wäre? Eventuell auch in Richtung Selbstständigkeit, sodass mir niemand vorschreiben kann, ob ich den dabeihaben darf oder nicht (ja, theoretisch sollte ich das überall dürfen, aber praktisch braucht man mich als Arbeitgeber dann einfach nicht einstellen aus irgendeinem fadenscheinigen Grund). Hatte schon an so etwas wie Logopädie oder Ergotherapie gedacht, kennt jemand eventuell noch weitere Berufe, die in eine ähnliche Richtung gehen?
Alternativ könnte ich auch einfach das Studium ganz normal beenden und hoffen, dass das mit dem Ref und ggfs auch die Arbeit danach irgendwie klappt, wenn das allerdings scheitert, stehe ich wieder vor der Frage, was meine Alternativen mit dem abgeschlossenen Studium wären. Irgendwie habe ich auch schon das Gefühl, dass es jetzt schon viel zu spät ist umzusatteln und ich in dem Lehrerberuf irgendwie festhänge. Und dabei bin ich erst 21.
Vielleicht weiß ja jemand Rat.
Viele Grüße
Nachgedacht