Beiträge von Schmidt

    Maylin85 : Inwieweit erfüllen Hochbegabteninternate nicht bereits deinen Wunsch nach Beschulungsmöglichkeiten für besonders leistungsstarke Schüler (m/w/d), die an anderen Schulen untergehen?

    Es geht nicht um Hochbegabte. Die meisten leicht überdurchschnittlich begabten Schüler sind leicht unterfordert, wenn man sich an den schwachen SuS orientieren muss.

    Hochbegabteninternate sind zudem teuer und von vielen Orten Deutschlands kaum erreichbar. Manche Menschen mögen ihre Kinder auch ganz gerne und wollen sie nicht durch die halbe Republik verschiffen.

    Das hängt vom jeweiligen Alter der SuS ab. Das Mitschreiben per Hand hat durchaus noch seinen Platz.

    Außer zum Üben der Handschrift sehe ich nicht, welchen Nutzen das Mitschreiben mit der Hand haben soll.

    Zitat

    Absolut. Allerdings muss es klare Vorgaben geben, wann und wie die KI denn auch eingesetzt werden darf und soll.

    Dann mache realistische Vorgaben. Ich sehe das Problem nicht.

    Kommt drauf an, wie und in welchem Ausmaß. Wenn ich eine PowerPoint in 3 Minuten generiere und die Inhalte blind ablese und Begriffe nicht erklären kann, ist das Werkzeug ein Hindernis, da es den SuS das Gefühl gibt, dass sie eine Aufgabe mit Erfolg bearbeitet haben.

    Das merken die ja dann spätestens, wenn es einmal so gemaufen ist. Es ist deine Aufgsbe, von Anfang an klar zu kommunizieren, was die Aufgabe ist, was du erwartest und was bei der Prüfung/Präsentation passieren soll.

    Zitat

    Es muss klare Vorgaben geben, wie KI eingesetzt wird, beispielsweise mit konkreten Quellenangaben, der Fähigkeit, Fachbegriffe auf Nachfrage erklären zu können...

    Dann leg das fest. Für deinen Unterricht brauchst du dafür keine Vorgaben von außen.

    Ich habe irgendwie den Eindruck, dass du meine Lust hast, dich mit der Thematik ausrinander zu setzen. Darum wirst du aber nicht herum kommen.

    Ich halte ihn persönlich nicht für gerechtfertigt, u. a. weil die Schulpflicht im Zweifel gegen das Recht auf Bildung geht, aber die juristische herrschende Lehre ist da klar, auch wenn die Minderheitenmeinung hier sehr starke Vertreter hat, unter anderem die ja jetzt doch bekanntere Frauke Brosius-Gersdorf.

    Frauke Brosius-Gersdorf bezieht keine Position gegen die Schulpflicht, sie hält nur die Möglichkeit der Erfüllung der Schulpflicht durch Heimunterricht für sinnvoll. Das ist ein erheblicher Unterschied.

    Was ist denn an der Forderung nach einem verpflichtenden Vorschuljahr ein Freiheitseingriff? Oder bezeichnest du die Schulpflicht auch als Freiheitseingriff?

    Ja, die Schulpflicht ist, wie viele andere Verpflichtungen oder Verbote von staatlicher Seite ein Eingriff in die Grundrechte. In der Abwägung ist sie aber gewichtiger, als die eingeschränkten Rechte. Meiner Ansicht nach gilt das auch für ein verpflichtendes Vorschuljahr.

    Die Forderung, Kinder, die nicht ausreichend Deutsch können, könnten nicht eingeschult werden, braucht immer auch einen Plan für die Alternative. Was ist denn dann? Diese Kinder können ja auch nicht einfach zu Hause bleiben.

    Richtig

    Genauso braucht die Forderung, wirklich alle müssten in Gesamtschulen beschult werden einen Plan. Den gibt es aber nicht.

    Es wird kaum noch mitgeschrieben, man kann ja ein Bild mit dem Tablet machen. Oder der Lehrer lädt den Kram in die Cloud hoch. Für einige SuS eine absolute Selbstverständlichkeit.

    Das sollte auch selbstverständlich sein. Ich schreibe in meinem mittlerweile x-ten Studium auch nicht mehr mit, weil sich meine Lernstrategien verbessert haben und es technisch viel mehr Möglichkeiten gibt. Rückblickend war es wirklich Zeitverschwendung, soviel mit-/abzuschreiben. Ich bin wirklich froh, dass das nicht mehr notwendig ist.

    Zitat

    Wenn ich KI nutze, um Lösungsvorschläge und eine Klausur auszuarbeiten, steht das für mich nicht im Widerspruch zur Nutzung von KI bei Schülern, weil ich es auch ohne KI kann. Es dauert nur um einiges länger. Und ich bin in der Lage, schlechte Formulierungen, Ungenauigkeiten und Fehler zu korrigieren, bevor ich die Unterlagen nutze, so dass es "vorzeigbar" ist und einer kritischen Prüfung standhält. Genau das ist aber das, was Schüler bei geradezu universeller KI-Nutzung nicht mehr lernen können.

    Natürlich könnnen die das lernen, wenn man es ihnen beibringt.

    Zitat

    Die alternativen Prüfungsformate sind insofern natürlich kaum zu "retten", weil es unweigerlich zur KI-Nutzung kommen wird.

    Bisher: Wikipedia, Google, Eltern

    Zitat

    Wir haben ja jetzt schon in den Klausuren massive Probleme. Wir sollten aber eben nicht in allen möglichen Prüfungen und auch im Unterricht KI nutzen.

    Das funktioniert bei vernünftig gestellten Aufgaben kaum. Wir haben diese Probleme nicht übermäßig und wenn es versucht wird, fliegt es in der Regel auf.

    KI geht nicht mehr weg. Darauf musst du dich einstellen. Genauso, wie die Lehrkräfte, die bei den ersten aus dem Internet kommenden Lösungen den Untergang des Abendlandes beschrien haben.

    Zitat

    Es ist aber ein Problem, wenn Menschen anderer Herkunftssprachen sozial benachteiligt sind, im Brennpunkt leben und zu wenig Einsicht in Strukturen gewinnen.

    Wer die Landessprache nicht hinreichend beherrscht, ist benachteiligt. Das ist überalll auf der Welt so. Deshalb ist der Spracherwerb für die Integration zentral.

    Missvertändnis, plakativer: können alle Kinder in Bremen schlechter lesen, weil dort so viele Ausländer leben? Ich vermute, nein, es fällt bloß in der Statistik Bremen mehr auf, weil der Anteil derer, die nicht lesen können, weil sie zu Hause andere Sprache sprechen, höher ist.

    Denn dann kann man sich die Diskussion darüber sparen, ob Bayern und Sachsen dir tolleren Schulsysteme haben. Die Leistung ist im Mittel höher, aber nicht, weil hier keine Gesamtschulen sind, sondern weil anteilig mehr Kinder Deutsch als Muttersprache haben.

    Ah, tatsächlich Missverständnis

    Ja, da würde ich so mitgehen.

    Um so weniger verstehe ich die Forderung nach einer homogenen Schüler:innenschaft. Die hat man doch jetzt auch nicht, an keiner Schulform in keinem der Systeme, nicht mit 2 Schulformen ab SekI, auch nicht mit 5+x Schulformen ab der SekI.

    Genau das ist ja Teil des Problems.

    Das würde zumindest erklären, warum Bremen immer schlechter dasteht als Bayern oder Sachsen. Das sind aber statistische Fragen, das bezieht sich nicht auf die Leseleistung von einzelnen, vermute ich?

    Statistik hat für Einzelne keine Aussagekraft. Man kann an Statistik aber generelle Probleme sehen, an denen man dann arbeiten kann (wenn man will). Dass Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist schlechtere Leseleistungen erbringen, als Kinder, deten Muttersprache Deutsch ist, ist zum Beispiel so eine statistische Beobachtung. Diese sagt nicht, dass es keine Individuen gibt, die trotz nicht-deutscher Muttersprache gute oder sehr gute Ergebnisse erzielen und auch nicht, dass Muttersprachler immer bessere Ergebnisse erzielen.

    Zitat

    Mit Förderbedarfen hat das aber nichts zu tun.

    Doch, doch, jedes Kind muss in der Schule gefördert werden, manche Kinder haben nur einen besonderen Förderbedarf.

    Da hast du in der Tat recht, das könnte ich nicht. Zum deutschen Sonderweg zählt auch, dass wir im OECD-Vergleich wenig Geld in Bildung investieren (gemessen am % des BIP). Auch das muss sich ändern. Dann sind kleinere Klassen und Doppelbesetzungen möglich. Das Geld auf viele verschiedene Schulformen zu verteilen, verschärft das Problem aber zusätzlich deutlich.

    Absolut sind die Bildungsausgaben pro Kopf in Deutschland deutlich über dem OECD Durchschnitt und auch deutlich über den Ausgaben Japans, das deutlich bessere Ergebnisse erzielt, als Deutschland.

    Ich verstehe, dass man sich mit der Vorstellung besser fühlt, im deutschen Schulsystem den "Übeltäter" im drei-gliedrigen Schulsystem und in den Bildungsausgaben pro Kopf gemessen am BIP gefunden zu haben. Daran scheitert unser System aber gerade nicht. Das sind Nebelkerzen.

    Das Geld auf Schulformen zu verteilen ist auch nicht das Problem. Die Menge an Schulen, Lehrkräften, Kursangebote, Differenzierung braucht man ja dennoch.

    Und heterogener als Grundschule ist keine Schulart.

    Das merkt man auch daran, dass die Ergebnisse der Grundschulbildung sehr unterschiedlich sind.

    Es verlassen zig tausende Kinder die Grundschulen des Landes, ohne Lesen und Schreiben zu können.

    (Damit will ich nicht behauoten, dass daran die Grundschulkolleginnen Schuld hätten. Das sind systemische Probleme, die sich da niederschlagen.)

    Wie viele Klassen mit über 30 SuS hast du?

    Letztes Schuljahr waren es drei, 2x Englisch, 1x Wahlpflicht Informatik mit jeweils 31 oder 32 SuS. Dieses Schuljahr keinen

    Ich gebe zu, dass "30+" absichtlich plakativ formuliert war. Normalerweise sind es 25+ SuS mit Tendenz zu ~28. Am Argument ändert das aber nichts.

    Zitat

    18 finde ich für eine Förderschulklasse schon viel.

    Zitat

    Edit: was ist eigentlich eine homogene Gesellschaft?

    Der Hauptfaktor einer homogenen Gesellschaft ist, dass alle Kinder zuhause die Sprache sprechen, die sie auch in der Schule sprechen. Die Sprache ist auch das Hauptproblem in unserer Schullandschaft.

    Wenn man will, kann man auch noch die ethnische Herkunft in die Homogenität einbeziehen. Die ist aber meiner Ansicht nach nicht besonders wichtig. Die Sprache ist der Schlüssel zu Bildung (was sich übrigens auch darin zeigt, dass die Sprachfertigkeiten bei Migranten in Deutschland stark negativ mit Diskriminierung korrelieren).

    "The countries with the highest index of social inclusion in schools (schools with a high social and cultural heterogeneity of students) are also the ones that performed best in the mathematics test in the PISA 2012 survey." (OECD (2013)“

    Wenn du dir genau ansiehst, welche Staaten bei PISA 2012 in Mathematik auf den ersten Plätzen liegen, dann fällt dir sicher eins auf: das sind alles Staaten mit einer extrem homogenen Gesellschaft. Das erste Land mit einer vergleichbaren Heterogenität der Bevölkerung wie Deutschland, sind die Niederlande. Und die haben keinen nennenswerten Leistungsvorsprung. Deutschlands Anteil besonders leistungsschwacher bzw. leistungsstarker Schüler war damals zudem noch überdurchschnittlich niedrig bzw. hoch.

    Wie du den PISA Daten von 2012 oder generell den vorhandenen Leistungsdaten entnehmen willst, dass ein geteiltes Schulsystem schlecht sei, erschließt sich mir nicht. Alle in eine Schule zu stecken funktioniert mit den gegebenen Rahmenbedingungen nicht. Oder willst du ernsthaft behaupten, du könntest bei Klassenstärke 30+ in mehreren Kursen eine Förderung von Kindern, die kaum einen deutschen Satz produzieren können und denen in der Leistungsspitze gleichermaßen gewährleisten? Ich glaube kaum. Auf der Strecke bleiben die leistungsfähigen SuS. Die haben aber genauso ein Recht auf Förderung, wie leistungsschwache SuS.

    Zum 3. Mal, ich hatte noch nie einen Hausarzt. Früher war es mir egal, seit mehr als 10 Jahren bemühe ich mich mehr oder weniger intensiv. Bisher ohne Erfolg.

    Ich benötige zum Glück selten einen Hausarzt und wenn man ernsthaft erkrankt, muss man behandelt werden. Hat vor 2 Jahren geklappt.

    Für Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen ist so ein Hausarzt schon sinnvoll. Hatten wir früher auch nicht, aber man wird nicht jünger. Manche Gyns machen übrigens auch Grippe/Corona Impfungen.

    Sicher muss man keinen Hausarzt jaben. Dann entstehen eben solche Probleme, wie du jetzt eins hast und in Zukunft wahrscheinlich noch häufiger haben wirst.

    Ich habe jetzt mal Doctolib bemüht. Der nächste freie Termin im Umkreis von 100 km ist 10. Dezember bei einem Kinderarzt. Der 2. Treffer ist über 100 km entfernt und nur mit Auto über Landstraßen erreichbar.

    Kein Termin beim Hausarzt verfügbar?

    Ich war am Freitag wegen etwas anderem kurz beim Hausarzt und hätte direkt ohne Termin die Corona und Grippe Impfungen haben können.

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