Beiträge von Schmidt

    Dann spricht doch nichts dagegen, denjenigen Personen, die das dennoch wagen möchten, bei gleicher Qualifikation und Eignung den Vorzug zu geben, um langfristig diese Diskrepanz abzubauen.

    Warum muss diese Diskrepanz abgebaut werden? Diese basiert offensichtlich nicht aut Diskriminierung, sondern auf unterschiedlichen Interessenlagen.

    Zitat

    Im Übrigen sind es nicht immer die Frauen, die unterrepräsentiert sind. Entsprechende Maßnahmen können genauso auch Männern zugute kommen.

    Diese Maßnahmen kommen Männern nicht zugute. Mir ist noch nie eine Stellenanzeige untergekommen, in der für den öffentlichen Dienst in frauendominierten Berufen explizit Männer bevorzugt werden. Das wäre genauso ein Problem, wie eine Bevorzugung von Frauen.

    Die Einzigen, die aktuell zumindest den Anschein erwecken Politik aktiv gestalten zu wollen und nicht bloß dem Geschehen hinterherlaufen, sind Merz und Söder.

    Die CDU/CSU hat 16 Jahre lang Zeit gehabt, Politik aktiv zu gestalten. Ich traue weder Merz noch Söder zu, einen positiven Einfluss auf Deutschland zu haben.


    In Zukunft sehe ich allerdings auch eine CDU/CSU/AFD Bundesregierung. Die Positionen dieser Parteien sind bzgl. vieler Theme nah beieinander und das Tabu einer Koalition mit der AFD wird sich mit der Zeit aufweichen.

    (z.B. dass Frauen noch immer suggeriert wird, hierfür nicht "geschaffen zu sein").

    Von wem?

    Es gibt seit mindestens 10 Jahren unzählige Programme für Mädchen und Frauen, die ihnen vermitteln sollen, dass sie Führungskräfte sein können, MINT können etc. Wir haben hier immerwieder Aktionen, Flyer und Vorträge, die Frauen dazu ermutigen sollen, sich doch für Karriere zu entscheiden.

    Vielleicht sind Frauen (statistisch gesehen) auch einfach zu schlau dazu, sich für A14 die Leitung einer Schule ans Bein zu binden oder Lebensqualität und Familie gegen eine A16 Stelle zu tauschen.

    Im Gegensatz zu der Planetenaufgabe ist die Busfahreraufgabe sinnvoll lösbar...

    Was hat die Anzahl der Fahrgäste mit dem Alter des Busfahrers zu tun?


    Die Aufgabe, die Quittengelee gepostet hat, ergibt hingegen im Mathe Kontext Sinn (und eignet sich dazu, nicht nur Rechnen zu üben, sondern auch über Modellbildung zu sprechen).

    Was hat das mit der Planeten Aufgabe zu tun?


    Planeten Aufgabe: Schauen, bei welchen Planeten die gesuchten Abstände stehen und diese eintragen. Das Antwortformat ist vorgegeben, die Option "Die Aufgabe ist nicht lösbar" oder ähnliches gibt es nicht.


    Busfahreraufgabe: Nonsensfrage, die mit den gegebenen Werten nichts zu tun hat. Durch das vorgegeben Antwortformat (keins) kann auch nicht darauf geschlossen werden, wie die Antwort aussehen soll.


    Zu Teststrategien gehört es auch, das Antwortformat/die Antwortmöglichkeiten einzubeziehen.

    Ich halte es nach wie vor für amüsant, wie davon ausgegangen wird, dass Schüler hier irgendetwas tun sollen, das mit Astronomie zu tun hat.

    Das einzige, dass mindestens mittel intelligente Schüler hier machen, ist in der Tabelle zu gucken, zu sehen, dass 5,20 + 4,38 = 9,58 und dass 9,58 + 9,62 = 19,20 ist, die gesuchten Planeten also Jupiter, Saturn und Uranus sind. Dann gehts weiter zur nächsten Aufgabe.

    Ein Problem gibt es nur für weniger intelligente Schüler, die durch den ganzen überflüssigen Overhead verwirrt sind, sich zulange damit aufhalten und die Aufgaben unter Umständen gar nicht oder falsch lösen. Das liegt dann aber nicht daran, dass es in der Aufgabe um Astronomie geht.

    Leider nein, sie verlieren zumindest sehr viel Zeit und werden unsicher. Vielleicht sollte ich zur Vorbereitung auf Pisa mehr unsinnige oder fehlerhafte Aufgaben stellen?

    Die Erfahrung habe ich nicht gemacht. Intelligente Schüler erkennen recht schnell, wenn Aufgaben schlecht gestellt oder unsinnig sind. Das ist ein Aspekt, der sie zu intelligenten Schülern macht.

    Zitat

    Und so große Astronomiekenntnisse sind dafür nicht nötig. Ich behaupte mal, dass wissen alle meine Schülerinnen und Schüler.)

    Das halte ich für ein Gerücht.

    Zitat

    Es dürfen keine Fehler in (wohlüberlegten) Aufgaben sein! Seltsam, dass ihr das schönredet.

    Es hat einfach keinen Einfluss auf das Lösen der Aufgabe. Kein (intelligenter) Schüler sitzt da und versucht zu verstehe, was die mittlere Entfernung von irgendetwas ist und denkt darüber nach, dass die Aufgsbe vielleicht astronomisch nicht korrekt ist. Die sehen die Tabelle und verstehen, dass sie dort nachsehen sollen, für welche "Planeten" die Differenz in der Tabelle 4,38 bzw. 9,62 "AE" ist. Ja, die Aufgabe ist schlecht, dennoch schaffen es intelligente Schüler, die Werte aus der Tabelle abzulesen.

    Intelligente Schülerinnen und Schüler hinterfragen aber, wundern sich, werden unsicher, ob sie etwas übersehen usw. Das Nachdenken haben meine Kolleginnen, Kollegen und ich ihnen beigebracht (und damit bzgl. Pisa geschadet?). Die Frage ist also für dumme Schülerinnen und Schüler, die alles einfach hinnehmen? Die Spitzenreiter bei Pisa sind also die, die nicht nachdenken? :gruebel:



    Dann habe ich Pisa falsch verstanden.

    Intelligente Schüler denken nur kurz darüber nach, stellen dann fest, dass der ganze Overhead sinnfrei ist und schreiben das hin, was gesucht ist. Das Problem haben nur weniger intelligente Schüler, die den Wald vor lauter unsinnigem Overhead nicht sehen.


    Es gibt genau zwei Möglichkeiten: der Schüler weiß etwas über Astronomie und weiß, dass die Beschreibung falsch ist. Dann kann er die Aufgabe trotzdem lösen, weil offensichtlich ist, was zu tun ist. Oder der Schüler weiß nichts über Astronomie, dann ergibt die Aufgabe insich Sinn. Dass sie astronomisch falsch ist, spielt dabei gar keine Rolle.

    Ist bei mir sind anders. Bei meinen Aufgabenstellungen wundern sich etliche Schüler immer wieder, daß in den Aufgabenstellungen Daten enthalten sind, die man für die Lösung des Problems nicht benötigt.

    Bei mir ist das auch anders. So eine Nonsens Aufgabe wie diese Pisa Aufgabe hätte ich auch niemals verwendet. Aber die Realität ist leider, dass das nicht alle Lehrkräfte so sehen und auch die Aufgaben in Lehrbüchern oder Zusatzmaterial häufig auf ähnlichem Niveau (= schlecht) sind.

    Das sind genau die Fähigkeiten, die ich im Berufsleben den Leuten wieder abgewöhnen musste. Wer in der Industrie eine Prognose oder eine Abschätzung macht, muss sehen, dass hier nicht die Differenz genommen werden kann.


    Einfach etwas zu rechnen, was die Zahlen gerade nahelegen, wird nirgends geschätzt. In Wissenschaft und Berufspraxis ist es der Normalfall, dass man die Zahlen, die man für die Aufgabenstellung benötigt, gerade nicht bequem hat und erst einmal kucken muss, wo man sie herbekommt oder welche (schwächeren) Aussagen man aus den Zahlen, die man hat, noch herausbekommen kann.

    Im Prinzip ja.

    Aber um all das geht es in der Aufgabe nicht.

    Es geht darum, aus einer Tabelle Zahlen abzulesen und herauszufinden, bei welchen Zahlen die Differenz die gesuchte ist. Auch das muss man in der Praxis ab und zu machen. Und manchmal ist dabei auch der Kontext irrelevant.


    Du interpretierst viel zu viel in eine banale Aufgabe hinein.

    Ich hab jetzt aus Interesse bisschen gegoogelt und stelle fest, dass das Thema extrem komplex ist. Zu klump fahren scheint generell in D eher rückläufig zu sein und niedriger im Vergleich mit vielen anderen Staaten, die ne niedrigere Höchstgeschwindigkeit erlauben.

    https://www.destatis.de/DE/The…df?__blob=publicationFile

    Ja, deutsche Straßen sind verhältnismäßig sicher. Deshalb ist das Sicherheitsargumen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung meiner Ansicht nach kein gültiges.


    (Das Umweltargument hingegen ist plausibel.)

    Wenn du Latein und Französisch streichst und dafür Mathematik, Englisch, Informationstechnik, Wirtschaftslehre und Technik hinzufügst, ist das der Fächerkanon, den ich seit Jahren von Grundschule bis Klasse 10 unterrichte. Dabei bin ich nicht alleine und es haben und hatten eine Menge Schüler davon profitiert, weil ich in der Regel Fächer übergreifend unterrichte. Studiert habe ich Mathematik und Kunst, den Fachlehrer für Technik und Wirtschaftslehre/Informationstechnik nachqualifiziert.

    Jaja, die "Universalgelehrten". ;) So einen haben wir auch im Kollegium.

    Du meinst, es macht nen nennenswerten Unterschied, ob ich jemanden mit 130 oder mit 145 km/h zu Klump fahre?

    In der Regel befinden sich keine Menschen außerhalb ihres Fahrzeugs, wenn eine Geschwindigkeit von 120/130 km/h vorgeschrieben ist. Das mit dem zu Klump fahren sehe ich dabei eher nicht.

    Dass sich auf unseren Straßen besonders viele oder gefährliche Unfälle ereignen, bei denen der Verursacher 120/130 und auch ansonsten an die Witterung und die Verkehrslage angepasst fährt, wäre mir neu.

    Aber ein Teil des Lehramtsstudiums bleiben die Erziehungswissenschaften, die man schon absolviert hat, und ein anderer Teil kann Didaktik sein, die sich sicherlich auch bei etlichen Fächern gegenseitig deckt oder ergänzt. Darauf kann man aufbauen.

    Ohne Fachwissenschaft kann man nichts unterrichten. Da helfen auch Pädagogik, Bildingswissenschaften und fachfremde Didaktik nichts. Für Informatik, Englisch und Politik&Wirtschaft war das fachwissenschaftliche Studium absolut notwendig. Ohne wäre nichtmal in der fünften bzw. achten Klasse ein vernünftiger Unterricht möglich gewesen. Sicher kann man sich vorne hinstellen und irgendetwas machen, was man gerade so in irgendeinem Buch gelesen hat und bei jeder Frage erstmal selbst irgendwo nachlesen. Das ist dann eben schlechter Unterricht.

    Für mich ist es ein Unterschied, ob man nicht studiert hat oder ein abgeschlossenes Studium im Lehramt hat. Man ist mehr als Studienfächer, hat mehrere Disziplinen belegt und mehrere Abschlüsse abgelegt, man weiß also, wie man sich Wissen aneignen kann und sollte Studierenden mit 18 oder 20 darin voraus sein.

    Dabei hat man auch festgestellt, dass Studieren Zeit in Anspruch nimmt und Lern- und Verinnerlichungsprozesse auch nicht von heute auf morgen stattfinden.

    Zitat

    Fraglich bleibt, wie viele Inhalte des Faches oder einer anderen Schulform man dazu lernen muss. Wie viele CP sind der allgemeinen Bildung geschuldet, wie viele braucht man, um fachliche Herangehensweisen zu verstehen und zu üben und wie viele gehen auf die tatsächlichen Inhalte, die immer auch exemplarisch ausgewählt sind?

    Für die Fächer, die ich studiert habe, ist gar nichts der Allgemeinbildung geschuldet. Welche Inhalte eines universitären Biologie, Chemie, Anglistik Studiums sind Inhalte, die man der Allgemeinbildung zuordnet? Dass ja schon jeder allgemeingebildete Mensch irgendwie Bio oder Deutsch unterrichten kann, wenn er vielleicht noch zwei oder drei Bücher liest, ist eine Ansicht, die ich eher von Menschen kenne, die gar keine Vorstellung davon haben, was man als Lehrer eigentlich macht. Und die sich selbst gerne überschätzen.

    Zitat

    Wie viele neue Aufgaben kommen nach 10, 20 oder auch 40 Jahren in der Schule noch hinzu?

    Wie viele Inhalte kommen in den Fächern hinzu, die man vor 20 Jahren noch gar nicht lernen konnte?

    Man bleibt doch nicht stehen bei dem, was man im Studium belegt hat.

    Richtig

    Neues Wissen in bereits vorhandene, universitäre Bilding zu integrieren, gehört zu meinen Aufgaben. Ein fachwissenschaftliches Studium in meiner Freizeit nachzuholen, gehört nicht dazu.

    Zitat

    Und wer sagt an welcher Stelle und aus welchen Gründen:“Das kann ich nicht, das habe ich nicht studiert.“?

    Das sagen in der Regel Menschen, die sich nicht einbilden, alles sofort zu können, weil sie irgendetwas studiert haben. Das Aneignen von Wissen und Fähigkeiten erfordert viel Zeit. Wenn ich dafür mindestens ein halbes, eher ein ganzes Jahr bezahlt freigestellt werde, gerne.

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