Für mich ist es ein Unterschied, ob man nicht studiert hat oder ein abgeschlossenes Studium im Lehramt hat. Man ist mehr als Studienfächer, hat mehrere Disziplinen belegt und mehrere Abschlüsse abgelegt, man weiß also, wie man sich Wissen aneignen kann und sollte Studierenden mit 18 oder 20 darin voraus sein.
Dabei hat man auch festgestellt, dass Studieren Zeit in Anspruch nimmt und Lern- und Verinnerlichungsprozesse auch nicht von heute auf morgen stattfinden.
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Fraglich bleibt, wie viele Inhalte des Faches oder einer anderen Schulform man dazu lernen muss. Wie viele CP sind der allgemeinen Bildung geschuldet, wie viele braucht man, um fachliche Herangehensweisen zu verstehen und zu üben und wie viele gehen auf die tatsächlichen Inhalte, die immer auch exemplarisch ausgewählt sind?
Für die Fächer, die ich studiert habe, ist gar nichts der Allgemeinbildung geschuldet. Welche Inhalte eines universitären Biologie, Chemie, Anglistik Studiums sind Inhalte, die man der Allgemeinbildung zuordnet? Dass ja schon jeder allgemeingebildete Mensch irgendwie Bio oder Deutsch unterrichten kann, wenn er vielleicht noch zwei oder drei Bücher liest, ist eine Ansicht, die ich eher von Menschen kenne, die gar keine Vorstellung davon haben, was man als Lehrer eigentlich macht. Und die sich selbst gerne überschätzen.
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Wie viele neue Aufgaben kommen nach 10, 20 oder auch 40 Jahren in der Schule noch hinzu?
Wie viele Inhalte kommen in den Fächern hinzu, die man vor 20 Jahren noch gar nicht lernen konnte?
Man bleibt doch nicht stehen bei dem, was man im Studium belegt hat.
Richtig
Neues Wissen in bereits vorhandene, universitäre Bilding zu integrieren, gehört zu meinen Aufgaben. Ein fachwissenschaftliches Studium in meiner Freizeit nachzuholen, gehört nicht dazu.
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Und wer sagt an welcher Stelle und aus welchen Gründen:“Das kann ich nicht, das habe ich nicht studiert.“?
Das sagen in der Regel Menschen, die sich nicht einbilden, alles sofort zu können, weil sie irgendetwas studiert haben. Das Aneignen von Wissen und Fähigkeiten erfordert viel Zeit. Wenn ich dafür mindestens ein halbes, eher ein ganzes Jahr bezahlt freigestellt werde, gerne.