Diese stellen in meinen Augen eher so etwas wie eine Art Glaubensgemeinschaft dar, die diesen Ideen auch anhängen, wenn ihnen die Realität aufzeigt, dass ihre Ideen eben nicht funktionieren.
Welche Ideen meinst du genau?
Diese stellen in meinen Augen eher so etwas wie eine Art Glaubensgemeinschaft dar, die diesen Ideen auch anhängen, wenn ihnen die Realität aufzeigt, dass ihre Ideen eben nicht funktionieren.
Welche Ideen meinst du genau?
Es gibt keinen anderen Weg, der dorthinführt und das ist gut so und soll so bleiben?
Doch, natürlich gibt es andere Wege.
Für dein Bundesland, Schleswig-Holstein, habe ich den Link mit entsprechendennInformationen im anderen Thread gepostet.
Oder man mit dem Gedanken "Elterntaxi" losgefahren ist und dann auf einer 4-spurigen Bundesstraße steht. Wer von Euch würde da auf der linken Spur mitten auf so einer autobahnähnlichen Bundesstraße den PKW stehen lassen und losmarschieren, um den Nachwuchs zu Fuß abzuholen?
Google maps hat die Straße sicher rot angezeigt.
In den Ferien?
Da schauen viele bewusst nicht in ihre Schulmails. Denn nicht alle Ferien sind unterrichtsfreie Zeit, manche sind tatsächlich Urlaub.
Spätestens am Sonntag, bevor es wieder los geht, schaue ich kurz in die dienstlichen Mails. Insbesondere, wenn Bahnstreiks, Wetter oder Bauernaufstände angekündigt sind. Schon im eigenen Interesse, damit ich nicht vollkommen umsonst oder vielleicht unnötig früh durch die Gegend fahre.
Wenn man als Elternteil dann schon zu Hause ist und nicht selbst irgendwo im nicht auflösbaren Stau stand, geht das. Traf wohl nur nicht auf alle zu.
Ja, dann ist das natürlich schwierig.
Ich arbeite lieber zuhause mit großem 4k Monitor, Katze und in bequemer Kleidung.
Was ich ganz gut fände, wären ruhige Arbeitsräume in der Schule, damit ich dort in Freistunden entspannter korrigieren kann, als im Lehrerzimmer. Da mein Stundenplan meistens gut ist (= kompakt und fast keine Freistunden), ist der Bedarf dafür aber eher theoretischer Natur.
Zum finanziellen Aspekt: ich nutze den Raum und die Hardware, mit denen ich für die Schule arbeite auch noch anderweitig. Da von zusätzlichen Kosten wegen der beruflichen Nutzung zu sprechen, wäre auch eher theoretischer Natur.
Was willst Du denn machen?
Als Elternteil hinlaufen und mein Kind abholen. Man muss nicht überall mit dem Auto hinfahren.
Soweit ich weiß, übersiehst du den Zwang zum Zweitfach und dass ein grundständiges Studium nicht auszureichen scheint, weshalb man eine Reihe von Seminaren machen soll, die mit Schule quasi nichts zu tun haben.
Ich verliere langsam den Faden. Meinst du die "Reihe Seminare" im Referendariat? Dabei bist du die ganze Zeit in der Schule und gibst auch recht früh eigenständigen Unterricht. Wo fehlt da der Bezug zur Schule?
ZitatEs ist keine lineare Ausbildung, sondern ein nicht besonders kongruentes System.
Die meisten 18-Jährigen, die Lehrer werden wollen, verstehen das System.
Studium Lehramt (1. Staatsexamen oder Master) + Referendariat ist der Standardweg
Ohne Studium Lehramt gibt es verschiedene Möglichkeiten, ins Referendariat oder eine entsprechende Qualifikstion zu kommen.
Für Schleswig-Holstein sind die Möglichkeiten übersichtlich zusammengefasst.
https://www.schleswig-holstein…rSeiteneinstieg_node.html
ZitatStattdessen musste ich eine zweite Sache machen, eigentlich zwei Sachen, wenn man die Erziehungswissenschaften mit dazu nimmt und habe mich logischerweise (in euren Augen) in diesen 3 Jahren keinen einzigen Schritt weiter qualifiziert.
Gab es keine Möglichkeit für einen Quer- oder Seiteneinstieg?
Das Studium war schlimm genug. All diese Leute, die keine Schule von innen kennen.
Weil fachwissenschaftliche Dozenten an Universitäten keine Lehrer sind, willst du nicht ins Referendariat, in dem du ja gerade in der Praxis bist? Das ergibt keinen Sinn.
ZitatDiese Hausarbeiten, um zu lernen, wie man "wissenschaftlich" arbeitet, aber keine Informationen oder Ausbildungen zu Didaktik und Elternarbeit...
Genau das ist von einem wissenschaftlichen Studium zu erwarten.
ZitatMeine gleichalten Freunde sind im Ref echt kaputt gemacht worden und tw ohne Prüfung durchgefallen, weil der Dozent sich profilieren wollte.
Ich will niemandem zu nahe treten, aber vielleicht sind deine gleichalten Freunde nicht mehr flexibel genug, um Neues zu Lernen und mit dem Stress umzugehen, der mit dem Ref einhergeht. Wenn man schon mit der Einstellung, dass man da ja eh nichts lernt und alles besser weiß rein geht, kann das nichts werden.
ZitatMittlerweile ist das Land angeschneckt gekommen und sie haben unbefristete Stellen.
Wenn deine Freunde das so gemacht haben, warum fragst du dann nicht bei denen nach, wie du an eine unbefristete Stelle kommst bzw. wie die da ran gekommen sind? Wenn es dafür eine rechtliche Möglichkeit gibt, steht dir diese auch offen. Vielleicht findet sich sogar an einer Schule, an der einer deiner Freunde arbeitet etwas.
ZitatEs ist eine Katastrophe, wie hier mit Leuten umgegangen wird, die in Schulen arbeiten wollen und können.
Du kannst ja in der Schule arbeiten. Machst du nach eigener Aussage schon. Du kannst auch an eine andere Privatschule wechseln oder schauen, ob du irgendwo eine (befristete) Vertretungsstelle bekommst.
Wenn du sicher unbefristet an eine öffentliche Schule willst, geht das mit dem Referendariat. Wenn ich mir deine Beiträge hier ansehe, glaube ich allerdings nicht, dass das erfolgreich verlaufen wird. Mit nur noch 8 bis 10 Jahren bis zur Rente muss man das vielleicht auch nicht mehr durchstehen (wollen/können).
Bei mir kocht gerade innerlich etwas die Wut hoch
Das scheint bei dir öfter der Fall zu sein.
Zum Thema: Bei uns sind gar keine Schüler im Schulhaus. Wir haben noch Ferien.
Bei den Schülern sind es doch Ausreden. Da hätten sicherlich mehr problemlos anreisen können.
Davon gehe ich auch aus. Als (etwas älterer) Schüler wäre ich allerdings, unabhängig davon ob möglich oder nicht, auch nicht zum Unterricht erschienen.
Wenn man nicht selbstbewusst/selbstsicher ist, braucht man sich gar nicht vor eine Klasse zu stellen.
Selbstbewusstsein ist nicht dasselbe, wie Selbstüberschätzung.
- Die Durchlässigkeit ist nicht gegeben.
Durchlässigkeit von was?
Sowohl ins Studium als auch ins Referendariat kommt man auf unterschiedlichen Wegen.
ZitatDie Universitäten bereiten inhaltlich nicht gut vor (LA Studenten sitzen seit Jahrzehnten in denselben Seminaren wie die "normalen". Das weiß ich, weil ich 1985 und 2016 studiert habe und das Phänomen dasselbe war)
Es ist genau richtig, dass Lehrämtler in den Fachwissenschaften sitzen. Was man unterrichten will, sollte man bis zu einem hewissen Grad durchdrungen haben.
ZitatExterne Bewerber werden nicht persönlich geführt (als Gruppe der Externen, die tw jahrzehntelande Berufserfahrung und oft auch Lehrerfahrung haben), sondern müssen mit denen im Gleichschritt studieren, die mit 18 direkt aus der Schule kommen.
Externe Bewerber für was? Im Studium und im Referendariat muss jeder dasselbe leisten. Warum sollte es da Besonderheiten geben? Ich war schon lange keine 18 mehr, als ich meinen fachwissenschaftlichen Master noch um das erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien erweitert habe. Warum soll das nicht im regulären Betrieb mit allen anderen stattfinden.
ZitatOftmals haben diese Alten eine Familie oder müssen Geld verdienen: Die kann man eigentlich schlecht mit Leistungspunkten im Beschäftigungsverfahren "ausbilden". Die arbeiten zum Teil ja viel effizienter..
Die meisten Studenten arbeiten mittlerweile neben dem Studium. Mein Studium habe ich auch selbst finanziert. Und wenn man effizienter arbeitet hat man mehr Zeit, zum Arbeiten. Ist doch gut so.
Was soll ein "Beschäftigungsverfahren" sein?
ZitatAusländer können nicht eingesetzt werden, weil sie Ressourcen verschwenden, um ein Zweitfach zu erreichen.
?
ZitatEs gibt mittlerweile einen breiten Markt an Parallelausbildungen mit denen die Leute eben auch unbefristete Stellen im öffentlichen Bereich erlangen. Teilweise sogar nur mit dem Bachelor.
Dann ist doch gut. Mach das doch einfach.
ZitatEs würe toll, wenn wir diese Punkte nicht als "das sind ja nur persönliche Anekdoten von dir" betrachten können.
Mir erschließt sich einfach nicht, was genau das Problem sei soll. Wie man ins Lehramt kommt, ist klar. Wenn du irgendwelche anderen Qualifikationen erwirbst, statt diejenigen, die einen Zugang zum Referendariat ermöglichen, dann ist das doch nicht die Schuld des Systems.
ZitatIch habe staunend zur Kenntnis genommen, dass in echten Schulen bei voll ausgebildeten Lehrern offentlichtlich kaum Kenntnis darüber herrscht, was außerhalb des Kosmos "echte Schule" so vor sich geht.
Nein, es sind keineswegs ausschließlich meine ganz persönlichen Frusterlebnisse.
Der Klassiker: die doofen ausgebildeten Lehrer wissen gar nicht, wir super toll ich bin, deshalb ist es doof, dass mit das Referendarist nicht erlassen wird.
Ja, das habe ich ja. Sogar 2.
Aber du erkennst vielleicht selbst jetzt die Steine.
Jedesmal, wenn ich etwas zum Thema Inhalt oder Ausbildung schreibe, erhalte ich eine Antwort, die im Grunde besagt: "Ja, so geht es eben auch nicht." Und das stimmt. Man kann sich drehen und wenden wie man will: irgendwie geht es in Deutschland nicht.
Jaja, fieses Deutschland.
Wie "es geht" ist kein Geheimnis. Darüber kann sich jeder informieren.
Was genau sind denn deine (begründeten) Kritikpunkte?
Es gab übrigens sogar mal ein Glossar dazu ("wegen der vielen Nachfragen, die uns erreichen"), müsste mal schauen, ob das mit abgeheftet ist. Das hat die Sache damals nicht weiter erhellt.
Und jedes Jahr beschweren sich tausende Studienanfänger, dass der BAföG Antrag so kompliziert sei und man den ja nicht ausfüllen könne, insbesondere als armes Arbeiterkind. Im Ausreden Suchen, um ein wenig Aufwand zu vermeiden, sind Menschen eben gut.
Das Bildungsystem ist übrigens mittlerweile so durchlässig, dass man ohne Abitur Arzt werden kann, wenn man anders zeigt, dass man es kann.
Warum sollte man das nicht auch in der Ausbildung der Lehrer machen.
Du wirfst Ebenen durcheinander.
Man kann ohne Abi Medizin studieren. Man kann auch ohne Abi Lehramt studieren.
Man kann aber nicht ohne Medizinstudium und das praktische Jahr Arzt werden. Das Lehramt ist da sogar durchlässiger. Man kann durch ein fachwissenschaftliches Studium (statt eines Lehramtsstudiums) zum Referendariat zugelassen werden und man kann prinzipiell auch ohne fertige Ausbildung Lehrer sein. Das bist du ja auch.
Das wäre ja schön. Aber ein Ref habe ich nicht machen können, weil ich den Schein von der Uni nicht hatte. Hätte ich sonst gerne in 1,5 Jahren gemacht statt noch mal 2,5 Jahre Hausarbeiten zu schreiben und Powerpointpräsentationen zu erstellen.
In Mangelfächern ist ein Quereinstieg schon länger möglich. Ansonsten hast du es ja auch so irgendiwe geschafft, den Master nebenberuflich zu machen.
ZitatDas Ref gilt als "Praxisschock". Das bedeutet ja, dass man u.U. jahrelang an seinem Können vorbeistudiert hat.
https://www.zdf.de/nachrichten…hrkraefte-kritik-100.html
Und warum steigt die Zahl der Abbrecher, wenn die Ausbildung so gut ist?
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Was soll denn das "Können" sein, an dem man "vorbeistudiert"? Ohne Studium hat man gar nichts, das man unterrichten könnte, weil die fachwissenschaftlichen, pädagogischen und didaktischen Grundlagen fehlen.
Die genannten Kritikpunkte sind wenig Praxiskontakt im Studium und Stress im Referendariat. Das Praxisproblem wird schon durch begleitete Praxissemester oder andere längere Praktika reduziert. Dass ein Referendariat anstrengend ist, ist wenig verwunderlich. Abbrecherquoten von um die 7% sind auch kein Skandal oder ein Hinweise darauf, dass alles so schlecht sei.
Eine gute Ausbildung heißt auch nicht automatisch, dass alle dabei bleiben. Wie kommst du darauf? Menschen stellen sich Studium und Arbeit häufig anders vor, als sie dann im Endeffekt ist.
Oder anders: Ist an dir vollkommen vorbeigegangen, was an der Lehrerausbildung in Deutschland kritisiert wird?
Kritisiert wird von Studenten, dass sie gar nicht richtig auf die Praxis vorbereitet würden. Das ist insofern richtig, als dass es sich bei einem Studium nicht um eine Ausbildung zum Lehrer handelt. Die Praxis(ausbildung) kommt überwiegend im Referendariat. Deshalb ist die Befähigung zum Lehreramt auch, zu Recht, daran geknüpft.
Du reproduzierst einen Haufen Vorurteile, ohne deine Ausbildung zur Lehrkraft überhaupt abgeschlossen zu haben.
Ich verweise mal auf einen entsprechenden Beitrag von mir - schon knapp 9 Jahre alt, aber es hat sich (in Bayern) nichts geändert: RE: Kryptische Gehaltsabrechnungen - ein bayerisches Problem?
Schau dir die dort gepostete Abrechnung mal an und sag dann nochmal, ob jemand, der daraus nicht schlau wird, tatsächlich unwillig oder zu doof ist...
Was ist denn daran besonders komplex? Relevant ist nur die erste Seite, auf der ausgerechnet wird wieviel netto ausbezahlt wird. Die paar Begriffe, die man nicht kennt, kann man googlen.
Für den Fall hier hätte es bei so einer Abrechnung zudem vollkommen gereicht, in der ersten Zeile zu prüfen, ob das Tabellenentgelt stimmt.
Du schreibst Gesundheitsprüfung nicht bestanden. Ich dachte immer, dass es für Beamte eine gesetzliche Verpflichtung gibt, jeden Bewerber ohne Gesundheitsprüfung anzunehmen?
Möglicherweise gab es das noch nicht, als plattyplus in den Dienst getreten ist. Ist nur wilde Spekulation. Heute gibt es eine Öffnungsklausel, mit der man als Beamter (innerhalb eines bestimmten, eher kurzen Zeitraums zum Beginn des Dienstes) in jedem Fall in die Basisversorgung der PKV kommt. Die Versicherungen dürfen bei gesundheitlicher Vorbelastung einen Risikozuschlag von bis zu 30% erheben.
Bei einer (sicher nicht repräsentativen Umfrage) in unserem 40-köpfigen Lehrerkollegium verstehen über 90 Prozent ihre Abrechnungen nicht oder teilweise nicht. Das liegt nicht an der geballten Doofheit, sondern an bis zu 20 Positionen, die noch nie ein Mensch gehört hat.
Ihr seid doch alle Akademiker, oder? So wahnsinnig kompliziert ist eine Abrechnung nicht, dass man sich da nicht einlesen kann. Zudem kann man die Besoldungsstelle auch fragen, wenn man Einzelheiten nicht versteht.
Die Ausrede "ist mir zu schwierig und das finden auch die anderen, deshalb mache ich das nicht" gilt schon bei Schülern (in der Regel) nicht.
Und vor allem muss man gar nicht die ganze Abrechnung verstehen. Wieviel am Ende rauskommen soll, kann man nachlesen und mit dem abgleichen, was tatsächlich rauskommt.
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