Letzte Woche habe ich meiner Klasse die Quartalsnoten mitgeteilt; eine Schülerin steht bei mir zwei minus, sie sieht sich besser, wollte eine eins.
Heute kommt eine Mail der Mutter: "(...) scheinbar fließt in die Notengebung mit ein, dass meine Tochter ein Kopftuch trägt und dies scheint Ihre Notengebung negativ zu beeinflussen."
Zwei Optionen
Entweder ist empfundene Diskriminierung so internalisiert, dass sie überall gesehen wird, egal, ob sie wirklich existiert oder nicht.
Oder die Diskriminierungsbehauptung wird bewusst ausgenutzt, um einen Vorteil zu erlangen.
Beide Prinzipien sind auch bei jeder anderen Form der empfundenen, aber nicht real existierenden Diskriminierungen zu finden.
Solange du deine Noten vernünftig erläutern kannst, ist alles in Ordnung. Den Schuh musst du dir nicht anziehen.
Zitat
Mittwoch kommt die Mutter in die Schule - wie würdet ihr das Gespräch angehen? Die Schülerin ist übrigens 16 Jahre alt und möchte ihre beiden Brüder auch mitbringen zum Gespräch. Auch das finde ich schwierig. Danke für Tipps.
Eigentlich wurde schon alles gesagt:
- Nimm in jedem Fall einen Kollegen m/w/d als Zeugen/Unterstützung mit
- Die Brüder bleiben draußen
- Leg dir vorher ganz genau zurecht, wie du zu den Bewertungen gekommen bist, damit du das nachvollziehbar erläutern kannst
- Mache klar, dass sich an der Note, um die es geht nichts mehr ändern wird und gib Ratschläge, wie sich die Schülerin weiter verbessern kann.
Wie ist die Schülerin denn sonst so drauf? Meinst du, dass das ihre Idee war oder dass die Behauptung eher von der Familie ausgeht?