Beiträge von Schmidt

    Man merkt, dass hier ein Mann spricht, der noch nie wegen seines Geschlechts benachteiligt wurde.

    Ich bin durchaus schon wegen meines Geschlechts benachteiligt worden. Mir haben als Kind schon Menschen ins Gesicht gesagt, dass Jungen nicht mit Puppen spielen, dass Jungen keine pädagogischen Berufe ergreifen sollten (das machen nur Schwule) oder dass ich qua Geschlecht in allem möglichen besser sein muss als alle Mädchen (was vollkommen absurd ist). Ich hatte für ein Abiturienten Stipendium für einen Auslandsaufenthalt keine Chance, weil Zitat des aus dem Gruppenauswahlgespräch "Jungen ja so oder so ganz andere Möglichkeiten haben als Mädchen und deshalb nur ausgewählt werden können, wenn es kein grundsätzlich qualifiziertes Mädchen gibt". Nicht besser qualifiziert, sondern grundsätzlich qualifiziert. Mir wurde auch bei mehr als einem Vorstellungsgesprächen (in der freien Wirtschaft) schon ganz offen gesagt, dass sie wegen der durch die Betriebsleitung aus PR Gründen eingeführte Frauenquote eine Frau einstellen müssen. Das gehört zum Leben eben dazu. Man kann sich wirklich nicht über jede Kleinigkeit aufregen.

    Zumal es hier nicht um irgendwelchen Geschlechternonsens geht, sondern um eine grundsätzliche Frage, die, wie ich schon geschrieben habe, nur indirekt mit der Schwangerschaft zusammen hängt.

    Zitat von Sissymaus

    Was genau ist so vertrauensbrechend daran, wenn eine Frau in der begrenzt möglichen Zeit, die ihr zur Verfügung steht, schwanger wird? Meine Güte, sie ist für einige Jahre weniger einsetzbar. Das muss kein Schulleiter mit seinem Privatvermögen auffangen. Anschließend ist sie für viele Jahre eine vollwertige Kehrkraft. Dieses Rumgeeiere von wegen, man kann keine Rücksicht auf schwangere Frauen nehmen, da man sonst den Schulbetrieb nicht aufrecht erhalten kann: Lachhaft! Frauen bekommen Kinder. Und sie sind danach vielleicht eine Zeitlang nicht immer voll einsetzbar. So what? So ist das im Leben. Wer soll denn sonst die Kinder bekommen? Oder wollt ihr Männer hier mir damit sagen, dass Frauen nichts auf dem Arbeitsmarkt verloren haben?

    Bitte lies noch mal, was ich geschrieben habe. Du scheinst gerade nur zu lesen, was du lesen willst um dich dann daran abzuarbeiten.

    Niemand hier hat ein Problem damit, dass Frauen schwanger werden und arbeiten. Wo steht das?

    Es geht um die konkrete Situation, dass jemand in vollem Bewusstsein, die Anforderungen nicht erfüllen zu können, eine Stelle zusagen will. Wenn eine Frau "im laufenden Betrieb" schwanger wird, dann zeigt sie das an, die Schulleitung weiß rechtzeitig, dass ab dann und dann ein Ersatz her muss, sie kann das mindestens ein halbes Jahr im Voraus planen und gut ist.

    ("Kehrkraft" ist übrigens ein interessanter Verschreiber. :D )

    Noch mal: niemand wird belogen, die Frage wir gar nicht gestellt. Und wenn doch, hauen PR oder Gleichstellungsbeauftragte dazwischen, bevor jemand antworten kann. Die Frage ist geradezu das Paradebeispiel für Fehlverhalten in Vorstellungsgesprächen. Jeder, der mit solchen Gesprächen zu tun hat, bekommt in der entsprechenden Fortbildung eingebläut, dass er sie nicht zu stellen hat, auch nicht durch die Blume oder sonstwie. Wer es doch tut ist entweder inkompetent oder vollkommen schmerzfrei, weil er 6 Monate vor der Pensionierung steht und diese gerne noch etwas beschleunigen möchte.

    Ich war bisher in ca. 100 Vorstellungsgesprächen unter 5 verschiedenen Verantwortlichen. Ich habe noch nie erlebt, dass die Frage gestellt wurde.

    Schwangerschaften haben keine Rolle zu spielen. Das ist "Bewerbungsgespräche 101". Kein wenn, kein aber. Punkt.

    Du verstehst offenbar nicht, um was es geht.

    Niemand sagt, dass in einem Vorstellungsgespräch nach einer Schwangerschaft gefragt werden soll. Wo steht das?

    Natürlich hast du noch nie erlebt, dass die Frage gestellt wurde. Wie du selbst festgestellt hast, darf man das nicht.

    Natürlich wird der potentielle neue Arbeitgeber belogen. Wenn der erläutert, dass er für die nahe Zukunft eine verlässlichen Arbeitnehmer braucht, der eine Klassenleitung übernehmen soll und eine Planstelle in Aussicht stellt und man darauf hin erklärt, dass sich das mit den eigenen Vorstellungen deckt und man sehr gerne die Chance hätte, sich im Schulbetrieb einzubringen und die Klassenleitung zuverlässig zu übernehmen, dann ist das schlicht und ergreifend gelogen. Dass hier juristisch gesehen niemand sagen muss, dass sie schwanger ist, steht gar nicht zur Debatte.

    Das ist von deiner Seite aus alles verständlich. Natürlich steht für dich deine Familie im Vordergrund, so, wie für jeden anderen Menschen wahrscheinlich auch.

    Wenn du dich dazu entscheidest, die Stelle am BG anzunehmen, musst du aber damit rechnen, dass du da keinen Fuß mehr auf die Erde bekommst, wenn du schon mit einer Lüge in das Beschäftigungsverhältnis einsteigst.

    Was spricht dagegen, die Stelle(n) an deiner aktuellen Schule zu nehmen? Wenn du da Ende des Jahres ausfällst, ist das nicht so tragisch und wenn da keine Klassenleitung vorgesehen ist, lässt sich auch leichter (externe) Vertretug finden.

    Wenn du dich für die Stelle am BG entscheidest, ist das nachvollziehbar. Dann aber auch bitte im vollen Bewusstsein, dass du da jemanden (wenn auch nur beruflich) für deinen eigenen Vorteil täuscht.

    Etwas verschwiegen, das er dir nicht mitteilen muss und nach dem du nicht mal fragen darfst.

    Es gibt diesbezüglich kein Auskunftsrecht und erst recht keine aktive Bringschuld es mit zu teilen. Ein Schulleiter, der daraus ein "Vertrauensverhältnis unreparierbar zerstört" stricken will, dokumentiert lediglich eine eigene Inkompetenz in Fragen Rechtskenntnis und Personalführung.

    Von der rechtlichen Seite ist hier gar nicht die Rede. Die ist eindeutig.

    Hier geht es ja darum, ob es moralisch vertretbar ist, den potentiellen Arbeitgeber zum eigenen Vorteil ins offene Messer laufen zu lassen.

    Von potentiellen Mitarbeitern nicht belogen werden zu wollen ist ganz sicher keine Inkompetenz in Fragen der Personalführung.

    Genau genommen hat die Frage gar nicht direkt etwas mit Schwangerschaft zu tun. Die Schule sucht jemanden, der zuverlässig eine Klassenleitung übernehmen kann. Die TE kann dies nicht, behauptet aber, wenn sie die Stelle annimmt, dem Arbeitgeber gegenüber, dass sie dies könne und auch wolle. Ob das nun an einer Schwangerschaft, einer Krankheit, mangelnder Ausbildung oder was auch immer liegt, ist für das Ergebnis nicht relevant.

    Leider muss sie es dir aber wohl verschweigen, wenn du sie ansonsten nicht einstellen würdest. Da ihr ja noch kein Vertrauensverhältnis habt, gibt’s da auch nichts zu zerstören. Die Bewerberin soll auf Risiko gehen, du aber nicht? Das würde mein Vertrauensverhältnis als Kollegin in die Schulleitung zerstören.

    Außerdem: Nicht „Du“ stellst sie ein, sie verschweigt auch nicht „dir“ persönlich etwas und es ist nicht „dein“ Nachteil. Man sollte sich als Schulleitung vielmehr vehement für eine Verbesserung der Arbeitssituation für entsprechende Fälle und verbesserte Vertretungssituationen einsetzen.
    Ein LehrerInnenmangel führt dann eben zu Stundenausfällen, bis es die Bildungspolitiker begreifen.

    Wenn ich die Wahrheit sage werde ich (vielleicht) nicht eingestellt, deshalb lüge ich? Komische Einstellung.

    Als Schulleitung will ich einen vernünftigen Schulbetrieb aufrechterhalten. Wenn ich zu diesem Zwecke jemanden einstelle, der mich belügt und so dafür sorgt, dass ich das gleiche bzw. ein noch nervigeres Problem (blockierte Stelle und Wegfall mitten im Schuljahr) habe, dann ist es sicher nicht unverständlich, dass ich mich verarscht fühle und zu dieser Person nur schlecht ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Eine Planstelle würde diese Person an meiner Schule nicht bekommen. Wenn diese Person hingegen mit offenen Karten spielt und es ansonsten passt (was ja hier offenbar der Fall ist), würde ich versuchen, sie auf einer anderen Stelle, vielleicht erst mal als Vertretung, unterzubringen. Nur für die zu besetztende Stelle fehlt dann eben ein Qualifikationsmerkmal (die Verfügbarkeit).

    Es geht hier ja nicht um jemanden, der schon Teil des Kollegiums ist und eben überraschend schwanger wird (die man kennt, deren Zuverlässigkeit man einschätzen kann und die man als Teil des Kollegiums natürlich soweit wie möglich zu unterstützen versucht) oder jemanden, der drei Wochen nach Dienstbeginn eine Krebsdiagnose bekommt und für ein paar Monate ausfällt, sondern um eine Fremde, die sich ganz bewusst auf Kosten anderer selbst bereichern will.

    Was soll es denn sonst sein? Politisch ist "dabei all jenes soziale Handeln, das auf Entscheidungen und Steuerungsmechanismen ausgerichtet ist, die allgemein verbindlich sind und das Zusammenleben von Menschen regeln" (vgl. "Einführung in die Politikwissenschaften", T.Bernauer et. al).

    Die Regeln und Steuerungsmechanismen gibt es schon. Es geht ja nicht darum, Gleichberechtigung oder ein Rassismus-Verbot irgendwo rechtlich zu verankern.

    Die Bildungsziele "Ehrfurcht vor Gott" und "Achtung vor religiöser Überzeugung" stehen da vor oder zumindest auf gleicher Stufe mit der Menschenwürde. Das ist hochgradig bedenklich und ganz und gar nicht positiv.

    Wenn für dich beim Grundschul-Lehramtsstudium nur dagegen spricht, dass dir Mathe nicht liegt, dann könntest du schauen, ob du in ein Bundesland wechselst, wo du nur zwei Fächer brauchst. In Niedersachsen z.B. studierst du auch für Grundschule nur zwei Fächer. Davon ist eins Mathe oder Deutsch, das andere kann freier gewählt werden. Eine Kombination wie Deutsch-Sachunterricht ist auf jeden Fall möglich (meines Wissens sogar ziemlich häufig). Damit könntest du Mathe also im Studium umgehen, wenn du eh Deutsch als Fach hast.

    Ein Studium in Hessen ist auch eine Option. Dort muss zwar Mathe (und Deutsch) als Fach gewählt werden, aber wer Mathe im Abi geschafft hat, schafft in Hessen auch Mathe fürs Grundschullehramt.

    Nochmal, hier wird aber unabhängig von sonstigen Symptomen auf Corona getestet und eine Woche krank geschrieben, dann kann ich wohl auch zwei Tage (so lange dauert hier das Testergebnis) Quarantäne für die Person dazu tun.

    Oder man sagt den Menschen, sie sollen wenn möglich zuhause bleiben (macht man ja so oder so schon) und spart sich die Zusatzarbeit Quarantäne für Menschen zu verhängen, die eine verschwindend geringe Chance haben erkrankt zu sein.

    Wenn man Menschen erziehen und (aus)bilden will, ist es zumindest hilfreich, etwas anderes als Schule, Uni, Schule zu sehen. Es soll auch Menschen geben, die nicht schon bei Aufnahme des Studiums an die Pension denken, sondern in ihrem Leben Erfahrungen sammeln wollen. Das geht vor dem Beamtentum einfacher, als als Beamter.

    Und zu guter letzt: was geht es dich an? Auf die paar tausend Euro kommt es am Ende nicht an. Lieber 1 Jahr Ausland erleben (wenn man das möchte), als am Ende erzählen zu können, dass man außer Schule, Studium, Schule nichts gesehen hat, aber brav seine 40 Jahre voll bekommen hat.

    ...ohne Vorsatz keine Straftat, von daher - da kann die Polizei anrücken wie sie will, die darf auch nicht gegen das Gesetz handeln...

    Auch Ordnungswidrigkeiten kosten Geld. Den Unterschied kennst du schon, oder?

    Es ist nicht grundsätzlich erlaubt, nackt herumzulaufen. Nicht im eigenen Garten und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Der Nackte jörg kann dir bspw. mehr dazu sagen. Das kannst du natürlich verdrängen, ändert aber nichts an der Realität.

    ...Anzeigen mags da geben, aber die kommen nicht durch. Außer Spesen nix gewesen.

    Das hat eher damit zu tun, dass Deutsche sich meinen, über jeden Kappes aufzuregen (die Sorte, die meint, etwas geht sie was an, weil sie "Nachbarn" sind - kleiner Tipp, es geht sie absolut NICHTS an...)

    Noch so ganz nebenher ist das "öffentliche Ärgernis" ein extremer Gummiparagraph ("Groben Unfug" gibts ja nicht mehr).

    Ein Verwarngeld oder ein Bußgeld sind keine Anzeigen.

    Zumal es ja schon reicht, dass die Polizei wegen sowas anrückt und dazu auffordert, sich anzuziehen.

    (Ich bin kein Nudist. Auch wenn sich es sich vielleicht so liest. Das hat nicht mich betroffen.)

    Fun Fact: du darfst in deinem Garten nicht einfach jeden Baum fällen und auch nicht ohne weiteres eine Mauer bauen oder eine zu hohe Hecke haben. Zu oft grillen kann ein Problem sein usw. usf. Du glaubst gar nicht, was in Deutschland alles reguliert und verboten ist.

    ...durch "herumlaufen" belästigt er niemanden, nur wenn er sich jemandem aufdrängt oder irgendwelche "Aktivitäten" vornimmt.

    Dass Nacktsein etwas "Verbotenes" ist, ist ein weit verbreiteter Irrglaube (ja, auch bei Männern), denn zur "Belästigung" gehört eine "Tätigkeit". EInfach nackt sein ist aber ein "Zustand".

    Natürlich kann ihm jeder Mensch mit "Hausrecht" den Zugang verwehren - wie jedem anderen auch.

    Aber verboten ist das generell nicht.

    Wird hier aber ziemlich OT.

    Guter Scherz. Es gibt Frauen, die sich schon durch das Gehen auf der gleichen Straßenseite am hellichten Tag belästigt fühlen (voll bekleidet wohl gemerkt). Oder Männer, die einfach keine nackten Männer sehen wollen. Zur "Belästigung" gehört vielleicht eine Tätigkeit, aber "Existieren" oder "Gehen" oder "sich in den Sichtbereich bewegen" sind in diesem Zusammenhang auch Tätigkeiten. Es kann schon eine Ordnungswidrigkeit sein, in seinem eigenen Garten (!) nackt zu sein.

    Höchst subjektive Frage, aber ich persönlich würde eher zum Zweitstudium raten. Im Berufsschulbereich ist der Anteil der Quereinsteiger unter allen Schulformen zwar am größten, aber ich würde das Wissen in den Bereichen Didaktik und Bildungswissenschaften (auch in der Berufsschule muss man bisweilen noch pädagogisch intervenieren) echt nicht unterschätzen.

    Es hat sich nicht geändert: jeder vernunftbegabte Mensch kann sich die relevanten Studieninhalte aus Didaktik und Bildungswissenschaften schnell anlesen. Intellektuell ist das für jemanden mit Informatik Master Kindergarten und die direkte praktische Rückkopplung im Unterricht ist Gold wert.

    Das Studium ist nur eine formale Voraussetzung für den Zugang zur Lehrerausbildung aka Referendariat.

    @TE

    Ich rate deutlich zum Quereinstieg, wenn du nicht wirklich Lust hast, noch mal 3 Jahre an der Uni zu studieren. Unterrichten lernst du, indem du unterrichtest und dir nebenbei das ein oder andere Buch zur Didaktik zu Gemüte führst. Sich irgendeinen realitätsfernen Kram für eine Klausur reinzukloppen, an den man sich 3 Jahre später so oder so nicht mehr erinnert (von Highlights / dem auf zwei A4 Seiten zusammenfassbaren relevanten Kern, den man auch in 2 Tagen hätte erarbeiten können abgesehen) ist für das Berufsziel Lehrer hier überflüssig.

    Nein, da es unterschiedliche Dinge sind. Das eine ist ein Nazicode, das andere sind unmenschliche Arbeitsbedingungen. Natürlich kann ich den Nazicode scheiße finden und gleichzeitig Dinge verwenden, die unter beschissenen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Ich muss kein makeloser Mensch sein, um Dinge kritisieren zu können, die erstmal nix miteinander zu tun haben. Sonst könnte ich die CO2-Politik nicht kritisieren, da ich tatsächlich ein Auto (mit sehr geringem, aber immerhin vorhandenem CO2-Ausstoß) besitze.

    Offensichtlich kannst du das. Mache ich, so wie die meisten anderen Menschen, ja auch.

    Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass niemand mehr irgendetwas kritisieren darf. Wenn du mal weiter oben schaust, siehst du, dass ich der Meinung bin, das die Wirkung von Kleidung thematisiert werden sollte (grundsätzlich und hier sogar mit konkretem Anlass).

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