warum frauen überall zu 50 prozent beteiligt sein sollten? weil sie die hälfte der menschheit ausmachen und gern mal wenigstens die hälfte der macht hätten, nachdem wir schon ein paar jahrtausende so gut wie immer dieselbe an männer abtreten mussten. danke.
Das wäre nur relevant, wenn Männer nur Politik "für Männer" machen könnten und Frauen nur "für Frauen" (wenn wir erstmal bei politischer Macht bleiben).
Tatsächlich ist es aber für die Art und Richtung der Politik vollkommen egal, ob da nun Männer oder Frauen sitzen. Entweder ist man für oder gegen die generelle Möglichkeit der Abtreibung. Ob man selbst Kinder gebären kann oder nicht, ist dabei offensichtlich nicht ausschlaggebend, weil die individuellen Gründe für die Meinung nicht vom Geschlecht abhängig sind.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft Männer und Frauen. Oben wurde bspw. eine Umfrage zitiert, nach der sich 60% der befragten Paare (nicht Männer oder Frauen) wünschen, dass die Aufgaben "Geld nachhause schaffen" und "Kinder hüten und Essen kochen" gleichberechtigt von beiden ausgeführt werden. Warum soll ein Mann, der dieser Meinung ist, keine entsprechende Politik machen? Warum sollte das nur eine Frau können?
Es gibt kein "wir" Männer und auch kein "wir" Frauen. Es gibt eine Vielzahl von Meinungen, persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten, die dazu führen, dass ich mit vielen Frauen mehr gemeinsam habe, als mit den meisten Männern. Biologische Eigenschaften sind da weitgehend irrelevant. Insofern ist es einfach nicht relevant, welches Geschlecht ein Politiker, ein Konzernchef oder ein Kanalarbeiter hat.
Wieso sollte jemand aufgrund seines Geschlechts systemisch bevorzugt werden? Heißt es hier nicht die ganze Zeit, systemische Diskriminierung sei böse? Oder gilt das nur solange, wie sich die Gruppe, der man sich aufgrund zufälliger Merkmale zugehörig fühlt diskriminiert fühlt? Wenn es "die anderen" trifft, ist Diskriminierung dann aufeinmal wünschenswert? Also geht es doch nicht um Gleichberechtigung? Ich bin verwirrt. Frauen sind keine Minderheit, die man irgendwie besonders schützen müsste. Wenn Frauen genauso interessiert an politischer Arbeit und Macht wären, wie Männer, dann wären sie zu 50% beteiligt. Offensichtlich sind Frauen aber nicht im selben Maße an Macht interessiert wie Männer.
Dass die Zustände für Frauen lange Zeit unfair und diskriminierend waren (für Männer übrigens auch; an Männer wurden auch schon immer Ansprüche gestellt, die sie zu erfüllen hatten, nur eben andere) ist keine Begründung dafür, jetzt zurück zu schlagen und Männer zu diskriminieren. Wir, als Menschen, haben wirklich andere Probleme, als so einen Schwachsinn. Und die Probleme, die wir haben, lassen sich sicher nicht durch eine allgegenwärtige 50%-Quote beheben. Im Gegenteil.