Zitat von Lehramtsstudent
Und was ist, wenn Schüler X im Unterricht Probleme mit seinem Modell hat, aber kein anderer Schüler dasselbe Handy/Tablet/etc. hat und auch der Lehrer vorsichtig ausgedrückt nicht der richtige Ansprechpartner hierfür ist?
Google. Es gibt für jede (!) technische Frage, die ein Schüler zu seinem Gerät haben könnte, richtige Antworten im Internet. Angeleitet durch den Lehrer werden dabei gleich mehrere Kompetenzen geschult (Recherche, Bewertung von Quellen, Steigerung des Selbstbewusstseins durch selbststänidges Lösen eines Problems, Problemlösekompetenz, usw. Am Ende kommen dann vielleicht Abiturienten dabei heraus, die sich tatächlich informieren können und nicht schon mit der Frage nach dem Studienangebot einer Universität vollkommen überfordert sind.
Zitat von Lehramtsstudent
An meiner Uni hatten irgendwelche Digitalisierungs-Spezialisten vor ein paar Jahren die "tolle" Idee, die Bewertung der Studienveranstaltungen zu digitalisieren, indem man nicht mehr einen Zettel, sondern einen Online-Fragebogen ausfüllt (während der Veranstaltung nach dem BYOD-Prinzip). Ich habe jetzt nicht gemerkt, dass sich dadurch die Lehre in irgendeiner Form verbesserte. Weiterhin schrieb ich bei "sonstige Kommentare" immer dazu, dass doch bitte zur physischen Form der Datenerhebung zurückgekehrt werden soll, wobei bisher keine Änderung im Datenerhebungsverhalten erfolgte.
Bei der Umstellung der Evaluation geht es nicht darum, dass sich die Lehre verbessert (bei der Evaluation im Allgemeinen natürlich schon). Die Digitale Erfassung der Evaluation hat nur Vorteile.
- Es müssen nicht mehr zig tausende Papierbogen bedruckt werden (an der Uni Frankfurt studieren 48.000 Studenten; wenn davon 40.000 regelmäßig Veranstaltungen besuchen und jeder nur 2 Veranstaltungen evaluiert, sind das 80.000 Seiten unnötiges Papier, die gespart werden können)
- Die Auswertung der Fragebogen geht schneller, da nicht mehr jeder Fragebogen mühsam eingescannt werden muss (ja, die Fragebogen mussten Blatt für Blatt von mehreren Hiwis in einen Scanner gelegt werden) und ohne Aufwand (alles liegt bereits digital vor und kann sofort ausgewertet werden).
- Das hat den Vorteil, dass die Evaluation bereits in der letzten Sitzung der Veranstaltung besprochen werden kann (was viele Dozenten auch tuen)
- Nach der Evaluation muss nicht ein Student Fragebogen zählen, diese in einen Umschlag stecken und zur Poststelle bringen.
Dein Kommentar, doch zu einer Papiererfassung zurückzukehren wird selbstverständlich nicht umgesetzt. Denn erstens können diejenigen, die die Kommentare lesen (die Dozenten, denn an diese ist die Evaluation gerichtet; die bekommt sonst niemand zu sehen, wenn der Dozent das nicht möchte) an der Erfassungsart gar nichts ändern und zweitens erzeugt so ein, nun ja, anders kann man es nicht bezeichnen, rückständiger Kommentar höchstens Erheiterung.
Zitat von Lehramtsstudent
Kinder und Jugendliche verbringen eh bereits zu viel Zeit mit den digitalen Medien und jetzt sollen sie auch noch in der Schule als einem der wenigen Erholungsorte von ihnen damit konfrontiert sein?
Woran machst du das fest? Das relativ viel Zeit mit digitalen Medien verbracht wird ist sicher nicht falsch (siehe JIM Studie). Aber wer bewertet, was "zu viel" ist? Und warum ist es generell schlecht, "viel" Zeit mit digitalen Medien zu verbringen? Wie kommst du darauf, dass Schule per se für alle ein Erholungsort ist? Und wieso stellst du generell Mediennutzung und Erholung als Gegensätze gegenüber?
Zitat von Lehramtsstudent
Ich finde es weiterhin auch fragwürdig, wenn gefühlt jedes Kind aus dem Brennpunkt digitale Endgeräte verfügt, es aber ansonsten teilweise an dem Notwendigsten mangelt. Wenn mich eine Mutter fragen würde, ich würde ihr raten, im Zweifel lieber in ein schönes Kinderbuch zu investieren und mit dem Kind gemeinsam darin zu lesen, als das neueste Tablet anzuschaffen.
Du immer mit deinen bösen, bösen Brennpunkt Menschen. Klar, wenn die Schule den Erwerb eines Tablets "beauftragt", sollten die Eltern von Kindern "aus Brennpunkten" lieber ein Kinderbuch kaufen und es dem Kind in die Schule mitgeben. Wozu braucht so jemand denn überhaupt Medienkompetenz? Als zukünftiger Metzger, denn zu mehr taugt das Gesocks qua Wohnviertel ja nicht, braucht man soetwas nicht. /Ironie off