Beiträge von Schmidt

    Der TE ist nach eigenen Angaben im Ref.
    Wieso fragt man nicht seine Kollegen, sondern Fremde im Internet (die sich hier zwar in der Regel durch ordentliche Fachkenntnis auszeichnen, was im Internet aber eher unüblich ist)?
    Das ist so eine generelle Krankheit, dass man statt selbst zu recherchieren und dem zu trauen, was schwarz auf weiß in verlässlichen Quelle steht, bzw. Menschen zu fragen, die sich definitiv damit auskennen, lieber Fremden vertraut.

    Oder soll der Mathelehrer mit den besseren Deutschkenntnissen nun besser bezahlt werden als der mit den etwas schlechteren? Darauf will ich hinaus.

    So funktioniert der Mechanismus nicht. Das habe ich oben schon erklärt.


    Die Frauenquote ist eine Idee zur Lösung, die natürlich aufgrund des genannten Aspektes alles andere als optimal ist. Unter der Prämisse aber, dass man die Menschen mit der besten Qualifikation in der Stellen haben will, das aber bezüglich Frauen noch nicht so ist, scheint es mir eine relativ unbürokratische und praktische Lösung zu sein.


    Ich glaube, die Gesellschaft ist sehr offen für andere, fairere Lösungsvorschläge für das Problem, falls du diese hast.

    ine Lösung für welches Problem? "Die beste Qualifikation" heißt nicht "auf dem Papier gleich". Warum müssen Männer und Frauen partou überall zu jeweils 50% beteiligt sein?
    Ein Beispiel aus meiner Unizeit: Wenn sich auf eine Professur 18 Männer und eine Frau bewerben, warum muss dann, solange die Qualifikation so halbwegs passt, die Frau auf jeden Fall eingeladen werden? Das macht einen Slot für einen qualifizierteren Bewerber dicht, bedeutet 3 verschwendete Stunden und kostet den Bewerber unnötig Zeit und Hoffnung.
    Ist es nicht gerade unfair, wenn Frauen aufgrund ihres Geschlechts bevorzugt werden müssen? "Frau sein" und "Mann sein" sind, im Gegensatz zu brauchbaren Sprachkenntnissen, in den meisten Berufen keine Qualifikation.
    Eines meiner Lieblings-Beispiele zum Nachdenken: Als sich der letzte Bundestag konstituiert hat, wurde groß skandalisiert, dass es so wenige Frauen im Bundestag gebe und das durch eine Frauenquote unbedingt behoben werden muss, weil die Besetzung des Bundestages ein Zeichen für Frauendiskriminierung sei. Wenn man sich aber den Frauenanteil bei den Parteimitgliedeen ansieht, kommt das bei den Parteien recht gut hin. Wenn in einer Partei 20% der Mitglieder Frauen sind, warum muss der Anteil im Bundestag dann 50% betragen? Offenbar ist das Interesse von Frauen an politischer Arbeit nicht so groß wie bei Männern.
    Lange Rede kurzer Sinn: ich sehe bezüglich Frauen am Arbeitsmarkt kein Problem. Frauen sind mündige Erwachsene, die sich genauso wie Männer für alle intellektuell möglichen Wege zu entscheiden. Es verwirrt mich um ehrlich zu sein, wie selbstverständlich sich viele Frauen in eine Opferrolle begeben, die in den meisten Fällen gar nicht existiert.


    Eigentlich war der Vergleich mit der Frauenquote dazu gedacht, dich zum Nachdenken über die/Vergleich mit den Sprachkenntnisse(n) zu bringen. Entweder ist das gescheitert oder du hast geschickt davon abgelenkt.



    So wie es für Nigeria einen Bericht zur Beseitigung von Diskriminierung von Frauen gibt, gibt es diesen auch für Deutschland. Ich hoffe, du nimmst diesen trotzdem ernst. Denn dort wird bspw. das Ehegattensplitting genannt, das auch ich im Kopf hatte bei meiner Formulierung, dass Frauen "rechtlich dazu 'verleitet' werden, sich um die Kinder zu kümmern".
    In diesem kann man u.a. lesen:


    Dann denke ich auch an den Punkt, dass meines Wissens nach bei unehelichen Kindern der Vater nicht automatisch der rechtliche Vater ist. Damit wird das Bild, dass im Zweifelsfall die Mutter verantwortlich ist, rechtlich reproduziert. Diese Vorstellung zeigt sich ja auch im Missverhältnis beim Sorgerecht für die Mutter oder den Vater. Das ist benachteiligend auch für Männer, finde ich. Als Vater hätte ich es als Mann vermutlich schwerer das Sorgerecht zu bekommen. Als unehelicher Vater muss ich mich überhaupt erst einmal bemühen, auch rechtlich als Vater anerkannt zu werden.

    Inwiefern veranlasst Ehegattensplitting Frauen dazu, nicht zu arbeiten? Ich verdiene weniger als meine Frau und habe die schlechtere Steuerklasse. Ehegattensplitting ist nicht ans Geschlecht gebunden.


    Wenn 60% der Familien sich wünschen, die Arbeit gleich aufzuteilen, kann es mit den stereotypen Vorstellungen ja nicht so schlimm sein. Zumal dabei vollkommen aussenvor bleibt, dass viele Frauen aus freien Stücken und mit voller Überzeugung Hausfrau und Mutter sind. Ganz zu schweigen davon, dass stereotype Vorstellungen auch für Männer ein Problem sind. Es soll ja auch Väter geben, die lieber bei ihren Kindern bleiben würden, das aber nicht können, weil sie mehr verdienen als ihre Frauen oder diese gar keine Lust haben arbeiten zu gehen.


    Auch interessant, dass dir genau eine rechtliche Regelung einfällt, die Frauen vermeindlich diskriminiert (Ehegattensplitting) und danach nur noch (tatsächlich existierende) rechtliche Regelungen kommen, die Männer diskriminieren (es können übrigens auch nur Männer Exibitionisten sein und Körperverletzung an männlichen Kindern ist auch erlaubt).



    Weitere Punkte, welche in dem Bericht bezüglich der (rechtlichen) Benachteiligung der Frau mMn sehr interessant sind, sind 35 und 36 (Diskriminierung im Erwerbsleben), 37 und 38 (Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt) oder auch 39 und 40 (Lohngleichheit).

    Kannst du näher ausführen, was du konkret meinst? Nach bloßem Überfliegen sehe ich da nichts Neues und auch nichts wirklich Dramatisches.


    Zitat von tibo

    Du sprichst von individueller Verantwortung, ich sehe aber auch den Staat in der Verantwortung, diese Benachteiligungen nicht zu begünstigen, wo er es aktuell noch tut, und zu verhindern, wo er es noch nicht tut.

    Wo tut er das? Und wo tut er das nicht? Woher weißt du, wo wer wie diskriminiert wird? Wieso ist alleine die Tatsache, dass irgendwo weniger Frauen zu finden sind gleich ein Beweis dafür, dass da diskriminiert wird? Warum ist es nicht vollkommen in Ordnung, wenn sich überwiegend Frauen dazu entscheiden, beruflich kürzer zu treten, wenn Kinder ins Spiel kommen?


    Dass Frauen nicht auf ihre Beitragsjahre in der Rentenversicherung kommen ist auch Augenwischerei. Wer 45 Jahre lang zum Mindestlohn arbeitet, landet in der Grundsicherung, wer 45 Jahre Hartz IV bezieht auch (jaja, beides ist noch nicht so alt, es geht ums Prinzip). Wir haben ernste sozialpolitische Probleme. Dass Frauen tendenziell lieber ihre Kinder hüten, statt einem Unternehmen einen Mehrwert zu erwirtschaften, ist keines davon (vgl. z.B. der oben schon verlinkte Heise Artikel).

    Die Frage war nicht, warum Sprachkenntnisse wichtig sind. Die Frage war, warum Sprachkenntnisse wichtiger sind als jobspezifische Qualifikationen.

    Sind sie das? Wer sagt denn, dass die berufliche Qualifikation egal ist, solange die Sprachkenntnisse stimmen? Sind bei der Frauenquote denn die fachlichen Qualifikationen irrelevant und nur das Geschlecht zählt?


    Insbesondere unter meiner Annahme, dass die besseren Sprachkenntnisse ab einem gewissen Sprachniveau nicht mehr relevant sind. Auch nicht für das Gruppenzugehörigkeitsgefühl oder die Kommunikation.

    Selbstverständlich sind sie das. Bourdieu und andere lassen grüßen. Jemand der klingt, als habe er in seinem Leben noch kein Buch fertig gelesen und mit Ach und Krach den Hauptschulabschluss geschafft, hat selbst als Muttersprachler in vielen Branchen Probleme, Ernst genommen zu werden.


    Beim zweiten Teil habe ich meine Frage tatsächlich zu ungenau formuliert. Ich probiere es noch einmal: Werden Menschen ohne Migrationshintergrund ebenfalls bei gleicher Qualifikation[/i] schlechter bezahlt bzw. haben schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt?

    Die Frage ist wahrscheinlich schwierig zu beantworten. Bei Deutschen gehen die Sprachkenntnisse in der Regel mit dem Bildungsstand einher. Allerdings kommt auch hier wieder Bourdieu ins Spiel. Bei zwei Bewerbern, deutscher Bewerber A mit "Gossen Deutsch" und deutscher Bewerber B mit "Bildungsbürger Deutsch" (ich weiß, es ist plakativ, aber du weißt, was ich meine), würde ich, bei ansonsten gleichen Leistungen auch Bewerber B einstellen. Für Bewerber A bleiben dann irgendwann nur noch Betriebe, die keine Bewerberauswahl haben und in der Regel schlechter bezahlen.
    Also ist die Frage aus meiner Erfahrung heraus mit ja zu beantworten. Belastbare Zahlen habe ich dazu aber nicht.


    Frauen werden gesellschaftlich und auch rechtlich 'dazu verleitet', den Haushalt zu schmeißen und sich um die Kinder zu kümmern. Männer sind in Führungspositionen unglaublich überrepräsentiert und haben auf dem Arbeitsmarkt so einfach mehr Macht.

    Wie werden Frauen denn "rechtlich" dazu verleitet, sich zuhause um die Kinder zu kümmern? Gesellschaftlich wird niemand mehr zu irgendetwas "verleitet". Da sind wir wieder bei der individuellen Verantwortung. Wenn mann und frau (oder frau und frau oder mann und mann) nicht klar kommunizieren, welche Vorstellungen sie vom Familienleben haben und sich als Familie auf ein Vorgehen einigen, dann kann da auch keine ominöse Gesellschaft etwas für.


    Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber es gibt für die allermeisten Menschen auch noch andere Modi als "Männer gegen Frauen". Männer sind fähig dazu, Frauen einzustellen und Frauen sind dazu fähig, Männer einzustellen. Männer sind interessierter an Karriere und deshalb auch stärker in Führungspositionen repräsentiert. Das ist doch kein generelles Problem.


    Du kannst natürlich ganze wissenschaftliche Zweige diskreditieren, nur wirst du sie und ihre Argumente dadurch nicht mundtot machen können.

    Das Problem ist nicht eine generelle Erforschung historischer Diskriminierung von Frauen, Ausländern, Andersgläubigen etc. Auch nicht eine Erforschung der aktuellen Verhältnisse in den zahlreichen Ländern, die tatsächlich noch real existierende Geschlechterdiskriminierung haben.
    Deutschland gehört aber nicht zu diesen Ländern. Was mich an der Art, in der Gender Studies hier betrieben werden stört, ist die Überdramatisierung nicht existenter Probleme, nur, um die eigene Existenz zu rechtfertigen. Wer im gleichen Atemzug mit der Frauendiskriminierung in Nigeria, Deutschland als weiteres Beispiel für radikale Frauendiskriminierung anführt, hat den Schuss nicht gehört und diskreditiert sich erfolgreich selbst.

    Die Aussagekraft der Studie ist eben begrenzt durch die folgenden Fragen, die im Artikel nicht beantwortet werden:
    Wieso scheinen die Deutschkenntnisse wichtiger zu sein als die jobspezifische Qualifikation?
    Braucht man perfektes Deutsch für alle Jobs oder ist es nicht viel mehr in den meisten Jobs ein bestimmtes Niveau, das man braucht, über das hinaus die Deutschkenntnisse nebensächlich sind?

    Warum Sprachkenntnisse wichtig sind? Weil Sprache, mehr als jedes andere Merkmal, Gruppenzugehörigkeit signalisiert. Als Arbeitgeber will ich ein Team, das mit hoher Wahrscheinlichkeit nahtlos miteinander arbeiten kann. Wenn jemand Deutsch auf muttersprachlichem Niveau spricht, dann ist die Chance dafür, wenn die anderen Rahmenbedingungen stimmen, höher. Das Team ist homogener.
    Die jobspezifischen Kenntnisse sind nicht weniger wichtig, als die Sprachkenntnisse. Wenn ich als Arbeitgeber die Auswahl zwischen 10 ungefähr gleich qualifizierten Controllern, Hausmeistern, Social Media Menschen habe, dann kommt der Nasenfaktor, wie überall, wo Menschen zusammenarbeiten, zum Einsatz. Und da ist Sprache dann einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Faktor.


    Schlechtere Sprachkenntnisse gehen bei Deutschen in der Regel mit einem niedrigeren Bildungsniveau und damit auch mit geringerem Einkommen einher. Also ja, je schlechter die Deutschkenntnisse, je schlechter das Einkommen.
    Generell wirken Menschen mit schlechten Sprachkenntnissen dümmer, was sich auch auf das Gehalt auswirkt.


    Dass es Menschen mit Migrationshintergrund aus guten Gründen vielleicht manchmal schwerer haben, bessere Deutschkenntnisse zu haben, wirft die Frage auf, ob diese Praxis dann nicht doch auch strukturell diskriminierend ist.

    Dann ist es auch strukturell diskriminierend, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten häufiger vor dem Fernseher geparkt werden, dass nicht jeder das Abitur geschenkt bekommt, dass nicht jeder automatisch einen Studienabschliss geschenkt bekommt (vielleicht muss man ja arbeiten und hat deshalb keine Zeit, zu lernen) usw. usf. Mag sein, dass das so ist. Aber warum sollte es da Handlungsbedarf geben? Und vor allem, in welcher Form?

    Ich habe mich eingelesen. Ich habe Kurse in der Uni besucht. Ich habe ein Zertifikat darüber. Ich habe gewusst, dass du den Gender Pay Gap wieder leugnen würdest.

    Ich habe an der Uni, unter zum Teil körperlichen Schmerzen, ein Gender Studies Zertifikat erworben. Das hat mit Wissenschaft nur leider wenig zu tun.
    In der selben Branche, bei gleichen Arbeitszeiten, gleicher Karrierestufe etc. sind wir noch bei einem statistischen Unterschied von rund 3%. Der fällt in den Bereich "natürlicher" Gehaltsschwankungen.
    Ja, dass die Gehälter sich so entwickelt haben liegt auch an den historischen Beschäfrigungsstrukturen, aber viel mehr an unserem kapitalistischen System.
    Glücklicherweise hat heute jeder im Rahmen seiner intellektuellen Fähigkeiten, die freie Auswahl, welchen Beruf er/sie/es ergreift. Statt Japanologie und Kunstgeschichte zu studieren, ist es für junge Menschinnen problemlos möglich, Industriekaufmensch zu lernen oder BWL mit Controlling Schwerpunkt zu studieren und so Zugang zu besser bezahlten Jobs zu bekommen. Ist dann ebeb mit etwas mehr Arbeit verbunden.

    Bei der Dramatisierung von Worten wie "Negerkuss" oder "Zigeunerschnitzen" ist es meiner Meinung nach so ähnlich wie beim gendern der deutschen Sprache. Da haben sich ein paar realitätsfremde Menschen in ihrem Elfenbeinturm die Theorie ausgedacht, dass ein "Rednerpult" sexistisch sei und deshalb in "Redepult" umbenannt werden müsse, damit sich niemand diskriminiert fühle. In Wirklichkeit fühlte sich aber auch vom "Rednerpult" ausserhalb des Elfenbeinturms niemand diskriminiert.

    Genauso wie bei "Demos" in der Demokratie ist das eine natürliche Resignifizierung: selbstverständlich meint "Redner" heutzutage Frauen, Männer, Diverse und alle anderen. Genauso, wie Demos in Deutschland heute (fast) alle Deutschen und nicht, wie im deutlich überwiegenden Teil der Begriffsgeschichte, nur reiche, weiße Männer umfasst.
    Dass sich berufsmäßig empörte Mensch*innen darüber empören, geschenkt.

    Es gab erst gerade wieder die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, nach denen Menschen mit Migrationshintergrund bei gleicher Qualifikation schlechter bezahlt werden. Inklusive Aussage Herrn Prof. Brückers vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dass die Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt real ist. Den Gender Pay Gap gibt es auch immer noch.
    Bringt aber vermutlich nichts, dir darauf zu antworten, weil du es gleich nur wieder leugnen oder relativieren wirst.

    https://www.spiegel.de/karrier…ranten-a-1290343-amp.html
    Gleiche Qualifikation heißt auch, gleiche/vergleichbare Deutschkenntnisse.


    Miss Jones Beispiel aus der Baubranche ist tatsächlich eines für strukturelle Diskriminierung, die durch den Mindestlohn besser geworden, aber nicht behoben ist.


    Einen Gender Pay Gap gibt es nicht. Bitte lies dich diesbezüglich ein. Es gibt einen Interessen/Talente/Branchen Pay Gap, das ist in einem kapitalistischen System normal. Dass sich Frauen überproportional oft für schlecht(er) bezahlte Branchen, gegen "Karriere" und für Teilzeit entscheiden, fällt in den Bereich der individuellen Entscheidung.


    Tur mir leid, dass ich über Dinge nachdenke und nicht einfach wilde Behauptungen akzeptiere, die gerade en vogue sind.

    Es geht da nicht ums recht geben oder haben. Es geht um den Abbau sehr realer diskriminierender Strukturen, die sehr reale Menschen um dann eben nicht realisierbare Lebenschancen bringen.

    Welche Strukturen sollen das konkret sein? Es hieß lange, Menschen mit Migrationshintergrund hätten generell deutlich schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das hat sich ja mittlerweile als falsch herausgestellt.
    Generell gibt es einen Unterschied zwischen Arschlöchern, von denen es sicher einige gibt, die Menschen aufgrund irgendwelcher zufälliger Eigenschaften diskriminieren, und struktureller Diskriminierung, bei der es mir gerade schwer fällt, Beispiele zu finden

    Nirgendwo habe ich gehört, dass "alte, weiße Männer" unter Generalverdacht gestellt werden. Ich habe als (mittelaltes) Mitglied dieser Gruppe noch keine Diskriminierung erfahren oder wurde irgendwie in Sippenhaft genommen.

    Ich schon. Freunde von mir auch. Ich mache deshalb aber kein Faß auf.



    Was hingegen gefordert wird, ist dass man sich seine Privilegien bewusst macht und auch sieht, wo man diese Privilegien vielleicht völlig unbewusst und durch die gesellschaftlichen Verhältnisse angeleitet genutzt hat.
    Wenn man da ehrlich zu sich selbst ist, findet man so einiges - ohne dass man jemals aktiv oder gezielt rassistisch, sexistisch etc. gehandelt haben muss.

    Zum Beispiel? Mir viele jetzt spontan nichts ein. Mir wurde wurde aber zum Beispiel nach dem Studium eine Stelle in der IT verwehrt, weil man in der Abteilung bisher nur Männer hatte und die Stelle einer Frau geben musste. Hätte genauso Nasenfaktor oder Zufall sein können, also vollkommen irrelevant. Nimmt man eben die nächste Stelle.

    sorry, aber wenn du nicht akzeptierst, dass du mit diesen begriffen rassistische praktiken weiterschreibst, sehe ich da wenig diskussiongrundlage. das ist wie nicht akzeptieren, dass regen nass macht. mag sein, dass man das aus der sicheren warte eines regenschirms (männlich, erwachsen, weiß, deutscher staatsbürger, vermutlich keine gravierenden behinderungen, hetero- also in vielfacher (!) hichsicht sehr privilegiert - zumal sich verschiedene formen des priviligertseins nicht nur aufaddieren sondern sich gegenseitig auch noch verstärken, wie umgekehrt bei diskriminierungseffekten ebenso, vgl. intersektionalität) so sagen kann. ist trotzdem falsch. dich macht der regen nicht nass, das stimmt. mehr aber auch nicht.

    Wer sagt denn, dass ich das Wort verwende?
    Als ich Schnitzel für mich entdeckt habe, hießen die schon Paprikaschnitzel.


    Über das Wort Demokratie, muss auch mal dringend geredet werden. Ursprünglich und für sehr lange Zeit verstand man unter Demos nur (wohlhabende) Männer. Dass damit auch Frauen gemeint sind, ist, gemessen am Alter des Begriffs, eine sehr neue Entwicklung. Wird gerne vergessen, wie sexistisch der Begriff Demokratie doch ist. :D


    Ich bin übrigens nicht heterosexuell. ;)


    Dass ich Deutscher bin sieht man mir, wie gesagt, nicht unbedingt an (was im Pass steht ist ja im Alltag irrelevant).


    Was das aber nun mit dem Thema zu tun hat, sehe ich nicht. Wenn Frauen, Schwarze, Moslems, in konkreten Fällen kein Problem mit bestimmten Begriffen haben, wenn diese nicht rassistisch verwendet werden, wo ist dann das Problem? Ich darf meinen bereits erwähnten Freund auch Nigger nennen. Ist das jetzt auch rassistisch von mir?

    "depp" ist übrigens in bayern eine ziemlich freundliche bezeichnung, das sagt der trainer zu seinem sportler, der kumpel zu seinem besten freund, die braut zu ihrer brautjunger ("a geh her, du depp, was hastn da schoa wieda gmacht..."). ach, war trotzdem beleidigend? ja nun, so war es doch gar nicht gemeint...

    Wenn es nicht als Beleidigung gemeint war und ich aufgrund deines sonstigen Verhaltens annehmen kann, dass das nicht gelogen ist, dann muss ich akzeptieren, dass "Depp" eben so verwendet wird, mich entspannen und nicht ein Faß über diese schreckliche Beleidigung aufmachen.


    Sprache verändert sich. Zigeunerschnitzel ist heute kein rassistisches Wort, Mohrenkopf auch nicht.

    Ich hatte genau dazu gestern schon geschrieben, leider ist der Post mit den anderen verschwunden. Deshalb in Kurzform:Als Mitglieder einer Gruppe, die aufgrund ihrer Herkunft niemals Diskriminierung erleiden musste, überlasse ich es gerne denjenigen, die Diskriminierung erfahren mussten, zu entscheiden, welche Begriffe inakzeptabel sind oder nicht.

    Wenn "Betroffene" diesen Begriffen aisgesetzt sind und damit in konkreten Fall ein Problem haben, dann ist die Wahl eines anderen Begriffes sicher nicht falsch. Aber vorauseilender Gehorsam und die Ansichten grundsätzlich empörter "Inreressenvertreter" sind keine Grundlage für eine Verhaltensänderung.


    Ein schwarzer Freund hat sich auch mal darüber halb kaputt gelacht, dass sich einer seiner schwarzen Freunde rassistish beleidigt gefühlt hat, als er mit seiner 15cm kleineren, sehr weißen, sehr blonden Freundin Händchen haltend durch die Gegend gelaufen ist und das Paar häufig angeschaut (nicht angesprochen oder beleidigt) wurde. Dieses grundsätzliche Beleidigtsein und sich angegeriffen Fühlen ist wirklich anstrengend und eine geschickte Ablenkung von echten Problemen.


    Ich werde aufgrund meiner Optik (dunkle Haare, dunkle Augen, relativ starker, dunkler Bartwuchs) und meines Nachnamens (der nicht Schmidt lautet) auch öfter mal als Mensch mit Migrationshintergrund wahrgenommen. So what? Einfach mal entspannen.

    soso, wegen des Geldes hast du 1en geschrieben? Hätte es kein Geld gegeben, wärst du auf 3en und 4en abgerutscht?

    Was ist daran nicht nachzuvollziehen, dass das ein oder andere Kind sich durch Geld dazu motivieren lässt, sich etwas mehr anzustrengen und noch die ein oder andere Übungsaufgabe mehr zu lösen, um bessere Noten zu schreiben (und dabei mehr/besser zu lernen)? Das wäre bei Miss Jones vielleicht auch ohne Geld gegangen, vielleicht wäre sie aber auch eher im 2-/3er Bereich gelandet.
    Ich habe nie etwas für die Schule getan und bin davon überzeugt, dass ich mit entsprechenden Anreizen statt ein 2.0er Abi ein 1er Abi geschafft und auch vorher bessere Noten gehabt hätte. Es hilft leistungsmäßig eben doch, zu widerholen, zu üben und auswendig zu lernen. Vielleicht wüsste ich dann heute noch, welche Flüsse in Deutschland von wo nach wo fließen, wenn ich sie denn mal irgendwann ernsthaft auswendig gelernt hätte.

    Männer sind ebensowenig qua Geschlecht im Durchschnitt professionellere Lehrkräfte, wie Frauen qua Geschlecht Geschiss machen würden im Job oder wenn sie in Teilzeit arbeiten dies natürlich nur machen, weil Männe sie finanziell versorgen kann und nicht etwa, weil Männe sie mit kleinen Kind(ern) allein gelassen hat die zu versorgen sind oder gesundheitliche Probleme haben oder oder oder. Klischees und Stereotype erzählen an der Stelle nur etwas über uns als Gesellschaft und diejenigen, die diese anführen, nicht aber darüber, wie Männer und Frauen gleich welchen Berufs tatsächlich im Mittel oder eben auch individuell betrachtet sind.Als selbsterklärte im Durchschnitt professionellere Lehrkraft solltest du das aber eigentlich wissen Mikael, wie wenig Erklärungskraft deine Generalisierungen haben- gehört schließlich mit zur Jobbeschreibung differenzieren zu können.

    Jedenfalls in meinem Kollegium sind es überwiegen, wenn auch nicht ausschließlich, Frauen, die Geschiss machen. Das ist nicht nur in meiner Schule so, sondern war auch in jedem Unternehmen, das mir bekannt ist, so. Ebenso sind es überwiegend Frauen, die in Teilzeit arbeiten und die meisten weiblichen Kollegen, die dies tun, sind verheiratet (ob glücklich oder nicht, kann ich nicht beurteilen, sie wirken jedenfalls nicht unzufrieden). Dass das qua Geschlecht so sein müsse, hast du dazu erfunden. Du verwechselst, wie soviele, Kausalität und Korrelation. Das "weiblich sein" korreliert stärker mit der Eigenschaft "Geschiss machen", als das "männlich sein", ist aber nicht zwangsläufig ursächlich dafür (Kausalität). Warum das so ist, lässt sich sicher untersuchen. Dass das Vorhandensein zweier X Chromosomen (aka weiblich sein) der einzige oder auch nur der überwiegende Grund dafür ist, bezweifle ich stark. Dass der Hormonstatus und insbesondere die Sozialisierung Einfluss darauf haben, wieviel Geschiss man macht, sollte kein Geheimnis sein.


    Ein weiterer beliebter Fehler ist es, von statistischen Beobachtungen (ich weiß, Nahfeldempirie ist nicht repräsentativ, aber dennoch), auf den Einzelfall zu schließen. Nur, weil mehr Frauen Geschiss machen, als Männer, heißt das nicht, dass bei der Betrachtung eines Individuums, eine Frau automatisch Geschiss macht, ein Mann nicht.


    Es ist zur Zeit ein generelles Problem, dass Beobachtungen sofort unter den political corectness Hammer kommen.

    Ich vermute, es handelt sich hier um einen Elternteil oder den Schüler selbst.
    Es gibt ansonsten keinen triftigen Grund, als Lehrer so einen Aufriss wegen etwaiger Verfahrensfehler zu machen.

    Chester Bennington von Linkin Park


    Die Musik ist bei Jugendlichen zum Teil auch noch bekannt, er kommt aus einer White Trash Familie, wurde in der Familie sexuell missbraucht (guter Ansatzpunkt, da Gegenwartsbezug und es zeigt, dass nicht nur Mädchen davon betroffen sein können), er hatte massive Drogenprobleme, ist da durch die Musik und seine zweite Frau nebst Kinder rausgekommen und hat vor ein paar Jahren dann doch Selbstmord begangen.

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